Freitag, 27. Februar 2015

Zeltzubehör


Diese Woche traf ein Paket aus der "Nordheide" ein. Ich hatte sehr spontan eine Zelthutze bestellt, die neuerdings bei Albert im Angebot ist und die meine Paddelkumpanen schon seit fünf Jahren haben. Ich ziehe es zwar vor mein Tarp zwischen Bäumen abzuspannen, aber manchmal sind einfach keine da.

Weil ich schon dabei war und mir zum Abschied aus meiner alten Abteilung ein größeres Geldgeschenk gemacht wurde, bestellte ich noch sündhaft teure japanische Heringe weil die Kunsstroffteile an den französischen, die ich in Benutzung habe, allmählich kaputt gehen. Die japanischen Heringe gelten als grundsolide und machen auch den Eindruck, dass sie nicht kaputt zu bekommen sind.

Beigelegt hat Albert noch zwei Aufnäher. Den mit Alberst Firmensymbol hat mir mein jüngster Sohn gleich abgeschwatzt. Den vom "Tentip Owners Club" bin ich nicht losgeworden. Ich kann ihn leider auch nicht brauchen weil mein Tipi ja noch eine altehrwürdiges Moskoselkåta ist.

Den Namen hatten die Zelte bevor sich die Firma ins international geläufigere "Tentipi" umbenannt hat.

Sonntag, 22. Februar 2015

Nagoldfahrt


Beim "Trockentraining" am sonnigen Freitag kam die Idee auf am Sonntag doch eine Paddeltour zu unternehmen. Der Sonntag war dann zwar nicht ganz so sonnig aber die Tour unternahmen wir dennoch. Wir entschieden uns für die länger nicht mehr besuchte Nagold.


Ruth und ich hatten einen Wildwasser-Tandemcanadier, mit dem wir erfreulich gut zurecht kamen, gewählt. Zuletzt bin ich in dem Boot 2008 mit Rolf auf der Nagold gepaddelt und habe bei der gelegenheit mein damaliges Lieblingspaddel ruiniert.


Dergleichen Missgeschicke blieben uns heute erspart. Boot und Material blieben intakt.

Ruth hatte meinen etwas zu großen Trockenanzug an, der ja nicht mehr richtig dicht ist aber gegen Wasserspritzer gut schützt. Davon bekamen wir einige ab als wir durch die Schwallpassagen rauschten und unten ins Kehrwasser einschwenkten.


Unterhalb der Schwälle wurde eifrig in den Surfwellen gespielt. Der Pegel lag knapp unter 120 cm und viele Surfstellen waren glatt überspült. Aber auch die Steine, die sonst etwas hinterhältig im Uferbereich (und manchmal auch mitten im Fluss) lauern lagen heute weit unter Wasser.
Wir waren mit drei Kajaks und drei Canadiern zugange und genossen die einigermaßen flotte Strömung. Das Wasser erschien mir kälter als die Luft (ca. 5°C). Wir hüteten uns vor allzu intensivem Kontakt damit. Es war heute keine Kenterung zu verzeichnen.


Wie üblich machten wir eine kleine Vesperpause im Kurpark von Bad Liebenzell. Die Kurverwaltung hat uns zu diesem Zweck extra einen kleinen Pavillon errichtet, in dem Bänke kreisförmig angeordnet sind. Zu bemängeln ist, dass der Wind durch diesen Pavillon pfeift.
Wir dehnten die Pause deshalb nicht über Gebühr aus sondern brachen bald wieder auf um das letzte Stück der Strecke hinter uns zu bringen. Unterhalb von Bad-Liebenzell wird die Nagold braver und langweiliger, aber der letzte Abschnitt lohnt sich dennoch weil er nach Monbachtal führt.


Dort befindet sich die Flößergasse, die heute von quer liegenden Bäumen blockiert war, so dass wir links daran vorbei paddeln mussten. Bei niedrigerem Pegel wäre das nicht gegangen.


Wichtiger noch als die Flößergasse finde ich das Café der Liebenzeller Mission für dessen Besuch wir uns aus unseren Paddelklamotten schälten um in etwas seriöserer Kleidung die frisch renovierten Räumlichkeiten dieser Einrichtung zu betreten.
Unter erbaulichen Bibelsprüchen genossen wir vortreffliches Backwerk und ermunternden Kaffee, planten weitere Paddeleskapaden und plauderten eifrig. Schließlich verließen wir gesättigt und nur unzureichend erleuchtet das gastliche Haus und machten uns auf den Heimweg.


Mehr Bilder gibt es in einem Webalbum.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Selfies

Mit Blick auf den Wetterbericht hatte ich mir diesen Donnerstag frei genommen und war etwas enttäuscht, dass die angekündigte Sonne sich erst am Mittag gegen die Nebelsuppe durchsetzen konnte. Es wurde nur recht allmählich warm und wir beschlossen deshalb uns erst kurz vor Drei am Bootshaus zu treffen.


Wir nahmen - wie üblich - den Prospector und ordneten uns darin anders als sonst an. Ruth übte Ausgleichsschläge und ich durfte gleichmäßig Bugpaddeln. Gelegentlich setzte ich aus und peilte mit dem Fotoapparat nach hinten. Dabei entstanden ein paar zeitgemäße "Selfies".


Wir paddelten ein kleines Stück in die Steinlach hinein, kamen aber nur bis unter die Brücke weil der Pegel so niedrig war, dass das Boot aufsetzte. Auf dem Rückweg begegnete uns Angi, die mit dem wilden Quake ihre Übungsrunden auf dem ganz und gar nicht wilden Neckar drehte.

Sonntag, 15. Februar 2015

Wie immer im Februar


Wie in den vergangenen Jahren , 2009, 2010, 2013, 2014) waren wir noch im Winter auf der Großen Lauter. Anders als in den letzten Jahren haben wir diesmal kein Großrudel zusammen getrommelt sondern sind im kleinen Kreis der Paddelfreunde unterwegs gewesen.
Das hatte ich mir letzten Jahr schon vorgenommen und das war eine gute Entscheidung. Dass wir die Fahrt immer nur im Winter machen liegt daran, dass der Fluss in den Sommermonaten an den Wochenenden für die Befahrung gesperrt ist. Warum fahren wir dann nicht eigentlich an einem Wochentag? 


Wir starteten wie üblich in Buttenhausen und waren mit drei Tandemcanadiern, zwei Solocanadiern und einem Kajak unterwegs. Anita schwang als einzige ein Doppelpaddel und hatte keine Mühe mit den schnellen Tandembooten mit zu halten.
Rolf hatte Julien mit in den Bug genommen, der seit letzten Jahr vorwiegend mit den Polospielern paddelt. Ich hoffe, wir betagten Wanderpaddler haben ihn nicht zu sehr abgeschreckt. Es paddelt gewöhnlich Kajak, ist aber auch im Canadier gut zurecht gekommen.


Wie üblich legten wir an dem Wasserrastplatz unterhalb der Ruine Hohengundelfingen eine Pause ein. Rolf bereitete einen Tee zu, Sabine spendierte kandierte Nüsse und die meisten nahmen Butterbrote und Getränke aus Thermosflaschen zu sich.


Anfangs hatten wir noch alle Handschuhe an weil die Temperaturen dies ratsam erscheinen ließen, aber allmählich gewöhnten wir uns an die Kälte und kamen auch bei -1°C ganz gut ohne Handschuhe zurecht.


Klemens wurde übermütig und schleppte sein Boot im Laufschritt den Hang hinauf. Dann ging es in flotter Fahrt über den Schnee bergab (Originalvideo). Anita machte das gleich nach. auch auf die Weise wird es einem bei diesen Temperaturen warm.


Wir beendeten nach geraumer Zeit unsere Pause und paddelten die paar hundert Meter bis zur Umtragung des Wehrs "im Bürzel". Ruth und ich stiegen nicht an der üblichen Ausstiegstelle aus sondern paddelten noch ein Stück weiter.

Dafür trugen und zogen wir unser Boot auch weiter weil wir mit dem langen Prospector nicht die verwinkelte Passage unterhalb dieses Wehrs paddeln wollten. Klemens, Annita und Eckhard paddelten souverän durch diese "Wildwasser"-passage.


(hier findet sich das Originalvideo)


In Wittsteig bekamen wir es erneut mit einer längeren Umtragung zu tun, die leider nur teilweise über schneebedeckten Boden führte. Warum in so einem kleinen Nest sogar Nebenstraßen geräumt und gestreut werden ist für mich rätselhaft. 

Anschließend kommt ein flacherer Abschnitt, in dem der kleine Fluss, der an vielen Stellen schmaler als eine Bootslänge ist, stark mäandert. Immer wieder sieht man von den voraus- oder hinterher Paddelnden lediglich die Köpfe.


Schließlich kamen wir in Indelhausen an, wo wir die Autos deponiert hatten. Wir verluden die Boote, zogen uns um und verstauten unser Gerümpel in den Vehikeln. Dann fuhren wir zurück nach Buttenhausen, wo wir - auch das hat Tradition - im Café Ikarus noch Kaffee und Kuchen zu uns nahmen. Hier wurde eifrig geplaudert und die Idee kam auf, dass wir gegebenenfalls kommenden Sonntag doch den anschießenden Abschnitt paddeln. 
Das ist der Teil der Großen Lauter, der den Hohen Giessel beinhaltet. Diesen knapp drei Meter hohen Wasserfall ist Claudius bei unserer letzten Fahrt 2010 hinunter gepaddelt. Wir werden das natürlich diesmal nicht tun. Aber wenn das Wetter gut ist und der Schnee weiterhin liegt böte sich so eine Wiederholung nach fünf Jahren wieder mal an.

So nett die heutige Fahrt war - auf eine Wiederholung gleich im nächsten Jahr bin ich nicht richtig scharf. Da erscheint mir die sommerliche Wochentagsvariante erheblich attraktiver. Für winterliches Wanderpaddeln im Februar suchen wir uns gern auch mal ein neues Ziel.

Sonntag, 8. Februar 2015

Regalmeter


Es ist schon wieder ein Weilchen her, dass ich mich mit der Kanuliteratur, die sich im Lauf der Jahre bei mir angesammelt hat, beschäftigt habe. Heute habe ich spontan dreieinhalb Meter skandinavische Kriminalliteratur verlagert und damit Platz geschaffen um die Kanubücher grob zu sortieren.

Die Kategorien, die ich dabei gebildet habe, konnte ich nicht völlig klar abgrenzen. Aber das macht nichts. Ich baue ja keine wissenschaftliche Bibliothek auf.

Neuerdings lagern die "Coffeetable"-Bücher direkt über dem Computer-Monitor. Früher waren sie unter dem Tisch versteckt. Vielleicht blätter ich künftig häufiger darin.

Darüber stehen die "Lehrbücher" in Reih und Glied. Davon habe ich inzwischen eine ganze Menge.


In dem Regal, das ehemals die Krimis beherbergt hat, stehen zunächst alle Bücher, die sich mit Bootsbau beschäftigen. Das ist ein bereich, den ich noch ausbauen will. Deshalb habe ich hier eine Lücke gelassen. Es folgen Bücher, die Flüsse, Seen und Landschaften beschreiben: Paddelreviere.

Eigentlich wäre von hier aus der Übergang zu Kanureseise-erzählungen nahe liegend. Ich habe dazwischen aber noch historische Literatur einsortiert. Schließlich kommt Literatur eher theoretischer Natur und dann folgen jede Menge Romane.

Samstag, 7. Februar 2015

Nicht in Form


Seit ich einen erheblich aufregenderen Job habe fehlen mir die Paddelunternehmungen nicht so sehr wie früher. Entsprechend seltener komme ich aufs Wasser. Das hat Auswirkungen auf meine Kondition, wie ich heute feststellen musste.

Das Wetter war so blendend schön, dass ich in der Mittagspause gar nicht anders konnte als ans Bootshaus zu fahren, wo neuerdings an der großen Kastanie der geschenkte Gaul - Verzeihung: das geschenkte Boot lagert. Ich werde es vor dem Frühlingsfest einmal gründlich putzen um es bei der Gelegenheit arglosen aber kräftigen Paddelfreunden anzubieten. Wenn es keiner will mache ich einen Sandkasten oder ein Hochbeet daraus.

Ich nahm das Soloboot aus dem Bootsregal und fand ein paar Neoprenhandschuhe, die mir geeigneter erschienen als die Fleece-Handschuhe, die ich mitgenommen hatte. Dann paddelte ich los. Ich merkte schnell, dass die Entscheidung für die Handschuhe aus dem kalten Bootshaus keine gute gewesen war.

Mit eisig kalten Fingern und völlig saft- und kraftlos schob ich das eigentlich schnelle Boot träg übers Wasser. Ein kalter Wind blies mir entgegen und ich war froh dass ich am unteren Ende der Neckarinsel umkehren und mit etwas Rückenwind wieder gegen die Strömung anpaddeln konnte.

An einer sonnigen windstillen Ecke legte ich am Ufer an und schob die Hände ein Weilchen unter die Schwimmweste. Danach ging es besser. Am Bootshaus angekommen lagerte ich das nasse Boot wieder ein und machte mich auf den Heimweg. Ich muss dringend irgendeine Form von Ausdauertraining betreiben. Am besten Paddeln. Das hat mir bisher immer Spaß gemacht.

Freitag, 6. Februar 2015

Kurzer Entschluss

Heute habe ich kurzentschlossen Holzleisten geordert. Es handelt sich um 4 mm starke Rechteckleisten. Die Leisten sind 2,4 Meter lang und 24 mm breit. Ich werde jetzt also erstmal einen Woodstripper im "fließenden Verbund" nach der von Gil Gilpatrick beschriebenen Bauweise bauen. Da ich vermute, dass das Holz wenig ansehnlich ist werde ich wohl auf alle Fälle die Außenseite des Boots nach gründlichem Schliff mit durchgefärbtem Gelcoat bedecken. Wenn das Holz einigermaßen hübsch ist bekommt die Innenseite des Bootes immerhin eine transparente Schicht.


Das Holz bildet ja ohnehin bei dieser Bauweise die mittlere Sandwichschicht und trägt nicht weiter zur Stabilität bei. Es sind die äußeren Schichten aus Glasfaser, die dem Rumpf Steifheit verleihen. Ich hätte - wie zwischenzeitlich mal angedacht - auch einfach Sperrholzleisten nehmen können, aber die hätte mir niemand ohne Verletzung berufsgenossenschaftlicher Sicherheitsrichtlinien in 25 Millimeter-Streifen geschnitten.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Klemens hat Geburtstag

Heute hat Klemens einen runden Geburtstag. Er lebe hoch! Dreimal hoch!

Klemens ist einer meiner bevorzugten Paddelpartner – einmal weil er ein netter Kerl ist, dann weil er glänzend paddeln kann und natürlich auch, weil er immer wieder großartige Fotos macht und schließlich, weil man sich mit ihm in der Nähe immer sicher fühlen kann. Ich versuche ihn immer wieder zu überreden, doch eine Trainerlizenz zu erwerben, denn wenn er Trainingsaufgaben übernimmt, ist er der geduldigste Lehrer, den ich kenne.

Obwohl er sich nun rapide dem Greisenalter nähert, mag er es am liebsten, wenn das Wasser um ihn herum zischt und brodelt, paddelt aber auch stoisch ruhig und effizient die ruhigeren Abschnitte in seinem kleinen Wildwasserboot. Ohne Anita geht er nicht gern paddeln.


Drum ist sie auf der kleinen Collage, die ich aus allen Bildern von Klemens, die im letzten Jahr in diesem Paddeltagebuch zu finden waren, zusammengestellt habe, auch zu finden. Da ich fast kein Bild unterschlagen habe, veranschaulicht diese Bildersammlung, was für ein verwegener und liebenswerter Tattergreis dieser jetzt hochbetagte Klemens eigentlich ist.

Mögen noch viele Jahre gemeinsamen Paddelns vor uns liegen!

Sonntag, 1. Februar 2015

Kosmetik

Um den Eindruck zu verwischen, dass ich an dem Boot in der Zwischenzeit nichts gemacht habe, habe ich eben in aller Eile kleine Leisten gesägt und mit Blumendraht an die Mallen gebunden. So vermittelt zumindest die eine Hälfte des Bootes heute Nachmittag, wenn Charly, Sabine und Matthias zum Kaffeekränzchen und zur Begutachtung meiner Baufortschritte kommen, eine Ahnung davon, wie das Boot am Ende mal aussehen könnte.

Aus der anderen Richtung betrachtet wird deutlich warum ich in meiner Werkstatt lediglich ein Soloboot bauen kann. das Fenster, aus dem ich es später einmal aus der Werkstatt befördern muss ist gerade einmal fünf/sechs Zentimeter breiter als die mittlere Malle. Ich sollte mich davor hüten zu viel Material auf die Mallen aufzutragen bevor ich die eigentliche Bootshülle anfertige.  Deshalb scheidet die Hartschaum-Methode erstmal aus.