Wie
vor vier Jahren hat Micha wieder einmal eine Taubergiessen-Fahrt organisiert und wir sind zu zwölft in fünf Tandem- und zwei Solobooten dabei gewesen. Anders als bei meiner
Enzfahrt vor 14 Tagen gelang es Micha für seine Fahrt den Autokorso auf drei Vehikel nebst Anhänger zu begrenzen, auf die wir uns, die Boote und die Ausrüstung morgens um 8:00 am Bootshaus verteilten.
Hatte es auf der Hinfahrt über den Schwarzwald noch so ausgesehen, als ob wir im Rheintal mit Nebel zu rechnen hätten, erwies sich das Wetter letztlich wohlgesonnen. Es war untypisch mild und gelegentlich bekamen wir die Sonne zu sehen.
Zunächst haben wir Eckhards Auto an der Aussetzstelle zurück gelassen, alle Boote (abgesehen von einem) auf Michas Auto und den Hänger umgeladen und sind zur Einsatzstelle bei Rheinhausen gefahren. Dort wurden - nach einem kleinen logistischen Tumult, der sich dann doch nicht vermeiden ließ, die Boote zu Wasser gelassen und los gepaddelt.
Die Rheinauen, die sich durch das Naturschutzgebiet schlängeln sind immer wieder von Dämmen eingegrenzt, durch die schmale Durchlässe führen, in denen das Wasser kurz turbulent wird um danach auf dem nächst niedrigeren Level gemächlich zu fließen.
Gleich im ersten Durchlass hatten sich zwei kleine Stufen gebildet, deren Überfahrt zum Eintauchen des Bugs der schmalen Tourenboote führte - die Bug- und Solopaddler bekamen dabei gleich mal einen Schwall frischen Rheinwassers ab und die Boote mussten entleert bzw. mit Schwämmen ausgewischt werden. Das Wassser war erfreulich klar und trocknete alsbald von der Kleidung.
Immer wieder führte die Strecke über seenartige Abschnitte und dann wieder durch schmale Kanäle in denen die Strömung stärker spürbar war.
Schließlich kamen wir an einen langen Schwall, den wir uns vor der Befahrung gründlich ansahen.Er war zwar länger und wuchtiger als der erste verhängnissvolle Schwall, dafür glatter und ohne Hindernisse. Wir sausten ihn alle hinunter und machten jede Menge Fotos.
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(Von Klemens fotografiert) |
Schließlich kamen wir nach ca. einem Drittel der Fahrt an eine Pausenstellean der wir unsere mitgebrachte Verpflegung verschlangen. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt hatten wir kein Feuer vorgesehen und so mussten wir auf selbst gebrauten Kaffee verzichten.
Dabei gehört der doch nun eigentlich zu solchen Wanderfahrten dazu. Es ging auch ohne. Etwa nach drei Fünftel der Fahrt mussten wir die Boote aus den Rheinauen in die blinde Elz umsetzen. Fast hätten wir die Umsatzstelle übersehen, an der das Druchfahrungsverbot infolge umgestürzter Bäume unter Wasser geraten war. Eckhard kletterte mutig auf einen der Bäume und kürzte die Aufhängung so, dass es jetzt wieder erkennbar ist.
Auf der blinden Elz ging es dann noch ein ganzes Stück weiter. Nun kamen keine Umtragungen oder Schwälle mehr und wir hasteten ein wenig voran. Gelegentlich waren umgestürzte Bäume zu umfahren. Unter einigen kam man hindurch. Blockiert wurde der Flussverlauf an keiner Stelle - es ist offensichtlich, dass diese Wasserstraße, auf der im Sommer Stocherkähne ("Nachen") verkehren stets frei gehalten wird.
Schließlich kamen wir nach dreieinhalb Stunden an der Aussatzstelle an. Die Autofahrer brachen auf um die Vehikel zu holen und wir reinigten die Boote und ordneten die Ausrüstung. Um 20:00 Uhr waren wir nach entspannter Fahrt in Michas komfortablen VW-Bus letztlich wieder in Tübingen.
Meine Bilder habe ich
in einem Webalbum abgelegt.