Sonntag, 15. Juni 2014

Frühe Passagierfahrt


Die Teenager in meinem Haushalt lassen sich am Wochenende nicht vor der Mittagszeit blicken, jede weitere soziale Kontrolle ist mir - mit Ausnahme von Røskva - abhanden gekommen, und deshalb führe ich meinen Werktagsrhythmus auch am Wochenende fort. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem ausgedehnten Hundespaziergang (auf dem uns morgendliche randalierende Diskoheimkehrer begegneten) sind Røskva und ich zum Bootshaus gefahren.


Wir waren um Halbsieben auf dem Wasser, das zu dieser Tageszeit gespenstisch glatt ist. Nebelschwaden stiegen auf. Zum Teil in steilen eng begrenzten kaminartigen Schwaden. Die aufsteigende Sonne zieht das Wasser förmlich zu sich hinauf.


Wir paddelten über den leeren Fluss Richtung Stadt, die langsam erwachte. Ein einsamer Stadtarbeiter leerte Mülleimer auf der Neckarbrücke, Reisende zogen ihre Rollkoffer Richtung Bahnhof und ganz unten vor dem Wehr paddelte jetzt auch ein Kajak.

Offenbar gibt es - außer Røskva und mir und dem ganzen Federvieh -  noch mehr Frühaufsteher, die die langen Tage kurz vor der Sommersonnenwende ausnutzen wollen.


Wir bogen in die Steinlach ab, mühten uns über die Schwelle unter der Brücke, aber die dabei entstandenen Kratzer hätte ich dem Boot ersparen können. Die Morgenstimmung war jetzt weg. Auch auf dem Rückweg war beim Indianersteg schon jeder Dunst verschwunden.

Die Fahrt gegen die Strömung war ein wenig mühsam weil Røskvas Gewicht dafür sorgt, dass das Boot recht buglastig ist. Es gleitet dann nicht mehr richtig geradeaus sondern läuft frühzeitig aus der Spur. Um kurz vor 8:00 Uhr waren wir wieder zuhause. Der Tag ist noch jung.

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