Dienstag, 31. Januar 2012

Don Starkell

Vergangenen Samstag ist Don Starkell mit 79 Jahren gestorben. Er hat die längste bekannte Canadier-Expedition bewältigt und wohl mehr Kilometer als jeder andere (einschließlich Verlen Kruger) in Booten zurückgelegt. Er war offenbar ein schwieriger Charakter aber seine Reiseberichte (Amazonas im Canadier und Nordwestpassage im Kajak) sind auch gerade deshalb so lesenswert.

Samstag, 28. Januar 2012

Mehr Starzelschleifen


Als Fortsetzung zur Besichtigung der Starzelschleifen bei Schlatt am vergangenen Wochenende habe ich mir heute die Schleifen oberhalb von Hechingen angesehen. An der Stelle, die mit als Ausstiegsstelle für die 6,1 Kilometer lange Strecke ab Schlatt am geeignetsten erschien habe ich den Wagen abgestellt und bin um ein Kies- und Sandlager herum an der starzel entlang gelaufen.

Gleich zu Anfang hat mich das Geräusch eines kleinen Wasserfalls unter die Gleiskreuzung gelockt. Und tatsächlich da rauscht die Starzel über eine ca. zwei Meter hohe Stufe - bei Hochwasser ist das möglicherweise ein guter Übungsspot fürs Boofen - gut abgesichert, versteht sich. Der Pool darunter macht -abgesehen von einer zweiten kleinen Stufe, die bei höherer Wasserwucht vermutlich überspült ist - einen gut aufgeräumten tiefen Eindruck.


Im Verlauf der Starzel oberhalb von Hechingen gräbt sie sich erneut tief in das Tal und verschwindet in zahlreichen Schleifen in einem waldigen Tal mit teils bis zu 20 Meter hohen Prallwänden. Die Wassermassen sorgen dafür, dass regelmäßig Bäume unterspühlt werden. Sie stürzen dann in der Regel in den Fluss und bilden Hindernisse, an denen sich bei Hochwasser Treibgut sammelt. Wer die Strecke paddelt muss sich auf zahlreiche Umtragungen einstellen. Ich freue mich schon darauf.

An einer Stelle wurde ein Feuerplatz angelegt und eine solide Holzbrücke über den Fluss geführt. Erstaunlicherweise endet sie im Nichts. Auf der anderen Seite des Flusses führt kein Weg weiter. Ob der Bauer es gut findet, wenn man über sein Feld wandert?
Ich hatte die Phantasie, dass infolge des Starzelhochwassers Fördermittel frei gegeben wurden, die durch den Bau der sinnlosen Brücke ausgeschöpft wurden. Für den weiter führenden Weg war dann wohl weder Geld noch die Einwilligung des Grundbesitzers da.


Røskva und ich sind im nassen Gras über die matschigen Wege immer weiter Richtung Schlatt gewandert bis der Weg, der an der Bahnlinie entlang führte, schließlich aufhörte. Ich hatte kein Interesse daran auf der anderen Seite der Bahnlinie entlang zu laufen. Die Eisenbahn interessiert mich nicht so sehr wie der Fluss. Aber jetzt kenne ich einen großen Teil dieses Starzelabschnitts, den ich bei einem Pegel von ca. 60cm gerne mal paddeln möchte.

Es gibt eine Bildergalerie mit teils wenig selbserklärenden Aufnahmen. Ich habe sie wieder in eine Karte eingebettet (was sie ein klein wenig aussagekräftiger macht) und ich hatte das Luxushandy dabei mit dessen Hilfe ich unseren Wanderweg aufgezeichnet habe. Zusätzlich habe ich in der so entstandenen Karte ungefähr denFlussverlauf eingezeichnet. Auf die Weise habe ich eine Länge von 6,1 Kilometer ermittelt. Das klingt nach wenig aber der Umstand, dass zahlreiche Flusshindernisse zu bewältigen sind lässt erwarten, dass man für die Strecke an die drei Stunden benötigt. Solide Paddelkenntnisse sollte man dabei auch haben denn viel Treibgutansammlungen befinden sich in stark angespülten Kehren. Da ist es nicht immer leicht rechtzeitig aus der Hauptströmung heraus zu kommen. Ich stelle mir vor, dass oftmals ausgestiegen und gesoutet werden muss um zu erkennen, was hinter der nächsten Kehre kommt. Das geht lediglich im Innenbereich der Kehren da sie Außenkanten steil aufragen. Aber auch die Innenkehren sind oftmals sehr unwegsam.

Freitag, 27. Januar 2012

The Profits of Paddling

Mit freundlicher Genehmigung von BadgerPaddles.

...und ja, ich weiß warum das Tragejoch entfernt wurde - diese Leute sind schließlich Kanadier...

Sonntag, 22. Januar 2012

Starzelschleifen

Da mich mein Arm voraussichtlich noch vier bis sechs Wochen vom Paddeln abhalten wird laufe ich jetzt allwochenendlich die Flüsse und Bäche ab, die ich immer mal paddeln wollte. Heute waren ein paar wenige Schleifen der Starzel bei Schlatt dran (nachdem wir im Dezember die Strazel unterhalb von Hechingen erkundet haben).

Ich habe das Auto kurz vor dem Ortseingang von Schlatt geparkt und bin über die Wiesen am dort tief eingeschnittenen Starzeltal entlang gelaufen. An der Scheune, an der ich das Auto geparkt habe, ist die Böschung hinunter zum Fluss ca. 20 Meter hoch. Im weiteren Verlauf schwächt sich das ein wenig ab aber die Strazel ist durchgängig so tief eingeschnitten und hat so hohe Prallwände, dass man beim gegenwärtigen Pegel (60 cm) nicht an ihrem Ufer entlang gehen kann. Auch bei niedrigerem Pegel bekäme man unweigerlich nasse Füße. Aber auch so eine Flussbettwanderung erscheint mir höchst reizvoll und ich nehme mir für den Sommer vor die engen Schleifen einmal in Neopren und mit Wasserstiefeln abzulaufen - mit einem Rückholauto weiter unten wäre das schon beinahe "Canyoning"... Auf alle Fälle ist am Fluss trotz der relativen Nähe zur Straße nichts von ihr zu hören.

Durch die Bäume erkennt man immer wieder die eng aneinander vorbei fließenden Schleifen der Starzel

Heute hätte man auf der Starzel paddeln können. Expeditionscharakter hätte das allerdings schon weil man es immer wieder mit quer liegenden Bäumen zu tun bekommt. Røskva war zwar bemüht den einen oder anderen Ast aus dem Wasser zu ziehen aber die ganzen Bäume, die in und über den Fluss gestürzt sind, bleiben dort liegen bis sie verrotten oder weg gespült werden.



Røskva genoss die Kletterpartien durchs Unterholz und an der Böschung. Weit sind wir eigentlich nicht gekommen. Deshalb habe ich anschließend noch eine Fahrt durch Schlatt unternommen. Dabei musste ich feststellen, dass dort - als nach dem letzten verheerenden Hochwasser im Juni 2008 die Brücke eingestürzt war (das ist auf dem Satellitenbild noch zu erkennen) - eine für Paddler tödliche Falle gebaut worden ist.



Gleich hinter der neu errichteten "Wuhrbrücke" stürzt der Fluss fünf Meter tief ab, davor lauert eine rasante Stromschnelle und es ist weit und breit kein Kehrwasser zum Anlanden zu erkennen.

Es scheint mir deshalb ratsam eine Befahrung der Starzel erst unterhalb dieser Brücke in der Ortsmitte zu beginnen. Da befindet sich auch eine vortreffliche Einsatzstelle.


Ich habe wieder mal eine kleine Karte mit den Bildern und Aufnahmeorten angelegt.

Sonntag, 15. Januar 2012

Sonntagsspaziergang an der Glatt

An diesem sonnigen Januarsonntag habe ich mich frühzeitig mit Røskva auf den Weg gemacht. Wir sind auf dem kürzesten Weg nach Neckarhausen gefahren, wo die Glatt in den Neckar mündet. Dann sind wir langsam und gemächlich auf der K5508 das Glatttal hinauf gefahren und haben immer wieder angehalten um Aufnahmen von Schlüsselstellen der Glatt zu machen. Den einen oder anderen Schwall konnte ich nicht fotografieren - aber es waren welche von der Straße aus zu sehen.


Die Glatt ist ein linker Nebenfluss des Neckars. Wir paddeln ja gewöhnlich bei Hochwasser die rechten Nebenflüsse (Steinlach, Starzel, Eyach), die von der schwäbischen Alb her kommen und stark scwankende Pegel aufweisen. Die Glatt dagegen fließt aus dem Schwarzwald und sollte geringfügig Pegelsicherer sein weil die Täler aus denen sie sich speißt länger gestreckt sind und eine Gesamtfläche von 186 Quadratkilometern umfassen - wenn es da regnet sammelt sich allerhand an. Dafür weißt sie aber auch weniger Steigung auf und kann als Wanderfluss charakterisiert werden.

Heute lag der Pegel in Hopfau bei knapp über 90cm und das war schon leichtes Hochwasser. Um wirklich komfortabel auf der Glatt paddeln zu können sollte der noch 10cm höher liegen und auch dann lassen sich Grundberührungen sicher nicht ganz ausschließen. Die Glatt fließt in ihrem unteren Verlauf in einem breiten Tal und hat ein ebenso breites Flussbett. Sie fließt häufig geradeaus und hat keine scharfen Kehren. Dennoch setzt ein höherer Pegel mit größerer Fließgeschwindigkeit sicher einige Bootsbeherrschung voraus.

Einsetzen würde ich in Bettenhausen oder - lieber noch aber mit dem Risiko gelegentlicher Grundberührungen - am Wehr in Leinstetten. Mit genug Mut kann man sicher auch noch weiter oben einsetzten. Kurz vor dem  Ortseingang von Bettenhausen fließt die Glatt durch eine Sumpflandschaft.

Sie wird durch eine Mauer bzw. einen Damm aufgestaut, die ein etwas befremdlich wirkendes Werk schützt. Bei Bedarf konnte dort wohl abgeriegelt werden, so dass sich an der Stelle ein Stausee bildete. Ich könnte mir vorstellen, dass der Bau aus den 30er Jahren stammt.


Danach fließt der Fluss durch das immer breiter werdende Glatttal. Rechtsseitig ist ein Waldhang, an dem Røskva und ich einen längeren Spaziergang gemacht haben, links verläuft die Straße, die den Fluss auf ganzer Länge begleitet und auf der relativ wenig los ist. Die Hänge und der Baustil der Häuser lassen schon ein wenig Schwarzwaldfeeling aufkommen.


Wir sind - als der Waldweg sich zu weit vom Fluss entfernte - zunächst auf der gefrorenen Wiese weiter am Fluss entlang gelaufen bis kein Weiterkommen mehr war. Dann sind wir querfeldein den Waldhang hinauf zum Weg zurück gekraxelt und noch ein Stück weiter gelaufen bis sich der Weg dann doch zu weit vom Fluss abgewandt hat. An der Stelle kehrten wir um und wanderten zurück zum Auto, das an einer Stelle geparkt war, die sich ebenfalls gut als Einstiegstelle für eine etwas verkürzte Fahrt eignen würde.


Im weiteren Verlauf des Flusses trifft er in Glatt noch auf ein leicht zu umtragendes Wehr. Danach sind es nur noch wenige Kilometer bis zu Mündung in den Neckar bei Neckarhausen. Bei unserer ersten Glattfahrt werden wir vermutlich da dann ausssetzen.

Mir fällt es schwer zu prognostizieren wie viel Zeit wohl eine Fahrt auf dem 12,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Leinstetten und Neckarhausen letztlich n Anspruch nimmt. Die Glatt hält wenig Spielstellen und Kehrwasser bereit, so dass wir sie möglicherweise recht flott abpaddeln würden. Es waren heute keinerlei Baumhindernisse zu erkennen. Spaß hätten wir auf der Glatt allemal. Ich werde den Pegel im Auge behalten...

Aus allen Bildern, die ich im Glatttal bemacht habe, ist wieder eine Karte entstanden, die man sich groß zoomen kann um den Aufnahmeort des jeweiligen Bildes detailliert sehen zu können.

Samstag, 14. Januar 2012

Wartungsarbeiten


Da ich ja noch meinen Ellbogen schonen muss habe ich heute - an diesem wunderbar sonnigen Tag mit besten Pegeln - den Explorer TT aus seinem Lager hinter dem Haus vor geholt um die alten Luftsäcke, die schon länger bei mir herum liegen, einzubauen. Ich hatte eigentlich befürchtet, dass sie zu lang sind aber es erweist sich nun, das sie insgesamt für das voluminöse Boot zu klein sind. Ich lasse sie dennoch vorläufig drin. Eine der Deckplates, die ich aus PE-Platten angefertigt habe hat - nachdem ich versehentlich aber naheliegend darunter gegriffen habe um das Boot anzuheben - einen Riss bekommen. Deshalb habe ich dort jetzt eine Leiste angebracht, die vor weiteren Rissen schützen soll. Die Leiste habe ich der Einfachheit halber oben auf gesetzt. Deshalb durfte sie nicht zu stark ausgeführt werden weil das die Boot-über-Boot Bergung und den Transport oder auch die Lagerung des Bootes behindert hätte. Ich habe lange in meinem umfänglichen Restholzlager nach passenden Leisten gesucht und dann doch letztendlich das gleiche Eschenholz wie Süllränder und übrige Querhölzer gewählt. Das Auge paddelt mit...

Sonntag, 8. Januar 2012

Outdoor Leader


Von Gil Gilpatrick, von dem hier schon gelegentlich die Rede war und der 1981 bereits ein Buch über die Aufgaben eines Canoe Guides veröffentlicht hat, gibt es ein weiteres Buch über die Tätigkeit des Outdoor Leaders, das aus dem Jahr 2002 stammt und das im wesentlichen die Inhalte des Buches von 1981 enthält. Das ist kein Vorwurf. Beide Bücher sind zweifelsfrei empfehlenswert.

Gilpatrick beschreibt anschaulich worauf geachtet werden muss, wenn man professionell Kanutrips anbietet. Sein Terrain sind die Wälder Maines, insbesondere der Allagash Waterway, auf dem er geführte Touren anbietet (oder anbot - er ist inzwischen im fortgeschrittenen Rentenalter).

Das Buch ist reich illustriert mit Schwarzweißbildern und Zeichnungen und es enthält zahlreiche Merklisten, die bei der Vorbereitung vo Wildnisstouren abgearbeitet werden sollen. Er gibt darin Ratschläge zur Vorbereitung, Ausrüstung und Durchführung von Wildnistouren. Das macht er anschaulich und unterhaltsam. Man bekommt Lust an einer von ihm geleiteten Tour teilzunehmen. Laut seiner Homepage werden diese Touren auch fortwährend angeboten. Ich sollte einfach mal einen Trip buchen...

Goldersbach zu Fuß


Vermutlich werde ich mich in den nächsten Wochen ausschließlich zu Fuss in der Nähe von Flüssen herumtreiben weil mit dem schmerzenden Ellbogen nicht an Paddeln zu denken ist. Aber Flussspaziergänge haben ja auch ihren Reiz.

So haben Rolf, Røskva und ich heute bei Nieselregen im Schönbuch bei Bebenhausen einen Spaziergang entlag des Goldersbach unternommen, der doppelt so viel Wasser führte wir gewöhnlich aber längst nicht gnug um befahren zu werden. Viele Abschnitte sind fortwährend zu seicht und steindurchsetzt und noch mehr Abschnitte weisen üble Baumverhaue und Wurzelhindernisse auf.


Dennoch finde ich die Vorstellung faszinierend bei/nach Sommergewittern im Schönbuch einen Abschnitt des Goldersbachs zu paddeln. Beim heutigen Pegel ist die Strömung noch so gemächlich, dass man vor jedem Hindernis rechtzeitig anhalten kann. 

Eine denkbare Einstiegstelle wäre an diesem Gatter. Und selbst da darf man natürlich eigentlich nicht mit dem Auto hin fahren. Wenn man mutig doch noch weiter fährt und weiter oben einsetzt ist das Gatter auch kein wirkliches Problem weil die Stämme mit Scharnieren abgehängt sind. 


Eine Goldersbachexpedition wäre ohne Shuttle-Service und Bereitschaft zu zahllosen Umtragungen nicht denkbar. Ich behalte diese Möglichkeit im Auge aber mit dem heutigen Spaziergang haben sich für mich mehr Schwierigkeiten aufgetan als ich mir anfangs vorgestellt habe. Aber seinen Reiz hat der Goldersbach dennoch nicht verloren.

Rolf und ich (und auch Røskva) haben den Spaziergang sehr genossen und erwägen weitere derartige Flussbegehungen vorzunehmen. Rolf wollte zum Beispiel immer mal die Würm erforschen und ich könnte mir gut vorstellen den oberen Bereich der Starzel abzulaufen. Sowas kann man ja auch guten gewissens alleine (bzw. mit Hund) machen. Wenn es hier also in den nächsten Wochen weniger ums Paddeln gehen wird kann es sein, dass der eine oder andere Flussspaziergang dokumentiert wird. Später im Jahr folgen dann hoffentlich die Befahrungen.

Samstag, 7. Januar 2012

Konsumtrost

Eine weitere Ablenkung vom lädierten Ellbogen eröffnet der Konsum paddelbezogener Utensilien. So bin ich über das Northwest Paddlers Massage Board auf eine erheiternde Textillinie gestoßen. Die übliche Evolutionsdarstellung gipfelt hier in einem Poling betreibenden Kanuten. Ich habe mir selbstverständlich umgehend so ein T-Shirt bestellt.

Nachtrag vier Tage später: Jetzt ist das T-Shirt da. Das ging schnell. Hier nochmal das Motiv in GROSS

Noch mehr Flickwerk

Was immer ich mit meinem rechten Ellbogen angestellt habe - es hält mich gegenwärtig vom Paddeln ab. Ich kann mit dem Arm keine ziehenden Bewegungen ausführen ohne heftigeren Schmerzen ausgesetzt zu sein. Vermutlich habe ich den Arm vergangenes Wochenende überlastet und weil ich ihn anschließend nicht geschont habe, wird es einfach nicht besser.

Statt Paddeln widme ich mich deshalb der Instandsetzung und -haltung von Booten.


Heute habe ich zum Beispiel den Phantom ins Wohnzimmer gelegt und die Schenkelriemen so verspannt, dass ich sie zunächst nicht mehr anlegen kann, sie beim Paddeln aber auch nicht im Weg sind. Schon auf der Oberen Enz bin ich nur noch mit dem Bulkhead gepaddelt, was mir viel mehr Bewegungsfreiheit und dennoch ausreichenden Bootskontakt gibt. So kann ich leichter und schneller ein- und aussteigen, was auf verwinkelten Bächen mit Baumhindernissen doch immer wieder erforderlich ist. Solche paddeln wir vornehmlich in dieser Jahreszeit. Hoffentlich kann ich dabei bald wieder mitmachen.

Freitag, 6. Januar 2012

Flickarbeiten


Aus unserer geplanten Paddeltour heute ist trotz bester Pegelstände nichts geworden, weil außer Klemens, Anita und mir niemand paddeln wollte und Klemens' Auto in letzter Sekunde gestreikt hat. Ich bin zurück zum Bootshaus gefahren, habe das Wildwasserboot abgeladen und das Tourenboot aufgeladen. Nicht etwa um damit zu paddeln sondern um es zuhause im Wohnzimmer kieloben zu legen und die anlässlich der Jagstfahrt entdeckten Schäden am Heck zu reparieren.

Durch gelegentlich Aufsetzer ist im Heck des Bootes an einigen Stellen Gelcoat abgeplatzt. Ich musste sogar eine lockere Gelcoatschuppe abhebeln. Die offene Stelle habe ich eine ganz Weile mit unserem Badezimmerföhn behandelt damit restliches eingedrungenes Wassser verdampfen kann. Dann habe ich den zu reparierenden Bereich abgeklebt und eine kleine Menge Epoxidkleber angemischt. 
Den habe ich schließlich gründlich in die Hohlräume hinein gestochert damit er sich mit dem frei liegenden Gewebe verbindet und so großzügig aufgetragen, dass sich nun erhabene Stellen bilden. Dann habe ich das Klebeband entfernt damit es nicht vom Kleber auf dem Rumpf fixiert wird. Ich rechne damit, dass der Kleber noch ein wenig in sich zusammen sinkt wenn er aushärtet und ich werde morgen alles, was übersteht, vorsichtig abschleifen.

Bei genauerer Betrachtung macht der ganze Rumpf inzwischen einen ziemlich vernarbten Eindruck. Dadurch, dass ich das Boot bei jeder sich bietenden Gelegenheit benutze, auf den flachen Abschnitten Poling betreibe und auch mal einen Schwall hinunter fahre wird es doch sehr strapaziert. Eigentlich erstaunlich, dass ich erst jetzt so eine Reparatur vornehmen muss.

Nachtrag: Bereits eine halbe Stunde nach dem Auftrag des Epoxydklebers habe ich mit einem scharfen Messer die groben Überstände abgeschnitten. Am späteren Nachmittag nun habe ich dieReste mit einer feinen Schleiftrommel und anschließend von Hand abgeschliffen. Die ausgebesserten Stellen sind nun matt und natürlich nicht absolut glatt. Aber das ist der gesamte Rumpf nicht mehr. Immerhin ist das Gewebe jetzt versiegelt. Über kurz oder lang werde ich an Bug und Heck Schutzstreifen aufbringen müssen. Die sorgen aber für Turbulenzen und machen das Boot etwas langsamer und schwerer. Ich zögere das noch ein paar Jahre hinaus, wenn ich kann. 


Wenn diese größere Maßnahme ansteht wird das Boot ein wenig länger im Wohnzimmer liegen. Mich stört das ja überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich finde, dass es da gut hin passt...

Donnerstag, 5. Januar 2012

Vorbereitungen

Morgen wollen wir die hohen Pegel nutzend irgendwo am Albrand paddeln. Ich strebe ja an, dass wir den im Dezember zu Fuß besichtigten noch nicht von uns gepaddelten Abschnitt der Starzel angehen aber ich bin auch offen für die Eyach oder den unteren Starzelabschnitt. Die Pegel steigen. Im Schwarzwald sind sie schon so üppig, dass sie mich schon wieder einschüchtern. Aber hier bei uns in der sollten sie bewältigbar sein. Das Wetter verspricht durchwachsen zu werden. Regenschauer und 2-8°C. Da sollte man sich warm anziehen und keinen Wassereinbruch zulassen.


Deshalb habe ich jetzt noch einen Fahrradflicken auf die Innenseite des bereits geflickten Füßlings am Trockenanzug aufvulkanisiert. An der Enz vor 14 Tagen mußte ich ja angesichts einer feuchten Stelle an den Socken feststellen, dass meine letzte Reparatur nicht ganz zum Ziel geführt hat. Jetzt ist das Loch beidseitig beklebt. Da wird es ja wohl endlich dicht sein.

Sonntag, 1. Januar 2012

Vereitelter Auftakt

Eigentlich wollten wir ja - wie in den vergangenen Jahren - eine kleine Neckarinselrunde machen um die Paddelsaison 2012 einzuläuten. Der angekündigte Regen blieb sogar aus, so dass das durchaus möglich erschien. Ein Blick auf den angeschwollenen Neckar widerum belehrte uns, dass so ein Unterfangen nicht ohne Bootswagen oder Autoumsetzen zu bewerkstelligen gewesen wäre. Wir waren für wildere Aktionen nicht ausgerüstet und entschieden den Saisonauftakt auf nächstes Wochenende zu vertagen.


Stattdessen unternahmen wir einen Spaziergang entlang des Neckas oberhalb unseres Bootshauses. Wir betrachteten die hohen Wellen an den beiden Steinwurfwehren und blickten lange schaudernd in den Rücklauf des Kastenwehrs bei Hirschau. Beim gegenwärtigen Wasser- stand ist dieses Kastenwehr für
jede lebende Kreatur eine Todesfalle. Wir beobachteten einen ca. 2 Meter langen Baumstamm, der das Wehr hinunter getrieben wurde, im Rücklauf immer wieder erschien und irgendwann nach ca. 10 Minuten in zwei Teilen unten wieder ausgespuckt wurde.

Kehrwasserausfahrt


Auf dem Bild oben fährt Klemens - ähnlich wie in der Skizze unten - aus dem Kehrwasser hinter dem Felsen in die Hauptströmung. Er hat im Kehrwasser Schwung geholt (das hat ihm mit seiner flussauf gerichteten Strömung dabei geholfen) und das Boot bei der Einfahrt in die Hauptströmung so aufgekantet, dass sie auf den Bootsboden einwirkt und nicht auf die Bordwand.


Die Pfeile auf der Skizze sind so zu verstehen: rot eingezeichnet ist die Richtung die das Boot nimmt, blau sind die Kräfte, die aus dem Wasser auf das Boot wirken. Die rote Kante am Boot versinnbildlicht die von oben sichtbare Bordwand, wenn es vernünftig aufgekantet ist.