Vor knapp 20 Jahren habe ich mir den MadRiver Independence als erstes ernst zu nehmendes Soloboot gekauft. Ich habe das Boot lange und viel genutzt und seine Nutzung hier penibel dokumentiert. Aus der Dokumentation wird ersichtlich, dass ich es in den letzten fünf Jahren kaum mehr genutzt habe. Das hängt mit den beiden Beinbrüchen 2020 zusammen. Seitdem paddele ich auch kein Wildwasser mehr: Ich kann nicht mehr sicher auftreten und die Verletzungsgefahr mit einem schweren Boot auf dem Buckel ist mir zu groß.
Als nun Albert im Canadierforum Interesse am Kauf einer Reihe von Bootsmodellen geäußert hat - u.a. dem Independence - habe ich fahrlässigerweise mein Verkaufsinteresse artikuliert. Albert hat nachgehakt. Ich konnte keinen Rückzieher mehr machen...Wie dem auch sei. Gestern nun haben wir uns getroffen. Ich habe im Vorfeld das Boot nochmal sauber gemacht, die Bootsleine und meine Einbauten für die Polingstangen entfernt. Albert hat das Boot aufgeladen und ist damit an die Werra gefahren, wo es ab jetzt flussauf und -ab unterwegs sein wird. Er wird hoffentlich viel Spaß damit haben und das Boot wieder etwas aufmöbeln (u.a. die Holzwurmlöcher im Süllrand, die er gestern entdeckt hat - mir sind sie selbst beim Putzen nicht aufgefallen - so behandeln, dass die Biester ihr Vernichtungswerk einstellen).
Als er mit dem Boot davon gefahren ist war mir schon schwer ums Herz. Er wiederum war hoch enthusiastisch. Ich kenne dieses Gefühl. Von den einstmals acht MadRiver-Booten, die ich in meiner Paddellaufbahn genutzt habe, ist nun keins mehr übrig. Stattdessen verlagert sich mein Sammel- und Nutzungsinteresse auf Ultraleicht-Boote (hier - da erhältlich - auf WeNoNah-Boote), die ich noch schultern und durch die Gegend tragen kann.