Montag, 30. September 2013

Bambuslieferant


Unlängst hat Michael im Canadierforum einen Thread zum Thema Poling mit Bambus gestartet. Ich war natürlich gleich sehr interessiert und weil Michael dieser Tage mal wieder in Tübingen ist hat er einfach mal zwei der Stangen mitgebracht. Die haben Michael, Matthias und ich gleich heute Abend einem eingehenden Test auf dem inzwischen ziemlich entvölkerten Neckar unterzogen.


Ich hatte mir zunächst die etwas dünnere (die am dicken Ende wohl immer noch beachtliche fünf Zentimeter Durchmesser aufweist) genommen und bin damit erstaunlich gut zurecht gekommen. Der Umstand, dass sie volle vier Meter lang ist ermöglicht Poling auch in tieferem Wasser. Die dünne Stange hat erfreulicherweise auch nicht so viel Auftrieb wie die dickere, die ich später dann ausprobiert habe.


Die dickere hat den Vorteil, dass sie an beiden Enden schmal ausläuft. Sie hat in der Mitte einen "Bauch". Den Auftrieb, den sie entwickelt finde ich etwas lästig aber er ließe sich sicher durch einen "Schuh" aus Metall reduzieren.

Ob eine Bambusstange wirklich einen "Schuh" benötigt ist noch etwas zweifelhaft. Ich werde das mal ausprobieren, denn ich habe Michael gleich beide Stangen abgeschwatzt.

Die Bilder sind etwas grieselig denn es war heute schon den ganzen Tag lang dunkel. Wir trafen uns erst um 18:00 Uhr. Da setzte bald die Dämmerung ein. Es wird Herbst...

Sonntag, 29. September 2013

Vier Kenterungen


Heute haben wir zu viert einen Ausflug an die Übungsstelle an der Donau unternommen, die Infolge der Renaturierung des Abschnitts zwischen Hundersingen und Binzwangen entstanden ist.

Ich war ja schon fast der Meinung, dass diese Stelle inzwischen keine Herausforderungen mehr für mich bereit hält. Dafür hielt ich sie für Eckhard für durchaus fordernd. Er bestätigte das indem er das eine oder andere Mal kenterte, sich aber zunehmend besser durchschlug.


Mein Hochmut wurde ebenfalls bestraft. Ich hatte Renés kippeligen Rundboden-Prelude gewählt und kam zeitweilig mit dem Boot überhaupt nicht zurecht. Die fehlenden Kanten machen es außerordentlich schwer manövrierbar - ich treffe kaum die Linie, die ich mir vorgenommen habe. Der Rundboden sorgt dafür, dass es - wenn es erst einmal ins Kippen geraten ist (und das tut es ständig) einfach durchkippt. Onside kann man dieses Kippen mit einer Paddelstütze kontern. Offside gelingt mir das nicht immer.



So kam es, dass ich vier Mal gekentert bin. Meine Paddelkumpanen blieben da deutlich trockener als ich. Das Wetter war auch nicht eben blendend (wir hatten gerade mal knapp 12°C und ein lästiger Wind sorgte für zusätzliche Abkühlung).
Dennoch trugen wir unsere Boote immer wieder tapfer zurück an die Aussatzstelle der Wanderpaddler. Insgesamt 12 bis 15 Mal fuhren wir die ca. 100 Meter lange Strecke mit den zahlreichen terassenförmigen Pools ab.

Die Pools sind eingegrenzt mit unterschiedlich hohen Steinkränzen, die zahlreiche Routenvarianten bieten. Im oberen Bereich ist die Rampe verblockter. In den unteren beiden Dritteln bilden sich zwei geradeaus gerichtete Stromzungen, die an einigen Stellen hohe Wellen bilden. Bewältigt man den oberen Abschnitt kann man den letzten Teil einfach hinunter sausen (und gerät ordentlich ins Schaukeln und nimmt gelegentlich einen Schwall Wasser in den Wellen über).



Nach etwas über zwei Stunden waren wir ausgepumpt, machten uns auf den Rückweg und nahmen in Riedlingen noch etwas Kaffee und Kuchen zu uns.

Samstag, 28. September 2013

Normalpegel mal anders

Da seit geraumer Zeit das Neckarwasser nicht durch das Kraftwerk sondern in vollem Umfang durch sein angestammtes Bett geleitet wird ist der Pegel an der rauen Rampe erheblich höher als sonst. Die Wellen, die sich dort bilden, laden zum Spielen ein.

Ich nahm heute den PE-Explorer weil ich vor hatte bis zur zweiten Rauen Rampe hinauf zu paddeln und zu staken. die kleine Schwelle unter der ersten rauen Rampe überwand ich sogar mit der Polingstange. Die Rampe selbst musste ich das Boot an der Leine hoch ziehen. Bis zur zweiten rauen Rampe konnte ich paddeln und staken.


Auf der Rückfahrt fuhr ich mit dem PE-Boot die untere Rampe hinunter. Ich hatte leichten Grundkontakt, der dem Boot nichts ausmacht. Die Fahreigenschaften des Explorers finde ich immer wieder großartig. Nur das Gewicht des PE-Boots ist inakzeptabel.

Sollte ich mal gezwungen sein, mich von allen meinen Booten zu trennen und mich für ein einziges Allround-Boot entscheiden zu müssen, würde ich versuchen an einen leichten Kevlar-Explorer (rot mit Holzsüllrand) zu kommen. Damit kann man lange Touren unternehmen, Tandempaddeln,aufgekantet Solo, in leichtem Wildwasser Spaß haben und beim Poling steht man grundsolide im relativ breiten Bootskörper.

Zurück am Bootshaus trug ich in Etappen die Ausrüstung zurück, räumte ein wenig auf, Spülte unsere Kafeetassen von gestern Abend (und entsorgte den Kaffeefilter und den Restkaffee) und ordnete schon ein wenig meine Wildwasserausrüstung denn am kommenden Wochenende soll es ins Engadin gehen. Die letzten beiden Male, die ich mit den Paddelfreunden da war (20092011), hatten wir blendendes Wetter. Ich hoffe, dass das diesmal auch so ist.

Freitag, 27. September 2013

Zweiter Versuch

Mein Montag wie Donnerstag mißglückter Versuch die Eschenleisten der Länge nach aufzuschneiden ist nun im zweiten (eigentlich "dritten") Versuch endlich geglückt. Es passten zwar nur zwei Leisten durch mein Konstrukt aber die reichen ja.


Während ich noch am Arbeiten war traf die Jugendgruppe ein und ging aufs Wasser. Ich versprach den Bootswagen abzuholen mit dem Katharina einen Anfänger nebst Boot zur Übungsstelle gebracht hat. Als ich dort ankam waren alle eifrig am Paddeln (abgesehen von den coolen Jungs auf ihrem Floß).


Später ging ich auf aufs Wasser und versuchte - wie René und Klemens - in der Welle zu surfen. Da ich den etwas vernachlässigten M.E. gewählt hatte gelang mir das nicht so gut wie den beiden in ihren kurzen Booten.

Bei der Gelegenheit habe ich die Videofunktion der neuen kleinen Kamera erstmalig getestet. Für meine Bedürfnisse (und die Lichtverhältnisse) ist sie sehr befriedigend.


Höhenwachstum


Der Anhänger nähert sich nun doch meiner ursprünglichen Planung an. Von Eckhard habe ich ein paar alte Gerüststangen bekommen, die ich heute Vormittag - sehr zum Verdruss der Nachbarschaft - im Vorgarten mit der Flex bearbeitet habe.

Zwei der Stangen waren 165 cm lang. Das hat die Höhe des Aufbaus bestimmt. So musste ich ein paar weniger ablängen. Die Breite diktiert der Fahrzeugschein. Die Quertraversen sind 160 cm lang. Darauf passen zwei Wandercanadier nebeneinander.


In die senkrechten Rohre habe ich einigermaßen passgenaue Vertiefungen eingefügt, die ich noch in der Werkstatt mit einer Feile nacharbeiten muss. In ihnen werden die Quertraversen fest geschweißt (Karsten kann schweißen. Karsten mag Schokolade,...).


Oben am Kasten muss ich noch zusätzliche Halterungen anbringen damit die senkrechten Rohre jeweils an einem zweiten Punkt befestigt sind. Dadurch kann ich mir die Diagonalstangen, die auf der Skizze eingezeichnet sind, sparen. Durch die untere Aufnahme muss ich dann noch Löcher für Sicherungssplinte bohren.

Donnerstag, 26. September 2013

Widerborstige Elektrotechnik

Montag war ich mehrfach am Bootshaus um weiter aufzuräumen und meiner Putzpflicht nachzukommen. Davor wollte ich aber eigentlich noch ein wenig Dreck und Lärm machen. Zu dem Zweck hatte ich in meiner Werkstatt eine kleine Vorrichtung für die Kreissäge angefertigt durch die ich zwei der Süllrandleisten, die Matthias besorgt hat, schieben wollte.


Die Leisten lagern gerade - sehr zu seinem Verdruss - neben Rolfs Raven. Sie sind so dimensioniert, dass aus jeder einzelnen eine Doppelleiste angefertigt werden kann. Mein Plan war sie leicht angeschrägt durch die Kreissäge zu schieben um zwei nicht unbedingt identische Leisten aus jeder Leiste anzufertigen.

Aus der schmaleren hätte ich einen Außensüllrand gefräst und aus der etwas stärkeren einen Innensüllrand. Daraus wird erst einmal nichts. Denn die Kreissäge ging nicht an. Also lagerte ich mein Equipment unverrichteter Dinge in Karstens neuem Werkzeugschrank ein.

Heute nun habe ich es erneut versucht. Diesmal erwischte ich eine Steckdose, die Strom führte (die Kreissäge ist intakt, es ist irgendwas faul mit den Sicherungen im Bootshaus).


Mittelprächtig aufwändig konstruierte ich mir einen Arbeitsplatz aus Bierbänken und legte mir zwei Leisten zurecht. Nur um dann fest zu stellen, dass meine Vorrichtung zu eng konstruiert ist. Ich nahm das Ganze auseinander und räumte wieder auf.


Zum Frustabbau habe ich anschließend eine kleine Neckarinselrunde unternommen und die neue kleine waasserdichte Lumix ausprobiert. Die habe ich angeschafft weil die ebenfalls unlängst gekaufte Olympus zwar prächtige Bilder macht aber entsetzlich langsam ist.


Ordentlich Strömung

Dienstag habe ich meine Kamera im Rucksack vergessen als ich ins Boot stieg. An der rauen Rampe war noch ordentlich Strömung und beim Traversieren und Surfen schwappte allerhand Wasser über die flache Bordwand des Independence. Gut, dass ich trockene Klamotten im noch auf dem Gelände geparkten Anhänger hatte. Ich zog mich um nachdem ich mich ausgetobt hatte, zündete ein Feuerchen an und wartete das Eintrudeln der übrigen Trainingswilligen an. Eiige von ihnen blieben am Feuer sitzen. Davon immerhin gibt es ein Bild.


Dienstag, 24. September 2013

Zeltabbau


Diesmal habe ich mir richtig viel Zeit damit gelassen mein Zelt nach dem Sicherheitstreffen abzubauen. Aber irgendwann musste es ja mal soweit kommen. Im Licht der Nachmittagssonne (und unter ihrem trocknenden Einfluss) fiel erst das Zelt und ganz zuletzt das Tarp. Ich bemühe mich immer das Tarp so aufzustellen, dass es unabhängig vom Zelt bleibt. So kann die ganze Ausrüstung im Fall widriger Wetterbedingungen während des Abbaus noch unter dem Tarp gelagert werden.

Abendliches Treffen


Der blendend schöne Montag lockte Karsten, Rolf und mich noch am Abend auf den Neckar. Wir paddelten in drei Solobooten bis zur Steinlachmündung wo uns eine Umleitung zur Umkehr nötigte, retteten einen Tischtennisball (und den Tag einer Jugendgruppe in der Jugendherberge) und plauderten über alles Mögliche. Gegen Acht wurde es schlagartig dunkel und wir machten nach der Rückkehr zum Bootshaus ein Feuerchen an,zu dem sich später noch Matthias dazu gesellte. Am Feuer wurde eifrig weiter geplaudert.


Mehr Bilder vom Sicherheitstreffen

Inzwischen trudeln mehr Bilder vom Sicherheitstreffen ein. Zuerst hat Rüdiger ein Webalbum verlinkt und jetzt  hat z.B. Jörg ein Webalbum veröffentlicht, in dem die folgenden Bilder enthalten sind. Sie zeigen meinen missglückten ersten Wiedereinstieg.


Carola lehnt sich weit über den Süllrand damit der auf meiner Seite nicht unter Wasser gerät. Dabei stützt sie sich erst noch mit dem Paddel ab.


Ich wuchte mich über den Rand und gerate zu weit über die Mitte des Bootes hinaus auf die andere Seite. Carola kann die einsetzende Kippbewegung nicht abstützen...


...und das Boot rollt durch. Das tut der guten Laune keinen Abbruch und beim nächsten Mal hat es ja dann auch geklappt.


Matthias schlug vor, dass man als Faustregel festlegt, dass der schwerere Paddler zuerst wieder einsteigt, weil es ihm mit seiner Masse leichter fällt das Boot zu stabilisieren. Das leuchtet ein und wir müssen das beim nächsten Mal ausprobieren.

Was ebenfalls sinnvoll wäre, wäre bei diesen Kenterübungen Helme aufzusetzen. Die hat man zwar im Ernstfall nicht auf aber so vermeidet man, dass aus der Übung ein Ernstfall wird weil z.B. jemandem ein Süllrand auf den Kopf geknallt ist.

Montag, 23. September 2013

Filmische Dokumentation

Rolf hat eine Reihe von Filmen angefertigt, die uns bei unseren Übungen an der Rauen Rampe zeigen.

Im nachfolgenden Film z.B. wird gezeigt, wie Rüdiger in der Strömung watet und von ihr mitgerissen wird. Vorbildlich signalisiert er Wolfgang, dass er den Wurfsack werfen kann. Der Wurf sitzt und wir schwenken ihn zusammen ins Kehrwasser.

Rettung durch Wurfsack from Paddel Freund on Vimeo.

Im Regelfall ist es der Wurfsackwerfer, der auf sich aufmerksam macht. Solange der Schwimmer ihn nicht sieht lohnt es sich auch nicht den Wurfsack zu werfen.

Dass es mit dem Wurfsackwerfen auch mal nicht klappen kann zeigt das nächste Filmchen. Andy verliert den Grund unter den Füssen. Kann dann aber noch an einer Stelle gerade so stehen bleiben. Obwohl er nun wirklich nicht besonders weit von seinem Rettungsteam entfernt ist gelingt ihm es erst nach einer Reihe von Würfen ein Wurfsackseil zu erwischen.

Wurfsack Rettung will geübt sein!! from Paddel Freund on Vimeo.

Zweites Sicherheitstreffen


Das zweite Sicherheitstreffen (erstes) ist zu Ende und ich habe schon einige Bilder von z.B. Rolf und Rüdiger bekommen. Es folgen noch welche von Berthold und Andreas und auch noch allerlei Videos aber darauf warte ich lieber nicht. Die werden eben nach gereicht.

Im Vorfeld des Treffens hatte ich einige Sorge, dass die Teilnehmerzahl etwas kläglich ausfallen könnte. Auf die Ausschreibung beim Kanuverband hat sich z. B. nur eine Person (Micha) angemeldet. Das wiederum habe ich erst auf Nachfrage in der Woche vor dem Treffen erfahren. Ob es zuviel verlangt ist, wenn ich als Referent mindestens eine Woche vorher wissen will wer und wie viele teilnehmen und ob mein Kurs überhaupt zustande kommt?

Aber das Treffen war ja auch ursprünglich als "Erfahrungsaustausch" ausgeschrieben. Das dahinter liegende Kurskonzept ist, dass die Teilnehmer sich ihre unterschiedlich umfangreichen Kenntnisse gegenseitig vermitteln und ich als Kursleiter allenfalls für den organisatorischen Rahmen zu sorgen habe und darauf achte, dass meine Mindeststandards eingehalten werden. Sie werden erfahrungsgemäß weit übertroffen. So auch diesmal.

Insgesamt waren wir 17. Das ist eine gerade noch überschaubare Gruppe. Zusätzlich stießen zeitweilig Rolf und Klemens zu uns. Die Paddelfreunde, mit deren zahlreicher Teilnahme ich angesichts einiger Anfragen im Vorfeld gerechnet hatte, wurde letztlich durch Wolfgang, Matthias und Eckhard repräsentiert. Alle anderen Teilnehmer kamen teils von weit her. Die Schweizer waren mit Theo (als Alterspräsident), Christoph und Dany gut vertreten und auch vom Bodensee war mit Berthold, Sabine und Axel eine ansehnliche Delegation angereist.


Mit Teilnehmerandrang wie auf anderen Canadiertreffen, bei denen das Lagerleben und der Handel mit Ausrüstung im Vordergrund steht (nebst obligatorischem Kringeln auf Flachwasser) war ohnehin nicht zu rechnen. Das ist vermutlich auch gut so, weil mich größere Gruppen eher überfordern. Erstaunlich finde ich es dennoch, wie engagiert Sicherheitsdiskussionen in Canadierkreisen geführt werden und wie gering dann das Interesse an derartigen Übungen doch ist.

Nach Eintreffen der ersten Gäste am Freitag, einem langen Grillabend im Kreis der Paddelfreunde, einer kurzen Nacht und einem ausgedehnten Frühstück am anderen Morgen während dessen die übrigen Teilnehmer eintrudelten, begannen wir das Programm mit einem Austausch über kritische Paddelerlebnisse und hilfreiche Utensilien. So wurden Wurfsäcke, Rettungswesten und Packbehältnisse diskutiert und ein erheiternder Wurfwettbewerb schloss sich an.


Nach einer Mittagspause paddelten wir dann in unterschiedlichsten Booten hinunter auf die Wasserfläche vor dem Stadtwehr wo wir uns mit Kenterübungen, Boots- und Ausrüstungsbergung in tiefem Wasser und dem Wiedereinstieg beschäftigten. Verschiedenstes wurde ausprobiert. Im Schutz der großen Gruppe fällt es leicht auch mal etwas auszuprobieren, von dessen Gelingen man nicht unbedingt überzeugt ist. Es ist klar, dass wir von der realen Notsituation (Wind, Wetter, Wellen) weit entfernt waren aber wer nicht einmal unter Idealbedingungen übt hat im Ernstfall überhaut keine Chance.


Carola und mir gelang der Capistranoflip mit dem leichten 17'-Boot erfreulich gut. Der Wiedereinstieg dagegen scheiterte beim ersten Mal (das Boot rollte durch weil ich beim Einsteigen zu weit auf Carolas Seite hinüber gerobbt war). Im zweiten Versuch gelang es.

Unsere Gepäckberge (zwei schwer beladene Tonne und ein Packsack) waren nicht leicht im Blick und in der Nähe des Bootes zu halten. Eine lange Leine wäre hier hilfreich. Die Paddel sind ebenfalls ein Problem: in der Hand stören sie, auf dem Wasser dümpelnd verschwinden sie aus dem Blick.


Rüdiger gelang ein lustiges Bild von Wolfgang, der mit einem beherzten Sprung sein Boot verlassen hat. Axel und Sabine saßen sich nach dem Wiedereinstieg gegenüber und mussten sich vor dem Weiterpaddeln erst einmal zurecht drehen.


Matthias paddelte in einem gründlich gefluteten Boot und hatte sichtlich Spaß dabei.

Anschließend paddelten wir wieder zurück zum Bootshaus, nahmen eine warme Dusche und entspannten uns vom anstrengenden Schwimmen. Die energiegeladenen wilden Jungs paddelten unterdessen in ihren Wildwasserbooten zur rauen Rampe, wo sie in den Wellen herumtobten.


Dem einen oder anderen wurde es etwas zu lang und so wurden verschiedene Boote (und auch mein Fahrrad) gründlich getestet. Auch dafür ist Raum bei so einem Treffen und es sind ja genug Boote da. Sowohl die, die wir Paddelfreunde angesammelt haben als auch die mitgebrachten Prätentiosen der Teilnehmer.

Am Abend paddelten wir dann erneut hinunter in die Stadt, wo wir im Biergarten etwas zu uns nahmen. Auf der Fahrt mussten wir uns - wie am Nachmittag - zwischen Stocherkähnen und Tret- und Ruderbooten hindurch schlängeln.

Von unserem Tisch aus hatten wir die Boote gut im Blick, die an dem schmalen Zugang zum Biergarten fest gebunden waren. Mit Blick auf die größte Bausünde Tübingens, das Neckarparkhaus, genossen wir Speisen und Getränke.

Den späteren Abend verbrachten wir dann am Lagerfeuer. Rüdiger hatte Maiskolben mit gebracht und die ließen wir uns schmecken. Wir gingen früher als gestern in die Schlafsäcke und ich zumindest schlief nach den Aktivitäten des Tages besonders fest.

Am anderen Morgen frühstückten wir (die von Matthias mitgebrachten Brötchen) und warteten ab bis der Morgennebel sich lichtete und die Sonne etwas kräftiger schien.


Um diese Wartezeit zu überbrücken packte Wolfgang, der sich beruflich mit diesen Dingen beschäftigt, seine Kletter- ausrüstung aus und erläuterte Vor- und Nachteile unterschiedlicher Karabiner und Seilklemmen. Er führte einen Flaschenzug vor und beschrieb allerlei Knotenvarianten. Das Interesse war groß und es gab allerhand Diskussions- stoff (komplexe und einfache Karabinerver- schlüsse, die Knotenvielfalt, sinnvoller Ausrüstungsumfang,...)

Anschließend brachen wir auf zur rauen Rampe um Schiffeverenken zu spielen. Zu diesem Zweck hatte ich zwei PE-Boote ausgewählt, die den rauen Umgang hoffentlich unbeschadet überstehen würden.


Wir fanden eine Stelle an der wir so leidlich gut die Boote verklemmen und mit unterschiedlichen Methoden wieder befreien konnten. Unter anderem erarbeiteten wir uns den Steve-Thomas Ropetrick, der immer wieder knifflig ist.

Aber auch der Flaschenzug kam wieder zum Einsatz und anfangs probierten wir es auch mit der naheliegendsten Methode indem wir versuchten, das Boot mit Muskelkraft zu befreien.
Zwischenzeitlich übten wir das Überqueren des Flusses, der an dieser Stelle deutlich reißender war als gewöhnlich. Für einige war es das erste Mal, dass sie sich ernsthaft mit kräftiger Strömung beschäftigten. Eigentlich alle, die es versuchten, schwammen auch mal und Wurfsäcke konnten geworfen werden.


Beim Wurfsackwerfen im Ernstfall wurde deutlich, dass dieser sich doch maßgeblich von der Übungssituation unterscheidet. Die Wurfweite ließ aufgrund der Behinderungen im Ufergehölz gelegentlich zu wünschen übrig. Aber an der Stelle war Selbstrettung ebenfalls gut möglich.

Die Erfahrung des eintretenden Rucks, wenn jemand am Seil hängt ist selbstverständlich auch lehrreich. Man muss auf einen festen Standpunkt achten. Dem einen oder anderen gelang im zweiten Anlauf doch noch die Flussüberquerung. Unterdessen wurden auf dem Fluss schon wieder Boote getestet und dabei wurde inzwischen auch mal eine Kenterung in Kauf genommen. Die Erfahrung sich in der Strömung zielgerichtet schwimmend bewegen zu können und der Umstand, dass man ohnehin schon nass ist machen mutig.


Durchnässt und erschöpft machten wir uns schließlich auf den Rückweg zum Bootshaus wo geduscht wurde und das Bootetesten sich fortsetzte. Christoph und Carola beschäftigten sich intensiv mit meinem MadRiver Fantasy.



Dann machten wir noch eine kleine Auswertungsrunde, während derer alle noch eine Stärkung zu sich nahmen. Der Vormittag hatte sich weit in den Nachmittag hinein gezogen und einzelne begannen sich zu verabschieden um an diesem Wahlsonntag noch ihren demokratischen Pflichten nach zu kommen.


Allmählich löste sich das Treffen auf, Boote wurden verladen (der Fantasy fand seinen Platz auf Carolas Auto) und die Zeltwiese leerte sich. Am Ende blieben mein Zelt und das von Theo übrig, der noch einen Tag länger in Tübingen bleibt.


Dieses Sicherheitstreffen war vom blendenden Herbstwetter begünstigt und auch mit dem etwas zu hohen Pegel kamen wir gut zurecht. Das nächste Treffen (es soll wieder eines geben) sollte nicht erheblich größer werden weil wir dann ein richtiges Programm haben müssen um Gruppen zu bilden, in denen abwechselnd die gleichen Dinge geübt werden. Dabei geht der Workshopcharakter verloren und der Erfahrungsaustausch kommt zu kurz. Wie wir das hin bekommen ist mir noch nicht recht klar.