Am Samstag, dem "Tag der Händler und Krämer" fand schließlich der Polingworkshop statt. Ich hatte mir einen kleinen Lehrplan zurecht gelegt und nacheinander (weil sie in der Reihenfolge eintrafen) zeigte ich Norbert, Frederick und Holger die Grundlagen des Polings.
Das Konzept, das ich mir zurecht gelegt hatte, konnte ich in dieser Konstellation nicht in vollem Umfang umsetzen, aber so ist es mir lieber als an einem Punkt auf Improvisation angewiesen zu sein.
Matthias und Klaus musste ich nichts Neues zeigen. Sie haben schon hinreichend Erfahrung. Matthias machte sich sogar einen Spaß daraus den kleinen Schwall oberhalb des Zeltplatzes hinauf und wieder hinunter zu staken. Unten bekam er immer ziemlich viel Schwung.
Mehr als vier waren wir zu keinem Zeitpunkt, was die Übersicht ungemein erleichterte. Der Nachteil davon war, dass ich alles dreimal erklären musste.
Noerbert übte fleißig in seinem Wenonah Solo-Plus, der nicht unbedingt das geeignetste Boot für derartige Übungen ist. Aber er schlug sich ganz gut und auch Frederick hatte einigen Spaß bei diesen Flachwasserübungen.
Am Nachmittag fand der Slalomworkshop mir Siggi Freund statt. Er konstatierte, dass ich zu hektische Paddelschläge mache und ich will künftig ein wenig mehr darauf achten, dass ich effizienter paddele. Auch die Rückführung des Paddels im Wasser, die ich mir mehr und mehr angewöhne fand nicht seine Billigung.
Wir paddelten hinunter zum Slalom-Kanal, auf dem wir allerhand Spaß hatten und ab und zu von Siggi Manöverkritik bekamen. Er stellte sehr richtig fest, dass ich beim Surfen zu viel hin- und her korrigiere. Ich bin zu ungeduldig bei diesen Gleichgewichtsübungen.
Vielleicht ist das Zugehen auf den Kunden und ein offenes Beratungsangebot in den eher menschenscheuen Canadierkreisen nicht recht probat. Bei denen, die sich offensichtlich mehr Mühe machten, war auch nicht immer viel Andrang.
Die angebotenen Hochglanzboote interessierten mich nicht besonders. Lediglich der Lincoln Explorer hat meine Neugier geweckt. Ich frage mich ob er auf das Original-Explorer-Design von Jim Henry zurück geht und wunderte mich über die hohen Bordwände und Sitze.
Gut gefallen hat mir an dem Boot der durchgehende V-Boden, weniger gut die Verarbeitung der Holzeinbauten. Im Internet ist nicht viel über das Boot zu erfahren. Ich hätte vielleicht doch mal den grimmig drein blickenden Importeur ansprechen sollen.
Am Abend gab es noch einen Vortrag von Claudia über eine Flussreise in Kanada (Snake-River). Wir hatten uns diesmal wärmer angezogen als beim Vortrag von Michael am Vorabend und fröstelten diesmal nicht so sehr. Der Vortrag war sehr anregend und gut gemacht, so dass er sicher bei manch einem Fernweh ausgelöst hat. Mich lockte anschließend der warme Schlafsack.
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