Montag, 28. März 2011

Nagoldtour

Trotz lausigen Wetters sind wir an diesem historischen Wahlsonntag morgens um 9:30 vom Bootshaus aus zu viert (Klemens, Andreas, Rolf und ich - Claudia ließ sich nicht blicken) mit zwei Autos und vier Booten nach Ernstmühl an der Nagold aufgebrochen wo wir auf Chistiane, Thomas und Michael aus Herrenberg trafen, die zwei Boote dabei hatten. Wir machten uns erst miteinander bekannt, luden dann die Boote ab, zogen uns um und winkten den Fahrern, die in einer kompliziert angelegten Umsetzaktion die Vehikel nach Monbachtal und Dillweißenstein bringen wollten, hinter her. Wir zurückgebliebenen standen im Nieselregen auf der Wiese, sahen den Nebel aus dem dunklen Nadelwald aufsteigen und überlegten, ob ob es nicht vielleicht etwas angenehmer gewesen wäre diesen Sonntag auf dem Sofa zu verbringen.

Nach geraumer Zeit kehrten die Autofahrer zurück. Nicht etwa in einem der Ursprungsautos sondern im durch sie etwas überladenen Kleinbus einer Paddelgruppe aus Bad-Bergzabern, die von Rolf dazu überredet worden waren die weitere Strecke zu paddeln.

Wir bedauerten unsere Wahl der 18km-Distanz nicht denn mit den schnellen Tourenbooten hält man sich doch nicht (wie sonst) in jedem Kehrwasser und jeder Welle auf sondern saust die Schwälle hinunter, fährt vielleicht mal eine kleine Schleife aber tendenziell geht es doch beständig flussab. Beim Losfahren wurde der Himmel auch schon heller und nach einiger Zeit strahlte sogar die Sonne vom Himmel.


Relativ frühzeitig kamen wir in Monbachtal an, wo wir Pause machten und wo die Herrenberger (die ja eigentlich Distanzpadeln gewohnt sind) eigentlich aussteigen wollten. Michael (11) entschied jedoch, dass er weiter paddeln wollte, was angesichts dessen, dass er erstmalig allein im Kajak unterwegs war und nun schon eine gewisse Distanz hinter sich und manch aufregenden Schwall erfolgreich bewältigt hatte hoch anerkennenswert ist.



Wir setzten also wieder die Boote ins Wasser, spielten noch ein wenig im leicht bewegten Wasser unterhalb des Wehrs (da kam dann auch ein einziges Mal die Polingstange zum Einsatz), wechselten noch einige Worte mit den Bad-Bergzabernern, die just eintrafen und machten uns auf in unbekannte Gefilde (jedenfalls für uns Tübinger, die gewöhnlich in Monbachtal ihre Fahrt abschließen).


Der hinter uns liegende Streckenabschnitt war von einzelnen Schwällen durchsetzt (die früher bestehende betonierte Kastenwehre ersetzt haben und allsamt fahrbar sind). Nun kam ein Flussabschnitt, der ebenfalls immer wieder einige leichte Schwallstrecken aufweist, vielfach aber auch breit und niedrig  (Grundberührungen!) ist und von zwei/drei Wehren unterbrochen wird, die zu umtragen sind.

Dass man das erste Wehr in Unterreichenbach befahren kann stellte Andreas in seinem Kajak unter Beweis und die Bad-Bergzaberner, die ebenfalls kurz nach uns ankamen befuhren es auch. Wir hielten die Wurfsäcke bereit, mussten sie aber gar nicht einsetzen. Dafür konnte Rolf - seinen Trockenanzug lobend - tief im Wasser stehend einige durch die etwas enge Fahrrinne unterhalb des Wehrs lotsen.


Ein weiteres Wehr an einem Sägewerk, das aus der Distanz wie ein japanisches Tempeltor aussah, war völlig trocken gefallen und musste umtragen werden und ein nachfolgendes Steinwurfwehr ebenfalls. Offenbar ist an diesem Wehr ein fataler Unfall vorgefallen, worauf eine kleine Gedenkstätte und eine recht neu angebrachte Aluminiumstange vor dem Kastenwehr rechts hinwies. Wer da bei Hochwasser hindurch fährt kommt aus dem tödlichen Rücklauf nicht mehr ohne fremde Hilfe hinaus. Warum solche Todesfallen nicht baulich verändert werden bleibt mir ein Rätsel.



Ganz generell hatten wir Sonntag wenig Wasser, was zu allerlei Grundberührungen geführt hat. Dennoch kamen wir überall einigermaßen unbeschadet durch (an einer Stelle musste ich mal treideln weil ich mich verkalkuliert hatte - die anderen kamen auf der anderen Flussseite gut durch). Mit meinem schnellen schlanken Tourenboot befuhr ich jeden Schwall und nahm über den schnittigen Bug erstaunlich wenig Wasser über. Ein einziges Mal schwallte eine Welle links über den Süllrand drei/vier Liter, die ich danach am Flussrand wieder ausschüttete. Vorsorglich hatte ich Neoprenklamotten angezogen, was nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre.

In Dillweißenstein angekommen zogen wir uns wieder zivil an, verluden die Boote und verabschiedeten uns von Michael und Christiane, die ihre Boote und ihre Ausrüstung bewachten während wir Thomas nach Monbachtal zu seinem Auto zurück brachten. Dann gingen Rolf und ich noch in Bad-Liebenzell im Kurcafé einen Kaffee trinken und verspeisten jeder ein Stück Torte. Die heutige Landtagswahl nahm gerade ihren Abschluss und wir hatten Grund zum Feiern. Anschließen gings zurück nach Tübingen.
 

Es wird nicht unsere letzte Nagold-Fahrt gewesen sein und meine Lieblingsvorstellung ist, dass wir die gleiche Tour bei 50cm mehr Wasser noch einmal in Wildwasserbooten machen - dann kann man sicher alle Wehre befahren und der Streckenabschnitt unterhalb von Monbachtal bietet ähnlich nette Spielstellen wie der, den wir sonst immer nur fahren.




Auch mit den Herrenbergern werden  wir sicher mal wieder die eine oder andere Tour machen - sie wohnen ja um die Ecke und vielleicht lassen sie sich ja auch mal in Tübingen bei den Paddelfreunden blicken. Michael kann beim Jugendtraining am Freitag sicher sein Paddelgeschick ausbauen und auch die Stechpaddler können noch den einen oder anderen Kniff dazu lernen, der es etwas leichter macht das Boot schnell und sicher zu drehen. Bei künftigen Tourenankündigungen werde ich Thomas mal in den Verteiler einbeziehen.

Freitag, 25. März 2011

Seniorenpaddeln



Für 17:00 Uhr hatte ich mich mit Rolf am Bootshaus verabredet. Bei wunderbarem Frühlingswetter und 22°C tummelten sich doch manche dort im Freien anstatt ins miefige Hallenbad zu gehen, wo bis zu den Osterferien noch das Freitagstraining statt findet. Wir rüsteten zunächst unsere Boote für die für Sonntag geplante Nagoldfahrt während Roland, der auch gekommen war, ungeduldig mit den Hufen scharrt. Als endlich alle Luftsäcke in die Boote geschnürt waren machten wir uns auf und paddelten auf glasklarem spiegelglattem Neckarwasser hinab zum Biergarten, wo Rolf uns zu einem kleinen Umtrunk einlud. Anschließend ging es dann wieder hinauf zum Bootshaus, wo wir in der einsetzenden Dämmerung ankamen.

Mittwoch, 23. März 2011

Literarische Skizzen

Gestern ist ein Buch eingetroffen an dessen Bestellung ich mich gar nicht mehr erinnern kann. Zur Zeit komme ich wenig zum Lesen. Deshalb stapeln sich die angefangenen Bücher inzwischen auch. Auf den Stapel habe ich das Buch zunächst auch gelegt und dann doch ein wenig darin geschmökert.
Es handelt sich um Robert Kimbers "A Canoeists Sketchbook" das mit Illustrationen von Jerry Stelmok versehen ist und in dem es nicht zuletzt auch um Poling geht. Das hebt das Buch schon ein wenig ab von all den anderen Canadier-Büchern. Gleichzeitig ist es kein Lehrbuch sondern eine alphabetisch geordnete Sammlung von Anekdoten und Essays. Die, die ich kurz überflogen habe, machen mich neugierig auf mehr.

Das Buch ist sogar vom Autor signiert - offenbar handelt es sich um ein Autorenexemplar, das Kimber verschenkte hat. Verwunderlich, dass es dennoch in den Gebrauchtbuchhandel geraten ist.
Aber das ist ja nun auch schon beinahe 20 Jahre her. Das Buch wurde 1992 verschenkt, veröffentlicht wurde es im Jahr 1991 und liegt seit 2004 in einer Neuauflage vor.

Sonntag, 20. März 2011

Teekränzchen


Nach dem alljährlich zu dieser Zeit stattfindenen Treffen der Paddelfreunde (mit kaltem Buffet und berauschendem Sprudel), bei dem die Pöstchen neu verteilt wurden, haben wir (Klemens, Anita, Rolf und ich) uns spontan in die Boote gesetzt und sind flussaufwärts gepaddelt. Rolf war nur unter Drohungen davon abzuhalten, unablässig damit zu prahlen, dass er jetzt keinem Gremium mehr verpflichtet ist - ich dagegen habe an diesem Wochenende drei neue Jobs bekommen (und von meinem bisherigen die Hälfte abgegeben). Immerhin hatte Rolf seinen kleinen Kocher und den Teekessel mitgebracht und just in dem Moment, in dem der Tee fertig war kamen auch noch Mac und Maja, sowie Roland und Thomas. Wir te9ilten uns die vier Tassen, die wir dabei hatten und es wurde ein richtig nettes Teekränzchen in der Sonne.

Kleine Flucht


Vom Bootshaus aufwärts zum ersten Wehr. Bericht folgt.

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Samstag, 19. März 2011

Platz schaffen

 

Damit unser Brennholz nicht länger wertvollen Platz im ohnehin überfüllten Bootshaus verschwendet haben wir ihm heute einen kleinen Schuppen gebaut. Anfangs hatten wir dabei noch mit fiesem Nieselregen zu kämpfen und anfangs waren wir auch noch sehr wenige.
Erst sehr allmählich trudelten weitere Helferinnen und Helfer ein. Deshalb waren wir um die Mittagszeit auch längst nicht fertig. Und als ich am frühen Nachmittag nach Hause ging waren auch noch jede Menge Arbeiten liegen geblieben, die nun wohl erst sehr allmählich erledigt werden. Aber das hängt auch davon ab, wer künftig als Bootshauswart bei den Paddelfreunden tätig sein wird. Morgen findet ein Treffen statt auf dem eigentlich alle Jobs neu vergeben werden. Im Wesentlichen rotieren sie zwischen denen, die ohnehin schon Aufgaben hatten. Einzelne geben diese Aufgaben ganz ab und es ist fraglich ob hinreichend viele zu der kleinen aktiven Gruppe hinzu kommen. Ich für meinen Teil übernehme neuerdings gleich zwei Pöstchen beim Kanuverband, so dass ich meine Aktivitäten bei den Paddelfreunden eigentlich einschränken sollte. Aber wenn sich niemand findet, der diese Arbeiten übernimmt ist es mir doch wichtig, dass sie erledigt werden damit ich weiterhin im gewohnten Rahmen meiner Paddelleidenschaft nachgehen kann.

Dienstag, 15. März 2011

Sonnenwetter


Heute sollte laut Wetterbericht der letzte schöne Tag dieser Woche sein. Anlass genug etwas früher Feierabend zu machen und noch eine Runde aufs Wasser zu gehen. Die ganze Stadt war offenbar draußen - auf der Mauer am Neckar saßen Massen von Menschen und ich war (abgesehen von Enten und schwänen) der einizige auf dem Wasser.


Naja, es gibt noch den einen oder anderen Stockerkahn auf dem Wasser. Das behagt offenbar der stadtverwaltung nicht so recht. Illegal dümpelnde Kähne werden jetzt festgekettet und die Besitzer aufgefordert sich beim Odnungsamt zu melden. Ein Glück, dass einem das mit einem Canadier nicht passieren kann.

Sonntag, 13. März 2011

Vier Linkspaddler

Manuel, der erst seit Herbst vom Paddelvirus befallen ist (und ihm seit dem im Kajak mit dem Doppelpaddel nachkommt) wollte gerne mal ein wenig Stechpaddeln lernen. Wir hatten uns für heute morgen 10:00 Uhr verabredet und konnten Klemens und René ebenfalls locken. Auf die Weise bekam Manuel gleich von drei Seiten verwirrende Tipps, die er aber gut zu sortieren wußte.



NAchdem ich ihm zunächst im Tandemcanadier die basalen Grundschläge nahe gebracht hatte (das war leicht - er hatte schon im letzten Jahr mal einen Grundkurs gemacht), stieg er in Klemens Soloboot um und Klemens erklärte vom Ufer aus, worauf er zu achten hatte.


Dann übernahm René und Klemens und ich sausten irgendwann im Tandemboot zurück zum Bootshaus um uns noch zwei Soloboote zu holen. René nahm sich unterdessen der Vermittlung des übergriffenen Grundschlags an, an den ich noch gar nicht zu denken gewagt hatte. Aber Manuel hat ein gutes Gleichgewichtsgefühl und kam gut damit zurecht.



Wir kamen unterdessen mit den beiden Solobooten flussauf und Klemens war wieder mal begeistert von der Drehfreudigkeit des kleinen gelben Dagger Phantom. Gleichwohl beklagte er zurecht, dass das Boot zwar schnell zu beschleunigen ist aber keine hohe Geschwindigkeit erreicht. Das ist nun mal so.



Manuel war inzwischen soweit, dass er über den Kraftwerkkanal offside einscherend ins darunter liegende linke Kehrwasser fahren konnte. Ein erstaunlicher Lernfortschritt. Dieses Manöver wiederholten wir einige Male und bei einer Querung der Stromzunge kam es dann auch zu einem Mißgeschick, das unsereins auch immer mal wieder unterläuft.



Auf der gegenüber liegenden Flussseite blieb Manuel so aufgekantet, wie das für die Seilfähre erforderlich ist, hätte aber für die Einfahrt ins Kehrwasser das Boot auf der anderen Seite aufkanten müssen und nahm deshalb bedauerlicherweise ein Bad. Aber er rettete sich und die Ausrüstung vorbildlich ans Ufer und machte unverdrossen weiter.

Nach zwei Stunden hatten wir alle genug, paddelten zurück zum Bootshaus, verstauten die Boote und wandten uns unseren familiären Sonntagnachmittagaktivitäten zu.


Jubiläumsnachtrag: Den dritten Geburtstag meines Paddeltagebuchs habe ich ja fast vergessen nachdem der erste und zweite noch lautstark gefeiert wurden. Den Vierten will ich jetzt nur mal ganz nüchtern erwähnen. Er findet statt. Heute.  
Hoch die Tassen!  
Eine kleine Hochrechnung ergibt 294 einviertel Beiträge pro Jahr (es sind inzwischen 1177). Kann man darauf stolz sein? Ist das nicht eher ein bescheidenes Denkmal für übertriebene Geschwätzigkeit? Rückblickend kommt mir das ab und zu so vor. Aber ich bereue nichts. Künftig konzentriere ich mich en wenig mehr auf tatsächliche Paddelerlebnisse aber Ausrüstungsfragen und paddelpolitische Entwicklungen werden auch dann noch einbezogen denn sie spielen ja eine wichtige Rolle.

Samstag, 12. März 2011

Kehrwassertraining

René hatte zum Kehrwasser- training aufgerufen und Michel, Rainer und ich waren bereitwillig dabei, die immer noch Übungsstelle bei Binzwangen wieder mal auszutesten. Die Winterhochwasser haben alle Baumhindernisse darin beseitigt. Das Donauwasser ist allerdings noch reichlich eisig.



Das habe ich gleich zu Anfang deutlich wahrgenommmen, als ich beim Einsteigen ins Boot ins seichte Wasser gekippt bin und kurz darauf als ich in Zusammenhang mit einem mißglückten Offside-Manöver ins weniger seichte Wasser fiel. Aber außerhalb des Wassers war es angenehm warm. Anfangs schien sogar die Sonne, die sich im Verlauf der zwei Stunden, die ich da war, jedoch immer mehr hinter Hochnebel zurück zog.


Mit der Zeit gewöhnte ich mich dann aber immer mehr an das kleine gelbe Boot, das letzthin ein wenig vernachlässigt worden ist. Da meine Mitstreiter zur den Leuten gehören, die unablässig in Wellen surfen, hielt ich mich auch mit zunehmendem Erfolg in den kleinen kabbeligen Schwallwellen der Übungsstelle auf. Letztendlich schätze ich diese Übungsstelle aber für ihre zahlreichen Kehrwasser und Schwallpassagen mit teils knifflig querströmenden Stromzungen, die variationsreiche Übungen ermöglichen.
Nach zwei Stunden war ich ordentlich geplättet und setzte mich wieder in mein warmes Auto, mit dem ich - unangemessen lauten Folkpop hörend (Nickel Creek) - über die sonnnige Schwäbische Alb zurück nach Tübingen fuhr.

Donnerstag, 10. März 2011

Zwischenbilanz zum Cleanup

Ich hatte vergangene Woche in verschiedenen Foren zur Teilnahme an „The Great Wilderness Cleanup“ am Muttertagswochenende aufgerufen.

Die Resonanz war sehr unterschiedlich: Im Wildwasserforum, dessen Mitglieder auf Flüssen unterwegs sind, die noch am wenigsten von der Vermüllung betroffen sind, wurde die Idee noch am begeistertsten aufgenommen. Der Aufruf im CanadierForum hat mit etwas Verzögerung doch einige animiert Stellung zu beziehen. Erwartungsgemäß unternehmen nicht wenige schon seit Jahren derartige Gewässerreinigungs- aktionen. Meist in Zusammenhang mit der Vereinsarbeit. Deshalb hatte ich im DKC-Forum noch mit der regsten Resonanz gerechnet. Zumindest hätten die ganzen in Vereinen organisierten Paddler ja mit ihren vielfältigen gleich gearteten Aktionen kontern können. Nichts dergleichen geschah. Keine Antwort, keine Stellungnahme, kein Engagement?


Nun hatte ich ja nicht dezidiert um Antworten gebeten aber es erstaunt mich doch sehr, dass da überhaupt keiner reagiert. Ich werde jetzt dieses Bild einer Grupe um Kevin Callan (ganz rechts) aus dem Jahr 2008 nachschieben. Mal sehen, ob das eine Reaktion bewirkt.

Ich habe unterdessen eine Ausschreibung in unserem Programm abgeändert. Statt einer geplanten Schnitz- und Bastelaktion (Notpaddel) werden wir am 08.05. unseren Neckarabschnitt oberhalb des  Bootshauses reinigen. Ich bin mir sicher, dass auf dem kurzen Flussabschnitt mehr Müll zusammen kommt als die Kanadier da auf dem Bild vor sich liegen haben.

Dienstag, 8. März 2011

Gaststudent

Ein Gaststudent aus Italien, den ich schon gestern treffen sollte, kam heute an. Wir sind uns zunächst auf dem Wasser begegnet, wo ich noch eben eine kleine Neckarinselrunde mit Røskva unternahm. Mit seinem Rennkajak paddelt er vermutlich drei bis vier Runden in der Zeit, die ich für eine benötige. Er nimmt an Wettbewerben teil und trainiert eifrig neben seinem Studium.
Anschließen haben wir seine beiden Boote eingelagert und ich habe ihm die Eigenarten unseres wenig komfortablen Bootshauses gezeigt. Er hält sich die nächsten anderthalb Jahre in Tübingen auf und will jeden Tag auf dem Neckar trainieren. Dann treffe ich künftig auch im Winter mal jemanden auf dem Neckar.

Sonntag, 6. März 2011

Donaufahrt ab Hausen im Tal

Anlässlich der Diskussion um noch größere Restriktionen fürs Paddeln auf der oberen Donau (Petition) haben wir im Canadier Forum eine Befahrung der Strecke angezettelt - schon um uns klar zu werden, was da für uns auf dem Spiel steht. Ich war den Abschnitt vor vier Jahren schon einmal zusammen mit Stefan und Michael gepaddelt und die beiden waren auch die einzigen aus der Forengemeinde, die diesmal wieder dabei waren.
Zusätzlich dabei waren Lukas und Fabian, die mit Michael gekommen waren, sowie meine Paddelfreunde Klemens und Christian.

Schon an der Einsatzstelle machte uns ein vorbei kommender Autofahrer auf die aktuelle Unterschriftenaktion aufmerksam, versicherte sich, dass wir ordentlich brav die erforderlichen Berechtigungsscheine zur Befahrung erworben hatten und meinte, dass gerade heute eine Delgation des Tübinger Regierungspräsidiums zum Ortstermin erschiene, denen wir wohl besser nicht über den Weg liefen - ähm -paddelten. Das war dann auch erfreulicherweise nicht der Fall (owohl mir nicht recht klar werden wollte, warum die überhaupt keine Paddler sehen sollten).

Wir hatten gleich anfangs (auch angesichts des eisigen Wetters) entschieden, dass wir nur bis Gutenstein paddeln wollten. Dorthin brachten wir noch schnell zwei Autos und dann ging es kurz nach 11:00 Uhr auf den Fluss, der in Beuron einen Pegel von 80cm aufwies. Obwohl der Mindestpegel bei 65cm liegt kamen wir bei diesem Pegel auch einige Male dem Flussgrund bedenklich nahe.

Wir paddelten in unseren drei Canadiern (Michael mit Fabian, Stefan allein sowie Klemens und ich) und zwei Kajaks (Lukas und Christian) zügig gegen den kalten Wind. Die Sonne, die gestern noch aus allen Knopflöchern gestrahlt hatte, ließ sich während unserer Fahrt nicht blicken.

Der erste Abschnitt führte durch das enger werdende Tal nach Neumühle, wo wir vor vier Jahren ausgestiegen waren. Heute stiegen wir wieder aus weil das Wehr unbefahrbar ist. Wir trugen die Boote um das Wehr herum und machten erst einmal eine ausgedehnte Pause mit Kaffee und Butterbroten. Dann ging es auf Niedrigstwasser unterhalb des Wehrs weiter. Gewaltige Felswände grenzen das Donautal ein, die mich stark an das Panorama des Vorderrheins erinnerten. Die Straße die den Fluss (leider) dicht begleitet, führt an einigen Stellen durch enge Felstunnel und auf einem Vorsprung dicht über dem Fluss thronte ein stattliches Anwesen, das offenbar unlängst frisch renoviert worden ist.




Zwischenzeitlich war Lukas aus seinem Kajak in unseren Canadier umgestiegen und Christian nahm das herrenlose Boot ins Schlepp. Schließlich erreichten wir Gutenstein, wo ein weiteres Wehr das Fortkommen behindert. Christian, Michael und ich rutschen in unseren Booten auf der dicken Moosschicht hinunter während die anderen vorsichtshalber umtrugen.


Kurz dahinter kam auch schon die Aussatzstelle, an der Christian beschloss doch noch den letzten Abschnit bis Laiz zu paddeln. Wir anderen entluden die Boote, beluden die Autos, verabschiedeten uns und fuhren in unterschiedliche Richtungen davon. Michael und Stefan fuhren mit den Kindern zurück nach Hausen und Klemens und ich folgten Christian, der dann auch zügig nach unserer Ankunft am Wehr in Laiz ankam. Wir hatten noch genug Zeit die dortige Bootsrutsche zu bewundern, die allerdings nicht in Betrieb war. Ich hätte ja gerne mal den Mechanismus in Aktion gesehen.


Inzwischen war die Sonne doch heraus gekommen. Wir brachten Christian zu seinem Auto und fuhren über die Schwäbische Alb zurück nach Tübingen.

Es wäre ein Jammer, wenn dieser Streckenabschnitt tatsächlich für Paddler gesperrt würde. Es ist evident, dass eine Übernutzung vor allem durch Leihbootfahrer stattfindet (die Leihstationen sind allgegenwärtig, der Leihbootschilderwald unübersehbar und die Infrastruktur in Form fester Ein- und Aussatzstellen ebenfalls (wenn auch hier und da heftigst Hochwassergeschädigt). Dass infolge dieser wenig verantwortlichen Übernutzung nun alle Paddler bestraft werden sollen ist kaum einzusehen. Die Gewebetreibenden sind deshalb auch Initiatoren der Petition, die wir nichtgewerblichen Paddler zähneknirschend auch unterschrieben haben.