Mittwoch, 19. August 2015

Kleine Urlaubspause

Die nächsten Tage wird in diesem Paddeltagebuch nichts passieren. Das Auto ist gepackt, morgenfrüh geht es los in den lang herbei gesehnten Urlaub in Slowenien. Erst im September werden ich wieder Beiträge schreiben. Dann hoffentlich gleich eine ganze Reihe wie 2011 und 2013.

Montag, 17. August 2015

Spontankauf


Nachdem meine Mitstreiter Samstagmorgen in aller Frühe Richtung Slowenien aufgebrochen sind habe ich mich auf dem Heimweg gemacht, ein üppiges Frühstück mit jeder Menge frischen Brötchen verspeist und anschließend ein wenig im Internet gestöbert, wo jemand einen quasi ungebrauchten Pyranha-Prelude angeboten hat.


Vermutlich als Ersatzbefriedigung habe ich das Boot spontan erworben. Ich bereue nichts!

Die Bilder aus der Anzeige ließen vermuten, dass mit diesem Boot nie ernsthaft Wildwasser gepaddelt wurde und heute beim Abholen hat sich das bestätigt. Die Besitzerin hat nicht einmal den Bulkhead angepasst. Sie hat sich so ins Boot gesetzt, und es "entsetzlich kippelig" gefunden.

Das Boot wurde also selten bis nie benutzt und lagerte lange Jahre in einer trockenen Garage im Dunkeln. So kommt es, dass nichts verblichen ist, die Originalluftsäcke dicht sind und selbst Grate von der Gußform sowie PE-Fasern an den Nieten noch am Boot sind.

Ich habe mich - nachdem ich heim gekommen bin - damit beschäftigt diese Fabrikationsüberbleibsel zu entfernen und den Bulkhead an meine Körpermaße anzupassen. Dazu musste ich beherzt allerhand Schaummaterial abschneiden. Ich habe ja unlängst an Charly's und Sabine's Booten geübt und jegliche Skrupel verloren. Jetzt passt mir der Prelude wie angegossen was eine Probefahrt beim Bootshaus bestätigt hat.


Vermutlich bleibt der Phantom jetzt doch zu Hause. Den Skeeter nehme ich für Lorenz mit. Und wenn sich im Urlaub der Prelude für mich bewährt sollte ich ernsthaft erwägen die beiden anderen Boote endlich zu verkaufen.

Sonntag, 16. August 2015

Fischkadaver


Erst am Abend habe ich mich auf eine kleine Neckarfahrt aufgemacht. Prompt begann es auch zu regnen. Feiner Nieselregen begleitete meine Fahrt und der Aufenthalt unter einer Brücke war eigentlich unnötig. Der Regen hörte nicht auf und das neu angebrachte Grafitti ließ sich einfach nicht deuten. Die Gesamtwirkung des Schriftzugs ist durchaus künstlerisch und harmonisch. Nur lesbar ist er nicht und dann wird er in meiner Auffassung unsinnig.
Ich fuhr wieder Neckarabwärts und entdeckte auf meiner Fahrt mehrere große Fischkadaver. Offenbar hat die lang anhaltende Hitze und Trockenheit für zu warmes sauerstoffarmes Wasser gesorgt. Die großen Raubfische haben das nicht überlebt.


Samstag, 15. August 2015

Alles super


Gesternabend trafen wir uns noch einmal am Bootshaus. Letzte Absprachen wurden getroffen und die, die schon heute fahren wollten, verabredeten sich für sechs Uhr an einer Tankstelle. Da trafen sie sich dann auch und tauschten Handynummern aus.

In einer knappen Woche darf ich ihnen hinterher fahren. Dann beginnt mein diesjähriger Sočaurlaub. Ich hoffe sehr, dass er so schön wird wie 2011, mindestens aber wie der 2013.

Nachtrag am Abend: Inzwischen erreicht mich das Bild einer kleinen Zeltstadt. Meine Paddelfreunde sind offenbar gut angekommen.


Freitag, 14. August 2015

Hochrhein bei Hitze

Andrea verbringt ihren Urlaub am Bodensee und hat schon im Vorfeld eine Hochrheinfahrt angezettelt, für die sich manch eine/r derer, die noch keinen Urlaub haben den Mittwoch frei genommen hat. So hab ich das auch gemacht.


Erdmann war schon einige Tag in der Schweiz und ist zur Einsatzstelle in Wangen/Öh-ningen gekommen. Dorthin kamen auch zwei Drittel der übrigen Teilnehmerschaft. Die anderen trafen wir in ihren Luftbooten in Öhningen wohin wir über den seenartigen Abschnitt unterhalb von Wangen paddelten.


Dieser Abschnitt erwies sich als besonders mühsam und wir überlegen ob wir nicht künftig immer in Öhningen einsetzen, wo auch mehr Parkplätze zur Verfügung stehen und sich ein Kiosk und Toilettenanlagen befinden.


In voller Besetzung paddelten wir dann nach Stein am Rhein. Auf diesem Abschnitt macht sich erstmalig Strömung bemerkbar. Ich finde es immer wieder großartig, wie man plötzlich wahrnimmt, dass die Steine auf dem Flussgrund durch das klare schnell fließende Wasser hindurch erkennbar werden.

Unterhalb von Stein am Rhein haben wir auf einer schattigen Kiesbank auf der Schweizer Seite die erste Pause eingelegt. Mitgebrachtes wurde verzeht, es wurde geplaudert und einige haben die Badesachen ausgepackt und sich im Fluss erfrischt. die Hitze war aber auch unerträglich.


Im Fluss erfrischt haben sich an diesem Mittwoch so einige. Immer wieder trieben führerlose Boote vorbei neben denen die Bootseigner her schwammen. Andere verzichteten ganz aufs Boot, ließen ihr Hab und Gut in wasserdichten Säcken neben sich her gleiten und schwammen Richtung Schaffhausen.


In die Richtung machten wir uns auch bald wieder auf. Mir schwebte ein Eiskaffee im Strandbad in Hemishofen vor, aber der Trubel in dem Bad hielt uns vom Anlegen ab.


Wir paddelten weiter an der Bibermühle vorbei Richtung Diessenhofen. Der Pegel war niedrig und der Fluss von Kiesbänken gesäumt, auf denen immer wieder mehr oder weniger sittsam bekleidete Badegäste lagerten. Wir hasteten vorbei und allmählich kam der Wunsch nach einer weiteren Badepause auf.

Diese Badepause kam aber erst in Laag kurz vor Büsingen zustande. Bis dahin unterquerten wir die historische Holzbrücke bei Diessenhofen. Während der Pause kam endlich auch mal ein Fahrgastschiff vorbei. Diese Schiffe verkehren eigentlich stündlich und pflegen große Wellen am Ufer zu verursachen.


Dieses Schiff entwickelte kaum Wellen, so dass wir unsere Boote völlig unnötig hoch auf das Kiesufer gezogen hatten. Es wurde wieder gebadet (Einstieg weiter oben, von der Strömung hinunter treiben lassen, Ausstieg noch in Sichtweite der Boote). Und dann machten wir uns auf den Weg nach Paradies.


Das Paradies liegt auf der linken Flsusseite, was mich zu der Behauptung verleitete, "das Paradies liegt immer links". Als mir später dann Angi eine rote Socke als Warnfähnchen fürs Boot stiftete verdichteten sich alle Vermutungen über meine politische Orientierung.

Im Paradies angekommen wurden die Luftboote ihrer Luft beraubt und verstaut, Johann baute sein Faltboot ab und wir wuchteten unsere Festboote aufs Autodach. Dann gings zurück nach Öhningen wo ich endlich einen Eiskaffee bekam (Vielen Dank Erdmann!).


Der Heimweg nach Tübingen bescherte uns zwei Staus so dass wir erste nach Neun Uhr im Dunkeln ankamen. Die Boote wurden verstaut, Ausrüstung umgeladen, eine Mütze im Auto vergessen (die kriegst Du wieder, Erdmann!) und dann gings nach Hause, wo ich nach kurzer Zeit völlig gerädert ins Bett sank.

So kommts, dass dieser Fahrtenbericht erst jetzt veröffentlicht wird. Aber die, die schon auf ihn warten befinden sich ja ohnehin zum Großteil noch im Urlaub. Einen schönen weiteren solchen wünsche ich ihnen (und mir weil meiner in der kommenden Woche losgeht).

Dienstag, 11. August 2015

Bastelnachmittag


Den Sonntagnachmittag haben wir Bastelarbeiten gewidmet. Matthias hat seine Polingstange "ertüchtigt" indem er Messingringe an den Enden angebracht hat. Dazu wurde die Stange leicht verjüngt, die Muffen aus der Klempner-Abteilung des Baumarkts aufgezwängt und verkeilt...

...und dann wurde die Oberfläche auf dem Bandschleifer glatt geschliffen. Dabei ist jede Menge feiner Messingstaub angefallen. Das Ergebnis sieht zunächst edel und wertvoll aus (das gibt sich im Gebrauch). Hoffentlich verlängert sich die Lebensdauer der Stange hierdurch auch wirklich.


Dann wurden Einkäufe für die Ausrüstung der Wildwasserboote mit Pumpen, Elektrik, Kabeln und Schläuchen ausgepackt. die Installation dieser Utensilien erfordert einige Überlegung und nicht wenig Mut. Es muss schließlich ein ziemlich großes Loch in das Boot gebohrt werden.

Dies wurde mithilfe eines Karosseriebohrers vollzogen, der eigentlich für Durchlässe für Antennen in Kotflügel gedacht ist. In Royalex erfüllt er seine Aufgabe noch viel geschmeidiger als in Blech. René leitete diese Arbeiten fachgerecht an. Nebenher gabs Kaffee und nette Gespräche.


Samstag, 8. August 2015

Polingtraining mit Strömung


Der Schwerpunkt des heutigen Freitagstrainings sollte - wenn es nach mir ging - eindeutig auf Kaffeetrinken liegen. Anfangs ließ sich dieses anspruchsvolle Trainingsziel auch realisieren. Eigentlich hatte ich vom gestrigen Wildwassertag genug und es war wieder mal sehr heiß.

Meine Mitstreiter wurden jedoch bald schwach und äußerten die fest Absicht noch aufs Wasser zu gehen.

Solchermaßen zu Aktivitäten genötigt packte auch ich das Tandemboot. Ruth wählte den Independence und wir paddelten hoch zum Kraftwerkkanal, aus dem erstaunlicherweise überhaupt kein Wasser kam. Sämtliches Neckarwasser wurde heute durch den Fluss geleitet.


Oben am Blockwurf stand Matthias bereits in seinem Prospector und beschäftigte sich damit, mit der Poling-Stange den Blockwurf hinauf zu staken. Ich gesellte mich dazu und spielte auch ein wenig in der Strömung herum. Der Wasserdruck vereitelte jedoch jeden Aufstieg.


Nichts desto trotz machte es Spaß in dem schäumenden Wasser hin- und her zu traversieren und sich ein Stück den Blockwurf hinauf zu schieben.


Immer mehr Paddlerinnen und Paddler trafen ein und bald wimmelte es vor Booten. Eine gewisse Uniformität bei den OC1-Paddlern ist letzthin zu beobachten. Da haben sich mehrere identische Boote eingeschlichen, die auch mal Seite an Seite am Ufer lagen.


Nach einiger Zeit wurde es mir etwas zu drängelig und ich machte mich auf den Rückweg. Am Bootshaus wurde ein Feuer entzündet und - wie üblich - gegrillt. Erst im Dunkeln machten wir uns auf den Heimweg. Es war immer noch richtig warm.