Montag, 26. November 2012

Mütze


Heute traf eine Identitätsstiftende Schrimmütze ein, die Raphael mir aus den USA mitgebracht hat. Er war bei einer ACA-Schulung und da wurden offenbar diverse Devotionalien versteigert. Bei der Mütze von den 2012 National Poling Championships dachte er an mich.

Auf der Rückseite der Mütze hat Chip Cochrane sein Autogramm hinterlassen. Er hat die Championships gewonnen und ist amtierender Poling-Champion.

Sonntag, 25. November 2012

Bodensee-Eisfahrt 2012


Die Bodensee-Eisfahrt ist in erster Linie ein gesellschaftliches Ereignis. Ich traf (in order of appearance) Theo, der an allen drei Polingtreffen teilgenommen hat, mit seiner Lebensgefährtin Judith, Anke, die - so dachte ich - einzige Tübinger Paddelfreundin, die ernsthaft Seekajak paddelt, Matthias und Lorenz, die ja aus Konstanz zugezogene neue Tübinger Paddelfreunde sind, Xenia, mit der ich vor zwei Jahren zusammen den Übungsleiterkurs belegt habe, Max, der mein Paddeltagebuch liest (schade, dass wir nicht länger miteinander geplaudert haben...), Bertold, der am letzten Polingtreffen teilgenommen hat, Albrecht, der mir schon zweimal auf der Enz begegnet ist (Heiße Herzen Fahrt und im Herbst 2011), Ricki und Tom, die sich ebenfalls als Seekajak-paddelnde Tübinger Paddelfreunde outeten, René, der einen Seekajakladen in der Schweiz betreibt, Jürg, der ebenfalls an zwei Polingtreffen teilgenommen hat und noch ungefähr 200 weitere Paddlerinnen und Paddler, die bei schönstem Wetter an der diesjährigen Eisfahrt teilnahmen.


Die Eisfahrt hat diesen Namen diesmal wieder nicht recht verdient. Die insgesamt drei Mal, die ich dabei war (erstes und zweites Mal), war stets mildes bis blendendes Wetter (bei schlechtem nehme ich einfach nicht teil weil mir da große Wasserflächen noch unheimlicher sind als sie mir es bei Idealbedingungen schon sind). Wir waren - wie ich das hier schon mehrfach angekündigt habe - mit dem renovierten Sundance unterwegs und das Boot erwies sich als flott und wohl geeignet für so ein Unternehmen. Dass es nun bedeutend schneller gewesen wäre als der Prospector, den wir letztes Mal dabei hatten, kann ich nicht behaupten aber mir fehlt auch der direkte Vergleich. In das Boot passt jedenfalls massig Gepäck und wir wurden wiederholt gefragt, was wir wohl in den beiden großen Tonnen dabei hätten (Wiskey, Giftmüll,...?). Ich hatte sie vor allem als Auftriebskörper im Fall von ernsten Schwierigkeiten mitgenommen.


Der eigentliche Start der Eisfahrt war für uns in Iznang, wo uns um 09:15 der Bus abholte, der uns nach Konstanz brachte. Nicht alle Paddler konnten einen Sitzplatz im Bus bekommen. Wir nahmen in Konstanz Boot uns Ausrüstung in Empfang, zogen uns um und setzten am Steg ein, an dem schon etwas Gedränge herrschte.



Die Eisfahrt ersteckt sich über 16,5 Kilometer. Rolf hat die Strecke exakt mit seinem GPS-Gerät erfasst. Sie führt von Konstanz nach Iznang und es nehmen traditionell überwiegend Seekajaks an der Fahrt teil. Es waren auch einige Canadier unterwegs.


Vier Großcanadier und ein Drachenboot haben wir gesehen. Es handelt sich bei der Eisfahrt nicht um ein Rennen sondern um eine gemütliche Wanderfahrt. Zunächst geht es aus dem schmalen Seestück bei Konstanz heraus - dicht am Schweizer Ufer entlang - Richtung Reichenau.


Auf halber Strecke wird auf der Insel Reichenau eine Pause eingelegt. Dann liegen ca. hundert Boote auf dem Kiesstrand und es wird eifrig gevespert, geplaudert und gefachsimpelt. Dann geht es weiter quer über den Untersee Richtung Itznang.


Die letzten zwei/drei Kilometer verschlechterte sich das Wetter, Wind kam auf und es bildeten sich Wellen. Unserer Fahrt verlangsamte sich zeitweise auf unter 4 Stundenkilometer. Anfangs waren wir noch mit bis zu 8 km/h unterwegs gewesen, im Schnitt waren es letztlich laut Rolfs GPS 5,4.

In Iznang angekommen verluden wir Boot und Ausrüstung, schauten noch einmal ins Vereinsheim aus dessen Tür heraus noch einige Paddler für Essensmarken Schlange standen und entschieden uns Kaffee und Kuchen in Reichenau zu uns zu nehmen.

Auf dem Heimweg bei einbrechender Dämmerung stellten wir beide fest, dass wir wenig Kondition für längere Fahrten auf stehendem Wasser haben. Wir sind einfach Flussfahrten gewohnt, bei denen man auch mal eine Paddelpause einlegen kann und trotzdem weiter voran kommt. Dennoch hat die Eisfahrt Spaß gemacht. Für mich ist es die soziale Komponente, die bei so einem Event im Vordergrund steht. Wann trifft man schon mal so viele Leute, die eigentlich alle das gleiche Interesse haben?

Samstag, 24. November 2012

Eisfahrtvorbereitungen (2)

Heute morgen habe ich mich mit Matthias am Bootshaus getroffen und mit ihm das Boot und die Ausrüstung auf/in seinem Auto verladen. Inzwischen dürfte das Gerümpel in Konstanz lagern während Matthias und Lorenz schon mal von Iznang nach Konstanz zurück paddeln.

Auf dem kleinen Bild (draufklicken!) ist ein Rotkehlchen versteckt, das interessiert das Boot inspiziert. Es hat mich heute morgen beim Zusammenpacken länger begleitet, saß mal auf dem Boot, mal auf den Paddeln und schaute mir neugierig zu.


Am Nachmittag zog es mich dann wieder ans Bootshaus. Die Sonne schien und eine kleine Paddeltour war förmlich unvermeidbar. Ich nahm den Prospector weil der ja diesmal nicht mit auf die Bodensee-Eisfahrt darf, entschied mich für das große Sawyer-Paddel (weil mein Lieblingspaddel ja in Konstanz ist) und die Stakstange mit dem Bronze-Schuh.


Nachdem ich in zwei Etappen Boot und Ausrüstung an den verschlammten Anleger getragen hatte paddelte ich Neckarabwärts. Außer mir waren jede Menge Schwäne auf dem Wasser. Sie hielten offenbar eine Vollversammlung ab. Ich traf unterwegs eine ganze Menge Leute mit denen ich kurz plauderte. Offenbar zog es alle hinaus an die angenehm milde frische Luft.


Unter anderen traf ich Rolf, der einen Fotoapparat ausprobierte. Wenn ich Glück habe bekomme ich noch ein/zwei Bilder von mir im Prospector.

Freitag, 23. November 2012

Schwindendes Licht

Gerade mal so kurz nach Vier gelang es mir noch bei Tageslicht zum Bootshaus zu kommen. Obwohl es schon ziemlich dämmrig war bin ich mit dem Soloboot aufs Wasser gegangen und habe ein schnelle Neckarinselrunde gedreht. Die Luft ist ja mild aber das Licht lässt früh nach.
Dann habe ich den Sundance und unser Gepäck im Bootshaus vorbereitet. Matthias nimmt alles morgen mit nach Konstanz und Rolf und ich kommen Sonntag nach um damit an der Bodensee-Eisfahrt teilzunehmen. Wir werden von Iznang mit dem Bus nach Konstanz fahren und dort das Boot und die Ausrüstung vorfinden. So ein Luxus!


Donnerstag, 22. November 2012

Neue alte Paddel


Mein im Herbst 2008 angeschaftes Kober-Tacen-Paddel war ja - nachdem ich es etwas unseriös geflickt hatte - auf der Mini-ECBA endgültig kaputt gegangen und lag seit dem in der Werkstatt bis ich mich nun entschieden habe, dass ich keinen weiteren Reparaturversuch mehr unternehme. Der Schaden (auseinanderklaffende Laminatschichten an der Aluminiumverstärkung des Blattes) ist kaum mehr zu beheben und zudem ist das Paddelblatt durch häufigen Steinkontakt inzwischen völlig asymmetrisch geworden.

Stattdessen habe ichvorgestern bei einem Händler und Bootsverleiher im Donautal zwei ganz ähnliche Paddel mit Hozschaft erworben. Bereits heute sind sie eingetroffen. Sie lägen laut Händler schon seit 2 bis 3 Jahren bei ihm herum. Ich vermute viel eher, dass sie bereits 4 bis 8 Jahre herumlagen da Kober diese Paddel schon lange nicht mehr produziert.

Eins der Paddel ("Slalom") ist symmetrisch, das andere gekehlt. Dabei handelt es sich um das Paddel mit dem anmutig grünen Muster. Dieses Paddel ist schon ein wenig gebraucht während das gerade Paddel nagelneu ist.

Die beiliegenden Buchengriffe sind völlig unbrauchbar aber das macht nichts. Ich werde an das Punk-Paddel wieder einen leicht geschweiften Eschengriff mit Daumenmulde anbringen.
Auch dieses Merkmal will ich künftig nicht mehr missen. Ich fühle damit sofort, wenn ich das Paddel in die Hand nehme, ob ich es richtig herum führe.


Das gerade Paddel benötigt keine Daumenmulde. Es spielt keine Rolle, wie herum es gehalten wird. Das gewährleistet auch, dass sich das Paddelblatt einigermaßen gleichmäßig abnutzt.

Sonntag, 18. November 2012

Sieben auf einen Streich


Da ich heute nur vormittags Zeit habe konnte ich mich nicht Klemens, Anita und René anschließen, die an die Nagold fahren. Statt dessen paddelte und stakte ich bei strahlend schönem Wetter neckaraufwärts. Ich übertrug die erste raue Rampe und nahm mit Befriedigung wahr, dass die Stützkonstruktion für meine kleine Insel noch fest in ihrer Verankerung steht. Sie lässt sich leicht rekonstruieren. Wenn wir an der Stelle wieder einmal Bergeübungen vornehmen wollen benötigen wir sie dort.



Das Hochwasser hat jede Menge Unrat angespühlt und ich habe ganze sieben Tennisbälle gefunden, die ich für Røskva mitgenommen und im Bootshaus deponiert habe. Sie freut sich immer über "gut abgelagerte" mit Flusswasser und Schlamm getränkte Tennisbälle. Am liebsten sind sie ihr, wenn sie so mürbe sind, dass man ihnen das Fell abziehen kann.


Bei der Rückfahrt kam ich erneut an der Stüptzkonstruktion für die Steininsel vorbei. Jetzt grübele ich ob sie für irgendwen und -was ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. Am besten wäre, wenn ich bald wieder ein paar Steine darum gruppierte.

Samstag, 17. November 2012

Eisfahrtvorbereitungen (1)

Am Sonntag, dem 25.11. ist Bodenseeeisfahrt. Sollten die Wetterbedingungen ähnlich gut wie an diesem Wochenende sein wollen Rolf und ich an ihr teilnehmen. Das haben wir zuletzt 2010 bei grauem Herbstwetter getan. Ich war bereits 2006 mit dem Soloboot bei frühlingshaften Wetterbedingungen einmal dabei.

Für den Fall, dass Sonntag die Wetterverhältnisse doch nicht so blendend sind wie heute habe ich vorsorglich mal getestet, ob die 60-Liter-Tonnen, die perfekt in den Prospector passen, auch im Sundance Platz haben. Das ist der Fall (mit ein wenig Nachdruck). Erfreulicherweise passt dann immer noch das Spraycover, das ich zu dem Boot dazu bekommen habe, darüber.


So können wir - das ist vorläufig der Plan - Matthias das Boot nebst Paddeln und Tonnen (mit Trockenanzügen, Schwimmwesten, Spraycover und Kniematten befüllt) mitgeben. Er fährt schon vorher direkt nach Konstanz. Wir fahren dann am Sonntagmorgen nach Iznang, von wo aus uns am Sonntagmorgen ein Bus nach Konstanz bringt. Dort ziehen wir uns um und paddeln mit der Meute zurück nach Iznang.

Ich habe ja sonst nicht viel übrig für große Waserflächem aber im Rahmen einer solchen Großveranstaltung mit Wasserpolizei, DLRG und jeder Menge erfahrener Seekajakpaddler, die in Notfällen zu Hilfe kommen, fühle ich mich sicher. Und die Aussicht auf eine ganztägige Tour mit Rolf ist erst recht erfreulich.

Neues Bildformat


Nach der Bootstaufe habe ich noch eine kleine Neckarinselrunde unternommen um die fotografischen Möglichkeiten meines neuen Telefons auszuloten. "Ausloten" ist in diesem Zusammenhang der richtige Begriff denn das Telefon ist angeblich wasserdicht. Ich hatte befürchtet, dass diese Kombination möglicherweise zu schlechten Bildresultaten führen könnte aber die Bilder sprechen - trotz nebligen Wetters - für sich. Künftig werde ich das Telefon einfach in die Schwimmweste stecken und unterwegs Handybilder knipsen.

Wahrscheinlich sollte man mit diesem Panoramaformat, dass die Handykamera erzeugt, keine hochformatigen Bilder aufnehmen. Das Format kann ich nicht beeinflussen und viele Motive erfordern einfach dieses "Portraitformat". Dann muss ich künftig gegebenenfalls Bilder beschneiden. Bei meinem Lieblingsmotiv im Bootshaus mit den ganzen Bootsenden im Regal wäre aber so ein Schnitt unangebracht. Besser wäre es meiner Meinung nach sogar gewesen einen Schritt nach hinten zu machen um die unteren Boote noch drauf zu kriegen.

Schließlich kam ich - nachdem ich in der Stadt noch einige Kleinigkeiten eingekauft, jede Menge Bekannte getroffen und eine Kaffeeeinladung angenommen hatte - an der Tübinger Neckarfront vorbei. Die Sonne war inzwischen raus gekommen und ich konnte mir nicht verkneifen, dieses von Touristen meistfotografierte Motiv unserer Stadt auch noch mit dem Handy abzulichten.

Wiedertäufer

Im Jahr 2007, als ich mit diesem Paddeltagebuch begann, beschrieb ich im vierten Eintrag, wie ich den grünen Prospector (den ich damals noch für einen Wilderness18 hielt) getauft habe. Wie es zu dem Namen kam wird dort auch geschildert und welche Auswirkungen der Name auf Neckarinselrunden hatte kam in späteren Beiträgen immer wieder zur Sprache bis ich im Urlaub am Lago Maggiore im Jahr 2010 den Namen mit Oles Einwilligung weggefummelt habe.

Überlegungen dazu hatte ich schon früher angestellt.
Nun hatte ich Ole versprochen, dass der Name erneut etwas diskreter auf das Boot geschrieben werden soll. Er hat geduldig gewartet, nicht gedrängt.

Auf Nachfrage hat Ole aber fortdauernd darauf bestanden, dass dieser Name dem Boot wieder zugeteilt wird. Jetzt kam es nun heute zur Wiedertaufe des Bootes, das damit seine zweijährige Identitätskrise beendet.

Dienstag, 13. November 2012

Textilien


Heute habe ich das vor 14 Tagen zertrümmerte Auto aus der Werkstatt geholt und bin damit direkt zur Post gefahren um zwei T-Shirts und ein paar identitätsstiftende Aufkleber, die ich schon vor Wochen in den USA bestellt hatte, abzuholen.

Die T-Shirts wurden von Sanborn Canoe für begrenzte Zeit ohne Versandkosten verschickt und ich konnte mich nicht beherrschen. Sie sind aber auch wirklich erheblich hübscher anzusehen als mein Handy bei spärlichem Licht wieder geben kann.


Sanborn Canoe produziert hübsch bemalte Paddel und neuerdings auch eine Bügelsäge. Hätte ich nicht selbst vor geraumer Zeit so eine Säge angefertigt wäre ich versucht die von Sanborn auch noch zu kaufen.

Sonntag, 11. November 2012

Griff fertig


Inzwischen ist der Paddelgriff fertig. Das ideale Basteprojekt für ein verregnetes Novemberwochenende. Er ist breiter als der Originalgriff, etwas weniger gewölbt und hat klar definierte aber abgerundete Kanten. Ich habe ihn im Leinöl/Terpentinbad über eine Stunde lang imprägniert nachdem ich ihn mit Epoxydkleber in den Schaft geklebt habe (während des Abhärtens habe ich den Griff auf den Werkstattboden gestellt damit sich nicht - wie beim Einkleben des alten Griffs - eine lange Klebstoffnase innerhalb des Schafts hinunter zieht sondern der ganze Klebstoff am Übergang von Griff und Schaft haften bleibt).

Nachtrag: Das eine der beiden Behelfspaddel, die ich im Juli aus kaputten Kajakpaddeln angefertigt habe, hat heute noch einen gelben Anstrich bekommen. Das finde ich ein klein wenig ansprechender als die ursprüngliche orange Farbe mit der blauen Schrift. Mal sehen, wie lange das hält. Links ragt ein Paddelgriff ins Bild, den ich schon länger in Arbeit habe. Ich habe ihn heute an einem ohne Griff irgendwo am Fluss gefundenes PE-Paddel befestigt und in der für Renés Paddel zurecht gestellten Schale mit Leinöl und Terpentin imprägniert. Bevor sich bei mir jetzt lauter zweifelhafte Behelfspaddel ansammeln bringe ich die nächstens mal ins Bootshaus und deklariere sie zu Vereinspaddeln.

Samstag, 10. November 2012

Werkstatttraining


Ich komme gerade völlig ausgepumpt aus der Werkstatt, in der ein Griff für Renés edles Wernerpaddel entsteht. Dabei war ich gerade mal eine Stunde zugange. Ausgangspunkt meiner heutigen Akton war ein verleimter Rohling aus Birkenlaminat. Die Platten, die ich auftreibe haben natürlich nicht die Stärke von 3,2mm, die für einen schlüssig mit dem Schaft fluchtenden Griff erforderlich sind. Deshalb muss ich zwei Plattenstücke aufeinander leimen und darauf achten, dass die Ausrichtung der Furnierschichten dabei überkreuz verläuft.

Die nachfolgende Sägearbeit habe ich diesmal nicht dokumentiert. Der vierkantige Rohling wird achtkantig gesägt. Dabei kommt die Bandsäge zum Einsatz und eine Laubsäge mit einem rund sägenden Sägeblatt. Danach wird ein wenig geschnitzt und geraspelt. Ich habe diese Arbeitsschritte schon bei der Anfertigung von Klemens' Paddelgriff dokumentiert.


Nachfolgend wird mit göbsten Schleifpapierstreifen (80er Körnung) geschliffen. Etwas feiners Schleifpapier (120er Kornung) schließt diesen Grobschliff ab. Um den Griff in den Hohlschaft einzupassen muss eine Fuge eingesägt werden, zu der hin der Bolzen mit dem Messer abgeschrägt wird. Das reduziert das Risiko im nachfolgenden Schritt in den Griff hinein zu schleifen. Die überstehenden Anteile des Bolzens werden weg geschliffen und gesägt und er wird nach und nach in den Schaft eingepasst. Er sollte so wenig Spiel wie möglich haben. Gewisse Unregelmässigkeiten gleicht aber später der Epoxydkleber aus.


Als der Griff schließlich in den Schaft passte habe ich etwas entkräftet für heute Morgen aufgehört. Jetzt folgt der Feinschliff, der viel Ausdauer erfordert. Die habe ich gerade nicht. Vielleicht geht es im Lauf des Tages, sicher aber im Lauf des Wochenendes weiter.

Freitag, 9. November 2012

Abendsonne


Die deutsche Bahn hat mir heute als Alternative zur ganztägigen Sitzung in Wiesbaden eine dreistündige Verspätung auf der 45-Minutenfahrt von Stuttgart nach Mannheim beschert. Ich bin natürlich nicht weiter gefahren (ich wäre kurz vor Sitzungsende eingetroffen) sondern  umgekehrt und konnte auf die Weise noch bei Tageslicht zu einer kleinen Neckarinselrunde aufbrechen, bei der ich einige Bilder geknippst habe.
Die Stadt zeigte sich nämlich im Licht der untergehenden Sonne von ihrer allerbesten Seite. Vom Hochwaser der letzten Woche sind vielfältige Spuren zurück geblieben. In dem Büschen am Ufer hängt Unrat bis in ein Meter Höhe. Das habe ich nicht geknippst.

Dagegen den einen oder anderen Stocherkahn. Es sind nur noch wenige davon an den Anlegern vertäut. Einige davon sidn in Folge des Hochwassers ziemlich abgesoffen.


Montag, 5. November 2012

Hochwasser

Ich habe heute eine Reihe von Terminen und konnte am Vormittag eine Lücke nutzen um zum Bootshaus zu radeln. Dort habe ich ein wenig herum gewerkelt und mir Renés Paddel mitgenommen, das einen neuen Griff bekommen soll (vorausgesetzt mir gelingt es, den alten ohne Schaden ab zu bekommen).


Neckar und Steinlach führen nach den Regenfällen der Nacht Hochwasser. Eine Krähe hat sich an unserem völlig überspülten Anleger platziert. Es sieht ganz so aus, als ob sie auf vorbei treibende Kadaver lauert. Die Neckarinselspitze auf der im Sommer noch ausgelassene Parties gefeiert wurden, ist stark überströmt. Um meine selbst gebaute kleine Insel oben bei der rauen Rampe ist es jetzt wohl geschehen.


Heute sollte man die Steinlach oder die Starzel paddeln. Wasser und Wetter sind ideal. Nur der Wochentag nicht.

Sonntag, 4. November 2012

Sägewerk

Die Pegelprognose war prächtig und die Wetterprognose miserabel. Deshalb und dennoch wollten wir paddeln gehen. Letztlich stiegen die Pegel doch nicht so hoch wie erwartet aber das Wetter entwickelte sich unerwartet gut.

Danach sah es jedoch ganz und gar nicht aus als wir uns um Neun am Bootshaus trafen und berieten, ob wir überhaupt paddeln gehn wollten und wenn ja, wo . Wir entschieden uns für die Eyach, auf der ich zuletzt im Mai 2010 gepaddelt bin. Sie hat selten genug Wasser und heute war einer dieser spärlichen Tage.

Wir beluden noch im Regen die Autos (René borgte mir seinen Prelude weil mein Phantom immer noch kaputt ist und der neue alte Vereins-Quake fürs Hallenbadtraining frisch geputzt ist). Dann fuhren wir bei allmählich besser werdendem Wetter nach Balingen, wo wir - inzwischen bei trockenem Wetter - abluden, die Autos versetzten und schließlich bei aufklarendem Himmel und ersten Sonnenstrahlen los paddelten.


Ich musste mich erst an den kippeligen Prelude gewöhnen. Das Boot hat einen Rundboden und schwankt ziemlich unkontrolliert hin- und her. Diese Unsicherheit hängt natürlich mit meinem etwas trägen Gleichgewichtssinn zusammen. Dem Boot darf man da keine Vorwürfe machen.

In den ersten kleinen Schwällen und Stüfchen noch in der Stadt gewöhnten wir uns an das bewegte Wasser, das ziemlich trüb über die daruter verborgenenen Felsen floss. Hin und wieder kam es zu Grundberührungen aber die machen einem PE-Boot ja nicht besonders viel aus.


Schließlich kamen wir da, wo die Eyach unter der B 27 hindurch fließt, an das Wehr mit der Fischtreppe, das ich erst einmal mehr schlecht als recht bewältigt habe. Wir besichtigten es eingehend und sicherten es ab bevor Michel als erster darauf hinunter sauste. Anschließend war Klemens dran.



Dann trug Michel sein Boot erneut hinauf und ich begleitete ihn. Mit dem kippeligen Prelude wackelte ich mich, Michel nachfolgend, hinunter, kam unterwegs gerade noch in das Kehrwasser, das ich kriegen wollte, kam schließlich heile unten an und kenterte im ruhigen Unterwasser an einem dicht unter der Wasseroberfläche lauernden Stein.


Jetzt war ich also erstmal nass und das war - da die Luft mild war und die Sonne schien - fast schon gut. Eine harmlose Schwimmeinlage reduziert die Hemmungen Neues auszuprobieren und sich auch mal dem Risiko weiterer Schwimmer auszusetzen.

Auf eine weitere Befahrung der Fischtreppe (Michel fuhr sie dreimal!) verzichteten wir und wandten uns stattdessen dem weiteren Flussverlauf zu.


Die Eyach wird hinter Balingen immer steiler und ist da, wo sie sich durch ein Waldtal schlängelt, ein richtig ernst zu nehmender Wildbach im WW II+ Bereich. Das Waldtal beinhaltet immer wieder das Risiko auf ins Wasser gestürzte Bäume zu treffen.


Derlei Begegnungen hatten wir einige und sägten - in der Hoffnung, dass dies nicht unsere letzte Befahrung der Eyach in diesem Herbst/Winter sein sollte - so viele Äste und Bäume weg, wie das mit meiner kleinen Klappsäge eben zu bewerkstelligen war.


Diesen Baum bekamen wir letztlich nicht gänzlich durch. Aber der Schnittt geht so tief, dass das nächste Hochwasser gute Chancen hat unsere Arbeit erfolgreich abzuschließen.

Im letzten Drittel der Strecke zwischen Balingen und Owingen befindet sich ein unfahrbares Wehr, das wir umtrugen. Dann ging es weiter auf dem allmählich ruhiger werdenden Fluss. Eine Stelle, die "schräge Rippen" im Flussbett beinhaltet muss noch bewältigt werden.


Eine weitere Stufe konnten wir aufgrund tief hängender Äste nur langsam und ungünstig anfahren, so dass in die offenen Boote allerhand Wasser hinein schwappte, das wir darunter im Kehrwasser wieder ausleerten (René drückte nur aus Köpfchen seiner Elektropumpe, was ihm als unsportliche Geste ausgelegt wurde). Michel, der als einziger Kajakpaddler mit uns drei Canadierfahrern unterwegs war, hat an dieser Stelle noch die geringsten Schwierigkeiten.


Schließlich kamen wir kurz vor 14:00 Uhr in Owingen beim Friedhof an, zogen uns um, luden alle Boote auf Klemens Auto und machten uns auf den Heimweg.

Der Eyach-Ausflug war unerwartet schön. Hoffentlich werden wir noch in diesem Herbst/Winter von unseren Sägearbeiten profitieren. Der Pegel war ideal, das Wetter blendend und mit Renés Prelude kam ich erfreulich gut zurecht. Sein Rundboden ist mir fortwährend nicht ganz geheuer. Er bildet gewissermaßen den Gegenentwurf zum Quake, den ich zuletzt gepaddelt bin.

Ich habe meine und ein paar von Klemens' Bildern in einem Webalbum abgelegt.