Sonntag, 1. Juli 2018

Heimkehr

Nun werde ich wohl auf absehbare Zeit wieder von Neckarinselrunden und lokalen Paddelunternehmungen berichten. Heute früh am Morgen war ich wieder auf dem menschenleeren Neckar und in der ganz und gar nicht menschenleeren Stadt unterwegs.

Es ist eine Umstellung wieder mit den Glasfiberboot zu paddeln. Ich fürchte, ich habe mich etwas zu sehr an den federleichten Dagger Sojourn mit seinem pfeilschnellen aber auch sturen Geradeauslauf gewöhnt.


Der Urlaub ist vorbei, der anfänglich ein sentimentaler Roadtrip in meine eigene Vergangenheit war und sich dann in der zweiten Hälfte zu einem regelrechten Kanuurlaub gemausert hat, in dem ich allerdings immer nur sehr kurz in unterschiedliche Paddelreviere "hineingeschnuppert" habe. Diese Kostproben haben Appetit auf mehr gemacht. So ist das nun mal mit dem Wasser: es entwickelt Sogkraft.


Es wird sicher nicht das letzt Mal gewesen sein, dass ich mit dem Kanu auf dem Dachträger nach Schweden gefahren bin und ich könnte mir auch vorstellen ein Wildwasserkanu mit nach Norwegen zu nehmen, argwöhne aber, dass die dortigen Flüsse mich eher überfordern.


An das Seenpaddeln habe ich mich immer noch nicht richtig gewöhnt. Spannend finde ich Seen nur dann, wenn sie miteinander verbunden sind. Von derartigen "Spaltenseen" gibt es in Bohuslän, Dalsland, Värmland und Dalarna jede Menge. Die schwedischen Schären an der Westküste sind zwar eigentlich kein Canadier-Revier, aber meine Ausflüge zwischen den Inseln mit den vielen Badepausen entsprechen ziemlich genau dem, wie ich mir Urlaub vorstelle.



Aber auch der kleine Teil der Mecklenburger Seenplatte, den ich da gesehen habe, hat Lust auf weitere Paddelunternehmungen in dieser Region gemacht. Wenn da nur nicht so irre viel los wäre - es sind vor allem die Motorboote, die ich lästig fand.

Gut war, dass ich diesen Urlaub allein unternommen habe. Ich musste dabei zwar mit meinen eigenen Unzulänglichkeiten allein klarkommen, aber das ist ja auch mal ganz lehrreich.

Welche Reisebegleitung wäre wohl bereit gewesen jeden Morgen zwischen 4:00 und 5:00 Uhr den Tag zu beginnen, eigentlich den ganzen Tag aktiv zu sein und dann schon gegen 22:00 Uhr an irgendeinem abgelegenen Parkplatz in der Wildnis ins Bett zu sinken?


Ich muss an meiner Ausrüstung noch feilen. Ich hatte zu viel und teilweise die falschen Lebensmittel mitgenommen und zu viele Klamotten. Gleichzeitig wäre etwas mehr Paddelausrüstung gelegentlich hilfreich gewesen. Wenn ich tatsächlich Mehrtagestouren in der Wildnis unternehmen will muss ich diesbezüglich sowieso ganz anders planen.

Meine Kochkiste benötigt einen Windschutz wenn ich weiterhin nicht im Auto kochen will. Die Tarpabspannung am Auto könnte noch etwas vereinfacht werden damit man sie auch häufiger und ggf. auch als Regenschutz nutzen kann.

Gut ist, dass ich im Verlauf der Reise Ideen entwickelt habe, wie ich wirklich autark bleiben kann. Tägliche Badeunternehmen in Seen, Flüssen und dem Meer tragen auch zur Körperhygiene bei und Haarewaschen unter dem überhängenden Boot mit Hilfe des Wassersacks ist eine durchaus effiziente Option. Wer sich nicht so behelfen kann muss teure Zeltplätze anfahren. Der Zugang zu einer Dusche ist mir eigentlich keine 20,-€ wert.


Mittlerweile hab ich eine detaillierte Auflistung aller Aktivitäten und Orte, an denen ich mich in diesem Solo-Urlaub wach und schlafend aufgehalten habe, angefertigt. Außer mir wird das wohl nur wenige Menschen interessieren. Ich füge die Auflistung dennoch hier nachträglich ein damit ich sie auch wiederfinde, wenn ich mal etwas nachschauen will. Zum Beispiel in Vorbereitung des nächsten Nordland-Urlaubs.

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