Es ist eine Umstellung wieder mit den Glasfiberboot zu paddeln. Ich fürchte, ich habe mich etwas zu sehr an den federleichten Dagger Sojourn mit seinem pfeilschnellen aber auch sturen Geradeauslauf gewöhnt.
Es wird sicher nicht das letzt Mal gewesen sein, dass ich mit dem Kanu auf dem Dachträger nach Schweden gefahren bin und ich könnte mir auch vorstellen ein Wildwasserkanu mit nach Norwegen zu nehmen, argwöhne aber, dass die dortigen Flüsse mich eher überfordern.
An das Seenpaddeln habe ich mich immer noch nicht richtig gewöhnt. Spannend finde ich Seen nur dann, wenn sie miteinander verbunden sind. Von derartigen "Spaltenseen" gibt es in Bohuslän, Dalsland, Värmland und Dalarna jede Menge. Die schwedischen Schären an der Westküste sind zwar eigentlich kein Canadier-Revier, aber meine Ausflüge zwischen den Inseln mit den vielen Badepausen entsprechen ziemlich genau dem, wie ich mir Urlaub vorstelle.
Gut war, dass ich diesen Urlaub allein unternommen habe. Ich musste dabei zwar mit meinen eigenen Unzulänglichkeiten allein klarkommen, aber das ist ja auch mal ganz lehrreich.
Ich muss an meiner Ausrüstung noch feilen. Ich hatte zu viel und teilweise die falschen Lebensmittel mitgenommen und zu viele Klamotten. Gleichzeitig wäre etwas mehr Paddelausrüstung gelegentlich hilfreich gewesen. Wenn ich tatsächlich Mehrtagestouren in der Wildnis unternehmen will muss ich diesbezüglich sowieso ganz anders planen.
Gut ist, dass ich im Verlauf der Reise Ideen entwickelt habe, wie ich wirklich autark bleiben kann. Tägliche Badeunternehmen in Seen, Flüssen und dem Meer tragen auch zur Körperhygiene bei und Haarewaschen unter dem überhängenden Boot mit Hilfe des Wassersacks ist eine durchaus effiziente Option. Wer sich nicht so behelfen kann muss teure Zeltplätze anfahren. Der Zugang zu einer Dusche ist mir eigentlich keine 20,-€ wert.
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