Montag, 15. Januar 2018

Gruppenfahrt mit Dame



Noch haben die Flüsse relativ hohe Pegel. Deshalb kam Ende vergangener Woche die seit Ewigkeiten nicht mehr gepaddelte "Große Enz" zum Vorschlag. Tatsächlich war ich zuletzt 2012 auf diesem Abschnitt unterwegs. Daran erinnere ich mich nicht gerne.

Heute hatten wir - anders als damals - Mindestpegel (55 cm in Lautenhof). Und ich bin inzwischen etwas geübter im Umgang mit dem Rundbodenboot.


Wir waren zu zehnt unterwegs. Wolfgang und ich bildeten heute mit unseren Canadiern die Ausnahme. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und setzten an der üblichen Einsatzstelle ein. Der Wasserdruck war überschaubar, es gab immer wieder Grundberührungen.


Dennoch machte die Fahrt auf dem klaren bräunlichen Wasser, das Hindernisse leicht erkennen ließ, Spaß. Es musste eben ein wenig manövriert werden. Gegen den einen oder anderen Block im Wasser rempelte das Boot trotzdem.


Unterwegs hatten wir zwei umgestürzte Bäume zu umtragen. Wolfgang hatte eine kleine Säge dabei (die ich mir im Anschluss an die Fahrt auch gleich bestellt habe). Mit der schaffte er Platz, so dass wir problemlos durchs Unterholz kamen.


Die Umtragepausen wurden für Plaudereien und Nahrungsaufnahme genutzt. Es war nicht eben warm, aber alle waren gut ausgerüstet, so dass die Temperaturen (knapp über dem Gefrierpunkt) niemandem etwas ausmachten.


Es kam - soweit ich weiß - nur zu zwei Kenterungen. Roland mußte an einer Stelle eskimotieren. Ich fuhr äußerst vorsichtig weil ich den direkten Hautkontakt mit kaltem Wasser vermeiden wollte. Das gelang mir erfreulicherweise auch.


Am Wehr unterhalb von Lautenhof machten wir eine ausgedehntere Pause. Vesperbrote wurden vertilgt und Ideen zur Befahrung des Wehrs durch gespielt. Früher ließ es sich bei diesem Pegel tatsächlich befahren. Das geht heute nicht mehr.


Immer wieder wechselten sich leicht verblockte steilere Abschnitte mit relativ seichten Flachwasserabschnitten ab - in beiden kam es immer wieder zu Grundberührungen. Ich muss meine Pegelanforderungen an diesem Abschnitt geringfügig nach oben korrigieren.


Schließlich erreichten wir die "Kurparkstrecke". Hier schlängelt sich die Enz durch den Park in Bad Wildbad, in dem stets zahlreiche Menschen unterwegs sind. Wir bemühten uns diesem wenig fachkundigen Publikum eine unterhaltsame Show zu bieten.


Die letzten Meter der Strecke führen als "Zwangspassage" durch die Stadt. Rechts und links sind hohe Mauern und der Fluss bildet immer wieder kleine Stufen. Das Stadtwehr ist auf der linken Seite gut befahrbar. Es hat sich in den letzten positiv verändert.

Ein regelrechter Ausstieg wurde für Kanus reserviert und wir nutzten ihn artig. Dann wurden Boote getragen, Kleidung gewechselt, Autos geholt, Boote verladen und dann gab es in einem Lokal noch Kaffee und Apfelstrudel.


Danach machten wir uns auf den Rückweg zu den Autos, die wir am Bahnhof abgestellt hatten. Erst im Dunkeln kamen wir nach längerer Fahrt durch den Schwarzwald wieder in Tübingen an. Die Tage werden jetzt allmählich wieder länger, aber sie sind eben noch nicht lang genug.

Die große Enz macht Spaß, aber der Pegel in Lautenhof sollte wohl schon ca. 60 cm zeigen und der in Höfen dann folgerichtig um die 110 cm. Deutlich drüber wird der kleine Fluss dann ziemlich schnell. Ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf nach den Erfahrungen 2012 scharf bin. Aber auf eine erneute Befahrung mit geringfügig höherem Pegel jederzeit.

Samstag, 6. Januar 2018

Gleich nochmal bei Sonne


Nun habe ich mich doch gegen die Echaz entschieden und auch die angebotenen Alternativen (Steinlach, Erms, Schmeie) ausgeschlagen um ein weiteres Mal meinen lokalen Lieblingsfluss, die Starzel, zu paddeln. Diesmal bei strahlendem Sonnenschein.

Dass gegenwärtig so viele Alternativen zur Wahl stehen liegt am milden Wetter und den günstigen Pegeln. Viele Paddelfreunde sind aktuell hochaktiv. Einzelne befinden sich allerdings offenbar noch tief im Winterschlaf.


Maja und Mac waren scharf darauf die Starzel zu paddeln und da der Pegel in Rangendingen immer noch knapp über 55 Zentimetern lag (erst zu Fahrtende vermeldete die Pegel-App, dass er darunter gesunken ist) entschieden wir uns für die Befahrung der etwas kürzeren Strecke von Stein bis Burgmühle (bei Frommenhausen). Diesen Teilabschnitt bin ich erstmalig im Januar 2015 zusammen mit Roland, Wolfgang und René gepaddelt und wir haben ihn als "mittlere Starzel" tituliert.


Erneut kamen wir an dieser merkwürdigen Flussbaustelle oberhalb von Rangendingen vorbei, an der einfach große Stahlhülsen senkrecht in den Flussgrund getrieben worden sind. Möglicherweise wird dort eine Brücke gebaut.

Es lagen wieder zahlreiche Bäume quer über dem Fluss aber ich wusste ja nun, wo die zu umtragenden und wo die liegen, an denen wir irgendwie vorbei kommen. Ein Baum war offenbar frisch in der Nacht in den Fluss gestürzt. Auch er ließ sich umpaddeln.


Die Prallwände waren im hellen Sonnenlicht noch beindruckender. Die Schichtung von Gestein und Erde und ihre mal waagerechte, mal auch schräg abfallende Ausrichtung ist immer wieder faszinierend. Der Fluss hobelt diese Schichten fortdauernd frei.


Ruhige glatte Abschnitte wechseln sich mit turbulenteren Stellen und auch engen Kurven ab. Die Starzel ist generell ein einfacher Fluss, erfordert aber hier und da durchaus Navigationsvermögen.


Die raue Rampe bei Rangendingen sausten wir - wie gestern - herunter und legten dann kurz nach Unterquerung der L391 im Bereich der Renaturierung kurz vor dem Sägewerk unsere wohlverdiente Vesperpause ein.


Dann ging es weiter - vorbei am Sägewerk und in das darunter liegende Flusstal, durch das lediglich Wanderwege führen. Autos sind dort nicht zu hören.


Weitere Bäume wurden unterquert und das Wehr oberhalb von Burgmühle umtragen. Früher haben wir es auch mal befahren, aber heute sah uns die links liegende Stromzunge etwas zu aufgewühlt aus. Die darunter liegenden Felsen werden nur knapp überspült.


Schließlich kam das abgestellte Auto unterhalb von Burgmühle  in Sicht. In einem kleinen Wassergraben, der von rechts in die Starzel mündet konnten wir - im Rahmen einer "Erstbefahrung" - noch 3 bis 5 Meter Richtung Auto paddeln.


Diese Kleingruppenfahrt bei Sonnenschein hatte einen ganz anderen Charakter als die in der großen Gruppe gestern. Schön waren beide Fahrten. Ich bereue es nicht gleich nochmal die Starzel gepaddelt zu sein. Wer weiß, wann die mal wieder genug Wasser führt...

Freitag, 5. Januar 2018

Hochwassereinsatz auf der Starzel


Matze verfügt über ein "Einsatzfahrzeug". Auf das haben wir in Bieringen sieben Boote geladen und sind nach Stein bei Hechingen zur "Einsatzstelle" gefahren um von dort aus bei einem Pegel von 58cm in Rangendingen los zu paddeln.
Mir war erst nach dem Lospaddeln eingefallen, dass wir ja letztes Mal im April 2016 weiter oben in "Auchterhalle" eingestiegen waren um noch das Wehr oberhalb von Stein mitzunehmen. 2017 hatte ich leider keine Gelegenheit die Starzel zu paddeln.

Um so erfreuter war ich dass Wolfgang die Initiative ergriffen hat bei absehbaren hohen Pegeln seinen Freundeskreis einzuladen und dass die Wahl auf die Starzel fiel als wir uns -  bei unserem Treffen am Morgen - zwischen all den möglicherweise befahrbaren Flüssen zu entscheiden hatten. Ich hatte mir vorsorglich den Freitag frei genommen um diese Gelegenheit nicht zu verpassen.


Es war klar, dass wir es mit allerhand Baumhindernissen zu tun bekommen würden - das Hochwasser und der Sturm der letzten Woche bringen es nun mal mit sich, dass allerhand Holz in den Gewässern schwimmt und treibt. Das eine oder andere Mal mussten wir klettern.


Wir waren zu siebt. Sechs Canadier und ein Kajak. Jörg war diesmal "Außenseiter".

Dass wir diesen mittleren Starzelabschnitt inzwischen paddeln statt - wie früher - erst in Rangendingen einzusetzen hat damit zu tun, dass ich im Winter 2011 mit Klemens und Anita diesen Abschnitt intensiv erforscht habe.

Neu sind oberhalb von Rangendingen Stahlpfeiler, die in den Fluss gerammt worden sind. Man kann erfreulicherweise links daran vorbei paddeln. Aber sie tauchen recht unvermittelt auf und es ist zu vermuten, dass sie Vorboten einer größeren Baustelle sind.

Noch oberhalb von Rangendingen haben wir eine Pause eingelegt. Es gab Müsliriegel, Getränke und Zigaretten. Die Erfordernis Rauchpausen einzulegen hat sich bei mir noch nicht hinreichend verfestigt.

Die Raue Rampe in Rangendingen (und auch die später in Bietenhausen) sind wir mit Schwung hinunter gesaust. Der Pegel war hinreichend hoch um das Risiko von Grundberührungen zu minimieren. Ganz blieben die allerdings nicht aus.

Das letzte Wehr unterhalb von Frommenhausen wurde auf ganz unterschiedlichen Weise angegangen. Wer sein Boot schonen wollte trug es, wer etwas rücksichtsloser war nahm die Fischtreppe oder - wie Wolfgang - fuhr das Wehr wie Claudius 2016 direkt hinunter.

In Bieringen angekommen besichtigten wir noch den reißenden Neckar, der heute an den Rhein erinnerte und in dem große Baumstämme schwammen.

Es hat wieder einmal richtig viel Spaß gemacht (auch wenn in beim Fotografieren einmal gekentert bin und lernen musste, dass man seinen Luxus-Trockenanzug ganz bis zu Ende zumachen sollte um nicht darunter nass zu werden).
Wir waren ein harmonisches Einsatzkommando (trotz befremdlicher Rauchpausen). Die Starzel ist und bleibt mein Lieblingsfluss im näheren Umfeld. Ich glaube kaum, dass ihr die Echaz den Rang ablaufen wird, die ich vermutlich morgen kennen lernen werde.

Montag, 1. Januar 2018

Start ins Jahr


Anders als im letzten Jahr mussten wir an diesem ersten Januar nicht Eisbrecher spielen. Dafür gabs - wie in den Jahren davor - jede Menge übrig gebliebenes Weihnachtsgebäck, Tee und Kaffee. Es wurde geplaudert, künftige Paddelunternehmungen wurden geplant und absolvierte nachbesprochen und es war richtig nett.


Trotz heftiger Strömung gelang es uns unser Boot wieder bis hinauf zum Anleger zu paddeln. Wir hatten zwar vorsorglich den Bootswagen mitgenommen, waren aber zufrieden, dass wir auf ihn verzichten konnten. Die neuerdings zahlenmäßig überlegenen Seekajaker kamen sicher auch gut nach oben - sie sind nach uns gestartet.

Nachfolgend noch ein paar Bilder, die Rolf und Klemens aufgenommen haben: