Sonntag, 28. Oktober 2007

161. Etwas wilderes Wasser

Heute vormittag waren wir dann tatsächlich in Oferdingen und haben die beiden alten/neuen Wildwasserboote ausprobiert. Es floss entsetzlich wenig Wasser den Neckar herunter aber mir war das anfangs ganz recht weil ich dann nicht mit so einer Wasserwucht klarkommen musste. Später - als vom Wehr mehr Wasser kam - wurde mir dann klar, dass mehr Wasser durchaus Material- und Paddelschonender sein kann ohne gleich bedrohlichen Druck mit sich zu bringen.
Die Boote machen Spass. Ich habe zwar vorläufig die Finger vom Ocoee gelassen aber mit dem XL11 ins Kehrwasser einzuschwenken ist ein reiner Spass, die kleinen stehenden Wellen zu durchstoßen geht reibungslos, Seilfähre, all das was man so durchspielt klappt - mit etwas Übung - super. Nicht dass ich nicht das eine oder andere Mal von den Bewegungen des Bootes überrascht gewesen wäre - im nachhinein konnte ich mir immer erklären, was ich jetzt 'falsch' gemacht hatte und machte es dann beim nächsten Mal besser. Da steht mir doch noch allerhand Übung (und vielleicht das eine oder andere Bad) bevor. Micha machte mich auf einige Unsitten aufmerksam, die ich mir nun mühsam abgewöhnen muss (Paddelseite wechseln, zu flach in Kehrwasser einfahren,...)

Samstag, 27. Oktober 2007

160. Kahnauftrieb

War mit Røskva spontan eine Neckarinselrunde paddeln. Sie ist eher unzufrieden mit der neuen Knieplatte, die mir Mark überlassen hat. Sie hat zu wenig Platz darauf findet sie - der Bootsboden ist ihr zu kalt also rückt sie mir auf die Pelle.

Die Stocherkähne werden an diesen Wochenenden eingelagert - das ist förmlich ein 'Kahnauftrieb'. Unablässig werden Kähne über eine extra montierte Rollenbahn aus dem Wasser gezerrt - andere warten schon auf dem Neckar und die, die auf dem Trockenen sind, werden aufgebockt und fürs Winterlager sauber gemacht. Erst im Frühjahr werden dann am durchgetrockneten Kahn Reparaturen und Streicharbeiten vorgenommen. Bis dahin lagern sie auf dem Gelände, dass sich der Paddelklub etwas widerwillig mit dem Stocherkahn- verein teilt.

Als ich mein Boot wieder ins Bootshaus bringen wollte kam Micha vorbei, dem ich heute morgen noch für weitere Hilfe am Ocoee-Reparieren absagen musste weil Besuch eintraf. Zwischenzeitlich ist mein Besuch in die Stadt getigert, so dass ich paddeln konnte. Jetzt habe ich die Leute wieder hier. Umso dankbarer bin ich, dass ich mit Micha so lose ausmachen konnte, dass wir morgen früh an einer etwas bewegteren Stelle des Neckars die Wildwasserboote mal ausprobieren wollen. Bin mal gespannt, wie ich mit dem XL11 zurande komme, wenn das Wasser unter mir auch fließt.

Freitag, 26. Oktober 2007

159. Im XL11 bei Niedrigwasser

Jawoll, der XL11 macht Spaß. Ich hatte ja erwartet, dass ich damit möglicherweise überhaupt nicht zurecht komme weil ich dereinst schon im Vereinseigenen XL14 Schwierigkeiten hatte eine gerade Linie zu fahren aber als ich vorhin in der Dämmerung zum Kraftwerkkanal hinaufgepaddelt bin musste ich feststellen, dass dieses kurze Boot doch erfreulich gut geradeaus fährt und dann in der (minimalen) Strömung auf dem Punkt dreht. Es kipppelt leichtgradig, hat aber eine recht hohe Endstabilität und lässt sich gut mit der Paddelstütze abfangen, Übergreifen geht reibungslos (trotz hoher Bordwände) und die Sitzposition auf dem etwas eigenwilligen Sitz ist sehr angenehm. Einzig die Sitzbefestigung am vorderen Thwart muss ich noch verbessern - die Schrauben ragen nicht tief genug in den Kunststoffkörper, der durch mein Körpergewicht nach unten heraus gedrückt wird. Scheiben und Muttern helfen da nicht - es müssen längere Schrauben her.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

158. Thwarts in Etappen - 3

Wie sich die Bilder gleichen. Aber tatsächlich sind meine Arbeiten an den Thwarts jetzt abgeschlossen. Sie sind gründlich eingeölt, poliert und fest eingebaut. Morgen nehme ich das Boot mit zum Bootshaus, fummele die Auftriebskörper in Bug und Heck und bediene die große Pumpe (damit kein Speichel in die Dinger kommt, der schimmeln und das Material angreifen könnte) und mache (vielleicht) eine kleine Probefahrt.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

157. Thwarts in Etappen - 2

So, nun sind die Löcher an den richtigen Stellen gebohrt, die Schrauben gesetzt, alles fest eingebaut und jetzt muss ich alles wieder ausbauen um das Holz zu ölen. Das nervt! Lässt sich aber nicht umgehen da das Leinöl (das ich immer in der Mikrowelle erhitze damit es dünnflüssiger wird) sonst den Kunststoffsitz völlig verschmiert. Ich habe mich für Leinöl entschieden weil es sich gut nachbehandeln lässt: einfach leicht anschleifen um eventuellen Schmutz zu entfernen und nachölen. Lack platzt bei Stößen irgendwann ab und muss bereits anfangs in einer ewig langen Prozedur vielschichtig aufgetragen werden. Das widerstrebt meiner Ungeduld doch sehr.

Montag, 22. Oktober 2007

156. Thwarts in Etappen - 1

Heute habe ich eine Stunde lang gesägt, gehobelt, geschliffen, gefräst und dann wieder geschliffen. Herausgekommen sind zwei Thwarts ("Duchten" - Querstreben im Boot) für den XL11. Ich habe sie ein wenig 'üppiger' ausgeführt weil das Holz, das ich zur Verfügung habe, nicht gerade optimal ist. Es hat keine lange gerade Maserung sondern ist in der Mitte etwas verwirbelt weil dort ein Ast in der Nähe war. Ich hoffe diese Instabilität wird nun durch die größere Stärke ausgeglichen. Für heute habe ich genug daran gearbeitet - morgen kommt die Feinarbeit (Löcher bohren, Metalbeschläge anbringen, eventuell an den Süllrändern etwas Material wegstemmen...) und wenn ich zufrieden damit bin kommt das Finish - Lack oder Holzöl?

Sonntag, 21. Oktober 2007

155. Schneeregen

Das Wetter hat nur im übertragenen Sinn mitgemacht: Heute morgen hatten wir Schneeregen. Das hielt Uwe und mich nicht davon ab eine kleine Neckarinselrunde zu machen.
Die Wiesen und Büsche waren fortwährend weiß bezuckert und leichter Nebel hing über dem Wasser. Außer uns war niemand auf den Fluss unterwegs - auch die Stocherkahnleute, die jetzt ihre Kähne einlagern müssen, haben sich bei den Wetter das Stochern verkniffen. Beim Zurückpaddeln ging der Schneeregen dann in richtigen Regen über und Røskva, die die extra mitgenommene Wolldecke immer wieder abgeschüttelt hatte fing auch an zu zittern. Als wir losfuhren waren 0,5 Grad. Bei den Temperaturen sollte ich die Bestie nicht mehr mitnehmen - so gern sie auch immer mitkommt. Es sei denn ich statte sie mit so einer kleidsamen Hunderschwimmweste aus, die sie trocken hält und etwas isoliert.

Samstag, 20. Oktober 2007

154. Sitze einbauen

Nachdem mein gestriges Paddeltraining nach wenigen Minuten auf dem Wasser durch einen Anruf abgebrochen wurde (krankes Kind wollte aus Stuttgart von einem Kumpel abgeholt werden) habe ich heute wenigstens für morgenfrüh eine Paddelverabredung mit Uwe zustande gebracht - mal sehen ob das Wetter mitmacht.

Micha und das Wildwasser-Boote-Projekt hatte ich ob meiner neuerlichen vielfältigen beruflichen Verpflichtungen schon wieder ganz verdrängt aber er hat sich heute morgen telefonisch in Erinnerung gebracht und ich bin flugs zu ihm gefahren um ein wenig mitzuhelfen. Im Grunde hat er die meiste Arbeit schon selbst gemacht und ich lege lediglich ab und an Hand an und lobe verdientermaßen.
Inzwischen sind die Aramid- und Glasfaserlaminate fest verklebt und lediglich die Ränder müssen noch geschliffen werden. Schönheitsköniginnen werden die Boote so gescheckt nicht - ich bin für Anstreichen am Ende auch wenn die Farbe dann schnell wieder Kratzer bekommen wird. Die rosa Farbe des XL11 ist mir ohnehin eher peinlich.


Heute haben wir uns vor allem mit den Sitzen befasst: Beim Ocoee haben wir ihn eingeklebt und beim XL11 wollen wir ihn ja umdrehen. Deshalb passen die alten Thwarts nicht mehr, so dass ich hier zuhause neue aus Esche machen muss. Die, die vorher drin waren, sind scharfkantige Aluprofile, die nun wirklich nicht wieder in das Boot müssen. Ich habe das Boot mitgenommen und schau mal, dass ich hier zuhause im Wohnzimmer passende Thwarts einfügen kann. Das Bild unten zeigt Micha, wie er die Sitzposition ausprobiert (wir wollen den Sitz ja umdrehen damit das große ausgeflickte Bugloch künftig im Heck liegt.

Dienstag, 16. Oktober 2007

153. Paddeln im Dunkeln

Jetzt bricht wieder viel zu früh die Dämmerung herein. Ich wollte noch eben eine kleine Paddelrunde machen und musste feststellen, dass das große Tor beim KanuKlub sich nicht mehr öffnen läßt. Irgendjemand hat es so gründlich verkantet, dass es weder von innen noch von außen entriegelbar ist. Vermutlich wird der nächste dann noch mehr daran herumhebeln, so dass der Schließmechanismus dann vollends verbogen wird.
Ich habe das Boot mit dem Bootswagen über das kleine flussabgewandte Tor zum Neckar geschoben und bin bei dämmrigem Licht neckarabwärts gepaddelt.

Die Knieplatte von Mark hat sich bewährt - ich fühle mich zwar etwas eingezwängt zwischen Sitz und Bootsboden aber in Notfall schiebt sich die Matte unweigerlich so nach vorne, dass man die Beine gut wieder unter dem Sitz hervor bekommt.

Auf dem Rückweg wurde es dann richtig dunkel und über mir huschten die Fledermäuse über den Himmel. Sehr stimmungsvoll. Aber die Aussicht am Ende wieder den Umweg mit dem Bootswagen machen zu müssen hat das Vergnügen etwas getrübt.

Künftig werde ich nur noch abends oder am Wochenende paddeln können - seit dieser Woche arbeite ich ganztags und ab morgen in Stuttgart. Da bin ich dann täglich - neben der reinen Arbeitszeit - mindestens anderthalb, wenns richtig schlecht läuft auch drei Stunden unterwegs. Bin mal sehr gespannt, wie ich damit zurecht komme nicht mehr einfach in der Mittagspause oder Nachmittags wenn die Kinder anderweitig versorgt sind eine kleine Paddel- oder Polingrunde einschieben zu können.

Sonntag, 14. Oktober 2007

152. besseres Knien

Seit heute habe ich eine 'Knieplatte' - Mark hat mir seine aus Holland mitgebracht und wollte nicht mal etwas dafür - Vielen Dank (die Flasche Wein, die ich hier zuhause vergessen habe wird nicht so lange durchhalten aber eine weitere hat Mark jetzt bei mir gut)!
Noch bevor ich mir die Knieplatte abgeholt habe war ich bei blendendem Herbstwetter mit Røskva auf dem Neckar unterwegs (im Solo-Canadier, das rote Kajak kommt vermutlich erst im Frühjahr zum Einsatz). Habe allerhand Bekannte auf dem Wasser getroffen. Offenbar hatten viele die Idee, noch ein letztes Mal stochern zu gehen. Die Verleihboote an der Neckarbrücke sind jetzt weg - sicherlich eine Fehlentscheidung des Bootsverleihs. Heute hätten sie nochmal ein prima Geschäft gemacht.

Samstag, 13. Oktober 2007

151. rotes Kajak

Heute morgen habe ich mein neues rotes Kajak entstaubt. Es sieht doch äußerst putzig aus. Bin mal gespannt, ob es sich auf dem Wasser einigermaßen gut anfühlt. Ich rechne ja damit, dass ich es erst mal nur an die Wand hänge um die etwas bizarre Form vor Augen zu haben.




Dieses Boot wird mich vermutlich nicht zur 'dunklen Seite' bekehren.

Am Nachmittag war ich wie am letzten Samstag bei Micha. Wir haben (weiter) laminiert (Micha hat bereits angefangen). Die Boote werden dadurch nicht schöner aber wieder fahrbereit. Wir sollten sie am Ende überpinseln -streichen -spritzen damit die vielen großflächigen Flicken nicht so sehr auffallen. Micha erstellt eine Dokumentation - sobald die fertig ist verlinke ich sie hier.

Freitag, 12. Oktober 2007

150. Müllabfuhr

Heute habe ich mit dem Anhänger des Paddelklubs diverse ausrangierte Kajaks des Uhlandgymnasiums zur Müllkippe gefahren und mußte unverichteter Dinge wieder umkehren weil die Dinger zu lang sind. Sie müssen auf 2m zersägt werden um vom Müllschredder akzeptiert zu werden.
Es tut einem ja richtig weh die Dinger wegzuwerfen, noch mehr sie einfach zu zersägen. Das überlasse ich jetzt Nina, die mich zu dem Transport angestiftet hat weil sie in der Kajak-AG der Schule aktiv ist.
Selbst habe ich mir ein altes rotes Boot herausgepickt, das eine wirklich 'altmodische' Form hat (mit hochgezogenem Deck vor der Sitzluke - liegt auf dem Auto). Ich bin mal gespannt, wie es morgen bei Tagelicht und nach einer gründlichen Wäsche aussieht. Vielleicht füge ich es dann wieder dem oben abgebildeten Haufen hinzu. Anderfalls lagere ich es hier am Haus für gelegentliche Neckarfahrten (ob ich die wohl ernstlich im Kajak machen werde?).

Beim regulären Training des Paddelklubs war es natürlich der RunningGag, dass ich mal wieder altes Bootsmaterial zusammengetragen habe - jeder sollte sich ein Boot mitnehmen. Wir sind - statt Training - einmal gemütlich um die Neckarinsel gepaddelt und haben den Kanu-Polo-Spielern unterhalb der Tübinger Neckarbrücke zugeschaut.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

149. Paddeltest und Bergung

Beim Großcanadierrennen hatten wir beim Bojensetzen eine Eisenstange verloren (weil ich sie zu locker festgebunden hatte). Damals habe ich großspurig gesagt, dass ich die dann im Herbst, wenn das Wasser wieder klar ist, vom Flussgrund hole. Seitdem schaue ich immer wieder an der ungefähren Stelle und heute habe ich sie endlich gefunden. Habe natürlich gleich die Stelle am Ufer mit einem Kreuz aus Zweigen gekennzeichnet und meine Paddeltesttour abgebrochen um den Golfball-Kollektor zu holen. Nach anderthalb Fehlversuchen hatte ich die Stange im Boot und bin wieder zum Bootshaus gepaddelt wo sie nun wieder an ihrem angestammten Platz lagert.

Das ausprobierte Paddel ist ein Biberschwanz-paddel, das ich vor einigen Monaten mal aus Abfallholz zusammengeleimt und gehobelt habe. Es hat keinerlei 'Flex' und den einen oder anderen Ast an der falschen Stelle aber - wie sich jetzt gezeigt hat - es lässt sich spielend leicht unter Wasser wieder nach vorne ziehen und macht kaum Geräusche. Ich muss das noch üben und muss vor allem ein elastischeres aus Eschenholz machen. Ein Nachteil dieser Paddel scheint mir, dass sie wenig Vortrieb geben. Die Rückholbewegung unter Wasser kann sicher bei einem dünneren Blatt noch widerstandsfreier erfolgen als bei diesem eher groben Modell aber die Blattfläche könnte durchaus noch einige Quadratzentimeter größer sein damit der Paddelschlag etwas effektiver wird.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

148. Empörung über den DKV

Heute habe ich endlich mal die Meldung gefunden, die mir Friedrich beim Poling-Treffen unter die Nase gehalten hatte: Der DKV hat auf einer seiner unübersichtlichen Internetseiten eine Ankündigung des Poling-Treffens platziert (prima!), die mit einer schwachsinnigen Anmerkung versehen war (blöd!). Ich habe den Herrschaften nahegelegt doch beim nächsten Poling-Treffen (voraussichtlich am 20. Sept. 2008) ihre ÖkologiereferentINNen in einem unserer Tübinger Stocherkähne zu versammeln aus dem heraus sie uns ob unseres vermeintlich Flußgrundschädigenden Stakens lautstark beschimpfen können.

Kleiner Nachtrag mit Bezügen zu diesem Eintrag und zum gestrigen:
"Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" (Henry David Thoreau)

Dienstag, 9. Oktober 2007

147. Kluge Sprüche

Im Lauf der Zeit habe ich eine Reihe kluger Sprüche gesammelt, die ich ab und an unter Forenbeiträge als "Signatur" setze. Ich variiere das gelegentlich.

Am häufigsten verwende ich noch dieses altisländische Zitat, dass mir dereinst, als ich einen Altisländisch-Kurs an der Uni belegt habe, noch gar nicht aufgefallen ist: Bundìn er bàtlaus mađur (Bound is boatless man) Ich bin erst später, nachdem ich alles dereinst gelernte wieder vergessen habe, auf einer amerikanischen Kanu-Seite darüber gestolpert (wo der Autor das schwedische å verwendet hat, das die Isländer aber nie kannten).

Auf die folgenden zwei Zitate bin ich beim Lesen amerikanischer bzw. kanadischer Bücher gestoßen:
"Each mile on a river will take you further from home than a hundred miles on a road." (Bob Marshall)
"Life is like a river. You can float down it like a log or catch every eddy and surf every wave." (Misha Golfman)
Das erste hat gewisse lyrische Qualitäten, die mich an Songzeilen aus den 70er Jahren erinnern ("You can travel down ten thousand miles and still stay where you are" Harry Chapin), das zweite spricht den Wild-Wasser-Paddler in mir an, der immer anstrebt, jedes Kehrwasser und jede Welle im Fluss zu nutzen. Das ist ja auch wahrhaftig aufregender als "mit dem Strom zu schwimmen".

Heute bin ich auf folgendes Kanu-Gebet gestoßen, dass ich äußerst weise finde:
The Canoeist's prayer: "Lord grant me the serenity to walk the portages I must, the courage to run the rapids I can, and the wisdom to know the difference."
Das ist ähnlich weise wie das Zitat, dass Peter immer unter seine Forenbeiträge setzt:
...at the foot of any rapid, it's far better to be sorry one did not run the rapid than to be sorry one did…
Ergänzend noch etwas weniger weise aber dennoch einleuchtend:
"Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" (Henry David Thoreau)

 Nachtrag fürs Wildwasser:
"The brook would lose its song if we removed the rocks" (Wallace Stegner)

Montag, 8. Oktober 2007

146. Neckarinselrunde mit Rolf

In der Mittagspause war ich mit Rolf verabredet - wir sind zunächst eine rasante Neckarinselrunde mit der 'Kotztüte' gepaddelt und haben uns dann zusammengesetzt um über Bootsbaumethoden und -pläne zu beraten. Wir wollen zwei Solocanadier bauen und haben uns der Einfachheit halber für die Skin-on-Frame-Methode entschieden. Zwar sind die Vorarbeiten für diese Bauweise ähnlich auswändig wie für Leistengeplankte Boote (es werden Mallen aufgestellt) aber die anschließenden Schritte erscheinen uns wesentlich einfacher und die resultierenden Boote sind leicht, nett anzuschauen und überraschend solide. Meinen ursprünglichen Plan ein Wood/Canvas-Boot zu bauen muss ich eben aufschieben.
Ich habe mich gleich im internationalen Warenhandel mit Literatur zum Thema versorgt - da wird es zwar hauptsächlich um Kajaks gehen aber die Grundfragen werden sicher geklärt werden (jetzt hoffe ich nur, dass der Händler sein Versprechen das Buch innerhalb von 5 Tagen aus den USA zu schicken, einhält).
Wir suchen uns jetzt einen geeigneten Plan aus (ein Solo-Boot knapp über 4 Meter mit leichtem Kielsprung), klären die Materialfrage (vermutlich Escheleisten und balistisches Nylon) und müssen dann noch einen Platz finden an dem wir die Mallen aufstellen können (im Bootshaus?). Sobald sich konkretere Pläne entwickeln werde ich an dieser Stelle berichten.

Sonntag, 7. Oktober 2007

145. Familienpaddeln / Grillen

Für heute haben wir uns mittags zum Grillen mit einer befreundeten Familie beim Paddelklub getroffen. Das mag etwas unüblich für Anfang Oktober sein - das Wetter ist aber so schön, dass das gut ging. Anschließend unternahm das Großrudel eine Bootsfahrt zur rauen Rampe und zurück. Noah durfte Kajak fahren.

Samstag, 6. Oktober 2007

144. Entenrennen

Ursprünglich hatte ich ja geplant den Nachmittag bei Micha zu verbringen und die im August erworbenen reichlich lädierten Wildwasser-Boote aufzuarbeiten aber die Veranstalter des neunten Tübinger Entenrennen hatten den Paddelklub gebeten während des heutigen Rennens all die Enten, die ins Uferdickicht zu driften drohten, wieder in die Strömung zu schieben. Also entschieden Micha und ich bei diesem Ereignis mitzuhelfen. Eine kleine Bildsammlung darüber werde ich wohl morgen früh auf den Paddelklub-Seiten veröffentlichen. Sie wird dann hier verlinkt.
Mangels Strömung streckte sich die Veranstaltung dann so, dass wir kaum noch zu den Wildwasserbooten kamen - wir konnten gerade mal noch einige Dellen und Löcher ausflicken (Das meiste hat Micha schon gemacht). Jetzt werden wir wohl irgendwann im Lauf der Woche laminieren.






Beim Transport des Ocoee zu Michas Carport habe ich mir schon gedacht, dass so ein Wildwasser-Canadier doch unheimlich sportlich auf dem Dach des Autos wirkt...

Freitag, 5. Oktober 2007

143. Soll ich bohren oder nicht?

Heute habe ich wieder mal ein Boot im Wohnzimmer. Nachdem mir Jürg beim Poling-Treffen berichtet hat, dass er an seinem Independence die Spritzdecke mittel Lashpoints befestigt hat habe ich mich entschlossen das mit meiner geplanten Spritzdecke genauso zu machen. Also habe ich das Boot hergeholt und im Abstand von 20cm Bohrlöcher angezeichnet (zunächst mit kleinen Klebepapierstreifen, dann mit winzigen Lackpunkten). Jetzt käme der Moment, in dem ich zum Bohrer greifen sollte. Ich trau mich nicht! Außerdem habe ich noch keine passende Leine, die ich dann durch die 21 Löcher fädeln werde (oder will ich doch lieber Knöpfe anbringen, an denen ich dann die Spritzdecke mit elastischen Schlaufen festhaken kann?) Ich bin zu unentschlossen und bringe das Kanu erstmal wieder zum Bootshaus wo heute abend Training stattfindet.
Das Logo ist fertig und - es zeigt ziemlich genau das Bild, das mir der Orthopäde von meinem Meniskus gezeigt hat (das breite C ist der Länge nach aufgetrennt und ein Schenkel ist abgerissen und hat sich irgendwo im Gelenk so zurechtgelegt, dass es gegenwärtig weniger weh tut als noch vor wenigen Tagen. Das nennt sich dann 'Korbhenkel'-Abriss). Der Orthopäde rät zur Operation, der Hobby-Freudianer in mir zieht Parallelen zwischen Leiden und Kreativität.

Nachtrag am Abend: Beim Paddeltraining waren wir - aufgrund der beweglichen Ferientage - 'Ferienbedingt' zu dritt. Rolf, Rudi und ich haben eine sehr gemütliche Runde um die Neckarinsel gemacht.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

142. Fahrtenbuch und Logo

Letzten Freitag bat mich Rudi, unser Vereins-Senior, der sich um die Kontakte zum DKV kümmert, meine Vereinsfahrten aufzulisten und - wenn möglich - ein Fahrtenbuch zu erstellen. Das geht ja nun mithilfe dieses Logbuchs ganz einfach - dachte ich mir. Deshalb saß ich heute an meinem 'freien' Tag (wegen beweglicher Ferientage der Kinder) zwischen lauter doch angesammelten Terminen und Verpflichtungen immer wieder am Computer und habe die hier beschriebenen Fahrten in eine Excel-Datei übertragen. Das Resumé ist von den gepaddelten Kilometern her wenig beeindruckend - soviel paddelt manch einer in einem Urlaub. Aber die Anzahl der bisher vermerkten Fahrten (91) finde ich - angesichts dessen, dass es um einen Zeitraum von ungefähr März bis September geht - ganz ansehnlich. Bin mal gespannt, was sich da bis zum Ende des Jahres ansammelt.
Parallel hat Noah an seinem Computer das Logo weiter bearbeitet. Jetzt sieht es so aus. Das wird - denke ich - immer noch nicht die endgültige Version sein aber es kommt ihr näher.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

141. Optimisten

Dieser Google-Anzeigenscanner ist fix. Kaum breite ich hier meine Wehwehchen aus veröffentlichen sie eine Anzeige für eine Orthopädische Klinik (das Anzeigen-Feature hat mir in den letzten anderthalb Monaten sage und schreibe 10,80$ eingebracht - die Anzeigen sind in der Regel tatsächlich themenbezogen und trotz der damit einhergehenden leichtgradigen Kommerzialisierung behalte ich das Element gerne bei und danke jeder/m, die/der mal drauf klickt für ca 10,5 US-Cent). Dabei habe ich meine Glieder heute - die Errungenschaften der pharmazeutischen Industrie (namentlich Schmerzpräparate) preisend - ins Boot gefaltet um die übliche Neckarinselrunde mit Røskva zu paddeln.
Beim Casino sind wir der Marinekameradschaft Tübingens begegnet, die mal wieder ihre Optimistenjollen ins Wasser gesetzt hat. Es sieht immer wieder lustig aus, wie die lieben Kleinen in ihren dicken Schwimmwesten bei Flaute langsamst übers Wasser segeln.
Røskva und ich haben dann noch eine Pause beim Stocherkahn- anleger gemacht. Sie um Gras zu fressen und ich um mein Knie auszustrecken. Wenn ich erst mal im Boot sitze spüre ich keinen Schmerz aber das Ein- und Ausfalten ist schmerzhaft und geschieht reichlich ungelenk. Morgen werde ich kernspintomografiert - bin mal gespannt ob wir damit der Ursache wirklich näher kommen.

Arbeiten am Logo

Dieser Tage war ich ja nun leicht in meiner Mobilität eingeschränkt, was mich auf die Idee brachte. mich künstlerisch zu beschäftigen (leichtgradig inspiriert war ich auch von der Aufkleber-Diskussion im Canadier-Forum). Ich habe mir ein Logo (für den Blog und für allerhand ums Canadier-Fahren) gestaltet.
Nach- (oder auch Vor-) teil dieses Logos ist, dass es nicht auf den ersten Blick als stilisierter Canadier zu erkennen ist - wenn man nicht - wie ich - auf Canadier fixiert ist. Der Herstellungsprozess war denkbar einfach. Ich habe ein Canadierbild ausgedruckt, auf einem aufgelegten Papier die Kontur mit Filzstift umrandet und diese Strichzeichnung eingescannt. Jetzt folgen noch die Nacharbeiten - ich will eine transparente Version, die ich in den Blog einbauen kann sowie eine 'Avatar'-Version für Candierforen zusammenbasteln. Dann hätte ich gerne noch ein Icon für den Desktop und für die Adresszeile im Browser. Die quadratische Grundform ist für all diese Verwendungszwecke Grundvoraussetzung. Vielleicht brauche ich noch eine 'dickstrichigere', plakativere Version und vielleicht füge ich in einer weiteren Version auch noch ein Paddel an.

Nachtrag am Abend: Da das Familienrudel zu nichts weiter als zu einem Hundespaziergang zu bewegen war, ich widerum zu Fuß eher unbeweglich bin habe ich mich entschlossen am Nachmittag noch eine weitere Paddelrunde zu unternehmen. Da ich gleich sah, dass auf dem Neckar massig viel los war habe ich mich Flußaufwärts bewegt und die Stakstange mitgenommen - das ging erstaunlich gut. Ich bin bis zum zweiten Wehr hochgestakt. Unterwegs traf ich ein Paar mit Kajaks. Er sprach mich an: "Das ist aber nicht die Kotztüte, oder?" - es stellte sich heraus, dass er bei der Suche nach "Oberer Neckar" auf mein Paddel-Logbuch gestoßen ist. Ich muss wohl doch aufpassen was ich hier schreibe - der Blog wird von lebendigen Menschen gelesen und nicht nur vom Google-Werbungsscanner abgesucht.

Montag, 1. Oktober 2007

140. Ungünstige Diagnose

Heute ist blendendes Wetter, ich hätte eine üppige Mittagspause weil ich frühzeitig aus dem Büro gekommen bin - nicht um zu paddeln sondern um zum Arzt zu humpeln, der mir einen veritablen Meniskusschaden attestiert hat. Jetzt mache ich mir Sorgen, ob und wann ich wohl wieder Kanu fahren kann, ob dieses kniend Fahren für den Meniskus verantwortlich ist (oder meine frühzeitige Arthrose) und ob ich - sollte die Operation wie geplant nächste Woche stattfinden - mich anschließend wieder ins Boot knien soll. Zunächst hole ich mir erstmal Rat im Canadier Forum.
Die letzten Tage war es schon schwierig ins Boot und wieder hinaus zu kommen. Wenn ich mich erst mal darin niedergelassen habe, habe ich keine Schwierigkeiten...