Lutz hatte schon um die Mittagszeit herum vorgewarnt, dass es ja um 17:00 Uhr schon dunkel wird. Also habe ich mich zeitiger aus dem Büro abgeseilt und bin hinreichend früh beim Bootshaus angekommen um Lutz' und Norberts Einsatz beim Boote-fürs-Hallenbad-putzen zu würdigen. Lutz beschäftigte sich gerade mit dem "neuen alten" C1, mit dessen Hilfe ich an den kommenden Freitagabenden die Candierrolle lernen will.
Anschließend sind wir noch bei Tageslicht flussaufwärts gepaddelt haben gemeinsam die geringe Strömung bedauert, ich habe weiter oben am Wehr nachgeschaut ob da auf magische Weise vielleicht mehr Wasser fließt. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall und ich habe mich frühzeitig wieder flussabwärts treiben lassen um am Bootshaus ein Feuer mit den mitgebrachten Hobelspänen (von der Stakstangenhobelei) zu entzünden.
Anschließend haben wir noch gegrillt und Steffen würdig verabschiedet, der aus Tübingen wegzieht und auf Weltreise geht. Wir haben Ausrüstungsfragen diskutiert und mir fiel ein, dass ich noch allerhand für das morgige Paddeltreffen in Germersheim packen muss. Also habe ich mich frühzeitig davon gemacht und jetzt eine zwar unhandliche aber praktische Alukiste mit zwei Kaffee-Perkulatoren, etwas Kleinholz fürs Feuer, genug Wasser und allerlei Kleinkram gepackt.
Freitag, 30. Oktober 2009
Manöverkritik
Im Wildwasserboard habe ich mit unserer sonntäglichen Neckartour geprahlt und Frank hat - angesichts des Bildes oben - zu bedenken gegeben, dass ich mit meiner Paddeltechnik meine Schulter gefährde. Der Umstand, dass das so äußerst elegant aussieht täuscht nur unzureichend darüber hinweg, dass er recht hat.
Klemens hat mich da in einer Situation fotografiert, in der ich - gerade über das Schrägwehr hinuntergerutscht - eine Linkskurve einleite und dabei viel zu wenig Körperrotation entwickle, das Paddel wie einen Ausleger seitlich ins Wasser halte und dabei das Boot weniger in eine Drehung als in eine Seitwärtsdrift versetze. Die Hebelkräft, die dabei entstehen belasten das Schultergelenk stark, ein "Hängenbleiben" an einem Hindernis im Wasser kann zum Auskugeln führen. Gesünder wäre es den imaginären Pappkarton an den Schultern zu berücksichtigen, die Arme stets vor dem Körper zu halten und generell mehr im vorderen Drittel des Bootes zu agieren. Darauf muss ich künftig mehr achten.
Klemens hat mich da in einer Situation fotografiert, in der ich - gerade über das Schrägwehr hinuntergerutscht - eine Linkskurve einleite und dabei viel zu wenig Körperrotation entwickle, das Paddel wie einen Ausleger seitlich ins Wasser halte und dabei das Boot weniger in eine Drehung als in eine Seitwärtsdrift versetze. Die Hebelkräft, die dabei entstehen belasten das Schultergelenk stark, ein "Hängenbleiben" an einem Hindernis im Wasser kann zum Auskugeln führen. Gesünder wäre es den imaginären Pappkarton an den Schultern zu berücksichtigen, die Arme stets vor dem Körper zu halten und generell mehr im vorderen Drittel des Bootes zu agieren. Darauf muss ich künftig mehr achten.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Hobeltraining - 2
Bevor ich mich für eine Woche zum wirklichen Training in der Sportschule in Albstadt verabschiede wollte ich noch die Hobelarbeiten an der Polingstange abschließen. Das am Wochenende fertig gestellte Ende war noch viel zu dick für den Poling-Shoe deshalb habe ich jetzt bein anderen Ende mutiger zugehobelt. Ich habe einfach von jeder Kante aus immer 1,4 cm-Striche in regelmäßigen Abständen angezeichnet und nach Augenmaß im passenden Winkel herunter gehobelt. Jetzt passts. An dem Ende. Sinnvoller wäre es, den Schuh am stärkeren Ende zu befestigen. Oder ich hobele das auch noch auf das passende Maß herunter. Gleichzeitig finde ich eine sich verjüngende Stange cooler. Ich muss sie wohl auch mal in die Hand nehmen und ein wenig damit herumhantieren - dann komme ich womöglich schnell zu der Erkenntnis, dass sie schlanker und leichter werden muss. Dadurch wird sie dann aber auch bruchgefährdeter. Mal sehen, was ich letztendlich in der übernächsten Woche daraus mache.
Morgen kann ich nicht weiter arbeiten, da gehe ich gegen 17:00 zum inoffiziellen Ferientraining auf den Neckar, übermorgen fahre ich nach Germersheim um mich mit den südwestdeutschen Canadier-Forumsleuten zu treffen und Sonntag packe ich meine Sportsachen für den Übungsleiterkurs zusammen.
Morgen kann ich nicht weiter arbeiten, da gehe ich gegen 17:00 zum inoffiziellen Ferientraining auf den Neckar, übermorgen fahre ich nach Germersheim um mich mit den südwestdeutschen Canadier-Forumsleuten zu treffen und Sonntag packe ich meine Sportsachen für den Übungsleiterkurs zusammen.
Alpenwildwasser
Heute war ein Buch in der Post, das ich vorgestern spontan für 2,30 EUR zuzüglich 3,- EUR Porto erworben habe. Viel habe ich nicht erwartet und bin jetzt umso begeisterter. Robert Steidles Paddelführer über "Wildwassertouren in den Alpen" aus dem Jahr 1980 ist angenehm zu lesen, beinhaltet nette Bilder, zeigt den einen oder anderen Fluss auf dem ich schon gepaddelt bin und - das Beste - jede Menge Flüsse, die es noch zu bepaddeln gibt.
Die Bilder begeistern mich auch deshalb weil auf ihnen diese herrlich altmodischen langen Kajaks zu sehen sind, mit denen damals die Touren unternommen wurden, die heute in ultrakurzen Stummelbooten gepaddelt werden, und den einen oder anderen der "[...] immer beliebter werdenden offenen Canadier" (S. 12) - ja, so wurde das damals prophetisch von Robert Steidle eingeschätzt.
Die Bilder begeistern mich auch deshalb weil auf ihnen diese herrlich altmodischen langen Kajaks zu sehen sind, mit denen damals die Touren unternommen wurden, die heute in ultrakurzen Stummelbooten gepaddelt werden, und den einen oder anderen der "[...] immer beliebter werdenden offenen Canadier" (S. 12) - ja, so wurde das damals prophetisch von Robert Steidle eingeschätzt.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Church Canoe
In Christine Dickinsons Blog "Quiet Paths", in dem ich immer wieder gerne stöbere, - auch weil sie darin häufig wunderbare Bilder veröffentlicht - beschreibt sie, wie sie ihr Kanu für den Winter in Montana einlagert: In einer alten Kirche die auf dem Gelände ihrer Eltern steht. Ein Leser des Blogs schreibt, dass das der einzig denkbare Lagerplatz für so ein Kanu ist zumal das Paddeln darin einem religösen Erlebnis nahe komme. Naja, ganz soweit würde ich nicht gehen. Jedenfalls ist das ein äußerst stylisher Lagerplatz.
Skin-on-frame Twister
Thomas Grögler, den ich beim Murnersee-Treffen kennen gelernt habe wo wir seine Skin-on-frame Boote bewundern konnten, hat Bilder vom ersten Twister, den er nach den Originalplänen von Theo Lasch gebaut hat, geschickt. Am Murner See hat er schon von diesem Projekt berichtet. Jetzt gibt es also - wie Thomas schreibt - zwei Skin-on-Frame Twister.
Wenn alles gut geht werden wir wohl in Tübingen kommendes Jahr zwei weitere (mit Rolf - oder drei - Micha?) bauen. Ich werde Theo Lasch eine angemessene Lizenzgebühr überweisen.
Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf den Bauprozess. Genau so sehr freue ich mich dann doch wieder einen Twister zu haben weil die Zeit zwischen spontanem Kauf und Verkauf meines GFK-Twisters doch Lust auf so ein kurzes wendiges Flachwasserboot geweckt hat.
Montag, 26. Oktober 2009
Hobeltraining - 1
Im Juni habe ich ja von Jörg - may your voicemail boy - Wagner einen Poling Shoe gekauft für den ich schon seit langem eine zugehörige Stange zurecht hobeln wollte. Lange lag das schmucke Teil ungenutz hier herum - vermutlich auch weil es mich stets an den Zank mit Jörg im Juli erinnerte. Daran gemahnt er mich zwar fortwährend aber jetzt habe ich mich endlich entschieden mit frisch geschärften Hobeleisen (mit einer diesbezüglichen Bemerkung wurde unser Zank mal angeheizt) die erforderliche Stange zurecht zu hobeln.
Nachdem ich vor einiger Zeit vergeblich bei der örtlichen Zimmerei nach einem geeigneten Rundholz gesucht habe (sie fertigen auch Stocherstangen für die Tübinger Stocherkähne und ich hätte ihnen beinahe ihre Maßstange, die erstaunlicherweise einen richtigen Stakfuß hat, abgeschwatzt) habe ich mich nun entschieden zwei ausgesuchte Fichten-Dachlatten mit möglichst wenig Ästen und enger Maserung zusammen zu leimen und achteckig zurecht zu hobeln. Das ist gar nicht so einfach und ich habe heute - unterbrochen von manch anderen Verpflichtungen und Vergnügungen - damit begonnen.
Weil ich auf meiner Werkbank immer nur die Hälfte bis zwei Drittel der (noch) vier Meter langen Stange bearbeiten kann habe ich zunächst die eine Seite des zusammen geleimt immer noch viel zu rechteckigen Dachlattenpaars zurecht gehobelt. Dann habe ich die Stange durch das Werkstattfenster hinaus gefädelt und umgedreht wieder in die Werkstatt befördert. In einer Ecke liegt jetzt schon ein gewaltiger Hobelspäneberg. Diese Arbeit ist mühsam und ich merke, dass ich eine schlechte Kondition habe. Um so wichtiger ist es wohl so eine Form von Training zu betreiben. Die kommenden Tage gehts weiter...
Nachdem ich vor einiger Zeit vergeblich bei der örtlichen Zimmerei nach einem geeigneten Rundholz gesucht habe (sie fertigen auch Stocherstangen für die Tübinger Stocherkähne und ich hätte ihnen beinahe ihre Maßstange, die erstaunlicherweise einen richtigen Stakfuß hat, abgeschwatzt) habe ich mich nun entschieden zwei ausgesuchte Fichten-Dachlatten mit möglichst wenig Ästen und enger Maserung zusammen zu leimen und achteckig zurecht zu hobeln. Das ist gar nicht so einfach und ich habe heute - unterbrochen von manch anderen Verpflichtungen und Vergnügungen - damit begonnen.
Weil ich auf meiner Werkbank immer nur die Hälfte bis zwei Drittel der (noch) vier Meter langen Stange bearbeiten kann habe ich zunächst die eine Seite des zusammen geleimt immer noch viel zu rechteckigen Dachlattenpaars zurecht gehobelt. Dann habe ich die Stange durch das Werkstattfenster hinaus gefädelt und umgedreht wieder in die Werkstatt befördert. In einer Ecke liegt jetzt schon ein gewaltiger Hobelspäneberg. Diese Arbeit ist mühsam und ich merke, dass ich eine schlechte Kondition habe. Um so wichtiger ist es wohl so eine Form von Training zu betreiben. Die kommenden Tage gehts weiter...
Herbstlaub
Inzwischen ist es an einem Wochentag wie heute total einsam auf unserem Neckarabschnitt. Man teilt sich das Wasser lediglich mit einigen empört schnatternden Enten und allerhand Laub. Ich habe heute noch frei weil die Kinder Herbstferien haben. Da sie die lieber bei der Freundin/in ein Buch vertieft verbringen bin ich zum Bootshaus geradelt und habe eine kleine Neckarrunde gemacht und am Bootshaus noch ein wenig Ordnung geschaffen. Es ärgert mich, dass ich am übernächsten Samstag nicht bei der jährlichen Bootshaus-Aktion dabei sein kann. Ich hätte da einige Ideen, was gemacht werden könnte.
Aber ich bin in der ersten Novemberwoche auf dem Übungsleiterkurses, zu dessen Teilnahme ich mich inzwischen durchgerungen habe und in dessen erstem Modul es offenbar ganz generell um Sportpädagogik geht. Mir graut ein wenig - außer Paddeln betreibe ich überhaupt keinen Sport, meine Knie sind mürbe und mein Rücken knackt auch ganz gehörig. Mit mir zusammen werden da lauter Leute teilnehmen, die meine Kinder sein könnten und die Dozenten sind wiederum - wie man hört - in einem Alter, dass sie meine Eltern sein könnten.
Aber ich bin in der ersten Novemberwoche auf dem Übungsleiterkurses, zu dessen Teilnahme ich mich inzwischen durchgerungen habe und in dessen erstem Modul es offenbar ganz generell um Sportpädagogik geht. Mir graut ein wenig - außer Paddeln betreibe ich überhaupt keinen Sport, meine Knie sind mürbe und mein Rücken knackt auch ganz gehörig. Mit mir zusammen werden da lauter Leute teilnehmen, die meine Kinder sein könnten und die Dozenten sind wiederum - wie man hört - in einem Alter, dass sie meine Eltern sein könnten.
Horb - Sulzau
Anstelle der unteren Enz (auf der trotz Regen zu wenig Wasser war) haben wir uns mal wieder nach Horb aufgemacht. In unterschiedlichsten Konstellationen (1 2 3 4) bin ich diese Strecke schon gepaddelt - sie liegt ja auch quasi vor der Haustür.
Getroffen haben wir uns um 9:30 Uhr am Bootshaus, was sich - dank nächtlicher Zeitumstellung - wie 10:30 Uhr anfühlte, fuhren mit drei Autos und dem Bootsanhänger zunächst nach Sulzau wo wir uns umzogen und die trockenen Klamotten in Renés Auto deponierten. Dann ging es weiter nach Horb, wo wir an der Einsatzstelle mit einer höchst erfreulichen Flussumgestaltung überrascht wurden. Dort hat man den an dieser Stelle immer flott aber stur geradeaus fließenden Neckar - wie mir scheint - etwas verbreitert und allerhand geschickt konstruierte Buhnen und kleine Seitenläufe eingebaut. Die Buhne, an der wir eingesetzt haben besteht aus einem Rahmen aus in den Boden gerammten Pfosten und wird flußabwärts von dicken Felsblöcken abgefangen, die das Wegspülen der Konstruktion bei Hochwasser verhindern sollen und ein prachtvolles Kehrwasser bilden. Änliche Buhnen gibt es da jetzt massig, so dass in Horb fast ein kleiner Übungskanal entstanden ist, den anzufahren sich bei höheren Wasserständen künftig lohnen wird.
Ich habe die Konstruktion gleich mehrfach geknipst um das Bild Norbert zukommen zu lassen, der sich für die Renaturierung des Neckars (unter freundlicher Berücksichtigung der Bedürfnisse von Padlerinnen und Paddlern) bei Tübingen einsetzt.
Wir hatten niedriges Wasser und paddelten - nach einiger Zeit - vorbei an dem dort stets befindlichen Gänsen weiter. Ungefähr anderthalb Kilometer unterhalb von Horb kommt eine kleine Spielwelle, in der eifrig gesurft wurde. Klemens hat jede Menge Bilder gemacht und ich auch weil ich ja eher ein Surf-Muffel bin.
Die anderen umso mehr und so hielten wir uns dort geraume Zeit auf. Alle surften mal und bei Anita und Uli scheint da eine gewisse Leidenschaft geweckt worden zu sein.
Weiter gings zum ersten Wehr in Mühlen, das wir alle souverän hinunter rutschten. Da der Neckar in diesem Abschnitt immer wieder aufgestaut ist mussten einige längere Flachwasserabschnitte bewältigt werden.
Wir waren mit vier Kajaks und vier Canadiern unterwegs und hatten zeitweilig ganz schön zu strampeln. Das nächste Wehr unterhalb von Mühlen konnte nicht befahren werden weil sich an der Unterkante ein Balken gelöst hat, der an einem Ende noch fest hängt. Es ist uns trotz gemeinsamer Anstrengungen nicht gelungen, ihn ganz abzutrennen. Die meisten umtrugen. Ich seilte mein Boot ab, Roland rutschte doch hinunter während ich den Balken mit meinem ganzen Gewicht ein wenig unter Wasser drückte.
An dieser Stelle machten wir eine kleine Rast. Es war ein wenig windig und wir wollten uns nicht so lange aufhalten also blieb der Jetboil in der Bootstonne. Statt frisch aufgebrühtem Kaffee gab es eben einen Schluck Tee aus Steffens Thermoskanne. Vielen Dank!
Das Wehr an der Eyachmündung muss umtragen werden, was wir klaglos taten. Und dann folgte noch das Wehr in Börstingen über dessen moosbewachsene Kante ich die meisten schob um anschliessend - wenig elegant - in der Hocke auf meinen neuen Schuhen, die sich auf dieser Fahrt gleich mal sehr bewährt haben, hinunter zu rutschen.
Unterhalb dieses Wehrs mußten wir wirklich lange treideln. Dort wird wirklich viel zu viel Wasser in einen Kanal abgeleitet, das erst weit unterhalb wieder in den Neckar fließt.
Ab hier wird die Strecke wieder richtig spannend wenn nämlich das verfallene Wehr unterhalb der Weitenburg befahren wird, in dessen Verlauf sich die eine oder andere Spielstelle befindet.
Schon schnell des Surfens müde beschäftigte ich mich mit Knipsen (die Bilder wurden erstaunlicherweise nicht in der Mehrzahl unscharf, so dass ich jetzt viel zu viele in einem Webalbum abgelegt habe - ich muss in ein paar Wochen wenn alle Beteiligten sich die für sie wichtigen Bilder rauskopiert haben mal aufräumen).
Wie ich an der Stelle am Ufer stand entdeckte ich plötzlich weiter oben ein Falbootwrack, das Rene und ich anschließen bergen wollten. Es gelang uns auch es aus seiner eoingeklemten Lage zu befreien aber nachdem es flußab davon getrieben war konnten wir nicht wieder finden. Es muss an einer tiefen Stelle auf Grund gegangen sein.
Der Neckar windet sich anschließen in ein/zwei großen Schleifen durch den Golfplatz und man tut gut daran einen Helm zu tragen: im erfreulich herbstklaren Wasser waren zahlreiche Golfbälle auf den Flussgrund zu erkennen, die da ja nicht sanft angetrieben werden sondern durch die Luft gesaust kommen.
Schließlich kamen wir in Sulzau bei Renés Auto an, zogen uns um, holten die anderen Autos und den Hänger aus Horb, verluden Boote und Ausrüstung und fuhren zurück nach Tübingen wo es bei unserer Ankunft schon ein wenig dämmerte. Wir lagerten Boote und Hänger ein und ich machte mich zügig davon um dem zuhause gebliebenen Familienrudel als Wiedergutmachung für meine Sonntagseskapade zwei Bleche Pizza zu backen.
Wie die Male davor (1 2 3 4) gab die Strecke von Horb abwärts eine schöne Paddeltour ab. Zu oft sollte man sie jedoch nicht in voller Länge paddeln - da ist man doch eine ganze Weile unterwegs. Künftig werden wir sicher das eine oder andere Mal lediglich den oberen Abschnitt bei Horb unters Kiel nehmen weil an den neuen Buhnen trefflich geübt werden kann. Alternativ tuts auch der kurze Abschnitt von Börstingen bis Bieringen - da ist das Naturwehr, der Golfplatz und seit heute irgendwo auf dem Flussgrund ein versenktes Faltboot. Ein Jammer!
Getroffen haben wir uns um 9:30 Uhr am Bootshaus, was sich - dank nächtlicher Zeitumstellung - wie 10:30 Uhr anfühlte, fuhren mit drei Autos und dem Bootsanhänger zunächst nach Sulzau wo wir uns umzogen und die trockenen Klamotten in Renés Auto deponierten. Dann ging es weiter nach Horb, wo wir an der Einsatzstelle mit einer höchst erfreulichen Flussumgestaltung überrascht wurden. Dort hat man den an dieser Stelle immer flott aber stur geradeaus fließenden Neckar - wie mir scheint - etwas verbreitert und allerhand geschickt konstruierte Buhnen und kleine Seitenläufe eingebaut. Die Buhne, an der wir eingesetzt haben besteht aus einem Rahmen aus in den Boden gerammten Pfosten und wird flußabwärts von dicken Felsblöcken abgefangen, die das Wegspülen der Konstruktion bei Hochwasser verhindern sollen und ein prachtvolles Kehrwasser bilden. Änliche Buhnen gibt es da jetzt massig, so dass in Horb fast ein kleiner Übungskanal entstanden ist, den anzufahren sich bei höheren Wasserständen künftig lohnen wird.
Ich habe die Konstruktion gleich mehrfach geknipst um das Bild Norbert zukommen zu lassen, der sich für die Renaturierung des Neckars (unter freundlicher Berücksichtigung der Bedürfnisse von Padlerinnen und Paddlern) bei Tübingen einsetzt.
Wir hatten niedriges Wasser und paddelten - nach einiger Zeit - vorbei an dem dort stets befindlichen Gänsen weiter. Ungefähr anderthalb Kilometer unterhalb von Horb kommt eine kleine Spielwelle, in der eifrig gesurft wurde. Klemens hat jede Menge Bilder gemacht und ich auch weil ich ja eher ein Surf-Muffel bin.
Die anderen umso mehr und so hielten wir uns dort geraume Zeit auf. Alle surften mal und bei Anita und Uli scheint da eine gewisse Leidenschaft geweckt worden zu sein.
Weiter gings zum ersten Wehr in Mühlen, das wir alle souverän hinunter rutschten. Da der Neckar in diesem Abschnitt immer wieder aufgestaut ist mussten einige längere Flachwasserabschnitte bewältigt werden.
Wir waren mit vier Kajaks und vier Canadiern unterwegs und hatten zeitweilig ganz schön zu strampeln. Das nächste Wehr unterhalb von Mühlen konnte nicht befahren werden weil sich an der Unterkante ein Balken gelöst hat, der an einem Ende noch fest hängt. Es ist uns trotz gemeinsamer Anstrengungen nicht gelungen, ihn ganz abzutrennen. Die meisten umtrugen. Ich seilte mein Boot ab, Roland rutschte doch hinunter während ich den Balken mit meinem ganzen Gewicht ein wenig unter Wasser drückte.
An dieser Stelle machten wir eine kleine Rast. Es war ein wenig windig und wir wollten uns nicht so lange aufhalten also blieb der Jetboil in der Bootstonne. Statt frisch aufgebrühtem Kaffee gab es eben einen Schluck Tee aus Steffens Thermoskanne. Vielen Dank!
Das Wehr an der Eyachmündung muss umtragen werden, was wir klaglos taten. Und dann folgte noch das Wehr in Börstingen über dessen moosbewachsene Kante ich die meisten schob um anschliessend - wenig elegant - in der Hocke auf meinen neuen Schuhen, die sich auf dieser Fahrt gleich mal sehr bewährt haben, hinunter zu rutschen.
Unterhalb dieses Wehrs mußten wir wirklich lange treideln. Dort wird wirklich viel zu viel Wasser in einen Kanal abgeleitet, das erst weit unterhalb wieder in den Neckar fließt.
Ab hier wird die Strecke wieder richtig spannend wenn nämlich das verfallene Wehr unterhalb der Weitenburg befahren wird, in dessen Verlauf sich die eine oder andere Spielstelle befindet.
Schon schnell des Surfens müde beschäftigte ich mich mit Knipsen (die Bilder wurden erstaunlicherweise nicht in der Mehrzahl unscharf, so dass ich jetzt viel zu viele in einem Webalbum abgelegt habe - ich muss in ein paar Wochen wenn alle Beteiligten sich die für sie wichtigen Bilder rauskopiert haben mal aufräumen).
Wie ich an der Stelle am Ufer stand entdeckte ich plötzlich weiter oben ein Falbootwrack, das Rene und ich anschließen bergen wollten. Es gelang uns auch es aus seiner eoingeklemten Lage zu befreien aber nachdem es flußab davon getrieben war konnten wir nicht wieder finden. Es muss an einer tiefen Stelle auf Grund gegangen sein.
Der Neckar windet sich anschließen in ein/zwei großen Schleifen durch den Golfplatz und man tut gut daran einen Helm zu tragen: im erfreulich herbstklaren Wasser waren zahlreiche Golfbälle auf den Flussgrund zu erkennen, die da ja nicht sanft angetrieben werden sondern durch die Luft gesaust kommen.
Schließlich kamen wir in Sulzau bei Renés Auto an, zogen uns um, holten die anderen Autos und den Hänger aus Horb, verluden Boote und Ausrüstung und fuhren zurück nach Tübingen wo es bei unserer Ankunft schon ein wenig dämmerte. Wir lagerten Boote und Hänger ein und ich machte mich zügig davon um dem zuhause gebliebenen Familienrudel als Wiedergutmachung für meine Sonntagseskapade zwei Bleche Pizza zu backen.
Wie die Male davor (1 2 3 4) gab die Strecke von Horb abwärts eine schöne Paddeltour ab. Zu oft sollte man sie jedoch nicht in voller Länge paddeln - da ist man doch eine ganze Weile unterwegs. Künftig werden wir sicher das eine oder andere Mal lediglich den oberen Abschnitt bei Horb unters Kiel nehmen weil an den neuen Buhnen trefflich geübt werden kann. Alternativ tuts auch der kurze Abschnitt von Börstingen bis Bieringen - da ist das Naturwehr, der Golfplatz und seit heute irgendwo auf dem Flussgrund ein versenktes Faltboot. Ein Jammer!
Sonntag, 25. Oktober 2009
Sonntagsfilm
In folgendem Zehnminuten-Filmchen, dessen Hauptdarstellers Grey Owls Little Brother ist, findet sich alles was das Herz des Traditionspaddlers höher schlägen lässt: Thumbline, Wood/Canvas, Portagen, Life in the Woods, Northwoods-Stroke und Maßnahmen zur Überwindung der Wirtschaftskrise, nebst einem schmissigen Soundtrack.
An einem verregneten Sonntag wie heute sollte man ja Muße haben so ein altes Filmchen in aller Ruhe anzuschauen.
An einem verregneten Sonntag wie heute sollte man ja Muße haben so ein altes Filmchen in aller Ruhe anzuschauen.
Samstag, 24. Oktober 2009
Arbeitsplatz
Angesichts dessen, dass in 14 Tagen das Bootshausgelände und Bootshaus wieder einmal aufgeräumt werden soll und ich an dem Tag keine Zeit haben werden und weil zudem der Bootshausverantwortliche seine Aktivitäten neuerdings wieder intensiviert habe ich mal vorgearbeitet und die Werkbank nebst Holzlager auf Vordermann gebracht. Ich argwöhne zwar, dass auf der Werkbank in 14 Tagen wieder allerhand Gerümpel herumliegen wird und dass der ganze Müll im Holzlager, den ich jetzt den Flammen geopfert habe in kurzer Zeit durch neuen Müll ersetzt sein wird aber jetzt kann ich guten Gewissens sagen, dass da mal Tabula rasa gemacht wurde, und dass beansprucht werden kann, dass jeder, der da was gewerkelt hat, hinter sich aufzuräumen hat.
Nachtrag am Nachmittag: Eine kleine Neckarinselrunde drängte sich angesicht des blendenden Wetters auf. Völlig unspektakulär - es sind kaum noch Stocherkähne auf dem Wasser (die ersten wurden heute schon eingelagert, die anderen folgen an den kommenden beiden Wochenenden). Bald haben wir den Fluss wieder für uns.
Nachtrag am Nachmittag: Eine kleine Neckarinselrunde drängte sich angesicht des blendenden Wetters auf. Völlig unspektakulär - es sind kaum noch Stocherkähne auf dem Wasser (die ersten wurden heute schon eingelagert, die anderen folgen an den kommenden beiden Wochenenden). Bald haben wir den Fluss wieder für uns.
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