Sonntag, 28. August 2022

Nebelmorgen

Ich wollte noch eine der vermeintlich* letzten Gelegenheiten nutzen früh morgens aufs Wasser zu gehen. Heute war es nebelig, was eine ganz andere Atmosphäre erzeugte, als sie Freitagmorgen vorgeherrscht hat.




Zu berichten gibt es von dieser Fahrt eigentlich nichts. Ich habe mich diesmal nicht auf die Bank beim Stocherkahnanleger gesetzt um über die Welt das Leben und dergleichen nachzudenken. Ich war etwas früher unterwegs als Freitag, so dass mir der Sonnenaufgang entgangen ist (der wäre bei dem Nebel vermutlich ohnehin wenig spektakulär ausgefallen). Es war zwar eine ereignislose aber höchst befriedigende Paddeltour.


* in Wirklichkeit hindert mich nichts daran auch künftig früh zu paddeln, aber ab morgen muss ich wieder arbeiten und der ungemütliche kalte und feuchte Herbst kündigt sich an, in dem ich erfahrungsgemäß wenig Lust auf morgendlichen Wassersport habe. 

Freitag, 26. August 2022

Urlaubsausklang


Nachdem ich gestern aus dem Urlaub zurückgekehrt bin, erste Aufräum- und Reinigungsarbeiten erledigt habe, bin ich zu meiner Badestelle, die ich vor dem Urlaub regelmäßig besucht habe, gefahren. Ich habe zwar gebadet, aber nach dem Aufenthalt in Dänemark, dem klaren Suß- und Salzwasser, ist das Neckarwasser einfach nur "muffelig". Der warme Sommer hat den Algenwuchs über die Maßen gefördert und allerlei Aas scheint an den Ufern zu dümpeln. So schnell gehe ich nicht wieder ins Wasser.

Aufs Wasser dagegen bin ich heute morgen nochmal gegangen. Am Bootshaus campieren Übernachtungsgäste, die einen wachsamen Hund dabei haben. Der hat meine Fahrtvorbereitungen mit ausdauerndem Gebell begleitet. Tut mir ja leid, aber es ist wohl ein selbstgewähltes Schicksal, wenn man so einen Hund dabei hat und bei Kanuklubs nächtigt, wo jemand auch mal morgens um halbsechs auf die Idee kommt zu trainieren.

Ich setzte das Boot an Anleger ein, wo die großen Steinblöcke immer tiefer in den Uferkies absinken. Das erschwert das Einsteigen ins Boot, auch wenn es zunächst eine sichere kleine Anlegebucht für schlanke Boote bietet.

Ich paddelte entlang der Neckarfront und steuerte den Anleger an der Hermann-Kurz-Straße an. Dort befindet sich eine Bank, auf der ich mich - nachdem ich das Boot über einen Stocherkahn gezogen hatte - niederließ und über den zurückliegenden Urlaub nachdachte.

Was das Paddeln anging war dieser Familienurlaub nicht so ergiebig, die Paddeltouren, die ich auf Hin- und Rückfahrt unternommen habe, waren allerdings sehr schön und erlebnisreich. Ich werde mich lange gerne daran zurückerinnern und meine Einträge in diesem Paddeltagebuch helfen mir dabei. 

Der Familienurlaub in Nordjütland war nicht minder schön. Die eine einzige Paddeltour, die wir auf dem Vandet Sø unternommen haben, rechtfertigt kaum die  Mitnahme eines zweiten Bootes (die allerdings keine Auswirkungen auf den Spritverbrauch hatte).
Die Tage am Strand, die vielen Ausflüge, die netten Gespräche und Unternehmungen und die zwanglose Atmosphäre bildeten doch einen Unterschied zu den Urlaubsfahrten der letzten Jahre. An die wiederum erinnerte die Hin- und Rückfahrt, auf der ich eher planlos einer groben Richtung nach unterwegs war und spontane Abstecher machen konnte. 

Der Urlaub ist vorbei, Montag geht es wieder zur Arbeit. Vorher muss ich noch allerhand erledigen und der September ist auch schon ziemlich verplant. Erst Ende September stehen einige Tage im Engadin mit den Paddelfreunden auf dem Programm, ob ich dabei allerdings Wildwasser paddeln werde weiß ich noch nicht. Zu lange habe ich damit jetzt ausgesetzt und habe gewisse Zweifel, ob ich dem noch gewachsen bin.

Mittwoch, 24. August 2022

Schaalseekanal

Vom Urlaub 2020 her kannte ich eine gute Übernachtungsstelle am Schaalseekanal. Die steuerte ich an und weil ich nach der langen Fahrt Hunger und ein Bewegungsbedürfniss hatte holte ich das Boot vom Autodach und paddelte den Kanal bis nach Salem, wo ich etwas zu essen bekam. Viel mehr gibt es von dieser kleinen letzten Urlaubspaddeltour nicht zu berichten. Aber ein paar Bilder sind dabei entstanden:




Brede Å

Der letzte Fluss auf meiner Liste war der Brede Å unterhalb von Ribe. Als ich am Anfang des Urlaubs in der Gegend war, war mir ein Prospekt in die Hände gefallen, in dem Kanutouren auf diesem Fluss angepriesen wurden. So etwas mache ich gern.

Ich habe an einer Brücke (Ellum Bygade) auf einem etwas vernachlässigten Kanurastplatz übernachtet und war früh am Morgen auf dem Wasser. Die Nacht war mild, die Sonne ging am Horizont auf und ich paddelte wie üblich gegen die Strömung. 

Davon hat der Brede Å nicht besonders viel, aber genug um gewisse Schwierigkeiten zu erzeugen, die das Paddeln zwar anstrengend, aber auch reizvoll machen. 

Hin und wieder gab es kleine Schwallpassagen, in denen ich das teure leichte Bentshaft-Paddel zur Seite legte und zum nicht minder teuren, aber robusten Expedition Plus zu greifen, dass ich nicht selten als Stakstangenersatz mißbrauchte.

Kurz vor Løgum Kloster gibt es drei Stellen an denen Wasserbauingenieure den Fluss renaturiert haben ohne Rücksicht auf den örtlichen Kanuverleiher zu nehmen. Vielleicht deswegen sind die Einsatz- und Pausenstellen des Kanuverleihers oberhalb dieser Stellen überwuchert und unbrauchbar. Es war gar nicht leicht mal aus dem eng eingeschnittenen Flusslauf hinauf zu klettern um einen Eindruck von Løgum Kloster zu bekommen. 


Mich hat es nicht beeindruckt (von Flussufer aus kann man auch nicht viel erkennen). Ich kehrte um und paddelte - kritisch beäugt vom lokalen Nutzvieh - wieder zurück zum Auto. Der Rückweg war mal wieder erheblich schneller als der Hinweg.
Zurück am Auto nahm ich erstmal ein zweites Frühstück zu mir bevor ich mein Boot und den ganzen Krempel verstaute und nochmal Richtung Rømø und Ribe fuhr. Es war noch früh am Tag und ich wollte noch ein paar Holzhandlungen abklappern. 

Meine Holzsuche blieb erfolglos (Ich benötige sechs Quadratmeter "Sachsenstab" oder "Beadboard", aber selbst die dänischen Holzhändler haben sowas nicht. Ich muss wohl nochmal nach Schweden fahren). 
Am frühen Nachmittag trat ich die lange Heimfahrt Richtung Tübingen an.

Montag, 22. August 2022

Skjern Å gleich zweimal


Ich hatte ein Stück oberhalb von Skjern etwas abseits vom Fluss auf einem Anglerparkplatz übernachtet, war dann aber zum Bådehavn gefahren um von dort aus den Fluss aufwärts zu paddeln. Er erwies sich als ziemlich breiter "mittelträg" dahin fließender Wiesenfluss.


Nach gut zwei Kilometern hatte ich genug, drehte um, beglückte zwei Angler mit im Schilf gefundenen Schwimmern und packte das Boot wieder auf das Auto. Ausschließlich zwischen Schilfrändern wollte ich heute nicht paddeln. 

Ich fuhr wieder ein Stück flussauf und setzte das Boot bei Fandens Eng ein. 

Dort fließt der Fluss zwischen Weiden. Die Pferde und Rindviecher mögen Schilf und befreien das Ufer weitestgehend davon, so dass der Blick über das flache Land schweifen kann. 

Der Fluss ist geringfügig schmaler, fließt etwas flotter und bildet hier und da sogar kleine Stufen (weiter oben befinden sich sogar kleine Schwallpassagen, die den Einsatz der Stakstange nahe legten). Ich paddelte kraftsparend in den Innenkurven.

Immer wieder stehen Angler (eine einzige Anglerin habe ich gesehen) am Ufer und grüßen freundlich. Sie sind scharf darauf einen kapitalen Lachs zu angeln, der hier flussauf zu seinen Laichgründen zieht. Das Angeln ist stark reglementiert. 

Auch auf diesem Abschnitt habe ich nach knapp drei Kilometern gewendet. Er hat mir besser gefallen als der Abschnitt bei Skjern. 

Meinen ursprünglichen Plan von einem Segelboothafen aus über ein Stück Limfjord in den Fluss hinein zu paddeln habe ich verworfen. Der Fluss wird besonders viel Schilf aufweisen und es lässt sich schwer abschätzen wie sich der Wind entwickelt. Womöglich verunmöglichen bei meiner Rückkehr große Wellen auf den Fjord das Paddeln.

Sonntag, 21. August 2022

Lindenborg Å

Die Nacht hab ich an der Kanustation "Klepholm Naturbase" verbracht. Für meine Verhälntisse eher "spät" am Morgen bin ich ab ca. 7:00 Uhr den Lindborg Å aufwärts gepaddelt. Er hat eine gleichmäßige nicht zu schnelle Strömung, so dass ich gut voran kam.

Ich bin doch über zwei Stunden unterwegs gewesen bis ich an eine Stelle kam, an der es überhaupt nicht mehr weiter ging. Kurz davor befindet sich auch die Einsatzstelle des örtlichen Bootsvereleihs. Der Verleiher lud gerade allerhand Aluboote aus. Offenbar hatte sich Kundschaft angemeldet.


Ich nahm das zum Anlass zügig umzukehren. Die neun Kilometer Rückfahrt habe ich in deutlich schnellerem Takt) mit Hilfe von Strömung und Rückenwind) bewältigt. Die Sonne schien bei der Hinfahrt. Auf dem Rückweg zogen Wolken auf. 
Der kleine Fluss speist sich überwiegend aus Quellen und fließt durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Eine Quelle (Blåkilde) habe ich mir angesehen. Ich bin mehrere Male ausgestiegen - da wo das ging. 
Über weite Strecken (vor allem oberhalb der Blåkilde) ist der stark mäandernde Wiesenfluss von Schilfrändern eingefasst. 

Just als ich wieder an meiner Einsatzstelle ankam kam nochmal die Sonne raus. Ich wollte ein kurzes Bad nehmen. Als ich dabei allerdings bis zu den Kien im Schlamm einsank verzichtete ich. Ich verstaute das Boot und Nieselregen setzte ein. Perfekts Timing!

Donnerstag, 18. August 2022

...und nochmal im Nieselregen

Früh am Morgen bin ich nochmal zum Vandet Sø gefahren um eine Runde flott voran zu paddeln. Trotz der frühen Stunde war es bereits recht windig. Und als dann Nieselregen einsetzte kürzte ich die Fahrt ab. Es war trotzdem schön. 

In der kommenden Woche verlasse ich Nordjütland und den festen Wohnsitz dort. Ich habe dann einige Zeit bis ich wieder zuhause sein muss und plane noch ein paar Gewässer entlang der Küste zu besuchen und - bei brauchbarem Wetter - zu paddeln. 

Unter anderem schwebt mir eine Paddeltour auf dem Hauptstrom des Skjern, der in den Ringkøbing Fjord mündet, vor. Mal sehen ab wo ich wieweit gegen die Strömung voran komme. Dann wäre da noch der Bredå südlich von Ribe.


Auf dieser Karte sind allerhand Paddelmöglichkeiten eingezeichnet (zumeist wohl Seekajaktouren). Wenn das Wetter mitmacht werde ich mich also noch ein paar Tage hier aufhalten.

Montag, 15. August 2022

Vandet Sø

Hier oben in Nordwestjütland gibt es weder paddelbare Flüsse noch Seen, auf denen Paddeln erlaubt wäre; mit Ausnahme des Vandet Sø. Der benachbarte Nors Sø ist bereits wieder Naturschutzgebiet. Wir haben den Vandet Sø am Vormittag besucht und waren rechtzeitig vor Einsetzen des Küstenwinds auf dem Wasser, das spiegelglatt war. Der See ist sehr flach. Immer wieder ragen große Wasserpflanzen bis knapp unter die Wasseroberfläche. Die Ufer sind fast durchgängig mit Schilf besetzt. Es ist etwas eintönig, an ihnen entlang zu paddeln. 


Die Ein- und Aussatzstelle befindet sich am Ostufer und wird über eine lange Holztreppe erreicht. Wir haben nach der Paddeltour trotz der frühen Morgenstunde noch ein kurzes erfrischendes Bad genommen. Dann gings wieder zurück an die Nordküste.