Sonntag, 12. November 2023

Freie Bahn


Die letzten Stocherkähne sind gestern aus dem Wasser gehoben worden (okay, an einem Anleger waren noch zwei vertaut, aber die sind auch bald weg) und der Neckar in Tübingen gehört jetzt endgültig mir (und dem Federvieh, das sich darauf und darin tummelt).


Im Sommer lagen die Kähne da noch dicht an dicht und wenn ich mit einem leichten Boot unterwegs war machte ich mir nichtmal die Mühe es irgendwo anzubinden (und dem Risiko auszusetzen von einem ankommenden Kahn zerquetscht zu werden) - ich legte es einfach obenauf.

Die letzten beiden Wochenenden leerte sich der Anleger zunehmend. Die Kähne werden hoch gestochert und an einer Rollenrampe aus dem Wasser gezogen. Jetzt sind sie (fast) alle eingelagert und der Anleger, an dem ich gerne eine Pause einlege, ist völlig leer. 

Noch genieße ich es ganz allein auf dem Fluss unterwegs zu sein, aber ich weiß, dass das im Laufe der kalten Jahreszeit auch etwas einsam werden kann. Dann sehe ich der Zeit freudig entgegen, in der ich ersten SUPs und ähnlichen mobilen Wasserfahrzeugen auf dem Fluss begegne. Dann werden - voraussichtlich im April/Mai die ersten Stocherkähne aufs Wasser gesetzt und dann wird der Verleiher wieder seine Flotte einsatzfähig machen. Und dann meide ich den Tübinger Neckar wieder bei Tag und verlege mich aufs Frühmorgens Paddeln.

Mittwoch, 8. November 2023

Wintervorbereitungen

Als ich den Advantage im Mai von einem Teil des Erlöses des Familiencanadiers erworben habe bekam ich vom Verkäufer auch das dreiteilige Spray Deck. Anfangs dachte ich ja, dass ich das wieder verkaufen würde um einen Teil des Kaufpreises wieder zurück zu bekommen, aber mir war klar, dass das etwas schwierig werden würde und dass ich mit dem am Boot fest geklebten Klettband weiter leben würde weil die Kleberreste sicher schwierig zu entfernen sind. 
 

Jetzt, da es kälter, nasser und windiger wird lerne ich die Vorteile dieser Abdeckung schätzen. Heute war es zwar noch mild, aber der Wind machte sich schon bemerkbar. Ich montierte zunächst nur das Vorder- und Hinterteil und paddelte so hinunter zum Stocherkahnanleger. Dort installierte ich dann noch das Mittelteil, das einen so großzügig dimensionierten Kamin hat dass auch korpulente Fastfood-Konsumenten Platz haben.
Zurück paddelte ich zunächst mit geöffnetem Reißverschluss. Als ich den dann schloss wurde es spürbar wärmer an den Beinen. Schon der Umstand, dass der Wind nicht mehr ins Boot gelangt sorgt für wärmere Beine. 
Ganz ungefährlich ist so ein Spray Deck nicht. Im Fall einer Kenterung wird es schwierig werden sich hinaus zu winden. Da ich (noch) nicht besonders korpulent bin habe ich Hoffnung, dass mir das im Notfall gelingt. 
Ein solcher wird hoffentlich nicht eintreffen wenn ich am letzten November-Wochenende an der Bodensee-Eisfahrt teilnehme. Das plane ich gegenwärtig. Richtiges Mistwetter kann mich - trotz Spray Deck - noch von diesem Vorhaben abbringen. Aber Kälte, mäßiger Wind und sogar Regenschauer sollten durch das Spray Deck erheblich erträglicher sein, als im offenen Boot. Das gegenwärtige milde Wetter suggeriert vorläufig erträgliche Bedingungen.
Nachtrag am Donnerstag:

Paddeln bei Regenschauer konnte ich heute gleich ausprobieren. "Warm and toasty" an den Beinen, aber blöd wenn man keine Regenjacke dabei hat, die schnell unter oder über die Schwimmweste gestülpt werden kann. Ich muss schauen, ob ich was geeignetes in meinen Beständen habe, das dann im Boot deponiert wird. Oder ivh beschaffe eine regelrechte Seekajak-Jacke mit Kapuze.

Samstag, 4. November 2023

Eigener Fluss

 
Allmählich leert sich der Stocherkahn-Anleger, an dem ich häufig eine kleine Pause mache. Gestern lagen da noch erheblich mehr Kähne als heute. die meisten von ihnen wurden bereits für den bevorstehenden Winter eingemottet. Alle übrigen verschwinden ebenfalls bald.

Bislang ist es mir nicht schwer gefallen meinem Vorsatz mindestens zwei Mal pro Woche eine Neckarinselrunde zu paddeln treu zu bleiben. Das Wetter war ja mild und erste Einschränkungen durch den einsetzenden Herbst konnte ich mit meiner Bootswahl überwinden.

Dass der kleine leichte Sandpiper jetzt im Bootshaus liegt erleichtert die spontanen Paddeltouren. Es macht einen Unterschiet ob knapp 13 Kilo oder ca. 22 gewuchtet werden müssen. Und - das habe ich schon an anderer Stelle erwähnt - es ist enorm erleichternd nicht dauernd eine lästig plätschernde Bugwelle vor sich her zu schieben, die durch auf dem Wasser treibende Blätter verursacht wird. Sobald kein Herbstlaub mehr auf dem Wasser treibt kommt der ebenfalls leichte Advantage wieder zum Einsatz.
Die sonnigen Tage mit blauem Himmel und Postkartenwolken scheinen vorbei zu sein. Das Bild links stammt aus der Vorwoche. Dieses Wochenende soll es fast konstant aus einem grau verhangenen Himmel regnen. Es sind Windböen angesagt worden. Ich habe den Vormittag für eine Paddeltour genutzt. Dieser Vormittag beginnt jetzt auch immer später. Vor Sieben/halbacht wird es nicht hell. Ich bin gewöhnlich früher wach und tatendurstig. 
Ich muss meine Aktivitäten auf dem Wasser auf eine  spätere Tageszeit verlegen, zu der es auch etwas wärmer ist als früh Morgens. Immerhin sind jetzt keine SUPs, Stocherkähne, Tret- und Ruderboote mehr auf dem Wasser. Der Fluss gehört mir in den nächsten Wochen und Monaten wieder ganz allein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist niemand sonst unterwegs. Das werde ich zunächst erstmal in vollen Zügen genießen. 
Bildernachtrag vom Sonntagmorgen:
Morgentliche "kleine" Neckarinselrunde bei sonnigem Nieselregen und Windböen - es ist Regen für den Verlauf des Vormittags angekündigt.