Sonntag, 30. Januar 2011

Sonntagsfahrt


Wie erwartet war an diesem Wochenende trotz bestem Wetter nicht viel an Paddeln zu denken. Immerhin heute nachmittag haben Rolf und ich eine kleine Kaffeefahrt in die Stadt und zurück hingekriegt und ich habe - fortwährend total technikbegeistert - die Strecke aufgezeichenet (Abfahrt / Rückfahrt). Das werde ich künftig nicht bei jeder Neckarinselrunde machen vorläufig experimentiere ich noch gerne mit dem neuen Handy.


Die Abfahrt wurde sehr genau aufgezeichnet weil ich den GPS-Empfänger rechtzeitig eingeschaltet habe, auf der Rückfahrt wurde wohl zunächst der nächstgelegene Funkmast als Startpunkt gewählt, unterhalb der Neckarbrücke war dann aber das GPSö-Signal da und es wurde sogar aufgezeichnet wie ich kurz oberhalb der Neckarbrücke die Flussseite gewechselt und vor dem Stocherkahnanleger wieder zur Flussmitte gepaddelt bin.


Wir sind auf dem orographisch linken Neckararm sowohl abwärts als auch aufwärts gepaddelt und haben flussabwärts unsere Boote am Anleger des Neckarmüllers vertaut und eine längere Pause mit Kaffee und Apfelstrudel eingelegt. Die Sonne schien, es war -2°C warm und wir hatten es mit leichtem Gegenwind auf der Hinfahrt zu tun der uns wiederum bei der Rückfahrt gegen die mäßige aber noch spürbare Strömung half. Im Ufergebüsch hängt das Treibholz bis weit in die Zweige und inzwischen kommt auch das in den Fluss gezogene Kajak wieder zum Vorschein. Das Wasser ist jetzt wieder richtig klar und nicht mehr so schlammig. Dafür ist unser Bootsanleger völlig verschlammt.

Samstag, 29. Januar 2011

Demut

Gegenwärtig gibt es wenig zu berichten - Paddelunternehmungen sind nicht einmal für das Wochenende geplant (allenfalls eine Neckarinselrunde am Sonntagmittag) und Bücher lese ich gerade auch nicht besonders intensiv.

Berichtenswert ist jedoch, dass Klemens es sich seit dem Freitagstraining vor einer Woche zur Aufgabe gemacht hat, mir die Canadierrolle systematisch bei zu bringen. Ich habe die Rolle ja im vorletzten Dezember erstmalig vorbildlich bewältigt und gleich drauf wieder verlernt um sie im letzten Herbst dann doch eher zufällig mal wieder hin zu kriegen. Klemens absolviert die Rolle inzwischen mit erstaunlicher Beständigkeit - stets scheinbar langsam und bedächtig aber kraftvoll, elegant und wirkungsvoll. Bei der Trainingseinheit am letzten Freitag legte er besonderen Wert darauf, dass ich "meinen Diener" machte, also mit der Stirn am Paddelschaft blieb und erst ganz zum Schluss des Bewegungsablaufs die Arme zum Einsatz brachte und mich mit einer Streichbewegung über die Wasseroberfläche (und mit dem Kopf dicht über den Onside-Süllrand hinüber zum Offside-Süllrand) aufrichtete. Bemerkenswerterweise funktionierte dieser Bewegungsablauf auch erstaunlich gut (bis mir die Puste ausging und mir die Erzählungen über neuerliche amouröse 'Rollübungen' im Kreis der Paddelfreunde die Konzentration raubten).

Beim heutigen Training im Hallenbad war ich anfangs wieder konzentrierter und habe es ein/zweimal (von vielen Fehlversuchen) wieder ganz gut hin gekriegt. letztlich neige ich aber immer noch dazu am Ende das Paddel tief, senkrecht und wirkungslos ins Wasser zu tauchen statt mit einem Schwung nach vorne einen letzten Impuls zum Aufrichten zu geben.Nächstes Mal will Klemens Filmchen drehen - da kommen dann noch mehr Schwächen zum Vorschein.

Klemens' Aufrichthilfe gibt mir immer das Gefühl, dass ich's so ganz falsch nicht mache - ich komme ja wieder hoch. Aus seinen Korrekturen picke ich mir dann einen Aspekt heraus, versuche den zu verbessern und mache 12 andere Sachen wieder falsch. Mal sehen wie lange wir durchhalten und ob die diesjährige Hallenbadsaison ausreicht.

Ich betrachte diese dergestalten Rollübungen als kleine Demutsübung gegenüber den Kräften des Wassers: Wenn die mich schon aus dem Gleichgewicht bringen habe ich mich beim Wiederaufrichten wengistens demütig zu verhalten (einen "Diener" machen).

 Vor dem Hallenbad hatten wir uns noch beim Verstauen der Boote auf unseren Vehikeln über den Fuhrmannsknoten (Trucker's Hitch) unterhalten und ich habe jetzt mal im Internet nach einer guten Darstellung gefahndet.
Diese erscheint mir am besten weil bei ihr am Ende nur ein Strang umschlungen und verknotet wird. Das ist sicherer als beide Stränge zu verknoten wie in einer anderen weit verbreiteten Anleitung.

Sonntag, 23. Januar 2011

Neckar komplett...

...zumindest zwischen Rottweil und Neckartailfingen habe ich jetzt jeden Neckarabschnitt mal befahren. Nachdem wir ja vergangenen Sonntag von Rottweil nach Epfendorf gefahren sind sind Klemens und ich heute das Teilstück von Epfendorf nach Sulz gepaddelt. Das kannte ich noch nicht. Wir hatten einen Pegel von ca. 100cm (Pegel in Rottweil) und haben einstimmig festgestellt, dass das der absolute Mindestpegel ist. Ein paar Kubikmeter mehr Wasser hätten Klemens' Boot vor einem tiefen neuen Kratzer bewahrt. Das eine oder andere Mal hat es auch unter meinem Kiel geknirscht aber mein Boot ist ja schon so zernarbt, dass neue Macken kaum auffallen.


Gestartet sind wir bei hellsten Sonnenschein aber knackigen -7°C in Epfendorf wo der Neckar weiter spritzig in kleinen Schwällen und nur wenigen lang gestreckten Flachwasserabschnitten bergab fließt. Solche sollten aber später noch kommen. Natürlich vor allem vor den Wehren, hinter denen dann lange Niedrigwasserpassagen kommen. Besonders in und nach Aistaig ist die Strecke sehr kratzig weil sehr viel Wasser abgeleitet wird.


Aufgezeichnet habe ich die Strecke mit dem neuen Luxushandy und die Aufzeichnung gleich an Google maps geschickt - hier sind die Daten. Demnach waren wir insgesamt (von Booteabladen bis Ankunft vor Sulz) dreieinviertel Stunden unterwegs (davon knapp zwei "in Bewegung"). Wir haben fast 15-einhalb Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,2 km/h (in Bewegung) zurückgelegt. - Ja, da lacht das Herz des Statistikers und ich kann künftig qualifiziert kontern wenn Rolf sein Garmin aus der Tasche zieht.


Besonders witzig finde ich ja, dass das Gerät sogar die Ehrenrunden aufgezeichnet hat, die ich beim Einstieg unterhalb des Epfendorfer Wehrs gedreht habe während Klemens fotografiert hat. Ähnlich ist es bei den Umtragestellen (hier z.B.). Weniger witzig finde ich, dass der letzte Abschnitt kurz vor Sulz fehlt. Ich habe die Aufzeichnung in Sulz an der Ausstiegstelle gestoppt.


Anfangs hatten wir richtig viel Sonne, froren aber doch zunächst an den Fingern und mein linkes Bein schlief ein, so dass wir frühzeitig eine erste sonnige Pause machten um uns aufzuwärmen. Bei der Gelegenheit haben wir uns mannhaft einem kleinen Fotoduell gestellt.



Im Laufe der Fahrt verschwand die Sonne und wir fanden die zweite Hälfte der Fahrt - obwohl uns allmählich warm geworden war - etwas mühsam. Selbst die paar spritzigen Stellen, die der Neckar in dem Abschnitt aufweist, konnten die Laune nicht recht heben. Dennoch war die Fahrt alles in allem schön. Künftig müssen wir  auf dem Abschnitt auf etwas höhere Pegelwerte achten. Dann lohnt sich aber auch eine Ganztagestour z.B. von Rottweil nach Sulz.

Samstag, 22. Januar 2011

Mobiles Logbuch


Neuerdings trage ich ein Riesenhandy mit mir herum, das alles kann ausser scharfem 'S', Umlauten, Rasenmaeen und Schwimmen. Weil mir das mit dem Schwimmen die goessten Sorgen macht habe ich eben eine fest verschliessbare Dose erworben, in die ich es beim Paddeln hinein packen werde.
Das ermoeglicht es, dass ich kuenftig quasi aus dem Boot heraus mein Paddeltagebuch fuehren kann. Mal.sehen, ob ich das auch wirklich tun werde. Ich uebe jedenfalls schon mal indem ich diesen Text hier schreibe und ein gestern modifiziertes Bild einstelle (wenns klappt).
PS.: Mein technophiler Sohn hat mir eben auch das mit den Umlauten und Sonderheiten der deutschen Schriftsprach gezeigt so dass Hoffnung besteht, dass ich dem Handy auch noch die Rasenmähfunktion und das Schwimmen beibringen kann.
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Nachtrag vom Schreibtisch: Das originale modifizierte Bild in Groß ist hier zu finden, das Originalbild selbst in diesem Webalbum zu unserem Aufenthalt an der Reuss (Samstag, Sonntag) vor zwei Jahren, bei dem Klemens diese lustige Schaukelstudie fotografiert hat. Verändert wurde es mit Tiltshiftmaker, einem Online-Programm das aus konventionellen Fotomotiven niedliche Modelleisenbahnlandschaften macht.

Sonntag, 16. Januar 2011

Rottweil - Epfendorf

Die Planungen für unsere Sonntägliche Paddeltour schwankten zwischen Obere Enz, Murg (bevorzugt die Mittlere), Schussen, Wutach oder Neckar. Letzterer ist es für uns geworden (andere Paddelfreunde sind an andere der aufgelisteten Ziele ausgeschwärmt).
Wir vier, Rolf, Klemens, Anita und ich, hatten entschieden die Fahrt vom November 2008 auf dem Neckar ab Rottweil zu paddeln und alle Versuche in diesen Plan Varianten einzufügen sind gescheitert.


Aber von Anfang an: Gestartet sind wir gegen 9:30 Uhr beim Bootshaus. Da trafen wir noch Florian mit Liesl und Claudius (die gerade in der Gegend sind), die gerade zur Murg aufbrachen. Ein wenig wehmütig sahen wir ihnen hinter her. Es gelang uns alle vier Boote auf ein Auto zu laden (mein verbreiterter Dachträger bewährt sich) und fuhren zunächst in zwei Autos nach Sulz (Variante 1 - Verlängerung der Tour nach unten).

Dort besichtigten wir die Aussetzstelle, zogen uns um und ließen Rolfs Auto stehen. Dann ging es wieder zu viert in einem Auto auf die Autobahn Richtung Rottweil. Im Auto wurde jetzt über die Länge der Strecke diskutiert. Ich hatte nur eine vage Ahnung und war lediglich von einem Blick auf Google-Earth inspiriert als ich Sulz als Ziel vorschlug. Es wurde entschieden, dass die Paddelstrecke zu lang werden würde, ein früheres Einsetzen wurde verworfen und wir nutzten spontan eine der wenigen Gelegenheiten die Autobahn einigermaßen (nicht ganz) legal zu verlassen. Gemütlich tuckerten wir durchs Neckartal zurück nach Sulz, Rolf schwang sich erneut in sein Auto und fuhr voraus bis Epfendorf.
Damit stand der Abschluss der Tour ja schon mal fest und wir setzten uns wieder alle zusammen in mein Auto. Was gibt es schöneres als mit guten Paddelfreunden in einem Auto zu fahren? Inzwischen kam auch die Sonne ins Neckartal (sie war bislang noch hinter Nebel verborgen und die verzögerte Anreise ersparte uns so auch einen frostigen Fahrtauftakt).

Der Versuch (Variante 2 - Verlängerung der Tour nach oben) diesen Auftakt wenn schon nicht nach oberhalb von Rottweil so doch zumindest ins Zentrum der Stadt zu verlegen wurde von garstigen Parkverbotsschildern der Anwohner vereitelt (im Nachhinein sind wir den Leuten dankbar denn sie ersparten uns so die Umtragung teils kniffligster innerstädtischer Wehre).


Wir steuerten also die Einsatzstelle vom letzten Mal an, die am Ende einer völlig ausgefahrenen alten Baustellenstraße liegt und an einem alten Industriegebiet vorbei unter die B-27-Brücke nördlich von Rottweil führt. Daselbst setzten wir schließlich dicht neben einem der Brückenpfeiler die Boote ins Wasser und begannen mit unserer spritzigen Abfahrt. Der Pegel in Rottweil lag bei ca. 125cm (also 10cm mehr als bei der Fahrt 2008) und der Neckar strömte entsprechend munter in vielen kleinen Schwällen durch das enge gewundene Neckartal. Jede Menge Kehrwasser boten sich an und wurden willig in Anspruch genommen und so konnte sich Rolf, der schon lange nicht mehr im Wildwasserboot gesessen war, prächtig akklimatisieren.


Das erste Wehr, dass sich uns (und dem Fluss) in den Weg stellte war das unter der Neckarburg. Wir machten an der darunter befindlichen Holzbrücke eine kleine Pause, jede Menge Fotos, gründeten spontan die LOMOnautische Gesellschaft (weil Klemens ja nun auch so einen postgelben Trockenanzug hat) und aßen und tranken etwas. Dann ging es weiter Richtung Talhausen, wo das nächste Wehr auf uns wartete.
 
 An das konnte ich mich gar nicht mehr erinnern, aber das geht mir mit Wehren immer so. Die verdränge ich offenbar weil sie lästig sind. Unterwegs fanden sich unter der Autobahnbrücke noch zwei prachtvolle Surfwellen. Die zweite ist netter als die erste aber an der  hatten wir uns schon so ausgetobt, dass wir die zweite einfach durchfuhren. Dann gings um das Wehr und nach geraumer Zeit kam dann unser Ausstieg in Epfendorf in Sicht.



Zwischenzeitlich hatten wir immer wieder Gelegenheit Wellenpassagen, kleine Schwälle und Stüfchen zu durchfahren. Der Neckar ist in diesem Bereich wirklich spritzig, kann aber nur bei Wasserständen wie heute gut befahren werden. Bei niedrigerem Pegel behindern zahllose Kiesbänke und seichte Abschnitte die Fahrt.


Schließlich luden wir alle Boote auf Rolfs Auto, fuhren damit nach Rottweil zu der entlegenen Einsatzstelle, holten mein Auto und tuckerten gemütlich über die Autobahn zurück nach Tübingen wo wir und gegen 18:00 Uhr trennten.


Wir hatten heute eine schöne Frühlingsfahrt in leichtem Wildwasser und in netter Gesellschaft. Und das mitten im Januar. So sollte man jeden Sonntag gestalten.


Die Bilder gibts in einer Diaschau.

Samstag, 15. Januar 2011

Hochwasserfahrt




Auch wenn man das ja nun eigentlich nicht machen soll habe ich mich doch heute spontan für eine Soloneckarabfahrt entschieden, bin mit dem Rad zum Bootshaus gehechelt, habe dort vernünftige Neoprenklamotten angezogen und die zivilen Sachen in die Tonne gestopft, habe den MadRiver-Fantasy geschnappt und ihn in den am Bootssteg locker 50/60 cm über Normalmaß vorbei rauschenden Neckar gesetzt. Schon unter der Eisenbahnbrücke kurz hinter der Neckarinselspitze erwies sich diese Bootswahl als hoch vernünftig denn dort haben sich so hohe Wellen gebildet, dass ich mit dem Independence sicher nicht trocken hindurch gekommen wäre (ich hätte dran vorbei paddeln müssen aber das macht ja nun wenig Spaß). Die Umtragung des Tübinger Wehrs erwies sich wieder einmal als außerordentlich mühsam. Ich finde, dass Nutzer von Wasserkraft verpflichtet sind Umtragestellen anzulegen, wenn sie Hindernisse in Flüsse bauen und werde mit den Tübinger Stadtwerken Kontakt aufnehmen und kann ja damit drohen meinen Strom künftig woanders her zu beziehen. Die Stadtwerke werben damit 'ökologisch verantwortlich' und mit 'gesellschaftlichem Engagement' (unter anderem für den Sport) Strom zu produzieren. Da kann man wohl kleine bauliche Maßnahmen zur Unfallvermeidung bei Bootsumtragungen erwarten.

Weiter gings vorbei am Ruderklub, der offenbar im Winterschlaf ist hinunter zum nächsten Wehr, an  dem ich einen tadellosen Fußball aus dem Ufergestrüpp zog. Ich habe ihn beim Umtragen des Wehrs auf dem Feldweg liegen gelassen weil ich schon unzählige andere Fußbälle aus dem Fluss zum Bootshaus geschleppt habe. Vielleicht freut sich ja ein Spaziergänger darüber.

Meine Blicke in die überspühlten Uferbereiche und Kehrwässer waren ein klein wenig ängstlich weil seit 14 Tagen ein junger Mann vermisst wird, von dem angenommen wird, dass er in Rottenburg in den Neckar gefallen ist. Sein Körper sei - wenn er tatsächlich ertrunken ist - bei den gegenwärtigen Wasserständen vermutlich bereits über mehrere Wehre gespült worden und hängt - so wie das Wrack, dass mir unterwegs am Rand auffiel - in irgendwelchen Büschen fest. Er wird wohl bei zurückgehenden Wasserständen von irgendjemand gefunden werden. Der Irgendjemand möchte ich nicht sein.


In Kirchentellinsfurt warf ich noch einen kurzen Blick auf den Pegel, ließ mich mehr oder weniger am Ort vorbei treiben und hatte dann noch ein weiteres Wehr zu umtragen, bevor ich - nach weniger als zwei Stunden beim KanuWitt in Oferdingen ankam. Dort zog ich mir wieder zivile Kleidung an, rief meinen Shuttle-Service an und plauderte noch ein Weilchen mit Wolfgang, dem Inhaber des Geschäfts.
Auch wenn so eine Solofahrt moralisch etwas fragwürdig ist (der Neckar hat zwar keine Walzen oder Löcher aber kann doch die eine oder andere Überraschung bereit halten) war es nett mal wieder ein Stückchen Strecke zu fahren.
Morgen wollen wir ja eigentlich auf die Obere Enz aber ioh erwäge doch sehr statt dessen eine flotte Wanderfahrt auf dem Neckar bei Rottweil oder auf der Nagold zu machen. Mal sehe, was wir heute abend noch vereinbaren.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Murr am Wochenende?


Mein Bruder hat mich heute auf die Idee gebracht mal die Murr zu paddeln, die gegenwärtig massig Hochwasser führt (Pegel Oppenweiler). Deshalb habe ich mal nach Erfahrungsberichten gesucht und gerade mal einen (PDF) aus dem Jahr 2002 gefunden. Da ist jemand im Sommer auf der Murr gepaddelt. Jetzt bei Hochwasser sollten die Verhältnisse anders aber nicht unbedingt ungünstiger sein. Vielleicht kann ich ja meine Paddelkomplizen zu einer Murr-Expedition am Wochenende überreden. Mein Bruder hat schon einen Shuttle-Service und Tee nach Abschluss der Fahrt zur Sprache gebracht. Das klingt doch recht verlockend. Die Wetteraussichten sind auch nicht übel...

Nachtrag: angesichts der Pegelentwicklung an der Murr habe ich mir auch überlegt, dass ich gerne mal die Starzel oberhalb von Rangendingen paddeln würde. Aber ein Blick auf den Pegel widerum belehrt mich, dass die Chance vertan ist. Das hätten wir am letzten Wochenende machen sollen.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Selbstreferentielle Systeme

Ich liebe diese Kreuz- und Querbezüge im internationalen Netz. Das KanuMagazin verweist in seinem Bericht über das vergangene Wochenende auf den Stazelbericht vom Wochenende und ich verweise zurück.
Es ist ein Geben und Nehmen.

Vorher hatte Christoph sich noch versichert, dass er Klemens' und meine Bilder verwenden darf. Darf er, klar!



Selbst habe ich mich heute an meinem freien Mittwoch (Überstunden müssen auch mal abgebaut werden) noch auf den Neckar getraut, der am Bootshaus vorbei rauscht. Wohlweislich bin ich bergauf gepaddelt weil klar war, das schlecht gegen die Strömung anzukommen ist. Und tatsächlich bin ich nicht weiter als bis zum Freibad gekommen. Dort habe ich nach gut 20 Minuten Ankämpfen gegen die Strömung (vor allem beim Umfahren überhängender Äste, wenn ich vom Flussrand Richtung Flussmitte raus musste) gewendet und war in 3 Minuten zurück am Anleger.
Das Luftbild (aus der wärmeren Jahreszeit) zeigt die beeindruckende Distanz, die ich heute bewältigt habe (links ist der Anleger, rechts gehts flussaufwärts)

LOMO

Gestern kam schon das am vergangenen Donnerstag bei LOMO in Schottland bestellte Gerümpel. So schnell liefern die wenigsten deutschen Internethändler. Und der Inhalt des Pakets macht einen richtig guten Eindruck.
Was Klemens von seinem neuen Trockenanzug, den Fleece-Overals für sich und Anita und die neue Tasche hält werde ich noch erfahren aber meine drei neuen Ausrüstungsgegenstände gefallen mir zunächst richtig gut.
Da ist zum einen der Trockensack für das teilbare Ersatzpaddel (in den zusätzlich zum Paddel noch das erste-Hilfe Set und ein Butterbrot passt - sonst müsste das kein Trockensack sein), dann die Lenzpumpe, die ich künftig im Wildwasserboot mitnehmen will (wenn ich sie an der richtigen Stelle an die Bordwand binde kann ich sie einhändig bedienen) und der eigentlich überflüssige aber doch zu verlockende 60-Liter-Trockenrucksack, in den ich gleich mal ein paar große Kisten gestopft habe. Der Praxistest steht noch aus. Der erste Eindruck ist gut, die Liefergeschwindigkeit phänomenal und die Portokosten mit 13 Pfund durchaus tragbar.

Dienstag, 11. Januar 2011

Red Canoe

Bei der Suche nach diesem etwas fragwürdigen Bild mit dem Titel "My beautiful Red Canoe" (oder so ähnlich) bin ich auf ein verwunderliches Video gestoßen:



Das Video ist in Wirklichkeit 2:15 Minuten lang (und nicht 6:07, wie es vorgibt) und in der Tat bemerkenswert. Pelikan-Boote (die früher unter dem Label "Coleman" gehandelt wurden) können offenbar doch mehr als man ihnen gemeinhin zutraut.

Montag, 10. Januar 2011

Gründliches Einölen

Jetzt habe ich den Griff eingeölt. Der Epoxyd-Kleber ist inzwischen inzwischen ausgehärtet und ich habe noch ein wenig nachgeschliffen. Aber nicht zu sehr denn so ein Griff soll ja auch "griffig" sein und nicht aus der Hand flutschen. Darüber hinaus finde ich, dass vom Gebrauch rund geschliffene Dinge aus Holz wesentlich mehr Charakter haben als vorweg immer feiner ausgeschliffene matte Holzflächen auf denen die kleinste Macke einen Makel und keine Eigenart bildet.


Ich habe das Leinöl mit Terpentin- ersatz verdünnt, in der Mikrowelle vorsichtig erhitzt und dann das Paddel so von  der Werkbank abgehängt, dass es darin eine halbe Stunde lang frei hing. Dann habe ich es abtropfen lassen, mit einem Küchenpapier die Ölreste abgewischt und jetzt trocknet es erst einmal ein/zwei Tage aus.

Das Geschlecht von Kanus

Candier sind weiblich. Ich habe das immer schon geahnt (angesichts der geradezu eifersüchtigen Liebesbeziehung vieler Paddler zu ihrem Boot), bin aber nun auf einen Artikel über das wohl älteste existierende Birkenrindenkanu gestoßen in dem ich über folgenden Satz gestolpert bin: “Since the canoe was moved to the Museum we have been closely monitoring her condition and have begun carefully cleaning and conserving the remaining wood.[...]" (Hervorhebung von mir)

Dabei hätte ja ein Blick in einen englisches Wörterbuch gereicht um festzustellen, dass zu 'Canoe' ein weiblicher Artikel gehört. Dass das im Deutschen nicht unbedingt gleich sein muss zeigt das Beispiel von Mond und Sonne. Aber mir gefällt die Vorstellung, dass Canadier weiblich sind.

Irgendwann bin ich auch einmal auf ein leichtgradig pornographisches Album-Cover gestoßen, in dem ein rotes Kanu ein weibliches Geschlechtsmerkmal symbolisierte. Sigmund Freud hat also bei dieser Sache auch seine Finger im Spiel. Mir soll's recht sein und ich bekenne, dass ich - was Canadier angeht - bereitwillig das Konzept der Vielweiberei gut heiße.

Sonntag, 9. Januar 2011

Noch ein Griff

Die Organisation der geplanten Enzfahrt hat sich als so knifflig erwiesen, dass ich sie (letztere) abgesagt und erstere (die Organisation) dadurch noch ein wenig verkompliziert habe. Jetzt höre ich in meinem Werkstattradio, dass im Schwarzwald irgendwelche Skispringen aufgrund von Starkregen abgebrochen wurden. Hoffentlich trifft der Regen nicht auch die Paddler (zumindest nicht bevor sie ihre Ausrüstung angelegt haben denn danach ist der nur noch halb so schlimm). Ich bin ganz zufrieden mit der netten Starzelfahrt als Paddelbilanz dieses Wochenendes.
Um den Sonntag nicht ganz Paddelfrei zu verbringen habe ich mich über meinen etwas herunter gekommenen Paddelgriff gekümmert. Nicht gerade liebevoll habe ich ihn zerhackt damit ich ihn vom Schaft bekomme ohne Länge einzubüßen. An seiner Stelle habe ich einen vorläufig unbehandelten Griff mit ovalem Profil aus Eschenholz angebracht, den ich - wenn der Epoxydkleber ausgehärtet ist - noch ein wenig fein schleifen muss und der dann in heißes Leinöl getaucht wird.
So ein über eine große Bohrung zu befestigender Griff ist sehr viel einfacher herzustellen als einer, der in den Schaft eingepasst wird (wie dieser oder der für Klemens).

Monothematisch?

Da bekomme ich doch dieser Tage den Vorwurf zu hören ich sei ja völlig aufs Canadierpaddeln fixiert, was - insbesonders in dieser Jahreszeit - moralisch fragwürdig sei.
Das ärgert mich mehr als es das eigentlich sollte, denn dass ich in diesem halböffentlichen Paddeltagebuch vorwiegend übers Canadierpaddeln und das, was damit meiner Meinung nach zu tun hat, schreibe, war ja eine der Voraussetzungen, die ich selbst frühzeitig festgelegt habe.

Mein 'Ankläger' weiß ja  
1. gar nicht womit ich mich sonst so beschäftige (er wird es auch nicht erfahren),  
2. ist Canadierpaddeln wenigstens ein ergiebiges Thema (die wenigsten Menschen beschäftigen sich ja intensiv mit einem Thema, es sei denn sie werden dafür bezahlt) und  
3. Canadierpaddeln ist zweifellos eine legitime Obsession. Es gibt genug Zeitgenossen, die erheblich verwerflichere Leidenschaften entwickeln und zum Leidwesen anderer ausleben.

Ich strenge mich jetzt ganz intensiv an gelassen und entspannt zu blieben und lasse diesen Vorwurf an mir abprallen. Die beste Therapie gegen diese Unausgeglichenheit ist Paddelngehen.

Samstag, 8. Januar 2011

Die Starzel im Januar

Gestern haben wir noch am Abend sehr spontan eine Starzeltour zu dritt vereinbart und heute morgen habe ich knapp zwei Stunden vor Beginn der Fahrt ein Bündel Textnachrichten an allerlei Paddelkomplizinnen und -komplizen mobiltelefonisch verschickt, so dass wir letztendlich zu sechst unterwegs waren.

Wir trafen uns um 11:00 Uhr in Rangendingen beim Sägewerk (nachdem wir zuvor ein Rückholauto in Bieringen deponiert hatten), setzten die Boote in das hellbraune Starzelwasser, dass bei einem Pegel von ca. 60cm richtig flott dahinrauscht, und befanden uns flugs auf dem Weg zurück ins Neckartal. Dieser Wasserweg wird allerdings von drei Wehren unterbrochen und an zwei Stellen lagen Bäume derart ungünstig im Bach dass wir sie umtragen mussten. Glücklicherweise konnten wir die quer liegenden Bäume immer rechtzeitig wahrnehmen, so dass es zu  keiner einzigen brenzligen Situation kam.

Früher gab es da sogar noch ein viertes Wehr aber das wurde im vergangenen Jahr zu einer rauen Rampe umgewandelt, die wir beim heutigen Wasserstand unbesehen hinunter sausen konnten (wir haben sie natürlich trotzdem erst einmal gründlich in Augenschein genommen - nicht auszudenken, was wäre, wenn darin ein Baum quer läge...)

An der alten Holzbrücke haben wir auf der Wiese wieder Pause gemacht. Leider verschwand gerade in diesem Zeitraum die Sonne hinter Wolken. Sonst hatten wir blendendes Wetter und milde Frühlichgstemperaturen. Anschließend ging es weiter auf der hellbraunen Brühe, die an einigen Stellen in erfreulich lang gestreckten Wellen ins Tal rauschte.

Hier und da kam es zu der einen oder anderen Umtragung - hier hat Klemens eine besonders stimmungsvolle im Bild fest gehalten:
Schließlich kamen wir nach ca. vier Stunden in Bieringen an.
Als Auftaktfahrt in der Rubrik "leichtes Wildwasser" für dieses Jahr scheint mir diese Starzelfahrt in jeder Hinsicht geglückt.Morgen soll es auf mittelschweres Wildwasser gehen. Wir wollen auf die Große Enz. Ich hoffe der gegenwärtig hohe Pegel bringt meine persönliche Schwierigkeitenskala nicht zu sehr durcheinander.

Diese Bilder (und einige von Klemens) habe ich in einer Bilderschau abgelegt.
Frühere Starzelberichte gibt es auch: Februar 2010, April 2009, April 2008 mit seperaten Bildern und Dezember 2007

Donnerstag, 6. Januar 2011

Paddelernst

Nicht nur auf spaßige Filmchen stieß ich gestern Abend sondern auch auf einen aus dem November 2009, der Lehrfilmcharakter hat und den ich deshalb auch spontan als persönlichen Klassiker werte.
Darin wird beschrieben, wie ein Kajakpaddler die Kenterung seines Freundes erlebt und wie sie sich vier Minuten lang bemühen den Gekenterten sicher ans Ufer zu bekommen.



Der erläuternde Text des Videos ist schon mal außerordentlich instruktiv aber zusätzlich hat der Autor auf dieser Webseite noch einmal zusammengefasst, wie mit solchen Schwimmsituationen umgegangen werden muss damit

Vier Minuten schwimmen klingt erst mal nicht so aufregend aber in schnell strömendem und wirbelndem eiskaltem Wildwasser kann dieser Zeitraum ausreichen um zum "trockenen Ertrinkungstod" (Flush-Drowning) zu führen, der auf der dort ebenfalls (und deshalb auch hier) verlinkten Seite aus dem Jahr 2007 beschrieben wird.

Mir gibt das sehr zu denken denn die fürs Wochenende angekündigten Schmelzwassermassen bereiten gerade solche Situationen, wie sie im Film und auf den angegebenen Seiten beschrieben werden vor: Lange Passagen ohne nennenswerte Kehrwasser, in denen es nach einer Kenterung zu langen und kalten Schwimmsituationen kommen kann. Deshalb ist vernünftiger Kälteschutz auch bei warmer Luft unverzichtbar. Was bin ich froh, dass ich einen robusten Trockenanzug habe.

Paddelspass

Gestern Abend bin ich auf einen richtig erheiternden Film aus Tschechien gestoßen, der geeignet ist alle Vorurteile, die gegenüber tschechischen Paddlern hier und da geäußert werden aufs Gröbste zu bestätigen. In dieser Winterzeit ist es dennoch außerordentlich spaßig sich diese Massenkarambolagen in Luftbooten anzuschauen, vor dem Monitor den Kopf zu schütteln.



Der Film hat das Zeug zum modernen Klassiker (ähnlich wie dieser, auf den auch immer wieder verwiesen wird, bei dem aber nicht blanker Übermut und Hochwasser sondern Unmengen Alkohol zur Erheiterung der Zuschauer beiträgt).

Viel inspirierender noch fand ich den nachfolgenden 13-minütigen  Film über eine Fünftägige Wildwasserreise auf dem Magpie-River in Quebec. Hierzulande gibt es solche Flüsse leider nicht mehr, auf denen mehrtägige Wildwasserfahrten unternommen werden können. Vielleicht ja noch hoch oben im Norden Skandinaviens.



In Quebec scheint eseine Reihe solcher Flüsse zu geben und einige der Videos des Autors dieses Filmchens haben deshalb jede Menge Unterhaltungspotential.

Sonntag, 2. Januar 2011

Hochwasserfolgen


Plötzlich kam die Sonne raus und ich habe mich zu einer spontanen kleinen Neckarfahrt entschieden. Diesmal bin ich nicht hinunter in die Stadt sondern hinauf zum Wehr gepaddelt, über das allerhand Wasser hinunter rauscht. Davon, dass noch viel mehr Wasser auf dem Neckar war, zeugt der gekenterte Stocherkahn, den irgendwelche Witzbolde oberhalb des Bootshauses in die Büsche gebunden haben damit sie ihn nicht mühsam einlagern müssen und Unmengen Plastikmüll, der sich weit oben im Geäst der Weiden verfangen hat. Die Weiden hingen zum Zeitpunkt des Hochwassers natürlich etwas tiefer im Strom aber der Müll so weit oben in den Zweigen ist dennoch ganz beeindruckend und eine Riesensauerei. Am Kraftwerkskanal habe ich vom fachkundigen Blick einiger vorbei spazierenden alten Damen begleitet noch 5/6 Kehrwasserfahrten und Seilfähren durch exerziert (nur wenn das Wasser so rauscht geht das einigermaßen gut mit den langen Tourenboot). Dann ging es ohne Paddel mit der flotten Strömung zurück zum Bootshaus. Morgen wende ich mich wieder dem Erwerbsleben zu. Dann ist erstmal Schluss mit der spontanen Paddelei.