Sonntag, 29. November 2009

Justine's Web Journal

Über Kevin Callan bin ich auf Justine's Web Journal aufmerksam geworden. Justine ist eine Seekajak-Paddlerin, die offenbar schon den einen oder anderen Kajakfilm gedreht hat und nun auf die Canadier aufmerksam geworden ist. In Zusammenarbeit mit vielen gegenwärtig bedeutenden Stechpaddlern (Becky und Paul Mason, Kevin Callan, Mark Scriver,...) hat sie einen Canadier-Film gedreht, der im kommenden Frühjahr veröffentlicht und für 20$ auf DVD verkauft werden soll. Über diese Beschäftigung mit Canadiern ist offenbar ihr Interesse für diese Bootsgattung geweckt worden und sie veröfentlicht nun in ihrem Logbuch allerhand interessante Beiträge über Canadier. So z.B. diesen über Birkenrinden-Kanus. Es lohnt sich im Blogarchiv zu stöbern. Da findet sich allerhand spannendes.

Rettungsmesser

Ende vergangener Woche kam das Rettungsmesser, das ich unlängst bei Raphael (RaffTaff) kurzentschlossen bestellt habe. Rolf hat schon länger so eines aus dem Taucherbereich und ich habe immer neidvoll auf seine Weste geschaut, auf der dieses martialische Werkzeug zwanglos drapiert zu sein schien. In Wirklichkeit ist es fest auf einer "Montageplatte" eingeklippt, die auf den meisten Westen befestigt ist und deren Sinn sich mir lange nicht erschlossen hat.
Damit ich die Montageplatte an meiner Weste überhaupt nutzen konnte musste ich den Werbeaufnäher, der darauf platziert war, erst einmal entfernen. Aber ich hatte ja ein geeignetes Messer dabei.
Ich habe das Messer in dem Winkel befestigt, in dem ich es mit der linken Hand am besten erreichen kann. Damit vermeide ich, dass das Messer auf meinen Hals gerichtet ist und kann es mit der linken Hand perfekt und mit der rechten ebenfalls gut erreichen.

Samstag, 28. November 2009

Renaturierung

Als ich am Vormittag eine kleine Neckarrunde drehen wollte fiel mir angesichts des trüben Wasser ein, dass ja oben am zweiten Wehr die Renaturierung in vollem Gange ist. Also entschloss ich mich hinauf zu paddeln und zu staken (paddeln allein geht nicht weil der Abschnitt zu flach ist). Allein das trübe Wasser verhindert die Sicht auf die am Flussgrund liegenden Felsbrocken und die Strömung ist tatsächlich etwas heftiger als letzthin. Ich bin nur bis zum ersten Wehr gekommen und dann wieder umgedreht um mich aufs Rad zu schwingen und damit zum zweiten Wehr zu kommen.
Es ist schon beeindruckend und auch ein wenig beängstigend was für ein Aufwand für diese vermeintliche Renaturierung betrieben wird. Es drängt sich mir als Laien der Eindruck auf, dass da einfach massiv Fördermittel verbaut werden wenn zunächst so etwas wie eine Landebahn gebaut wird indem die Humusschicht abgetragen und aufgehäuft und die darunter liegende Schicht massiv verdichtet wird (die soll doch künftig zum Hochwasserschutz Wasser aufsaugen - geht dass denn noch?). Für den kleinen Seitenkanal wird da eine gewaltige Fläche freigelegt und ich frage mich, ob man nicht dem Fluss besser die Renaturierung selbst überlassen hätte indem man einfach eine grobe Rinne vorgegeben hätte.

Bulkhead - 3

Inzwischen habe ich das Puzzle zusammengesetzt und -geklebt und heute in der Werkstatt die Knieausschnitte geglättet. Mit der Schleiftrommel ist das eine Angelegenheit von 10 Minuten und das Ergebnis finde ich richtig befriedigend (weniger befriedigend ist, dass ich jetzt dauernd gesagt kriege "Du hast da schwarzes Zeug an der Nase. ...im Haar, ..."

Nachtrag: Inzwischen habe ich weiter gebastelt und die Schulterstützen (fürs komfortable Tragen) ausgesägt und eingepasst. Daran muss ich noch ein wenig feilen und raspeln. Aber nur ein wenig. So ist das schon mal ziemlich genau so, wie ich es gerne haben wollte.

Rolle mal wieder

Gestern abend war mal wieder Rollentraining. All meine Versuche (grob geschätzt 87) haben nicht zum Erfolg geführt. Dafür habe ich zwischenzeitlich kleine Filmchen von Claudius im Prelude gedreht, sie mit ihm angeschaut (ich: "Super sieht das aus, wie ein Schnappmesser, dass will ich auch können!", er: "Oh, an meiner Handhaltung links muss ich aber noch arbeiten...")

Claudius arbeitete weiter und ich ebenfalls. Irgendwann stellte sich Thomas zu mir und wollte mir ein wenig helfen: "Ich wees ja nich, wie ihr im Canadier rollt, zeig mir das doch mal". Ich zeigte es ihm indem ich das Paddel auf den Beckenboden aufstützte und so die Mogelrolle hinbekam. Was ich dabei aber auch hinbekam war ein gut platzierter Hüftknick, den ich sonst immer vernachlässige, wenn ich mich aufs Paddel konzentriere. Und ganz plötzlich gelang es mir - ohne Aufstützen des Paddels zackig hochzurollen. Einmal. Dabei habe ich es belassen.

Auf die Weise übe ich nächstens weiter: Ein Versuch mit Paddelbewegung - wenns nicht klappt einfach Paddel auf den Grund aufstützen und hoch. Das macht mich unabhängig von fremder Hilfe und ich gewöhne mir einen vernünftigen Hüftknick an.

Freitag, 27. November 2009

Notpaddelplanung

Im Programm der Paddelfreunde wollte ich wieder einmal ein Notpaddelprojekt wie im April verankern. Aus irgendeinem Grund wurde das bei der Programmbesprechung nicht recht ernst genommen. Dabei hat das beim letzten Mal irre Spaß gemacht. In Murats Paddle-Making-Blog wird in einem Beitrag gezeigt, wie man das noch deutlich realitätsnäher machen könnte. Daran will ich mich nächstens orientieren. Ich halte jetzt schon die Augen offen nach geeigneten Stammabschnitten, die wir dann spalten und bearbeiten können.

Donnerstag, 26. November 2009

Dutch Oven

Vergangene Woche habe (nebst dem bedeutsamen Kunstwerk von meinen Nichten) einen Kochtopf geschenkt bekommen, den ich Sonntag erst einmal mit massig Brühe auf der Feuerschale im Vorgarten "eingekocht" habe (die Brühe habe ich am Ende weg geschüttet - sie sollte das Öl aufnehmen, mit dem der Topf konserviert war und dem Topf erst einmal einen Essensgeschmack geben). Nun entdecke ich zu spät, das Raphael (RaffTaff) einen Kochkurs mit derartigen Töpfen anbietet. Wäre mir wahrscheinlich ohnehin zu weit weg gewesen aber irgendwie muss ich mich im Umgang mit diesem Basislager-Utensil vertraut machen bevor wir wieder mal so ein Zeltwochenende wie an der Reuss (Fr. Sa. So.) veranstalten (das fortwährend auf meiner Hitliste der diesjährigen Mehrtagestouren einen einsamen Spitzenplatz einnimmt).

Mittwoch, 25. November 2009

Zip Kelloggs Katalog

Heute kam das letzte Woche bestellte Buch von Zip Kellogg. Er nennt es Katalog und es ist mehr als das. Das Buch besteht aus Rezensionen von vor allem Büchern übers Paddeln. Kellogg ist kein bisschen dogmatisch und beschäftigt sich mit allen Bootsgattungen. Beim Canadier beschäftigt er sich auch mit allen Formen der Fortbewegung in diesen Booten, so dass gleichberechtigt neben dem Paddeln Poling ebenfalls zur Sprache kommt. Finde ich gut. Die zahlreichen Illustrationen sprechen meine Lesegewohnheiten an (ich schaue gewöhnlich erst die Bilder an). Jetzt freue ich mich schon auf die gründlichere Lektüre (ich habe erst einzelne Abschnitte gelesen - zum Ganzdurchlesen ist das Buch gar nicht gedacht).
Zip Kellogg ist Bibliothekar - das scheint ein wenig durch bei seinem Katalog. Er archiviert offenbar alles was er übers Paddeln liest und hört - so finden sich zwischen den ganzen Rezensionen immer wieder Interviewausschnitte oder kurze Essays anderer Autoren (aus Kanumagazinen) zu unterschiedlichsten Sachverhalten. Sher kurzweilig und - für gewohnheitsmäßige Bücherfresser wie mich - sehr gefährlich. Da finden sich zahllose Hinweise auf bislang nicht gelesenes.

Dienstag, 24. November 2009

Bulkhead - 2

Es geht weiter mit den Arbeiten am Bulkhead (auch wenn ich zwischenzeitlich mal eine Stunde an der Bandsäge herum schrauben musste, die völlig verstellt war). Inzwischen wächst das Puzzle (weil ich ja nicht alle großen Stücke sondern auch die kleineren Reststücke verarbeiten will).









Es besteht mittlerweile aus sechs Teilen: Der Platte, die vom Sitz aus zu sehen ist, dahinter ganz unten ein weißer Block auf dem quer zwei schwarze liegen (die ich später noch abschräge) und darüber ein schmalerer Streifen, der mit der Frontplatte abschließt. Darüber kommt quer ein weiterer Streifen in den ich von unten eine Nut einfräse, in der der zusätzliche Thwart verdeckt platziert werden soll. Das Ganze wird am Ende solide und sauber ver- und eingeklebt nachdem ich noch einmal mit der Schleifmaschine alle Kanten abgerundet habe. Schließlich kommen seitlich auch noch zwei Streifen unter den Süllrand damit ich das Boot künftig etwas schmerzfreier Schultern kann. Da steht mir noch allerhand Arbeit bevor. Und Geld kostet das Ganze letztendlich auch weil ich für den Bug am Ende vom Händler meines Vertrauens einen neuen Auftriebskörper bestellen muss, damit die Lücke zwischen vorderem Thwart und Bulkhead ausgefüllt wird.

Montag, 23. November 2009

Bulkhead - 1

Nachdem ich gestern den Familiencanadier wieder ins Bootshaus gebracht habe (mit dem ich eigentlich mit Klemens eine Tour unternehmen wollte, die wir dann etwas voreilig aufgrund von Nieselregen abgesagt haben - Schande über uns!), habe ich das kleine gelbe Wildwasserboot mit nach Hause genommen weil ich einen D-Ring, der sich gelöst hat, wieder festkleben muss. Beim Abholen fiel mein Blick auf die Schaumplatten, die Micha besorgt und zur freien Verfügung gestellt hat. Davon nahm ich mir auch ein Paar mit. Jetzt mache ich Pläne für den Einbau eines Bulkheads in das kleine Wildwasserboot und habe schon einmal angefangen. Vorläufig sieht mein erster Versuch so aus wie auf dem oberen Bild (es war gestern zu dunkel zum Fotografieren, deshalb habe ich in der Mittagspause ein Bildchen gemalt). Die Schaumplatte steht wie ein Schott mitten im Boot, wird hinten noch mit einem Block hinterfüttert und von oben mit einem zusätzlichen (vorläufig eingeklemmten) Thwart gestützt.
Das untere Bild ist von diesem neulich entdeckten Millbrook-Inferno inspiriert dessen gekreuzte Thwarts mit außerordentlich gut gefallen haben.

Bei den meisten Boote mit Bulkhead wird von vorne herein ein Thwart direkt über dem Einbau geführt und der Sattelsitz bis unter diesen Thwart geführt. Meiner hört da auf, wo er nicht mehr benötigt wird. Deshalb muss ich zum Abstützen des Bulkheads einen zusätzlichen Thwart einbauen. Den kann ich parallel zum bestehenden einbauen oder eben letzten ebenfalls ausbauen und zwei längere gekreuzte einfügen. Eine reizvolle Idee...

Nachtrag: Jetzt habe ich für Beleuchtung gesorgt und das Provisorium abgelichtet.

Sonntag, 22. November 2009

Kataloge

Da ich grundsätzlich dem Konsum nicht abgeneigt bin nehme ich mir immer mal wieder irgendwo Kataloge mit oder bestelle sie mir. Letzte Woche traf mein absoluter Favorit, der We-No-Nah-Katalog ein (den 2009er-Katalog mussten sie offenbar rausrammschen weil es inzwischen den 2010er-Katalog gibt, wie ich höre). Ich bin stolzer Besitzer auch der Vorjahrskataloge und schätze alle - auch wenn sie sich nicht so besonders ändern sehr. Heute habe ich mal ausgemistet und die Gelegenheit genutzt einen Teilbestand der aktuelle Sammlung auszubreiten und abzulichten.
Beim Durchblättern der We-No-Nah-Kataloge kann man einiges über Canadier lernen. Schon der Vorspann, in dem es um die Bootsform, Konstruktionsweisen und die Ausstattungsvarianten geht ist hochgradig instruktiv. Die Präsentation der einzelnen Boote (die ja auch nicht gerade qualitativ zweifelhaft sind sondern in der allerobersten Liga mitschwimmen) ist nüchtern und wenig marktschreierisch.

Wintervorbereitungen

Heute findet eigentlich die Bodenseeeisfahrt statt, an der ich abermals nicht teilnehme weil sich erneut eine Verkettung ungünstiger Umstände ergeben hat. Als kleinen Ausgleich habe ich für den Nachmittag eine Paddeltour mit Klemens geplant.
In Vorbereitung der Eisfahrt habe ich mir schon Gedanken zum Bootsfitting gemacht weil es auf großen Wasserflächen unabdingbar ist dass Boote aufschwimmen und nicht absacken. Zudem ist es mir beim Winterpaddeln wichtig dass ich - sollten sich im Fall einer Kenterung die geringsten Schwierigkeiten bei der Personen- und Materialbergung ergeben - erstmal die Personen in Sicherheit bringen kann und das Material sich selbst überlasse. Dann. Jetzt kann ich ja schon mal vorsorgen, dass 1. die Schwierigkeiten geringer werden und 2. die anschließende Materialbergung erleichtert wird. Also habe ich heute Vormittag statt Hundespaziergang mit Røskva einen kleinen Bastelworkshop beim Bootshaus abgehalten (sie hat in der Zeit einen Tennisball vergraben und einen Fußball zernagt). Jetzt befinden sich im Solocanadier wieder die alten hässlichen blauen Luftsäcke und in den großen Canadier, den wir heute nachmittag nehmen wollen, habe ich Schnüre eingeknüpft unter die der voluminöse Center-Bag kommt.

Nachtrag: so sieht das Soloboot mit Säcken aus. Fertig für eine Poling-Tour gegen den Strom.

Freitag, 20. November 2009

C1-Rolle

Heute ist mir erstmalig die C1-Rolle gelungen. Einmal. Danach ging nichts mehr. Und völlig sicher, dass das Paddel den Schwimmbecken- boden nicht berührt hat bin ich jetzt auch nicht mehr.
Klemens und ich haben wieder harmlos mit Hüftknick-Übungen angefangen und sind dann etwas voreilig zum Gebrauch des Paddels übergegangen. Ich war natürlich erst enthusiastisch als mir das zu gelingen schien, bin aber nun umso frustrierter, dass sich das nicht so einfach wiederholen ließ. Ist sicher auch eine Konditionssache und - das scheint mir fast wichtiger: sobald das Paddel ins Spiel kommt konzentriere ich mich voll auf dieses Hilfsmittel und vernachlässige jeden anderen Aspekt. Vor allem den bedeutsamen Hüftknick. Nächstes Mal nehme ich kein Paddel in die Hand außer vielleicht ganz gegen Ende.
Irgendwann war das Bad heute auch einfach zu voll - zwei offene Canadier, ein geschlossener und vier oder fünf Kajaks sind für das kleine Lehrschwimmbecken einfach zu viel. Zu meiner Demoralisierung trug auch bei, dass Claudius und Rainer in ihren offenen Booten munter vor sich hin rollten während wir da herum dilettierten.

Herbstrunde

Als das Autoradio heute morgen Frühlingstemperaturen verkündete habe ich spontan entschlossen einen etwas verkürzten Arbeitstag einzulegen um auch mal bei Tageslicht in Tübingen zu sein und möglicherweise - statt der geplanten Hochwasserabfahrt - eine gemütliche Normalwasser-Neckarrunde zu paddeln. Noch besser: Rolf rief an, der ähnliche Ideen hatte. Wir trafen uns also noch am frühen Nachmittag am Bootshaus, paddelten über den verwaisten Neckar zum Casino, wo wir auf der Terasse bei letzten Sonnenstrahlen Kuchen und Kaffee zu uns nahmen und paddelten dann (ohne Sonne und bei spürbaren tieferen Temperaturen) wieder neckaraufwärts. Ich werde mir eine warme Hose im Bootshaus deponieren, die ich überziehen kann - an den Oberschenkeln wirds beim Paddeln inzwischen ziemlich unfrühlingshaft frisch.

Mittwoch, 18. November 2009

Bauarbeiten

Am Freitagnachmittag wollten Klemens und ich uns treffen um auf dem - zur Zeit unserer Planung noch Hochwasser führen sollenden (ist das Deutsch?) - Neckar mit den Wildwasserbooten zu bepaddeln. Wir wollten die Boote auf Bootswagen bis zum oberen Wehr schieben und dasselbe nebst dem nachfolgenden hinunter zu rauschen. Daraus wird nun nichts. Klemens schickt gerade Bilder, auf denen erkennbar ist, dass der Neckar just am oberen Wehr wieder einmal in Röhren gezwungen wird um die lange geplante Renaturierung endlich anzugehen. Hoffen wir mal, dass in diese Rohre nicht wieder irgend ein unbedarfter Paddler gesaugt wird, wie das im Sommer in Rottenburg beinahe passiert ist (was mich zum Schreiben eines Leserbriefs animiert hat - etwas was ich alle paar Jahre mal mache).
Dann bleibt uns eben nur noch das Hallenbadtraining, in dem wir weiter an der Canadierrolle arbeiten werden. Wir sind ja schon gaaaanz dicht dran...

Hohe Kunst

Meine liebreizenden Nichten (19/21) haben mich mit einem Bild beschenkt. Ich habe natürlich nicht die geringste Ahnung wen das darstellen soll...
Beide studieren neuerdings in unserer Stadt (nicht Kunstgeschichte!) und kommen gelegentlich bei uns vorbei. Bislang habe ich es trotz missionarischem Eifer noch nicht geschafft sie zum Paddeln zu bewegen - vielleicht muss erst wieder Sommer über uns hereinbrechen oder ich muss ihnen nahebringen, dass unter Wasser doch nicht diese Gefahren (gefräßige Fische, redselige Schwämme,...) lauern, die sie da hinein gemalt haben und dass über Wasser keine Paddler mit so absonderlicher Paddelhaltung in knallgrünen Waschzuberbooten zugange sind. Dass Boote, die auf dem Neckar unterwegs sind, keinesfalls so absonderliche Namen haben werde ich wohl nicht richtig glaubhaft rüber bringen.

Dienstag, 17. November 2009

Messer

Immer mal wieder werden Messer zum viel diskutierten Thema unter Canadierpaddlern. Zuletzt sollten sie sogar dazu beitragen zu bestimmen, was ein echter Mann ist. Ich komme mir unter dem Blickwinkel wie ein Waisenknabe vor denn außer dem obligatorischen Messer in/an der Schwimmweste, dessen vordringlicher Zweck im Durchtrennen von Seilen und Riemen liegt und das deshalb gänzlich darauf (und auf den Einhandbetrieb) ausgelegt ist, habe ich gerade mal ein betagtes Parmesanmesser einer schwedischen Möbelhauskette zum Kaufpreis von etwa 4,-EUR in meiner Ausrüstungskiste. Damit mache ich alles - Brote schmieren, schnitzen, schneiden,... ein anderes brauche ich nicht. Damit ich mich beim Rauskramen des Messers nicht schneide habe ich dafür eine Scheide aus zwei verleimten Holzstücken angefertigt in der das Messer mittels eines Dübels arretiert wird.

Fotowettbewerb

Im englischen Song-of-the-Paddle Forum habe ich an einem Fotowettbewerb teilgenommen und mein Bild ist auf den dritten Platz gekommen. Es zeigt Claudius in seinem Prospector bei unserer Wintertour auf der Großen Lauter im letzten Januar. Eines meiner gelungeneren Bilder (unter vielen Schnappschüssen). Die Konkurrenz war auch nicht schlecht und das Gewinnerbild bildet natürlich den Traum aller Canadierpaddler ab: Ein winzig kleines Boot auf einem rauschenden Fluss vor wild zerklüfteter Berglandschaft irgendwo in den Weiten Nordamerikas.

Montag, 16. November 2009

Hobeltraining - 3

Nachdem ich die Stakstange ausgehobelt hatte (hier und da) habe ich angefangen sie zu schleifen - zunächst mit dem Bandschleifer, später von Hand. Heute habe ich den Poling-Shoe angepasst. Zunächst habe ich den Ansatz eingesägt und dann mit dem Schnitzmesser eine grobe Spitze erzeugt - ich war experimentierfreudig weil die Stange noch viel zu lang ist. Es ist reiner Zufall, dass der Schuh jetzt schon weitestgehend spielfrei passt. Ich schraube ihn aber noch nicht fest denn ich will noch so lange daran arbeiten bis ich ganz gewiss bin, dass er kein Spiel mehr hat. Dafür muss erneut ein Ring eingesägt werden, die Spitze gekappt und der Winkel der Verjüngung dem Innenraum des Schuhs immer weiter angepasst werden (dabei hilft, dass dieser Innenraum das Holz da, wo Reibung entsteht, dunkel färbt - diese dunklen Stellen schnitze ich vorsichtig weg).
Dann muss ich die Stange noch ein Weilchen schleifen und dann muss sie noch gründlich an einem Wochenende, an dem ich Zeit habe alle 20 Minuten in die Werkstatt zu gehen, eingeölt werden. Erst dann befestige ich den Schuh endgültig mit zwei Schrauben und einem vorn an der Spitze eingefügten Keil an der Stange.

Zip Kellogg

Da ich mich gerade mit Kanuten aus Maine (Gil Gilpatrick) beschäftige: Ich bin im weltweiten Netz auf Bilder von Zip Kellogg gestoßen, der Stromschnellen stehend zu durchfahren pflegt. Faszinierend. Die 16 Meilen des jährlich stattfindenden Kenduskeag Stream Canoe Race durchfährt er offenbar stehend. So weit würde ich nicht gehen und das birgt offenbar auch Risiken, aber es hat etwas für sich sich stehend einen Überblick zu verschaffen.
Zip Kellogg hat auch ein Buch veröffentlicht: "The Whole Paddler's Catalog" - das klingt spannend (auch wenn es sicher auf angloamerikanische Verhältnisse ausgerichtet ist) und ist bestellt. Ein sinnvolles Accessoire zu dieser Marotte des "Stand-up-paddling" wäre ein überlanges Maine-Guide-Paddel. Ich habe da noch ein paar Eschenplanken in der Werkstatt...


Gil Gilpatrick

Inzwischen habe ich Gil Gilpatricks „The Canoe Guide’s Handbook“ durchgelesen bei dessen Ankunft vergangen Woche ich so begeistert war. Meine Begeisterung ist unvermindert. Das Büchlein ist wahrhaftig so was, was man eine „Perle“ der Canadier-Literatur nennen kann und ich habe mich gleich nach anderen Büchern des Autors umgesehen. Das über den Leistencanadierbau habe ich ja schon und hätte ich eine Affinität zu diesen Booten würde ich eines nach seiner Methode bauen weil die einfach und effizient ist. Wer so ein Boot bauen will sollte sich das Büchlein anschaffen – auch ohne Englischkenntnisse sind die zahlreichen Abbildungen hoch instruktiv.
Das kleine Handbook hält was es verspricht. Am Ende finden sich sogar noch Bauanleitungen für Ausrüstungsgegenstände (wasserdichte Box, Küchenkiste und Tragegestell aus gebogenem Holz). Allesamt in der gleichen pragmatischen Herangehensweise gefertigt wie Gil Gilpatricks Leistencanadier.

Natürlich beinhaltet das Buch von 1981 auch Anachronismen wie den Vorschlag Lebensmittel in Papier- und Plastiktüten mitzunehmen, die man – wenn sie leer sind – einfach verbrennen könne. Aber alles in Allem ist das Buch eine hilfreiche Anregung für die Planung angeleiteter Gruppenfahrten. Von der Ausrüstungsplanung (Checklisten) über Sicherheitsaspekte (veraltete Schwimmwesten), die Entscheidung über geeignete Bootsmannschaften, die Vermittlung grundlegender Paddeltechniken während der Reise, die Auswahl geeigneter Routen, den Umgang mit Schlechtwetterphasen und generelles zum Leben von Großstädtern in der Wildnis werden die wesentlichen Aspekte einigermaßen kurz und knapp abgedeckt. Der Autor geht weniger ins Detail sondern versucht eine Grundhaltung zu vermitteln, mit deren Hilfe diese Detailfragen erfolgreich von jedem einzelnen vertieft werden können. Mir gefällt dieser Ansatz gut.
Gil Gilpatrick ist fortwährend aktiv und betreibt eine eigene Homepage.

Sonntag, 15. November 2009

500m Horb

Heute nachmittag waren wir wie geplant in Horb. Da fünf Leute mitkamen haben wir den Bootsanhänger genommen und sind zur üblichen Einsatzstelle am südlichen Ortsende gefahren. Dort haben wir die Boote eingesetzt und haben uns erst einmal allmählich nach oben Richtung Wehr voran gearbeitet. Sie haben da diverse Buhnen in den Flusslauf eingebaut hinter denen sich einfache Übungskehrwässer bilden.

Heute war ein wenig mehr Wasser auf dem Fluss als letztes Mal, so dass wir an der einen oder anderen Stelle schon Schwierigkeiten hatten, mit den Booten aus dem Kehrwasser heraus in den oberen Bereich zu kommen. Aber aus dem Canadier ist man ja schnell ausgestiegen um das Boot einige Meter weiter hoch zu bugsieren.
An einer Stelle sprudelt aus dem Flussgrund Wasser aus einem kleinen Seitenkanal nach oben. Da haben wir uns länger aufgehalten um in den doch unberechenbaren Strömungsverhältnissen unsere Reflexe zu schärfen. Oben am ehemaligen Wehr ist nun ein netter kleiner Schwall, weiter flussauf ein weiterer. An beiden hielten wir uns ebenfalls länger auf. Und an den zahllosen Kehrwassern hinter den Buhnen. Letztendlich sind wir auf diesen 500 Metern über zwei Stunden gepaddelt und haben beschlossen, dass wir das künftig häufiger tun sollten. Spannend ist ja auch, wie der Flussabschnitt bei Hochwasser aussieht (heute lag der Pegel in Horb knapp über 60cm) und welche netten Stellen die längst nicht abgeschlossenen Renaturierungsmaßnahmen uns weiterhin bescheren werden - die Bagger stehen alle noch da, teils sind noch provisorische Rampen zu erkennen.