Beim Frühstück am Ostersonntag stellte Matthias Versuche mit Pellets an. Damit räucherte er die gesamte Nachbarschaft ein. Offenbar eignen sich die Pellets nicht für seinen Camp Stove. Dieser kleine Kocher hat uns sonst aber gute Dienste geleistet.
Vom vormittaglichen Ostereinersuchen profitierten wir insofern als wir plötzlich auf unserem Frühstückstisch zwei Ostereier vorfanden, die wir beim zweiten Frühstück zu uns nahmen. Davor waren wir noch einmal die gestrige Polingstrecke abgepaddelt, auf der an einer Holzpolingstange ein Schuh verloren gegangen war. Wir fanden ihn nicht und ich muss ihn wohl als Opfer an die Flussgötter abschreiben. Irgendwo am Grund der Nahe lagert jetzt ein kleiner Bronzebarren.
Für den Nachmittag war ein Slalom-Wettbewerb angekündigt, vor dessen Beginn Matthias und ich bereits zum Üben an den Kanal paddelten. Matthias wählte seinen "kleinen" Holzcanadier um damit unter Beweis zu stellen, dass so ein Boot auch für diesen Zweck geeignet ist.
Es ist wohl dennoch nicht zu erwarten, dass die Hochglanzboote, die auf der Zeltwiese lagen und auf Käufer warteten, jemals einem solchen Einsatzzweck zugeführt werden.
Ich stellte im "kleinen gelben" Slalom-Versuche an, die mir einigermaßen gelangen. Der Slalomkurs in Bad-Kreuznach ist ja nicht nennenswert schwer und hält keine bösen Überraschungen bereit.
Schließlich trafen die Teilnehmer des Slalom-Wettbewerbs ein. Der Wettbewerb wurde in zwei Grabner-Outside ausgetragen und dir Regeln waren denkbar einfach. Es galt alle Kehrwasser anzufahren.
Das wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch getan. Offenbar gab es 16 Kehrwasser - dieser Wert wurde jedenfalls vom Gewinnerteam erreicht. Unter den kritischen Blicken der Instruktoren ("...die müssen die Kehrwasser schneller anfahren") bugsierten wir die trägen Gummikühe von Kehrwasser zu Kehrwasser.
Matthias und ich gaben uns alle Mühe, bekamen aber nur 14 Kehrwasser gewertet und landeten damit auf dem dritten Platz (den zweiten bekamen mehrere Teams).
Spaß gemacht hat es allen, die teilgenommen haben. Und auch die meisten Zuschauer scheinen ihren Spaß gehabt zu haben. Insbesondere nachdem Michael uns aufforderte als Pausenclowns die Wartezeit zwischen den Läufen zu füllen.
Matthias fuhr noch einmal mit seinem Holzboot den Slalomkurs hinunter. Die Kajakpaddler des örtlichen Vereins, die zwischenzeitlich auch im Kanal paddelten, waren einigermaßen beeindruckt. Matthias bezeich- nete seine Abfahrt später als "Beitrag zur Entschleunigung".
Dabei sieht auch die Fahrt durch den Kanal im Traditionsboot ziemlich rasant aus. Rasanter als manche Abfahrt im Schlauchcanadier. Ich habe mir geschworen nie wieder auf so einer Matratze aufs Wildwasser zu gehen. So ein Boot beschleunigt wie ein Truck.
Schließlich wurden wir übermütig und Michael hangelte sich mit dem Doppelpaddel in meinem kleinen gelben Boot den Kurs hinunter. Er kam auch ganz ordentlich zurecht bis ihn ein Fahrfehler im unteren Drittel kentern ließ.
Wir retteten ihn und bargen das Boot nachdem beide bis zum Ausstieg geschwommen waren. Die Resultate des Slalom-Wettbewerbs wurden am Abend bekannt gegeben. So kamen relativ viele Teilnehmer zur Jahreshauptversammlung des GOC.
In deren Anschluss gab es Spießbraten und Kartoffelgratin und anschließend hielt Claudia noch einmal ihren Mongolei-Vortrag, um den viele gebeten hatten. Just zu Beginn des Vortrags setzte ein Regenschauer ein und ich trollte mich zu Zelt und Tarp damit sich in letzterem keine Pfütze bildete - ich hatte es etwas nachlässig aufgespannt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen