Donnerstag, 26. Juli 2018

Konditionstraining


Damit ich nicht schlapp mache wenn ich mit der Paddeljugend im Wildwasser unterwegs bin habe ich mich Dienstag zu einer abendlichen Paddelrunde auf dem Neckar hinreißen lassen. Mein Konditionstraining beinhaltete auch ein gewisses Techniktraining weil ich beständig zwischen Stocherkähnen, Tret- und Ruderbooten und inzwischen jeder Menge SUPs und dem einen oder anderen Schlauchboot hindurch lenken musste. Einen Canadier habe ich auch gesehen. Er wurde mit Doppelpaddel vorangetrieben. Ein trauriger Anblick.


An der architektonischen Uferperle, dem Neckarparkhaus, waren unsere Kanupolospieler zugange. Ich bin bis hinunter zum Stadtwehr gepaddelt und habe mich dann linksseitig wieder flussauf bewegt.


Freitag, 20. Juli 2018

Jugendtraining


Die Paddelfreunde-Jugend fährt übernächste Woche an die Soča. Wie in den vergangenen beiden Jahren habe ich mich als Betreuer aufgedrängt und aus diesem Anlass noch am letzten Training vor den Ferien teilgenommen.


(Dass dieses "Training" flussabwärts in die Innenstadt zur Eisdiele führen sollte hat meine Entscheidung mal früher Feierabend zu machen durchaus verstärkt)

Bei aufziehenden Gewitterwolken paddelten wir hinunter in die Stadt, zogen die Boote am unteren Ende der Neckarinsel an Land und stiefelten zur nächsten Eisdiele.


Dort angekommen bekam jede und jeder ein Eis und es begann zu regnen. Wir waren ja in Paddelklamotten und schlenderten zurück zu den Booten. Jetzt goss es. Wir setzten darauf, dass es bald wieder nachlassen würde. Dann donnerte und blitzte es.

Also wurde beschlossen, dass die Boote wieder zurück getragen würden. Die Kinder, die sich für Canadier entschieden hatten, halfen anderen und Sofia und ich warteten weiter auf ein Nachlassen des Gewitters. Ich verstaute Handy und Brille in der Schwimmweste. Als das Gewitter tatsächlich aufhörte banden wir die beiden Canadier hintereinander an mein Boot und paddelten bergauf. Auf halbem Weg trafen wir auf die Gruppe, die nun auch wieder aufs Wasser ging. Schließlich erreichten wir alle völlig durchnässt aber irgendwie auch sehr befriedigt das Bootshaus. Das ist ein Trainingsabschluss, an den sich alle noch lange erinnern werden.

Nun freuen wir uns auf die Fahrt nach Slowenien und hoffen auf gutes Wetter und ausreichende Pegel auf Soča und Koritnica.

Montag, 16. Juli 2018

Börstingen abwärts

Rolf hatte relativ kurzfristig zu einer kleinen Wanderfahrt auf einem von uns eher selten befahrenen Neckarabschnitt eingeladen. Nicola und ich waren gerne bereit uns anzuschließen. Wir ließen Rolfs Auto in Rottenburg zurück und starteten in Börstingen.


Von da aus ist es nicht weit bis zum Golfplatz in Sulzau durch den sich der Neckar schlängelt und anfangs sogar ein wenig sprudelnd an Fahrt gewinnt wenn er das alte eingefallene Wehr unterhalb der Weitenburg passiert.


Mit unseren langen Booten konnten wir leider die paar Kehrwasser, die es da gibt, nicht nehmen (Rolf gelang es immerhin bei einem). Dann nahmen wir uns besonders in Acht vor von links oder von rechts kommenden Golfbällen.


Auf einer Kiesbank machten wir eine kleine Pause. Rolf bereitete Ingwer/Zitrone-Tee und gab eine Runde selbst gebackenen Kuchen vom Vortag aus. Der war außerordentlich lecker. Ich war mal wieder schlecht vorbereitet und fraß mich so durch.

Anschließend galt es das Wehr in Bad-Niedernau zu überwinden, an dem Badebetrieb herrschte. Auch andere Paddler waren unterwegs. Wir sahen einen Tandem-Canadier, ein Schlauchboot ("Papa lenk doch!") SUPs und einige Leihbootpaddler.


Unterhalb des Wehrs war es sehr seicht, so dass wir auch mal mit dem Paddel stakend nachhelfen mussten weil die Boote aufsaßen. Wir hatten häufiger Grundberührung aber die Steine sind ja überwiegend gut mit Algen abgepolstert.


Schließlich erreichten wir Rottenburg und hatten am oberen Wehr eine längere Umtragung zu bewältigen. Wegen dieses Wehrs bietet es sich eigentlich an Bootswagen mitzunehmen. Nächstes Mal denken wir daran.


In Rottenburg machten wir einen Abstecher zur örtlichen Eisdiele, in der die Eiskugel (noch) 1,- € kostet und vortrefflich schmeckt. Wir vertilgten unser Eis am Ufer und paddelten dann das kurze Stück bis zum zweiten Rottenburger Wehr.


Dort war Rolfs Auto geparkt, mit dessen Hilfe wir meines holten, die Boote verluden und bei einsetzendem Nieselregen zurück nach Tübingen fuhren. Dort kamen wir gegen halbvier an. Wir waren doch insgesamt sechseinhalb Stunden unterwegs gewesen.

Sonntag, 15. Juli 2018

Neckarkilometer 245,0


Ich bin wieder früh am Morgen radfahrend und paddelnd unterwegs gewesen, habe mich wieder über Müll und Scherben nächtlicher Feiernder aufgeregt, bekam ein "Echt NICE" ob meines morgendlichen Paddelns zugerufen und habe mein Boot vor dem Bootshaus liegen gelassen weil wir nachher noch einen Abschnitt oberhalb Rottenburgs paddeln wollen.

Zudem schliefen auf dem Gelände allerlei Leute, die am Vorabend gefeiert haben. Ich habe Wertgegenstände (Kamera, Taschenmesser) im nassen Gras gefunden und auf einen Stuhl gelegt, eine Papiertaschentuch geraubt um mir die Nase zu putzen und bin so leise wie möglich wieder verschwunden.


Der Kilometerstein gegenüber des Bootshauses war bereits vor geraumer Zeit vom Sockel gerissen worden. Jetzt liegt er schon einige Wochen im Wasser und ergänzt die Uferbefestigung.

Morgens ist es noch angenehm kühl. Die Sonne kommt jetzt aber schon raus und wird für Hitze sorgen. Vielleicht bekommen wir Gewitter.

Montag, 9. Juli 2018

Ausnahmsweise Abends


Ein vorverlegter Feierabend, mäßig warmes Wetter und - sagen wir mal - "Tatendrang" verleiteten mich dazu am Abend paddeln zu gehen. Ich paddelte bergauf auf nahezu stehendem Wasser. Selbst auf dem Kraftwerkkanal gab es keine Strömung. 

Schließlich setzte ich mich auf den Bootsboden und ließ mich von der trägen Strömung wieder zurück zum Bootshaus treiben. Es war eher ein laues Lüftchen wehte das Boot behutsam Neckarabwärts wehte.

Sonntag, 8. Juli 2018

Frühaufsteher


Es ist 05:30 Uhr. Ich bin spät dran. Der Himmel ist bedeckt und die Luft ist überraschend kühl. Ich lenke das Rad um die Scherben und den Müll herum, die an den üblichen Stellen, an denen die Jugend nächtliche Feste zu feiern pflegt, die Fahrbahn bedecken  und erreiche das Bootshaus. Dort fand am Vorabend eine Geburtstagsfeier statt. Die Gäste schlafen in Wohnmobilen und womöglich auch im Haus. Ich versuche möglichst leise mein Boot aus dem Regal zu wuchten und über im Weg stehende Bierbänke und durch Partygestühl und -übrigbleibsel hindurch zu fädeln um es ins Wasser zu bekommen.

Der Fluss ist von den Regenfällen der letzten Tage trüb, der Wasserstand dennoch niedrig. Vom Ufer an der Spitze der Neckarinsel her wummert immer noch Musik von dort ansässigen Gewohnheitsfeiernden. Deren Nachbar möchte ich nicht sein. Die Jugendlichen auf der Neckarmauer verhöhnen mich lautstark als "Frühausteher, Frühaufsteher,...". Die Stadtgärtner wässern den Blumenschmuck auf der Neckarbrücke.

Im Fluss dümpeln zwei Flügel eines Gartentors, das irgendwelche Spinner ausgehängt und ins Wasser geworfen haben. Vom Indianersteg springen zwei nackte besoffene Jungs ins Wasser. Der bekleidete oben gebliebene schlägt ihnen vor das Kanu, das da kommt zu kentern. Ich erreiche das Bootshaus unbeschadet, verstaue das Boot nur provisorisch um die dort Schlafenden nicht zu wecken und mache mich auf den Heimweg auf dem ich darüber nachdenke, ob man nicht ein generelles Alkoholverbot und eine Ausgangssperre für unter 30-jährige zwischen 0:00 und 6:00 Uhr verhängen sollte. Ich umkurve auf dem Rückweg die Mitarbeiter der Stadtreinigung, die jetzt die nächtlichen Überbleibsel aufkehren.


Sonntag, 1. Juli 2018

Heimkehr

Nun werde ich wohl auf absehbare Zeit wieder von Neckarinselrunden und lokalen Paddelunternehmungen berichten. Heute früh am Morgen war ich wieder auf dem menschenleeren Neckar und in der ganz und gar nicht menschenleeren Stadt unterwegs.

Es ist eine Umstellung wieder mit den Glasfiberboot zu paddeln. Ich fürchte, ich habe mich etwas zu sehr an den federleichten Dagger Sojourn mit seinem pfeilschnellen aber auch sturen Geradeauslauf gewöhnt.


Der Urlaub ist vorbei, der anfänglich ein sentimentaler Roadtrip in meine eigene Vergangenheit war und sich dann in der zweiten Hälfte zu einem regelrechten Kanuurlaub gemausert hat, in dem ich allerdings immer nur sehr kurz in unterschiedliche Paddelreviere "hineingeschnuppert" habe. Diese Kostproben haben Appetit auf mehr gemacht. So ist das nun mal mit dem Wasser: es entwickelt Sogkraft.


Es wird sicher nicht das letzt Mal gewesen sein, dass ich mit dem Kanu auf dem Dachträger nach Schweden gefahren bin und ich könnte mir auch vorstellen ein Wildwasserkanu mit nach Norwegen zu nehmen, argwöhne aber, dass die dortigen Flüsse mich eher überfordern.


An das Seenpaddeln habe ich mich immer noch nicht richtig gewöhnt. Spannend finde ich Seen nur dann, wenn sie miteinander verbunden sind. Von derartigen "Spaltenseen" gibt es in Bohuslän, Dalsland, Värmland und Dalarna jede Menge. Die schwedischen Schären an der Westküste sind zwar eigentlich kein Canadier-Revier, aber meine Ausflüge zwischen den Inseln mit den vielen Badepausen entsprechen ziemlich genau dem, wie ich mir Urlaub vorstelle.



Aber auch der kleine Teil der Mecklenburger Seenplatte, den ich da gesehen habe, hat Lust auf weitere Paddelunternehmungen in dieser Region gemacht. Wenn da nur nicht so irre viel los wäre - es sind vor allem die Motorboote, die ich lästig fand.

Gut war, dass ich diesen Urlaub allein unternommen habe. Ich musste dabei zwar mit meinen eigenen Unzulänglichkeiten allein klarkommen, aber das ist ja auch mal ganz lehrreich.

Welche Reisebegleitung wäre wohl bereit gewesen jeden Morgen zwischen 4:00 und 5:00 Uhr den Tag zu beginnen, eigentlich den ganzen Tag aktiv zu sein und dann schon gegen 22:00 Uhr an irgendeinem abgelegenen Parkplatz in der Wildnis ins Bett zu sinken?


Ich muss an meiner Ausrüstung noch feilen. Ich hatte zu viel und teilweise die falschen Lebensmittel mitgenommen und zu viele Klamotten. Gleichzeitig wäre etwas mehr Paddelausrüstung gelegentlich hilfreich gewesen. Wenn ich tatsächlich Mehrtagestouren in der Wildnis unternehmen will muss ich diesbezüglich sowieso ganz anders planen.

Meine Kochkiste benötigt einen Windschutz wenn ich weiterhin nicht im Auto kochen will. Die Tarpabspannung am Auto könnte noch etwas vereinfacht werden damit man sie auch häufiger und ggf. auch als Regenschutz nutzen kann.

Gut ist, dass ich im Verlauf der Reise Ideen entwickelt habe, wie ich wirklich autark bleiben kann. Tägliche Badeunternehmen in Seen, Flüssen und dem Meer tragen auch zur Körperhygiene bei und Haarewaschen unter dem überhängenden Boot mit Hilfe des Wassersacks ist eine durchaus effiziente Option. Wer sich nicht so behelfen kann muss teure Zeltplätze anfahren. Der Zugang zu einer Dusche ist mir eigentlich keine 20,-€ wert.


Mittlerweile hab ich eine detaillierte Auflistung aller Aktivitäten und Orte, an denen ich mich in diesem Solo-Urlaub wach und schlafend aufgehalten habe, angefertigt. Außer mir wird das wohl nur wenige Menschen interessieren. Ich füge die Auflistung dennoch hier nachträglich ein damit ich sie auch wiederfinde, wenn ich mal etwas nachschauen will. Zum Beispiel in Vorbereitung des nächsten Nordland-Urlaubs.