Mittwoch, 30. April 2014

Nachmacherei


Matthias hat neulich eben mal schnell eine Kiste für seinen Dutchoven gezimmert, nachdem die Nylontasche, in der der Topf geliefert wurde, kaputt gegangen ist. Bevor mich der Neid zerfrisst und meine Nylontasche reißt - dachte ich mir - baue ich auch eine stabile Packkiste.

Auf diese Weise ist nun in den letzten Tagen unter Nutzung von Rest- und Fundhölzern* eine Packkiste entstanden. Dabei habe ich - durch Matthias Vorbild inspiriert - auf gekaufte Beschläge für Griffe und Schlösser verzichtet und dunkel abgesetzte Holzleisten (vor allem aus Eiche) eingesetzt. Als Verschluss- und Öffnungsmechanismus habe ich ein altes Sprungseil durch den Deckel geführt. Daran kann man den Deckel aufziehen und damit kann man ihn - um die Griffe geschlungen - verschließen. Ob ich bei dieser Lösung bleibe weiß ich noch nicht so genau. Zunächst habe ich die Kiste satt mit Leinöl eingestrichen.


Für den Boden habe ich dünnes Sperrholz gewählt. Der schwere und stets rußige gusseiserne Topf ruht auf einem Holzkreuz, das ich darüber in die Kiste eingefügt habe. Das Sperrholz wird also überhaupt nicht belastet.

* in unserer Stadt findet regelmäßig eine "Holzabfuhr" statt, anlässlicher derer ich bei Hundespaziergängen gern mal einen Umweg nehme und mir bei der Gelegenheit die "Abfälle" sehr aufmerksam ansehe. Unbehandelte Regalbretter oder Leisten klemme ich mir dann unter den Arm.

Samstag, 26. April 2014

Bootswagen-Bastelei


Aus der Kategorie "lange liegen gebliebene Projekte" stammt der Linder-Bootswagen, den ich für den Courier anpassen wollte. Damit habe ich mich heute noch einmal abschließend befasst um ihn jetzt am Nachmittag ans Boot an zu passen (passt!)...

...und dann ins Gebälk des Bootshauses zu hängen. Denn er gehört eigentlich auch in die Kategorie "Dinge, die die Welt nicht braucht". Der Courier ist nicht gerade leicht, aber ich paddele damit Flüsse, an deren Umtragestellen selten befestigte Wege sind.

Ich muss das Boot also ohnehin tragen. Zudem ist der Linder-Bootswagen höllisch schwer und sperrig. selbst wenn er zusammen geklappt wird, was durch meine Konstruktion künftig erschwert wird.

Eigentlich wollte ich anschließend noch paddeln gehen aber ich hatte - was äußerst selten vorkommt - überhaupt keine Lust. Der Neckar ist überfüllt, dabei hat er extremes Niedrigwasser und kaum Strömung.

Freitag, 25. April 2014

Buntes Treiben


Es ist wieder jede Menge los auf dem Neckar. Ich habe den Fehler gemacht am Freitagspätnachmittag in die Stadt hinunter zu paddeln. Da waren Massen von Stocherkähnen, Ruder- und Tretbooten und dieses unsäglich hässliche Neckarfloss auf dem Wasser. Künftig werde ich wohl wieder neckaraufwärts paddeln oder den Fluss zu "Stoßzeiten" meiden.


Auch die "Flucht" in die relativ ruhige, absolutes Niedrigwasser führende Steinlach half nicht. Dort liegt jede Menge Müll herum. Irgendjemand hat Baustellen- absperrungen ins Wasser geworfen. In der Steinlach- mündung liegen jetzt Plastiktüten und Eimer herum.


Es wird Zeit, dass wir die Gewässer dieser Stadt ein wenig reinigen. Bei der Gelegenheit kann meiner Meinung nach auch das Floss beseitigt werden, auf dem ohnehin nur Saufgelage und Grillfeste stattfinden.

Längere Deichsel

Den Vormittag  habe ich damit zugebracht die längere Deichsel an den Anhänger zu schrauben. Ein geübter KFZ-Mechaniker hätte das sicher in einer halben Stunde hingekriegt aber ich habe keine Affinität zu Metallarbeiten.
Insbesondere das Lösen der alten Muttern hat mich länger beschäftigt. Aber mit etwas Telefonberatung durch Rolf und unter Zuhilfenahme eines auf den Ringschlüssel aufgesteckten Rohrs ist es mir gelungen die Muttern zu lösen.

Anschließend habe ich das drei Meter lange neue Deichselrohr um 30 Zentimeter gekürzt (meine längsten Boote sind gut fünf Meter lang und liegen künftig ziemlich mittig auf dem Hänger) und unter Verwendung neuer Bolzen und Muttern wieder fest geschraubt. Jetzt werde ich mit Hänger mal ein paar Kilometer fahren und dann alle Schrauben einmal anziehen.


Da ich nicht genug Kabelbinder hatte habe ich rotes Gewebeband zur Befestigung des Kabels verwendet. So stolpert hoffentlich niemand mehr über die Deichsel.

Jetzt bin ich noch auf der Suche nach vernünftigen Kupplungsbeschlägen für die Gerüststangen, die ich für den Aufbau verwendet habe. Der lagert gegenwärtig noch auf 10mm-Bolzen. Das ist mir auf Dauer zu unsicher. Diagonalstützen will ich seitlich auch anbringen.

Donnerstag, 24. April 2014

GOC-Treffen VII - Aufräumarbeiten

Nach der Paddeltour ist vor der Paddeltour oder "Nach der Tour ist vor der Thur".


Gestern Mittag habe ich das Zelt noch zum Trocknen am Bootshaus aufgehängt und am Nachmittag wieder abgeholt. Lediglich der untere Rand war noch ein wenig feucht - und natürlich der Zeltboden. Ich habe das Zelt gleich wieder in den Anhänger geladen und die Lebensmittel-, Küchen- und Klamottenkiste anschließend ins Wohnzimmer gewuchtet, wo sie nun durchgesehen und neu befüllt werden. Anschließend kommen auch sie wieder in den Anhänger weil wir übernächstes Wochenende für vier Tage an die Thur fahren wollen. Im Mai vor zwei Jahren war ich erst- und einmalig dort.

Vermutlich werde ich wohl mit der exakt gleichen Ausstattung wie zum GOC-Treffen an die Thur fahren und das erinnert mich daran, dass ich unter anderem zum GOC-Treffen gefahren bin um heraus zu finden, warum ich eigentlich Mitglied in diesem Verein bin.

So genau weiß ich das immer noch nicht. Und auch Matthias scheint keinen einleuchtenden Grund für eine Mitgliedschaft gefunden zu haben. Immerhin konnte sich mein Antrag durchsetzen das Logo des KVBW nicht länger zu benutzen.


Es gibt einen Bericht von Matthias, zahlreiche Bilder von ihm und von mir und weitere in einem Thread im Canadierforum. Inzwischen hat auch Eva auf der GOC-Seite ihre Eindrücke geschildert.

Wieder Zuhause:

Heute bin ich nun erst mal wieder auf dem heimischen Neckar paddeln gegangen. Die Bilder, die ich bei dieser Gelegenheit gemacht habe sind all samt misslungen weil die Kamera auf Kunstlicht eingestellt war. Der Blaustich erinnert an alte ausgebleichte Postkarten.

Am Anleger lag unser Vereins-Stocherkahn. Er war noch dazu mit dem Stahlseil gesichert. Ich verstehe nicht, wie wir von den übrigen Stocherkahnbesatzungen respektiert werden wollen, wenn wir uns selbst nicht an unsere Regeln halten.


Ich war gezwungen mein Boot über den frisch renovierten Kahn zu ziehen. weil der untere Teil des Anlegers gegenwärtig von einem Polotor belegt ist. Hoffentlich habe ich dabei keinen Schaden angerichtet.

GOC-Treffen VI - Letzter Tag und Abfahrt


Angesichts dessen, dass sich nun die Nahetour wiederholen sollte wählten Matthias und ich einen alternativen Ansatz: wir stakten und paddelten den anderen entgegen. Vorsorglich brachen wir etwas früher auf als die Hauptgruppe damit wir noch Gelegenheit bekamen ihnen ein gutes Stück entgegen zu kommen.


Am kleinen Schwall oberhalb des Zeltplatzes nahm Matthias einen kleinen Film auf. Darauf ist zu erkennen, wie er sich den Schwall hinauf arbeitet. Es ist gut zu erkennen, wie er - bevor es knifflig wird - die Standposition verändert. Er "hopst" ein wenig zurück um den Bug zu entlasten. Das eine oder andere Mal bekommt er Schwierigkeiten und das Boot wird versetzt. Aber letztlich kam er gut oben an.

Einen Abschnitt unterhalb eines Wehrs treidelten wir auch im seichten Wasser. Dadurch wurden die Boote geschont und wir bekamen etwas Bewegung (und ich bekam nasse Füße weil ich nur Neoprenklamotten angezogen hatte).

Einmal wurde mein Bootauch quer versetzt und ich mußte es mit einem beherzten Sprung ins Wasser über den Süllrand vor einer Kenterung bewahren. Dass ich dabei stolperte und ins Wasser fiel ließ sich nicht vermeiden. Die Sonne trocknete mich bald wieder.


Ein weiteres Wehr wurde übertragen und danach schloss sich ein kleiner See an, über den ein Fähre zu einem Kindertheater führt. Mein Vorschlag doch ein Tretboot zu mieten fand wenig Anklang. Wir wollten heute Paddelboot fahren (und staken).

Schließlich erreichten wir die gigantische Felswand, die das Nahetal stark eingrenzt. Obwohl Osterferien sind konnten wir keine Kletterer erkennen. Sicherlich ist auch die Kletterei irgendwelchen Reglements unterworfen. Heute wäre ein idealer Tag fürs Klettern gewesen.

Eine knappen Kilometer unterhalb der Einsatzstelle machten wir eine Pause und warteten auf die Anderen. Da es inzwischen 14:00 Uhr war und die andere Gruppe eigentlich um 11:00 Uhr starten wollte warteten wir nicht sehr lange. Wir machten uns auf den Rückweg.

Inzwischen war auf dem kleine See bei dem Kindertheater ein Bagger zugange, der sich eine Plattform aus Flusskies schaufelte und immer weiter voran arbeitete. Der Lärm störte die Wasserschildkröte, die sich auf einem Treibholzhaufen sonnte, nicht.

Zurück am Zeltplatz mussten wir feststellen, dass lediglich ein paar Jugendliche und ein Schnarcher, den wir nicht wecken wollten, zurück geblieben waren. Offenbar waren die anderen doch noch zu einer Flussfahrt aufgebrochen.

Wir hatten unsere Ausrüstung schon am Morgen verpackt und luden die letzten Boote auch noch auf. Dann machten wir uns ohne Abschied auf den Heimweg.

GOC-Treffen V - Ostermontag

Nach dem Frühstück am Montag wollten wir an der Rheinfahrt teilnehmen, die zwei ältere Paddler des VfL Bad Kreuznach anboten. Als kein Ende der (offenbar erweiterten) Vorstandssitzung abzusehen war beschlossen wir ohne Vorstände zu starten.

Der Vereinsanhänger wurde beladen (und hinterließ´auf Boot und Paddel rote Rallye-Streifen) und die Anfahrt zum Rheinkilometer 550 (Oberwesel) begann. Ich fuhr bei meinem Namensvetter Axel mit, dessen rasanter Fahrstil die lange Anfahrt nicht verkürzte.


In Oberwesel angekommen entluden wir die Boote am unteren Ende der langen Fährrampe. Selbst der Rheinpegel war auffällig niedrig und die sonst flotte Strömung des großen Flusses hielt sich erkennbar in Grenzen. Wir paddelten los
Auf dieser Strecke wäre ich natürlich lieber mit dem flotten Independence gepaddelt weil der Courier doch eher das "Boot fürs Grobe" ist. Aber ich hatte nunmal nur dieses Tourenboot dabei.


Wir hatten ausgemacht, dass unsere Guides vorweg paddelten und ein Tandempaar den Abschluss machte. Das gelang auch weitgehend Zeitweise blieb die Gruppe einigermaßen dicht beeinander, zu anderen Zeiten zog sich das Feld weit in die Länge.

An der Pausenstelle (kurz vor Rheinkilometer 560) befrand sich ein flacher Kiesstrand, auf dem ich ein wenig Poling betrieb. Ich hatte die Stange mitgenommen und wollte sie auch benutzen.

Noch während der Pause mussten wir die Boote immer weiter den Strand hinauf ziehen weil die vorbeifahrenden Frachter und Passagierschiffe zunächst viel Wasser vom Strand weg saugten und dannach hohe Wellen auf den Strand warfen.

Besonders obszön fand ich die drei Schweizer Passagier- dampfer, die an uns vorbeifuhren. Sie waren offenbar weitgehend leer unterwegs und verfügten über bizarre Aufbauten. Viel hübscher war dagegen das alte Passgier- schiff an der Aussatzstelle nach Rheinkilometer 472.

Die Rheinfahrt hat mir wieder einmal gezeigt, dass Großgewässer nichts für mich sind. Ich könnte mir nicht vorstellen wochenlang auf so einembreiten Fluss zwischen all diesen Schiffen herum zu dümpeln oder stetig voran zu paddeln. Da fehlt mir die Abwechslung.

Die Ufer bestanden die meiste Zeit aus Sand- und Kiesbänken. Gegen Ende war der Rhein jedoch zwischen Steinböschungen kanalsiert. Gerade dieser letzte Teil hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Abends gab es aus einem großen Topf Chili. Holger und Werner(?) hatten gekocht. Es gab auch eine vegetarische Variante wir ließen es uns im großen Kreis schmecken. Es wurde geplaudert und - zum Befremden einiger - elektronisch kommuniziert.

Danach saßen alle noch lange um das Lagerfeuer herum und machten Pläne für den kommenden Tag. Es wurde beschlossen, dass es noch einmal auf die Nahe gehen sollte, die wir am Freitag ja bereits gepaddelt waren.

Mittwoch, 23. April 2014

GOC-Treffen IV - Ostersonntag

Beim Frühstück am Ostersonntag stellte Matthias Versuche mit Pellets an. Damit räucherte er die gesamte Nachbarschaft ein. Offenbar eignen sich die Pellets nicht für seinen Camp Stove. Dieser kleine Kocher hat uns sonst aber gute Dienste geleistet.


Vom vormittaglichen Ostereinersuchen profitierten wir insofern als wir plötzlich auf unserem Frühstückstisch zwei Ostereier vorfanden, die wir beim zweiten Frühstück zu uns nahmen. Davor waren wir noch einmal die gestrige Polingstrecke abgepaddelt, auf der an einer Holzpolingstange ein Schuh verloren gegangen war. Wir fanden ihn nicht und ich muss ihn wohl als Opfer an die Flussgötter abschreiben. Irgendwo am Grund der Nahe lagert jetzt ein kleiner Bronzebarren.

Für den Nachmittag war ein Slalom-Wettbewerb angekündigt, vor dessen Beginn Matthias und ich bereits zum Üben an den Kanal paddelten. Matthias wählte seinen "kleinen" Holzcanadier um damit unter Beweis zu stellen, dass so ein Boot auch für diesen Zweck geeignet ist.


Es ist wohl dennoch nicht zu erwarten, dass die Hochglanzboote, die auf der Zeltwiese lagen und auf Käufer warteten, jemals einem solchen Einsatzzweck zugeführt werden.
Ich stellte im "kleinen gelben" Slalom-Versuche an, die mir einigermaßen gelangen. Der Slalomkurs in Bad-Kreuznach ist ja nicht nennenswert schwer und hält keine bösen Überraschungen bereit.


Schließlich trafen die Teilnehmer des Slalom-Wettbewerbs ein. Der Wettbewerb wurde in zwei Grabner-Outside ausgetragen und dir Regeln waren denkbar einfach. Es galt alle Kehrwasser anzufahren.


Das wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch getan. Offenbar gab es 16 Kehrwasser - dieser Wert wurde jedenfalls vom Gewinnerteam erreicht. Unter den kritischen Blicken der Instruktoren ("...die müssen die Kehrwasser schneller anfahren") bugsierten wir die trägen Gummikühe von Kehrwasser zu Kehrwasser.
Matthias und ich gaben uns alle Mühe, bekamen aber nur 14 Kehrwasser gewertet und landeten damit auf dem dritten Platz (den zweiten bekamen mehrere Teams).

Spaß gemacht hat es allen, die teilgenommen haben. Und auch die meisten Zuschauer scheinen ihren Spaß gehabt zu haben. Insbesondere nachdem Michael uns aufforderte als Pausenclowns die Wartezeit zwischen den Läufen zu füllen.


Matthias fuhr noch einmal mit seinem Holzboot den Slalomkurs hinunter. Die Kajakpaddler des örtlichen Vereins, die zwischenzeitlich auch im Kanal paddelten, waren einigermaßen beeindruckt. Matthias bezeich- nete seine Abfahrt später als "Beitrag zur Entschleunigung".

Dabei sieht auch die Fahrt durch den Kanal im Traditionsboot ziemlich rasant aus. Rasanter als manche Abfahrt im Schlauchcanadier. Ich habe mir geschworen nie wieder auf so einer Matratze aufs Wildwasser zu gehen. So ein Boot beschleunigt wie ein Truck.

Schließlich wurden wir übermütig und Michael hangelte sich mit dem Doppelpaddel in meinem kleinen gelben Boot den Kurs hinunter. Er kam auch ganz ordentlich zurecht bis ihn ein Fahrfehler im unteren Drittel kentern ließ.
Wir retteten ihn und bargen das Boot nachdem beide bis zum Ausstieg geschwommen waren. Die Resultate des Slalom-Wettbewerbs wurden am Abend bekannt gegeben. So kamen relativ viele Teilnehmer zur Jahreshauptversammlung des GOC.

In deren Anschluss gab es Spießbraten und Kartoffelgratin und anschließend hielt Claudia noch einmal ihren Mongolei-Vortrag, um den viele gebeten hatten. Just zu Beginn des Vortrags setzte ein Regenschauer ein und ich trollte mich zu Zelt und Tarp damit sich in letzterem keine Pfütze bildete - ich hatte es etwas nachlässig aufgespannt.