Mittwoch, 10. August 2011

Sočaurlaub – Dienstag, 02. August

Für den heutigen Dienstag hatten wir uns den Abschnitt mit dem einschüchternden Namen „Friedhofstrecke“ vorgenommen. Der Name hat damit zu tun, dass an der Ein- und Ausstiegsstelle wohl jeweils ein alter Soldatenfriedhof liegt (beide habe ich nicht gesehen). Wir entschieden uns zunächst noch den kleinen Abschnitt zwischen Wanderstrecke und Friedhofstecke zu paddeln damit wir nicht unsere Boote den mühsamen steilen Weg zur Einsatzstelle der Friedhofstrecke hinunter tragen mussten.


Gegen 10:00 Uhr trafen wir also in Srprenica I ein. Die Einsatzstelle ist vom gewerblichen Raftbetrieb geprägt – alle paar Minuten fährt so ein Bus ab und wir bewegten uns irgendwo dazwischen und passen auf, dass die fetten Schiffe uns nicht unterbügeln.


Der erste Abschnitt steigert sich langsam von Wanderstrecke zu Wildwasserstrecke, so dass man sich zügig akklimatisiert.

Als wir zum Beginn der Friedhofstrecke kamen waren wir dennoch etwas angespannt, weil außer René niemand von uns dort vorher gepaddelt war. Den Eingangsschwall hatten wir uns schon vorher angesehen und gingen ihn vorsichtig einer nach dem anderen an.

Da alle völlig ohne Schwierigkeiten hinunter kamen wurden wir allmählich mutiger. Besonders viele Bilder haben wir trotzdem bei dieser „Erstbefahrung“ nicht gemacht. Die Filmchen, die René gemacht hat muss ich erst noch zusammen schneiden bevor ich sie einstellen kann.

An einem heftigeren Schwallabschnitt begegneten uns Zeltnachbarn in Kajaks (überhaupt haben wir fast nie Canadier gesehen – auf Wildwasser überhaupt nicht) und ich war bemüht unter Beweis zu stellen, dass man mit dem Stechpaddel gut im bewegten Wasser klar kommt. Ich war an der Stelle schon mehrfach waghalsig traversiert und hatte S-Turns geübt. Nun kenterte ich prompt bei einer simplen Jet-Ferry weil ich zu früh aufkantete.


Später begegnete mir Markus in seinem Kajak auf dem Wasser, den ich vom Übungsleiterlehrgang her kenne. Er versprach seinen Paddelkumpanen, dass sie nun zu sehen bekämen wie man Canadier paddelt. Ich fuhr ihm unbedacht hinterher, geriet in den „Korkenzieher“ und wurde herumgewirbelt. Immerhin zeigte ich ihnen, wie man fachgerecht schwimmt – ein ganzes Stück zwischen beachtlichen Felsen schob ich mein Boot vor mir her, stieß mal hier und mal da damit an und schob mich schließlich erfolgreich in ein Kehrwasser.


Vielleicht war diese kleine Demutsübung vonnöten um künftig Kajakfahrer Kajakfahrer sein zu lassen und mich um mich selbst zu kümmern – bei allen weiteren Befahrungen der Friedhofstrecke kam es zu keiner weiteren Kenterung.

Wir benötigten für die Friedhofstrecke insgesamt fast vier Stunden weil wir immer wieder Pausen machten und uns viele Abschnitte vom Ufer aus genau ansahen.


Um ca. 16:00 uhr gab es dann Marmeladenbrote und Kaffee am Campingplatz und am Abend fuhren wir in den Ort um Essen zu gehen. Just am Dienstag hat allerdings das örtliche Lokal (Letni Vrt) Ruhetag. Also fuhren wir nach Cezsoča wo es in einem Gartenlokal gutes Essen gab.

Noch vor Einbruch der Dunkelheit waren wir zurück am Campingplatz, plauderten am Campingtisch und ließen uns erneut von Michas erheiternden Paddelanekdoten unterhalten.

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