Freitag, 31. Oktober 2014

Trotz Herbstferien


Wir lassen uns von den Ferien und dem offiziellen Ende des Trainigsbetriebs nicht abhalten und gehen freitags aufs Wasser. Das müssen wir aber immer früher tun. Heute waren wir gegen 16:00 Uhr am Bootshaus und hatten gerade mal noch eine halbe Stunde Sonne.


Mein Fotoapparat war sich dessen offenbar bewusst und verweigerte nach drei Bildern den Dienst. Aber sowohl Matthias als auch Klemens hatten fotografische Apparaturen bei sich.

Zunächst paddelten Matthias und ich zum Wehr, das aber doch zu seicht für ambitionierte Polingversuche war. Deshalb kehrten wir bald wieder um und trafen Klemens, Anita und René am Kraftwerkskanal.


Dort machten wir allerlei Kehrwasserfahrten und weitere Videoexperiemente. Charly und Sabine kamen auch noch (zu Fuß). Die untergegangene Sonne ermunterte mich dann doch frühzeitig zurück zum Bootshaus zu paddeln. Es wurde einfach schnell lausig kalt.


Montag, 27. Oktober 2014

Ruhe kehrt ein


Da heute noch einmal ein richtig schöner Tag sein sollte und mir bekannt ist, dass die meisten Stocherkähne am Samstag eingelagert wurde und der Bootsverleih schon vor 14 Tagen seinen Betrieb eingestellt hat habe ich ganz früh Feierabend gemacht und bin noch einmal auf dem Neckar paddeln gegangen.


Erwartungsgemäß hatte ich den Fluss fast für mich allein. Lediglich ein einsamer Stocherkahn war auf dem Wasser. Und natürlich jede Menge Wasservögel, die bei uns ja immer gut durch den Winter kommen weil sie aufopfernd und alle Regeln des Ordnungsamts missachtend gefüttert und gemästet werden.


Ich fuhr vor bis zum Stadtwehr und wagte einen Blick durch den mittleren Wehrbogen auf den darunter liegenden Neckarabschnitt mit Kiesbänken und allerhand Strömung. Dort sollte man häufiger paddeln. Die Heranwachsenden nutzen diese Keisbänke im Sommer ja auch als Treffpunkt.


Dann paddelte ich über die Wehrfläche zurück Richtung Stadt und bog noch einmal in die Steinlach ab, in der sich an einigen Stellen sehr seichte Kiesbecken gebildet haben. Die letzten Hochwasser müssen ordentlich viel davon bis kurz vor die Steinlachbrücke geschoben haben.


Schließlich paddelte ich mich bergauf in Trance. Das passiert mir in diesem Neckarkanal häufig, in dem es einfach monoton bergauf geht. Ich genieße diesen Zustand mittlerweise bringe es aber doch nicht fertig bis über den Anleger der Paddelfreunde hinauf zu paddeln. Das, was ich so euphemistisch als "Training" bezeichne, ist eben doch ein wenig ehrgeiziges Schmalspurtraining das sich an meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit anpasst und keine Leistungssteigerung bezweckt.


Schließlich ließ ich das Boot - wie üblich - ein/zwei Minuten auf dem Anleger liegen damit das Wasser vom Rumpf ablaufen kann und mir nicht - beim Schultern des Bootes - am Oberschenkel hinunter läuft. Auch das fällt mir erst jetzt auf: ich trage das Boot stets auf der rechten Schulter hinunter zum Anleger und auf der linken wieder hinauf zum Bootshaus. diese körperliche Routine ist nicht gut für die Koordinationsfähigkeit. Ich sollte mehr variieren.

Viereinhalb Wehre

Diesen Sonntag hat Andrea die Initiative ergriffen und im Rahmen des Trainingsabschlusses am Freitag die Idee lanciert am sonnigen Sonntag doch von Horb abwärts zu paddeln. Gesagt, getan - trafen wir uns am Sonntag um 10:00 am Bootshaus und fuhren nach Horb.

Wir waren mit zwei Tandemcanadiern, einem Solo-Wildwassercanadier und allerlei Kajaks unterwegs. Zusammen waren wir 13 Zwei- und ein Vierbeiner. Ruth und ich hatten Røskva mitgenommen, die gleich zu Anfang bei der Durchfahrt einiger höherer Wellen etwas Wasser abbekam, was sie zutiefst beleidigt zur Kenntnis nahm.


Wir kamen mit unseren langen Boote (das auf Corinnas Handybild nochmal länger erscheint) richtig flott voran. Der  leicht erhöhte Pegel des Neckars und die damit verbundene erfreulich flotte Strömung trugen ihren Teil bei.


Corinna und Henning waren mit drei Kindern im Boot unterwegs, die auch mal ein paar Spritzer abbekamen und das tapfer überstanden. Sie blieben trotz einiger "Längen" auf der Strecke - besonders vor den Wehren erfreulich guter Laune.
Es wurde ihnen ja auch einiges geboten. An drei von vier Wehren, die wir überwinden mussten, konnten sie zusehen, wie die "Wilden" unter uns die schrägen Rampen hinunter rutschten und unten in der Walze richtig viel Wasser abbekamen.

Das fachkundige Publikum vergab Haltungsnoten und umtrug die weniger Wildwasser-geeigneten Boote und das Gepäck (trockene Kleidung in wasserdichter Verpackung, Verpflegung,...)


Unterhalb des zweiten Mühlener Wehrs legten wir auf einer sonnig beschienen Kiesbank an und machten eine Vesperpause. Es gab Muffins, Milchkaffee, Kohlrabi, Vesperbrote und Müsliriegel in wildem Durcheinander. Wir ließens uns schmecken.

Røskva erkundete die Kiesbänke und bekam hin und wieder ein Stück Käsebrot ab. Beim Weiterfahren stießen wir auf einen Prallhang, an dessen Entstehung offenbar ein Bagger beteiligt war. Ich bin gespannt ob das so bleibt oder ob sie den Hang befestigen.


Das Wehr in Eyach ist so mit angespültem Holz versperrt, dass das Aussteigen höchst beschwerlich und risikoreich ist. Røskva, die es nicht abwarten konnte wäre beinahe in die Fischtreppe gesaugt worden. Ruth konnte sie gerade noch am Halsband packen und an Land ziehen.


Diesse Wehr war das einzige, das von allen umtragen werden musste. Die Wiese rechtsseitig wäre ideal für diesen Zweck geeignet, aber die Besitzer haben den Ausstieg mit Stacheldraht versperrt. Ich werde versuchen, herauszufinden, wer die Besitzer sind und ihnen ein Ultimatum stellen. Das baden-württembergische Recht verpflichtet Anlieger von Wehren das Übertragen von Booten zu dulden.


Schließlich bekamen wir es noch mit dem Wehr in Börstingen zu tun, an dem wir die Boote treidelten. Dafür balancierten wir auf der neu angelegten Begrenzung zur Fischtreppe. Eigentlich kann man ja gleich wieder im Unterwasser des Schrägwehrs ins Boot steigen.

Die Kinder waren rechtzeitig ausgestiegen und überwanden das Hindernis über Land. Beim Wiedereinstieg waren Brennesseln und Gestrüpp zu überwinden.


Der nachfolgende Abschnitt führt zum Sulzauer Golfplatz unterhalb der Weitenburg. Dort befindet sich das eingefallene Naturwehr, an dem im Sommer immer wieder Leihkanupaddler unterhaltsame Kenterungen und Materialverlust erleiden.


Wir sahen uns die Abfahrt vorher genau an, fuhren gerade über die Wehrkante (unter der sich alte Eichenpfosten im Wasser verbergen, an denen sich Boote gerne quer stellen) und sausten durch die hohen Wellen hinunter ins ruhigere Wasser.

Dann war es nicht mehr weit bis nach Bieringen, wo wir die Autos geparkt hatten. Dort setzten wir an der Kiesbank aus, die im Sommer als Badestelle genutzt wird.


Anita und Klemens machten im eisig kalten Wasser noch einige Rollübungen, wir reinigten die Boote notdürftig und wuchteten sie auf die Wiese, an deren Rand die über verbeulten Verleihboote auf Gestellen Wind und Wetter ausgesetzt im Freien lagern.

Die Boote und die Ausrüstung wurden verladen, die WildwasserpaddlerINNEN zogen wieder zivile Kleidung an, unterwegs gefundene Bälle wurden ausprobiert, wir verabschiedeten uns und fuhren in unterschiedlichen Richtungen wieder davon.

Wenn das Wetter mitmacht werden wir am kommenden Wochenende mal wieder auf die Blau gehen. Da war ich zuletzt 2007 unterwegs. Andrea hat Feuer gefangen und organisiert jetzt Wanderfahrten. Das finde ich großartig. Es wird immer wieder geklagt, dass das ein vernachlässigtes Segment bei den Paddelfreunden sei. Diese Lücke wird jetzt gefüllt.

Samstag, 25. Oktober 2014

Jugendtraining


Gestern kam ich so früh ans Bootshaus, dass ich mich spontan Andreas als Cotrainer fürs Jugendtraining aufdrängen konnte. Sie nahmen mich mit und gemeinsam ackerten wir den aus brauner Brühe bestehenden Neckar hinauf.

Am Kraftwerkkanal absolvierten wir ein paar Kehrwasserfahrten. Später mühten wir uns dann noch hinauf zur rauen Rampe, an der sich ein paar nette Wellen bildeten. Der Schwall bot die Möglichkeit zahlreiche Traversiertechniken auszuprobieren.


Ich bewundere Andreas dafür, dass er die Jugendlichen - vor allem die Jungs - fortdauernd motivierte. Über die wenig motivierten Jungs wiederum wunderte ich mich sehr. Die Mädchen wirkten erheblich interessierter am Training.


Am Ende übertrugen wir alle die raue Rampe und rauschten danach - eine/r nach der/m anderen - hinunter. Untern stand eine kleine Walze, durch die wir hindurch mussten. Auch René, der mit Klemens und Anita mittels Bootswagen da hoch gekommen war.


Unvorteilshafterweise hatte er auf eine regelrechte Wildwasserausrüstung verzichtet. Der Fluss rächte sich mit einem eisig kalten Wasserschwall. Aber es hätte schlimmer kommen können. Diesmal blieb es bei nassen Hosen.

Nach ein paar weiteren Traversierübungen, in deren Verlauf es Charlotte gelang kurz in der Walze zu surfen (ich kam überhaupt nicht rein) überließen wir den Schwall den Erwachsenen und paddelten zurück zum Bootshaus.

Dort hatte ich Gelegenheit ein wenig aufzuräumen. Rolf wird frohlocken weil meine betagten Schwimmwesten jetzt nicht länger vor seinem Boot hängen. Er hat so schon Mühe es aufzuhängen. Mindestens eine der alten Westen muss ich aussortieren.

Anschließend ans Erwachsenentraining gab es Pizza! Traditionell gibt es ja beim letzten Training des Jahres Zwiebelkuchen. Aber den mögen nicht alle. Mit verschiedenen Pizzen kann man nichts falsch machen.


Tatsächlich vertilgten wir gemeinsam sechs Familienpizzen. Die Kartons überantworteten wir am Ende dem Feuer. In vierzehn Tagen wird noch einmal das Bootshaus aufgeräumt und winterfest gemacht. Dann setzt für viele die Winterpause ein.

Vorher werden wir noch die eine oder andere Fahrt unternehmen. Morgen soll es auf den Neckar gehen und am kommenden Wochenende womöglich auf die Blau.

Jetzt im Herbst häufen sich die Wanderfahrten. Im Winter bieten sich dann für die, die eine vernünftige Ausrüstung haben, zahlreiche Gelegenheiten Wander- und Wildwasserfahrten zu unternehmen. Viele Flusssperrungen sind dann aufgehoben und die Pegel sind höher. Dem sehe ich schon mit viel Hoffnung entgegen...

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Riedlingen abwärts

Ja, was kann ich eigentlich Matthias' Bericht noch hinzufügen? Allenfalls eine Auswahl meiner Bilder, die zwar nicht richtig gut geworden sind aber das schöne Wetter und die angenehme Stimmung in der Gruppe wieder spiegeln.

Wir hatten ja Sorge, dass wir im Donautal auf dicken Nebel treffen könnten, aber lediglich am Start war noch etwas Dunst in der Luft, den die Sonne alsbald weg saugte.


Wir waren mit vier Solobooten und drei Tandems unterwegs. Da Ruth und ich im einzigen "unbelasteten" Tandemboot saßen kamen wir so flott voran, dass wir uns immer wieder an der Spitze der Gruppe wieder fanden. Wir paddelten dann gelegentlich an den Rand um die anderen vorbei zu lassen.


Die anderen Tandemboote hatten minderjährige Passagiere, die nicht immer so eifrig mit paddelten wie Hannah bei Nadja und Joachim.


Dafür hatten Sabine und Charly beständig Unterhaltung mit an Bord. Fanny und Amira (die mit der vorwitzigen Zunge) hatten ihren Chauffeure eigentlich unablässig etwas zu erzählen.


Wolfgang, der Vater, der diesen Abschnitt immer wieder mit Jugendgruppen paddelt, diente auch uns als Guide und wies rechtzeitig auf Strömungsabschnitte (da ziehts ein wenig unter das Gebüsch) und Pausenplätze hin.


Bei unserer Pause wurde gekocht und gebraten und geplaudert und genascht (Danke für die vortrefflichen kandierten Nüsse, Sabine!).


Anschließend ging es weiter nach Rechtenstein, wo wir bald ankamen weil die kräftige Strömung uns schnell dort hin spülte. Die Boote mussten aus dem Wasser geholt und über ca. 100 Meter getragen werden. Dann machten wir auf einer Streuobstwiese kurz nochmal Pause.


Die letzten wenigen Kilometer nach Obermarchtal führten um den "Rechtenstein" (so kann der ja wohl nur heißen) herum,...


...vorbei an einzelnen angespülten Felsen, die sich aber unschwer umfahren ließen...


...bis wir am Wehr in Obermarchtal ankamen, ...


...die Boote beim Sportplatz aus dem Wasser holten, ...


...sie über die Fußgängerbrücke trugen und auf die Autos verluden.

Es war inzwischen doch etwas später geworden. Deshalb konnten wir doch nicht mehr - wie ursprünglich geplant - einen Kaffee trinken gehen sondern fuhren schnurstracks heim. Mit unserem Auto fuhren wir etwas gemächlicher weil wir drei Boote geladen hatten.


Ich fand es großartig, dass Rolf diese Fahrt initiiert und organisiert hat. Anschließende Beschwerden über versäumte Benachrichtigungen lassen sich auf ihn abwälzen und sind sowieso unbegründet. Es ist ja niemand verpflichtend zu Touren einzuladen. Ich fürchte die Schönwetterwochenenden sind vorläufig gezählt, hoffe aber, dass wir in diesem Herbst noch die eine oder andere ähnlich nette Fahrt zustande bringen.