Dienstag, 28. Mai 2013

Obere Breitach zu Fuß

Roland und Klemens wollten etwas über unseren Spaziergang auf der oberen Breitach erfahren. Mit dem Kurs waren wir im Anschluss an die Befahrung der unteren Breitach noch zu Fuß an der oberen Breitach unterwegs weil wir in Erfahrung bringen wollte, ob sie bei dem Pegel befahrbar ist.

Sie ist es nicht. Und ich habe mir leider nicht den Pegelwert gemerkt. Aber die Bilder geben doch einen recht guten Eindruck vom Charakter des Bachs.


Die Breitach schängelt sich mit einigem Gefälle durch ein bewaldetes Bergtal. Sie ist ziemlich verblockt und hat die eine oder andere etwas verwinkelte Passage.


Auf dem kurzen Streckenabschnitt, den wir abgelaufen sind, befindet sich eine Engstelle, an der der Weg über am Fels abgestützte Stege führt. Da befindet sich ein Naturwehr, das einige Ansprüche an Paddler stellt.


Bei höherem Pegel ist es vielleicht rechts befahrbar. Bei niedrigem Pegel sollte man wohl mittig über die kleine Doppelstufe hinunter poltern.


Diese Stelle scheint mir die kniffligste auf dem Abschnitt zu sein. Reizvoll ist die obere Breitach allemal. Ich würde sie gerne mal mit jemandem paddeln, der sie gut kennt und geduldig genug für ausgiebige Besichtigungsgänge und vernünftige Absicherungsmaßnahmen ist.

Montag, 27. Mai 2013

Kursgeschehen

Der fünftägige Kurs beinhaltete gerade mal einen windigen verregneten kalten Nachmittag, an dem die Teilnehmer die Gundlagen des Canadierpaddelns auf dem See vermittelt bekamen. Jeder und jede war maximal eine Stunde mit dem Stechpaddeln konfrontiert. Einige waren eifriger dabei als andere aber letztlich scheinen alle ihren Horizont ein wenig erweitert zu haben. Jedenfalls kam es nach dem Seenach- mittag zu keinen abfälligen Bemerkun- gen mehr übers Canadierpaddeln.


Vorher wurde doch hin und wieder gemurrt, dass man doch auf dieses Stechpaddeln verzichten könne. Ich habe die Teilnehmer mit einem Tourentandemboot, einen Wildwassertandem und zwei kleinen durchaus hakeligen Wildwassersolobooten konfrontiert (das sind schließlich allsamt kundige Kajakpaddler/innen, die einen gut ausgebildeten Gleichgewichtssinn haben). Nicht wenige saßen anfangs recht verzagt in den kippeligen offenen Booten mit hohem Schwerpunkt aber trotz der kurzen Dauer, des Winds und des Regens gelang es doch einigen sich mit dem Stechpaddeln ein wenig anzufreunden.


Das Wetter vereitelte meine ehrgeizigen Pläne, so dass lediglich die Grundtechniken und basales Hintergrundwissen vermittelt werden konnten. Die übrigen Kurstage waren der pädagogischen schon im März vermittelter Methodik-/Didaktikkenntnisse gewidmet. Auch hierbei machte uns das Wetter immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Das, was wir im Tagungshaus abwickeln konnten war davon nicht betroffen. So waren es fünf intensive und anstrengende Tage, in die wir Inhalte für eigentlich sieben Tage gepackt haben.

Ich bin mir nicht recht sicher, ob ich so einen intensiven Kurs erneut in dem Setting durchführen will, weil wir und die Teilnehmer/innen eigentlich keine Minute Pause hatten. Solche Pausen und besseres Wetter hätten dem Kurs enorm gut getan. Vielleicht haben wir beim nächsten Mal ja Glück.

Ein nächstes Mal mit diesem Ausbildungsteam wird schon im Juli sein, wenn in Ulm erneut der Sicherheitskurs stattfindet. Dann kommt im August der Prüfungskurs für die Teilnehmer des jetzt zuende gegangene Prayxiskurs und dann findet noch einmal das Sicherheitstreffen (PDF-Ausschreibung) in Tübingen statt, das den Canadierpaddlern vorbehalten ist.

Montag, 20. Mai 2013

Kursvorbereitungen II

Nachdem ich den halben Tag in Ulm war um mich mit meinen Mitstreitern über den Ablauf des Kurses zu verständigen habe ich am Abend schon mal den Anhänger mit Booten beladen. Ich hatte gehofft, dass ich irgendwie alle Boote drauf bekomme. Das war leider nicht der Fall.

Jetzt müssen die beiden Solocanadier Mittwochmorgen in aller Frühe noch aufs Autodach bevor ich den Anhänger ankuppele. Ein Glück, dass wir in absehbarer Zeit einen Canadiertauglichen Anhänger anschaffen.

Jetzt steht der beladene Hänger im Bootshaus. Mir sind schon ein/zwei Kleinigkeiten eingefallen, die zusätzlich noch hinein müssen. Mittwochmorgen um Halbsieben gehts los.

Sonntag, 19. Mai 2013

Minicellmassaker


Heute habe ich den größten Teil des bisherigen Tages damit zugebracht die Pumpe nebst Zubehör, in den Skeeter einzubauen. Es war tatsächlich gar nicht so einfach. Am schwierigsten war es zweifellos in den eingebauten Sitz passende Löcher zu stemmen. Ich habe diverse Messer, Zangen und ein Stecheisen benutzt.   Weil ich dahin, wo ich arbeitete, nicht recht hinschauen konnte habe ich immer wieder Fotos der Fortschritte gemacht, die ich mir dann auf dem Display der Kamera angesehen habe.


Schwierig war vorher noch natürlich die Entscheidung für die richtige Platzierung der drei Elemente Pumpe, Batterie und Schalter. Ich habe mich für den vor dem Sitz liegenden Bereich entschieden obwohl ich mit dem Boot etwas hecklastig paddele und das meiste eindringende Wasser demzufolge im hinteren Drittel dümpelt.

Die Hecklast war sogar einer meiner Beweggründe: ist die schwere Batterie vorne platziert verlagert sich der Schwerpunkt geringfügig nach vorne. Zudem kann ich so alles im Blick behalten. Die Pumpe ist unter dem linken Oberschenkel in den Sitzblock eingeklemmt.
Sie sitzt damit mitten in einem Kanal unter dem Sitz. Die Batterie lagert jetzt vor dem Sitz in einer Vertiefung und beides wird von einem Riemen, der an der Verschraubung der Fußrastenanlage fixiert ist, gehalten.
Der Pumpschlauch führt auf kürzestem Weg von der Pumpe über das linke Knie zur Bordwand, in die ich mutig ein Loch gebohrt habe. Die Verkabelung ist in einem Schlitz im Minicell-Schaum versenkt und führt letztlich zum Schalter, der vor dem Thwart so versenkt ist, dass er nicht versehentlich angehen kann. Der Schalter sitzt in einem offenen Stück Kabelkanal, so dass an seinen Kontakten kein Wasser steht.
Das ganze Konstrukt wird natürlich nass aber die Leitfähigkeit von Wasser ist gering und alles ist so eingebaut, dass Wasser schnell abfließen kann.

Samstag, 18. Mai 2013

Teetrinken

Am Nachmittag haben Rolf und ich eine Neckarfahrt unternommen. Gestartet sind wir beim Bootshaus, sind neckaraufwärts gepaddelt, haben die kleine raue Rampe übertragen, dann ging es weiter mit den Polingstangen bis wir zur großen rauen Rampe kamen.


Dort hat das Hochwasser die Felsen so verschoben, dass der kleine Übungsschwall unterhalb der Rampe eine ganz neue - etwas verwinkeltere - Form angenommen hat. Wenn man dort jetzt hinauf stakt darf nichts schief gehen weil man sonst von der Strömung auf einen Felsen getrieben wird.


Wir haben die große Rampe auch übertragen, die Boote noch für das kurze Stück bis zum Hirschauer Wehr ins Wasser gesetzt und haben schließlich auch das Wehr übertragen. Dann ging es auf die große seenartige Wasserfläche, die voller Blütenstaub war.


Wir sind bis kurz vor das Kiebinger Wehr gepaddelt, haben dort auf einem Ufergrundstück Tee gekocht und getrunken, uns mit dem eintreffenden Besitzer unterhalten (er war erstaunlich verständnisvoll gegenüber unserer Nutzung seines Grundstücks) und sind dann zurück gepaddelt.


Am Bootshaus trafen wir Matthias, der seinem neuen Holzsüllrand eine weitere Ölung verpasste. Die Boote wurden sauber gemacht, Rolf ölte die Thwarts an seinem Wildwasserboot ein und ich brach zu René auf.


Von ihm bekam ich Bastelutensilien für den Einbau einer Pumpe in den Skeeter. Darüber mache ich mich vermutlich morgen her. Es sei denn, das Wetter ist wider Erwarten gut. Dann wollen René und ich irgendeinen Neckarabschnitt paddeln.

Kursvorbereitungen I

Dieses vermutlich verregnete Pfingstwochenende widme ich den Vorbereitungen für den Praxiskurs der Trainerausbildung, der ab der zweiten Wochenhälfte im Allgäu stattfinden wird. Wir Kursleiter besprechen uns noch am Montag und ich werde mich dafür einsetzen, dass die Kurseinheit "Canadierpaddeln" nicht nur - wie vorgesehen - an einem Vormittag auf dem See sondern auch auf fließendem Wasser stattfinden wird. Die Kursteilnehmer sind ausschließlich KajakpaddlerINNEN.

Es ist ja bezeichnend, dass für Canadier mal wieder ausschließlich Flachwasserübungen eingeplant wurden. Möglicherweise lässt sich das mit den Umtrieben einzelner Vertreter der deutschen Flachwasserlobby erklären, die offenbar erfolgreich propagieren, dass das wahre Glück vor allem beim Figurenpaddeln auf unbewegtem Wasser zu finden ist. Ein skeptischer Satz hierzu kann einen mittleren Shitstorm auslösen, wie ich vergangene Woche erleben durfte. Oder es hat damit zu tun, dass in deutschen Kanuklubs allenfalls die betagte Wanderfahrerfraktion gemächliches Canadierpaddeln betreibt. 

Wie dem auch sei. Ich habe mal eine kleine Stichwortsammlung angelegt, die ich die nächsten Tage - vor allem dann beim Treffen am Montag - peu-à-peu ergänzen werde.


Solo- und Tandemcanadier
Grundsätzliches:
(?) Historisches, Kulturgedöhns, Kanureisen: Beladung, Sicherung des Gepäcks, Flachwasserpaddeln im Canadier versus Fließ- oder Wildwasserpaddeln im Canadier versus Wettbewerbspaddeln in der olympischen Bootsklasse "C1/C2"(Slalom- und Rennbooten), …
(!) Sitz(Knie-!)position Tandem (WW – mittig, Touren – an den Enden), Paddellänge, Bedeutung des Bugpaddlers (Steuerimpuls, „Lotse“) Bedeutung des Heckpaddlers (konstante Korrektur, Motor, kein Steuerruderhalter!), Kommunikation (konkrete und laute Ansagen aus dem Bug), Trimm auf großen Wasserflächen, Umgang mit Wind und Wellen, Sicherheitsfragen, …

Flachwasser im Tandem („Training unter Laborbedingungen“)
Fünf Basisschläge im Bug (Grundschlag, Ziehschlag, Bogenschlag, statisch onside/offside mit Aufkanten (Stützen aus dem Heck))
Vier Basisschläge im Heck (Grundschlag mit Steuerabschluss: Heckhebel oder “J“, Zieh- und Bogenschlag)
Heck und Bug: hohe und flache Stütze, Hebelstütze
Bergeübung (Parallelbergung, Capistrano-Flip, Boot-über-Boot, Boot-über-Gepäck), …

Flachwasser im Soloboot
Alle bei Tandem angeführten Grundschläge, „Aufkanten“, „inner Circle“ (on- und offside), …

Canadier an Land: Tragetechniken, Lagerung, Transport

Fließwasser im Canadier („Training mit natürlichen Stör- und Hilfseinflüssen“)
Kehrwassermanöver, Seilfähre/Traversieren, S-Ferry, Tandem: Rollenverteilung/Kooperation bei Manövern, …

Freitag, 17. Mai 2013

Sieben zu Sechs


Das heutige Freitagstraining war - anders als an den letzten Freitagen - regenfrei. Zunächst hatten sich ausschließlich Canadier am Kehrwasser getroffen. Irgendwie ist es immer wieder erstaunlich, dass sich bei uns so viele Wildwassercanadier angesammelt haben. Heute kam wieder einer dazu: Wolfgang hat einen alten, etwas heruntergekommenen Mohawk (IndianCanoe) "Rodeo" aufgetrieben. Ich durfte das Boot Probe fahren und hatte richtig viel Spaß damit.


Rolf war mal wieder mit dem guten alten Outrage unterwegs  und testete mein Kamerastativ (ich bin auf den Film gespannt). Später kam Matthias noch im Prospector - damit wenigstens ein Tourencanadier dabei war. Ihn habe ich gar nicht mit gezählt als ich irgendwann - als die Kajakpaddler auch da waren - heimlich abgezählt habe: Sieben Canadier und sechs Kajaks waren auf dem Wasser.


Später standen wir noch eine ganze Zeit um die Feuerstelle herum und planten künftige Fahrten. In zwei Wochen wollen wir zum Bregi-Ablass (letztes Jahr) und anschließend an den Lech (2010, 2011, 2012).

Mittwoch, 15. Mai 2013

Training


Ich hatte versprochen, dass ich so oft wie möglich zum Dienstagstraining komme. Deshalb habe ich mich gestern bei bestem Wetter aufgemacht. Erstaunlicherweise waren - anders als an den Trainingstagen der letzten Wochen, an denen es immer geregnet hat - nur äußerst wenige Trainingswillige da.



Wir paddelten zu viert hinauf zum Kraftwerkkanal, aus dem massig Strömung kam. Oben bei der rauen Rampe war dagegen nichts los. Am Kanal übten wir dann Kehrwasserfahrten. Wir beiden Canadierpaddler gaben den beiden Kajakpaddlern Tipps für Kehrwassermanöver. Thomas gelang bei einer Kenterung (wohl infolge unserer Tipps) seine erste Kenterrolle in der Strömung.

Ich hatte mich dafür entschieden mal wieder den Phantom zu nutzen. Es ist erstaunlich wie vertraut man mit einem Boot werden kann. Ich kam damit einfach blendend zurecht. Das Boot, das mir früher so träg und schwer beherrschbar erschienen is,t gleitet so richtig gut, lässt sich auf die Kante legen und macht einfach genau das, was ich will. Ein Jammer, dass es sich jetzt allmählich auflöst.

Montag, 13. Mai 2013

Bruce Cockburn

Matthias hat mir nicht nur die Becky-Mason DVD geliehen sondern auch "Waterwalker" von Bill Mason. Den kannte ich schon vom Online-Anschauen aber jetzt konnte ich den 80er-Jahre-Film mal in DVD-Qualität sehen. Besonders beeindruckt hat mich wieder einmal die Musik von Bruce Cockburn. Ich kenne Bruce Cockburn länger als Bill Mason. Irgendwann in den 90er war ich sogar mal auf einem Konzert von ihm im Stuttgarter Theaterhaus und es liegen noch einige CDs von ihm in unserer Wohnung herum.

Das Lied "Waterwalker" (YouTube-Cover mit schlecht abgemischtem Gesang) ist nicht darauf. Es besteht aus einer immer wieder kehrenden Abfolge von Flageolett-Tönen (und einem Bass-Ton) über denen mittels Gesang eine Melodie variiert wird. Das ist trickreich und mutig gemacht und es erscheint mir erstaunlich, dass Mason so eine avantgardistische Musik für seinen Film gewählt hat.

From Wikipedia, the free encyclopedia
Über die Kooperation zwischen Cockburn und Mason und das Zustandekommen des Liedes gibt es eine Internetseite, auf der aus James Raffans Mason-Biografie zitiert wird. Da wird berichtet, dass die Zusammenarbeit anfangs etwas holprig und später von gegenseitiger Anerkennung geprägt war.

Der Film, der dabei entstanden ist, ist Bill Masons letztes Meisterwerk. Er erschien 1984. Mason starb vier Jahre später in Folge einer Krebserkrankung.

Sonntag, 12. Mai 2013

Kaffeefahrt

Die für den Nachmittag angeplante wilde Abfahrt über die große raue Rampe fiel aus weil dort viel zu wenig Wasser floss. Ich war extra vor unserem Treffen um 15:00 Uhr hinauf geradelt um mir das anzusehen. Was ich sah war, dass mehr Wasser in Form von Regen zu erwarten war. Als wir uns dann trafen kam auch folgerichtig der nächste Schauer vom Himmel. Den warteten wir geduldig plaudernd im Bootshaus ab und entschieden uns für eine Fahrt zum Biergarten. Dafür wählten wir drei Prospectoren und Roland drängte ich mein Soloboot auf.


Matthias' Prospector erlebte heute seine zweite Jungfernfahrt weil er ja jetzt neue Holzsüllränder hat und wie ein komplett anderes Boot aussieht. René war mit dem Wood-Canvas Boot, das Reinhard seinerzeit gebaut hat, unterwegs.



Am Biergarten legten wir die Boote kieloben aufs Trockene weil sich erneut Regen ankündigte. Dann nahmen wir im Haus mit Blick auf die Boote etwas zu uns und sahen, wie allmählich die Sonne wieder heraus kam. Diesen Moment nutzen wir um wieder zurück zu paddeln.


Die Rückfahrt dauerte erwartungsgemäß etwas länger da wir gegen ziemlich heftige Strömung ankämpfen mussten. In der Zeit, die wir unterwegs waren stieg der Pegel um einige Zentimeter, was wir am deutlich höher überspülten Anleger sehen konnten.


Zurück am Bootshaus trafen wir die Paddeljugend, die vom verlängerten und etwas verregneten Wochenende an der Saalach zurück kam. Boote wurden verstaut, Spannriemen aufgewickelt, der Anhänger weg geräumt, erzählt und beraten. Es war allerhand los. Ich genieße es manchmal, wenn am häufig verwaisten Bootshaus mal ein wenig Trubel herrscht.

Zerstörungswerk

Eigentlich hatten wir uns für 10:00 Uhr zum Paddeln verabredet aber eine Reihe von Gründen (nicht zuletzt der andauernde Regen) brachte mich dazu abzusagen. Stattdessen kroch ich in meine chaotische Werkstatt und entschied Platz zu schaffen.


Als Matthias neulich da war um Deckplates für seinen Prospector zuzusägen war mir das Chaos aus unfertigen Projekten schon richtig peinlich. Ihm fiel unter anderem ein angefangenes Doppelwanigan auf, dass ich mal für den Swift-Yukon als Kindersitz und Materialkiste angefertigt hatte als er noch in Rolfs Besitz war. Der Besitzer wechselte, das Riesenteil blieb unvollendet. Ähnlich ging es den drei Bootskisten für meinen Prospector, die zwar vortrefflich in das Boot passen aber seit über sechs Jahren nicht fertig werden wollen. Als ich sie anfertige rief mich sogar Jörg Wagner an um mich  auf den Pfad der Tugend zurück zu holen. Ich solle bedenken, dass man mit solchen Einbauten an der "Yacht des kleinen Mannes" arbeite. Da hatte er recht, auch wenn die Sorge eher auf die Arbeit am Status "kleiner Mann" gerichtet schien. Große Plastikfässer passen ebenso gut - wenn nicht besser - in das Boot.


Jetzt sind diese voluminösen Machwerke zerkleinert und hunderte von Schrauben vor dem Verbrennungstod gerettet (ein großväterliches Erbe - ich kann Schrauben nicht weg werfen). Ich fühle mich gleichzeitig ein wenig wehmütig und befreit. Die Überreste dieser einstmals hoffnungsfrohen Konstruktionen werden dieser Tage unsere Wohnung wärmen .


Wir haben uns mittlerweile für 15:00 Uhr zu einer Neckarrunde verabredet. Wenn wir wagemutig sind wird es wieder eine wilde Abfahrt wie vor vier Wochen. Wenn es weiter nieselt denken wir über eine Alternative nach.

Samstag, 11. Mai 2013

Sägearbeiten

Als wir uns Freitag neckaraufwärts gekämpft haben mussten wir zahlreichen weit in den Fluss reichenden Ästen und Zweigen ausweichen und gerieten dabei immer weit in die starke Strömung. Diesem Bewuchs ist natürlich kaum beizukommen aber heute bin ich mal allen toten Äste, die dort hinein ragen und am Anleger auch den frisch ausschlagenden Weiden mit der Säge zu Leibe gerückt. Ich bin bis hinauf zum Kehrwasser gepaddelt und habe dort die Äste, die in Augenhöhe waren ebenfalls abgesägt.

Dazu habe ich den Vereinseigenen MadRiver Teton gewählt und war wieder einmal von diesem grundstabilen Boot begeistert. Es kippt ziemlich genau die fünf Zentimeter, die der V-Boden bis zu den Chines geneigt ist. Ab dann muss man sich richtig viel Mühe geben es weiter aufzukanten. Aber auch das geht und dann riegelt es erneut kurz vor dem Süllrand ab.


Sprühlack


Als ich für die Auspolsterungsarbeiten den Skeeter mit nach Hause genommen habe blieb das häßliche Paddel im Auto und kam dann auch ins Haus. Es hatte mich schon lange gestört, dass dieses Paddel so entsetzlich gefärbt war. Die giftgrünen Streifen  befinden sich unter der Deckharzschicht und sind nicht weg zu bekommen.

Nun habe ich noch eine ungefähr 20 Jahre alte Spaydose mit Autolack (von dem alten VW-Polo einer ehemaligen WG-Mitbewohnerin) in der Werkstatt gefunden.

Die habe ich jetzt zum Einfärben des Paddelblatts genommen. Mal sehen, wie lange der Autolack auf dem Harz hält. Aber selbst wenn dieses grüne Paddel in Zukunft verkratzt wird es besser aussehen als im Ursprungszustand.


Wenig los


An diesem Freitagabend waren - anders als anderen vorigen verregneten Freitagen - wenig Trainingswillige am Bootshaus. Es hatte in den letzten Tagen geregnet, der Neckar führte Hochwasser und wir mussten die paar Anfängerinnen, die gekommen waren wieder heim schicken weil kein Kajaktrainer aufgetaucht war. Das Interesse an Canadiertraining kam zwar auf aber ich wollte nicht die Verantwortung für absolute Anfängerinnen auf einem doch recht reißenden Fluss übernehmen.


Stattdessen gingen die Hüningen-Paddler, René, Anita und Klemens mit mir aufs Wasser. Wir spielten lange im Schwall des oberen Wehrs, hinter dem sich zwei Surfwellen gebildet hatten. In die linke kamen wir trotz vielfältiger Bemühungen nicht hinein. Anita und ich wagten eine Abfahrt.