Montag, 30. Juli 2012

Paddel wiederbelebt


Vor über zwei Jahren habe ich ein Paddel ruiniert, das ich nun endlich repariert habe. Zu dem Zweck musste ich einen langen schmalen Riss mit wasserfestem Holzleim verkleben (was die einfachere Übung war) und eine ausgebrochene Ecke des Kantenschutzes mit Harz neu aufbauen (das war kniffliger). Schließlich konnte ich die aufgefüllte Kante schleifen und die geklebte Fläche mehrfach überlakieren (nachdem ich den Aufkleber des Importeurs, der mich schon lange störte, herunter gefummelt hatte). Jetzt bin ich gespannt, ob und wie lange das hält. Wenns wieder bricht komme ich nicht darum herum feines GFK-Gewebe auf das Paddel zu laminieren. Ich habe noch mein geschätztes Clipper-Paddel hier liegen, dass auf alle Fälle so eine Beschichtung benötigt. Das ist mir vor drei Jahren bei eisigen Bedingungen im Winter kaputt gegangen.

Sonntag, 29. Juli 2012

Behelfspaddel

Erst neulich habe ich ja aus einem alten Kajakpaddel ein teilbares Ersatzpaddel gebaut. Gestern nun wurde aus einem alten Paddelblatt mit Restschaft ein ganz passables Trainingspaddel.


Vor Jahren habe ich mal ein vermeintliches "Karbon"-Paddel ersteigert, das sich beim Eintreffen als dilettantischer Eigenbau aus schwarz eingefärbtem GFK auf einem durchaus hochwertigen Schaft mit Eschenkern entpuppte.


Der Händler hat mir schließlich den Preis zurückerstattet, wollte das Paddel aber nicht zurück haben. Gestern nun habe ich den Schaft vom GFK befreit und in den Aluschaft eines alten abgebrochenenes Jugendpaddel eingepasst. Ich habe ihn mit Epoxydkleber eingeklebt, zusätzlich verschraubt, das rohe Holz mit Leinöl behandelt und dann meine unsaubere Arbeit mit einem Schrumpfschlauch verborgen. Mit dem Paddel kann man jetzt auch gut trainieren. Es kommt in die Bestände der Paddelfreunde.

Steinlachstaken

Der für heute geplante Paddelausflug ist mal wieder gescheitert. Das hinderte mich jedoch nicht daran über die Mittagszeit doch noch eine kleine Expedition zu unternehmen. In der Nacht und am Vormittag hat es gegossen und als Mittags die Sonne herauskam schwang ich mich aufs Rad und fuhr zum Bootshaus. Schon auf dem Weg dahin nahm ich wahr, dass die Steinlach Hochwasser führt (hätte ich mehr Zeit gehabt hätte ich früher aufstehen und die üblichen Verdächtigen zusammen trommeln sollen um eine gepflegte kleine Wildwassertour auf der Steinlach zu unternehmen. Heute wäre das ausnahmsweise mal wieder möglich gewesen.)


"Am Bootshaus nahm ich das Solotourenboot und paddelte auf dem ebenfalls bereits ziemlich angeschwollenen Neckar hinab. 


Dann arbeitete ich mich mit der Polingstange die Steinlach hinauf. Das ist anfangs gar nicht so leicht weil die Brücken über den Bach sehr niedrig sind und man deshalb die Stange ausschließ- lich flach führen kann. Einmal verfing ich mich damit auch im Rahmenwerk der Eisenbahn- brücke.

Zuletzt habe ich solch eine Aktion an zwei aufeinander folgenden Wochenenden im August vor drei Jahren (erstes und zweites Mal) unternommen. Beim zweiten Mal habe ich sogar ein kleines Filmchen gedreht.

Am oberen Ende der Autobrücke befand sich nur ein winzig kleiner Durchlass, den ich lieber umtrug. Wenn man an der Stelle in dem Minischwall das Boot verkantet kann das üble Folgen haben. Im weniger schlimmen Fall muss man ein ganzes Stück auf recht flott strömendem Wasser rückwärts fahren. Der Durchflusskanal ist sehr eng und reißend dort. 

Weiter oben ist die Steinlach stark kanalisiert, fließt aber über eine Reihe kleiner Schwellen, die es zu überwinden gilt. An einer bekam ich von einigen Passanten auf der Fußgängerbrücke Szenenapplaus. Dabei hatte ich micht nicht besonders elegant über die kleine Stufe geschoben.


Auf Höhe Ebertstraße/Mörikestraße hatte ich einen eher üblen Aufsetzer und beschloss zurück zu paddeln. Die Steine in der Stienlach sind scharfkantig und unter dem aufgewühlten braunen Wasser kaum zu erkennen. Auch auf dem Rückweg stieß ich einmal an einen heimtückisch verborgenen Stein und das Boot zog sich dabei eine längere Macke an der Seite zu.


Die Steinlach hinauf zu staken hatte ich schon lange mal wieder vor. Man hat selten genug Gelegenheit dazu. Das nächste Mal, wenn ich das mache nehme ich aber lieber den PE-Explorer. Der ist kratzunempfindlicher als das feine schnelle Laminatboot. 



Gleitlager


Samstagnachmittag habe ich noch eine kleine Verbesserung am Bootsregal vorgenommen, die ich schon lange bewerkstelligen wollte. Der tadellose Süllrand des Sundance (und erste sich darauf abzeichnende Kratzer vom Rein- und Rausschieben ins/aus dem Regal) hat mich veranlasst, endlich - wie Rolf das für seinen Raven schon lange gemacht hat - einen Teppich auf der Regalstrebe, auf der die Boote lagern, anzubringen. Den habe ich einfach um die mit Holz ummmantelte Querstrebe gewickelt und hinten mit großköpfigen Kupfernägeln, die von den Dachdeckarbeiten am Bootshaus übrig waren, fest genagelt.


Bei der Gelegenheit durfte der Sundance erstmalig auch auf die neu angefertigten Böcke, auf die er prächtig drauf passt. Der Independence musste auch raus damit der Teppich fest gemacht werden konnte und auch Rolfs Slipper musste kurzzeitg Platz machen. So lagerten da dann zeitweilig drei großartige Mad River Boote aus der Glanzzeit dieses Unternehmens nebeneinander.


Schließlich kamen die Boote wieder ins Regal und glitten geschmeidig über das Teppichpolster. Die Boote sollen es ja auch ein wenig kuschelig haben wenn sie da so im Dunkeln nebeneinander liegen und sich über zurückliegende und künftige Touren, fähige und weniger fähige Paddler, Bill Mason, die McGuffins oder Freud und Nietzsche austauschen. Ich würde dabei gerne lauschen denn alle drei Boote haben inzwischen um die 20 Paddeljahre hinter - aber auch noch viele weitere vor sich.

Samstag, 28. Juli 2012

Samstagmorgen


Weil für die Mittagszeit Regen angesagt war (der ausnahmsweise diesmal auch kam) aber am Morgen noch die Sonne schien habe ich eine vormittägliche Neckarinselrunde unternommen. Die Überbleibsel des langen warmen Partyabends waren auf der Neckarinselspitze (das "Bügeleisen") unübersehbar.

Sie wurden aber, als ich wieder hoch paddelte, gerade weg geräumt.
Außer mir war erstmal keiner auf dem Wasser. Später begegnete mit ein Stocherkahn und eine einsame Morgenschwimmerin. Dabei ist das Wasser vom nächtlichen Regen ziemlich aufgewühlt und schmutzig. Vor dem Wehr sinken die Sedimente jedoch ab. Dort unten hat jemand den Tritt beim Ausstieg fürs Übertragen des Wehrs erneuert. Das ist löblich auch wenn es illegal ist.

Ich finde ja diese gemauerten schrägen Flusseinfassungen unzulässig. Aber auf mich hört ja keiner.
In die Steinlach konnte ich - trotz höherem Wasserstand als üblich - nicht weit eindringen. Sie ist im unteren Bereich dieses Jahr über die gesamte Breite seicht. Da ist wieder mal ein kleines Hochwasser erforderlich um eine Fahrrrinne frei zu spülen.


Schließlich paddelte ich zurück zum Bootshaus. Dort hatte ich die neu angefertigten Böcke auf dem Rasen stehen gelassen. Es ist erheblich komfortabler es darauf abzulegen, das Tor zu öffnen und es dann wieder aus dieser Höhe aufzunehmen und ins Bootsregal zu schieben.

Klappböcke


Ich hatte ja mal Balken angefertigt, die man auf unsere Feuerstelle legen konnte um darauf ein Boot abzulagern. Die kommen jedoch äußerst selten zum Einsatz (letzthin ist der Grill auch ständig auf der Feuerstelle, so dass da gar kein Boot mehr oben drauf passt). Dabei ist es viel einfacher ein Boot so auf halber Höhe abzulegen während man die Schiebetore öffnet oder schließt als wenn es ins Gras gelegt und dann wieder von ganz unten aufgenommen werden muss.

Jetzt habe ich Klapp- böcke aus Resthölzern angefertigt, die etwas klein aber immer noch ausreichend groß geraten sind. Ich habe sie gründlich mit Leinöl eingelassen, so dass sie auch mal im feuchten Gras oder im Regen stehen bleiben können. Werden Sie nicht gebraucht lassen sie sich platzsparen unter ein Boot oder an Wandhaken hängen. Diesen Böcken gebe ich eher eine Chance häufige Verwendung zu finden.

Freitagabend




Man könnte den Eindruck haben, dass die Tübinger Paddelfreunde ein Verein passionierter Wildwassercanadierpaddler sind. Das ist zwar nicht der Fall aber diese Bootsgattung hat bei uns doch erkennbar Anhänger gefunden. Gestern abend habe ich Roland dazu überredet sich in den kleinen Phantom zu setzen. Rainer dagegen, dem Knieprobleme zu Schaffen machen, hat sich ausnahmsweise mal in ein Kajak gesetzt. Anfangs waren fünf Canadier und ein Kajak auf dem Wasser, später kamen noch drei weitere Kajaks dazu.


René hat eine neue Punmpe ausprobiert, die beachtlich viel Wasser fördert. Er hat eine kleine Sammelbestellung aufgenommen und ich werde künftig wohl auch mit Pumpe herum fahren. Das ist doch erheblich komfortabler als dauernd an den Flussrand zu paddeln und das Boot auszuleeren.

Es war brütend heiß und wir blieben nicht lange auf dem Wasser, von dem wenig da war. Die Strömung am Kraftwerkkanal war auch nicht gerade beeindruckend. Anschließend grillten wir noch am Bootshaus. Ein guter Start ins Wochenende...

Freitag, 27. Juli 2012

Von Wehr zu Wehr


Ich habe diesen Freitag frei genommen und nutzte die gar nicht mehr so frühe Stunde zu einer kleinen Paddeltour "by fair means", das heißt ich lud den schnellen Sundance, mit dem ich mich immer mehr anfreunde, auf einen Bootswagen und schob ihn die drei Kilometer bis zum Hirschauer Wehr. Unterwegs nutzte ein großer Schmetterling die Yoke-Pads als Ruheplatz. Er begleitete mich ein ganzes Stück bis er davon flatterte.


Am Wehr ließ ich das Boot zu Wasser. Dann paddelte ich mittig kniend über die große Flussfläche hinauf bis zum Kiebinger Wehr. Unterwegs begegnete mir niemand außer allerhand Federvieh und einer großen Flussratte, die laut platschend ins Wasser sprang als sie mich kommen sah. Ach ja, ein paar kapitale Fische habe ich oben beim Wehr auch gesehen als ich mich mit der Polingstange den letzten Abschnitt hinauf schob.


Beim Kiebinger Wehr bin ich dann umgedreht und habe mich wieder hinabtreiben lassen. Ich konnte nicht mehr recht knien. Wenn ich doch häufiger solo mit dem langen Boot unterwegs bin (und es spricht manches dafür - es ist schnell und eignet sich gut fürs Poling) sollte ich doch noch ein Kneeling-Thwart einbauen. Ich habe Skrupel an so einem altehrwürdigen Boot Änderungen vorzunehmen. Insbesondere die Holzeinbauten sind ja noch großartig erhalten.

Meine Badeplattform aus dem letzten Jahr ist inzwischen ziemlich herunter gekommen. Ich hätte ja Lust gehabe ein Bad zu nehmen aber es dümpelt so viel Unrat unter den Planken, dass man von da aus kaum baden gehen kann. Und der Baum sinkt auch immer weiter ab.


Irgendwann habe ich mich dann umgedreht und bin auf der rückwärtigen Kante des Vordersitzes gesessen. Von da aus paddelt es sich auch ganz gut aber das Heck des asymmetrischen Boots hängt dann doch recht weit aus dem Wasser und ich habe das Gefühl, dass der Rumpf stetig zur Paddelseite driftet.



Bootswagenparade

Alle meine eigenen Bootswagen (und es sind mehr als ich haben sollte) passen nicht für den Sundance. Ihre Querstreben sind zu sanft gewölbt, so dass er immer auf der Kiellinie zum Aufliegen käme, was über kurz oder lang zu Schäden am Boot führt.


Ich hätte dem netten englischen Ehepaar, das mir das Boot verkauft hat, auch den Bootswagen abhandeln sollen. Vorausgesetzt der hat zum Boot gepasst. Letzlich habe ich einen Bootswagen genommen, den uns vor Jahren mal ein Rentner gestiftet hat.


Er hat den Bootssport aufgegeben und all seine Ausrüstung den Paddelfreunden überlassen. Ich habe die Kniematte zusätzlich zwischen Boot und Bootswagen gelegt, was ja eigentlich etwas albern ist aber so ein frisch renovierter Bootsrumpf hat noch Anspruch auf etwas Schonung.


Mittwoch, 25. Juli 2012

Mittwochabend


Allmählich gewöhne ich mich daran stark aufgekantet solo im Sundance zu paddeln. Heute abend wollte ich seine Poling-Eigenschaften erforschen. Am Bootshaus begegneten mir Angi und Claudia, auf den ersten Metern auf dem Wasser Klemens, Anita und Eckhard sowie zahlreiche Stocherkähne. Die wurden weiter oben weniger und als das Wasser seicht wurde stellte ich mich ins Boot.

Der Sundance ist ein rasend schnelles Polingboot. Wenn man keine Hindernisse zu umfahren hat kommt man damit irre flott voran. Man kann richtig breitbeinig in seinem V-Rumpf stehen und durch Ankanten große Kurven fahren. Den kleinen Schwall, an dem ich mich im Independence schon ein wenig anstrengen muss, merke ich im Sundance kaum.


Auf dem Rückweg bin ich die ganze Strecke stehen geblieben. Am Bootshaus traf ich die anderen wieder und dann kamen auch noch Jürgen und Florin. Es ist doch allerhand los bei uns wenn mal Sommer ist.

Dienstag, 24. Juli 2012

Dienstagabend


Der Neckar ist dieser Tage eine große Badeanstalt. So viele Leute wie heute habe ich darin noch nie baden sehen. Gleich an der Spitze der Neckarinsel schwammen zwei junge Frauen mir aufgeblasenen Schwimmringen flussabwärts.


Am unteren Ende bei der Neckarbrücke kamen mir die Neoprengekleideten Jungs entgegen, die mir schon letzte Woche begegnet waren. Vom Indianersteg sprang ein junges Päärchen in Unterwäsche (immer wieder),...


...und am Anleger badeten zwei junge Männer. Ich unterhielt mich mit Martin, der ein SUP (Stand-Up-Paddle)-Buisiness in Tübingen aufziehen will. Er hatte sich gestern schon bei Rainer erkundigt, ob er unseren Steg benutzen dürfe. Ich finde ja.
Als ich das Boot mit Martins Hilfe verstaute (er ließ sich noch unser Gelände zeigen) kamen gerade drei junge Frauen an, die den Steg als Badeplattform nutzen wollten. Wie ich wegfuhr gingen sie gerade ins Wasser. Unser Steg gehörte ja früher zum Tübinger Neckarbad.

Noch ist das Wasser sauber. Es hat einige Tage nicht geregnet und es ist nicht besonders heiß. Bald jedoch werden wieder allerhand schmierige Algen auf dem Wasser schwimmen. Dann will da keiner mehr hinein.