Mittwoch, 21. August 2013

Summer Gone

Gestern habe ich das Buch "Summer Gone" von David Macfarlane fertig gelesen. Das finde ich an sich schon bemerkenswert denn ich war mehrmals versucht es weg zu legen und nicht weiter zu lesen.

In der Beschreibung des Buches heißt es: "Macfarlane uses a notable technique in the writing of Summer Gone, where he would start the story of one summer and drift into another. It may start with Bay telling of his tale at camp and then shift onto another thought which may have occurred decades later involving his wife or his son. This technique ties all of Bay's summer stories together into one when he tells it to his son. [...]" verschwiegen wird dabei, dass dieses Ineinanderweben von Erzählsträngen zusätzlich verschärft wird durch seitenlange Abschweifungen zu Charaktären, die im weiteren Verlauf der Erzählung wenig oder keine Bedeutung haben. Für mich als Gelegenheitsleser ist es nervtötend wenn spannungsbildende Ankündigungen von seitenlangen Persönlichkeitsbeschreibungen verschüttet werden und erst viel weiter hinten im Buch - oft nicht einmal im gleich Kapitel - ihre Auflösung finden.

Das Buch zwingt den Leser deshalb es "am Stück" und mit viel Aufmerksamkeit zu lesen. Wer dazu Gelegenheit hat und in der Lage ist, die erforderliche Konzentration aufzubringen und eine grundsätzliche Affinität zu literarischen Finessen hat kann das Buch sicher genießen. Die atmosphärisch dichten Schilderungen kanadischer Sommercamps oder des Aufenthalts in Cottages sind unzweifelhaft lesenswert.

Das Buch ist auf deutsch erhältlich.

Nachtrag: Thomas' Kommentar (siehe unten) macht mich auf ein Versäumnis aufmerksam: Welchen Bezug zum Paddeln hat das Buch (außer dem Bild auf dem deutschen Cover)? 

In allen drei Sommern, die da beschrieben werden, spielen Kanus eine mehr oder weniger wichtige Rolle. In der Beschreibung des Sommercamp-Sommers wird sehr mitreißend geschildert, welche Kunstfertigkeit der Betreuer im Umgang mit seinem Chestnut-Kanu erreicht, im Cottage-Sommer ist es das mit einem bleuen Badeanzug und einem weißen Herrenhemd bekleidete Kindermädchen im Bug des Kanus, das die Ursache für die Ehescheidung des Protagonisten bildet und die Kanutour mit dem 12-jährigen Sohn bildet den Rahmen der Erzählung, an deren Ende eine Kenterung in Stromschnellen den dramatischen Höhepunkt bildet.

4 Kommentare:

  1. Hm, die Buchhinweise hier finde ich regelmäßig wertvoll und halte sie für zutreffend, soweit ich die Bücher auch lesen konnte.
    Nur eine informatiorische Frage: Inwieweit hat das Buch mit dem Kanuleben zu tun? summercamp und cottage kann ja in die Richtung gehen. (Ist es nur der Canadier auf dem deutschen Umschlag, weil sich das dann besser verkauft oder gibt es mehr davon?)
    Schöne Grüße
    Thomas

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  2. Mein Fehler: In einem der drei Sommer, die da so kunstvoll ineinander verstrickt geschildet werden, unternimmt der Protagonist eine Kanureise mit seinem 12-jährigen Sohn. Mit der Schilderung dieser Reise beginnt und endet das Buch. Im Sommercamp tauchen natürlich auch Kanus auf. Wood/Canvas Canoes der Firma Chestnut selbstverständlich...

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    1. Danke - woher kommt es eigentlich, dass man Tippfehler erst sieht, wenn es zu spät ist? (Informatorisch kann man auch richtig schreiben).
      Schöne Grüße
      Thomas

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  3. Ich korrigiere auch nach Stunden, Tagen, Wochen Monaten an meinem Geschreibsel herum. Anderer Leute Rechtschreibfehler finde ich gleich...

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