Sonntag, 21. September 2025

Reichenau - nicht umrundet

 
Trotz "Sonntagmorgen" war ich früh auf den Beinen bzw. auf den Rädern und fuhr gen Süden. Als ich mich dem Bodensee näherte ging langsam die Sonne auf, als ich unmittelbar beim See war befand ich mich in der Nebelsuppe. Ich hatte damit gerechnet und es war mir auch ganz recht - so konnte ich zwischen Sieben und kurz vor Acht noch ein kleines Nickerchen machen.  

Ich hatte auf dem Verbindungs-damm der Insel mit dem Festland geparkt, lud das federleichte Boot vom Auto und setzte es beim Stichkanal ein. Dann paddelte ich südwestlich um die Insel herum zum Bootslanleger.


Leider war noch nirgends ein Kaffee zu bekommen, so dass ich beschloss gleich weiter zu paddeln. Meine Hoffnung nach Zehn Uhr im Norden der Insel etwas zu bekommen zerschlug sich allerdings und ich beschloss kurzerhand umzukehren weil ich den nun folgenden Abschnitt Richtung Verbindungsdamm als eher langweilig in Erinnerung hatte.

Am Bootsanleger in Reichenau gabs dann endlich Kaffee und eine Brezel und dann ging es wieder zurück zum Auto, wo ich gegen Mittag ankam.  Ich war - einschließlich mehrerer Pausen - vier Stunden unterwegs, habe Sechzehn-einhalb Kilometer zurückgelegt und noch richtig Sonne abbekommen, die sich im Rest der Republik heute eher rar gemacht hat.

Mittwoch, 10. September 2025

Bootstaufe


Eine Bootstaufe bei einem Kanu ist gleichermaßen ein eher unnötiger und doch höchst symbolträchtiger Akt. Bei dem kürzlich fertig gestellten Freestyleboot habe ich länger überlegt, ob ich ihm überhaupt einen Namen geben soll weil ich damit höchst selten auf Bundeswasserstraßen unterwegs sein werde, auf denen ein Bootsname als erforderlich gilt. 

Nachdem ein kleines Mädchen gesagt hatte "das sieht ja aus wie ein Blatt", während ich das Boot an den Anleger trug, überlegte ich länger, in welcher mir geläufigen Sprache "Blatt" wohl besonders interessant klingt, aber dann hatte ich, als ich mit Rolf paddeln war, die blendende Idee die Namensgebung dieses selbst gebauten Bootes an die Namen anzulehnen, die der vor dreieinhalb Jahren gestorbene Matthias seinen selbst gebauten Booten immer gab: er benannte sie nach dem Monat, in dem sie fertig gestellt wurden ("September", "Juni").

Im Fall meines Eigenbaus ist das sogar ein besonders sinnfälliger Monatsname, der auch einem Menschen gegeben werden kann. Zunächst habe ich noch überlegt, ob ein Boot grundsätzlich einen Frauennamen tragen muss ("MV-Augusta"). Das muss es nicht. Dann habe ich noch diverse Platzierungen des Namens ausprobiert. Seit heute nachmittag klebt ziemlich auffällig links am Bug und rechts am Heck der Name "August".