Heute sind wir dann doch bei strahlendem Sonnenschein in fast allerletzter Minute an die Wutach gefahren. "Allerletzte Minute" weil der Fluss ab 1. März gesperrt ist, "wir" waren Claudius, Liesl und ich.
Wir sind kurz nach Acht in Tübingen gestartet, haben im Bootshaus allerhand Boote auf- (auf die inzwischen weiter optimierte und eingeölte Dachträgererweiterung) und Liesls Fahrrad eingeladen und sind gemächlich gen "Schattenmühle", unserer Einsatzstelle gefahren.
Dort haben wir uns umgezogen (Liesl und ich in Paddel- klamotten und Claudius in Fahrradkluft) und Claudius hat das Auto zur Aussatzstelle bei Ewattingen gebracht von wo aus er mit dem Rad zurück zu uns gestrampelt ist.
Wir sind unterdessen die reichlich vereiste Lotenbachklamm hinauf- und wieder hinab gestiegen und geschlittert und haben es uns anschließend auf einer sonnigen Bank am Straßenrand gemütlich gemacht. Claudius kam fast ein wenig zu früh.
Das Fahrrad wurde an einen Pfosten des Pavillons mit den Infotafeln über die Wutach (sehr informativ, wirklich!) gekettet und wir stiegen gegen 12:00 Uhr in die Boote.
Der Pegel in Eberfingen lag bei etwa 70cm und damit hatte die Wutach gerade mal genug Wasser; nämlich immer noch so wenig, dass man leicht mal an einem unter Wasser verborgenen Stein hängen bleibt, was mir auf dieser Fahrt zwei mal passiert ist und mich jedesmal zu einem Ausstieg genötigt hat, bei dem aber nicht mal der Kopf unter Wasser geriet. Ich buche diese Kenterungen als "halbe Kenterungen" ab.
Die Wutach schlängelt sich in diesem mittleren Abschnitt durch ein enges Waldtal und wird begleitet von einem Wanderweg, der mit zahlreichen Brücken immer wieder über den Fluss geführt wird.
Die Schwierigkeiten sind mäßig aber die eine oder andere Zweierstelle und manch knackiges Kehrwasser werden dennoch geboten. Ein solche wurde Liesl kurz nach unserer Vesperpause auf einer sonnenbeschienenen Schneefläche (dicht bei einem Biberbau) zum Verhängnis. Sie fuhr vor mir hinein (sonst hätte es mich erwischt), kenterte auf der Seite, die ich als "onside" bezeichnen würde und mühte sich tapfer drei mal hintereinander hoch zu rollen. Die ersten beiden Male hätte es jeweils beinahe geklappt. Beim dritten stieg sie dann aus ins eisige Schmelzwasser.
Nur an einer Stelle mussten wir umtragen - unter einer Brücke befand sich ein verblockter Schwall, aus dem ein Baumstamm herausragte. Wir zogen die Boote über den Damm und rutschten dann auf dem Schnee hinab. Sehr spaßig!
Zwischenzeitlich legten wir noch eine Aufwärmpause mit Tee ein und paddelten dann zügig Richtung Aussatzstelle. Vorher sahen wir uns aber noch die Mündung und das Tal der Gauchach an.
Wir erreichten nach etwas über vier Stunden die Aussatzstelle. Dort schälten wir uns erst aus den nassen Klamotten und zogen trockene warme an, betrachteten noch ein wenig den Eingangsschwall der unteren Wutachstrecke, die die Wildwasserboardler zeitgleich mit uns bepaddelten (Frank hat einen netten Gruß am Scheiben- wischer unseres Autos hinterlassen - Grüße zurück!) und machten uns (Liesls Fahrrad an der Einsatzstelle einsammelnd) in der zunehmenden Dämmerung auf dem Heimweg. Gegen kurz vor Sieben waren wir dann wieder beim Bootshaus und verstauten unser Gerümpel.
Samstag, 27. Februar 2010
Freitag, 26. Februar 2010
Bootsverwirrungen
Am Freitag bin ich - eher aus Frust aufgrund der ausgefallenen Wutach-Fahrt als aus irgendeinem vernünftigen Grund - nicht zum Training gegangen. Dabei hätte ich Freitag das tun könne, was ich seit vorletztem Freitag schon - sehr zu Klemens' Verzweiflung - im Training so getan habe: Rollen. Mit dem Kajak. Es ist so viel einfacher als mit dem Canadier...
Geradezu selbstquälerisch hat Klemens dieses skandalöse Treiben vor einer Woche dann auch noch filmisch festgehalten. Inzwischen habe ich mir ernsthaft Gedanken über die Anschaffung eines Kajaks gemacht. Auch da gibt es spannende Modelle, die auch für mitnahmefreudige Canadierfahrer ihre Reize haben...
Geradezu selbstquälerisch hat Klemens dieses skandalöse Treiben vor einer Woche dann auch noch filmisch festgehalten. Inzwischen habe ich mir ernsthaft Gedanken über die Anschaffung eines Kajaks gemacht. Auch da gibt es spannende Modelle, die auch für mitnahmefreudige Canadierfahrer ihre Reize haben...
Lost on the Barrens
Ein irrtümlich bestelltes Buch hat mir den Tag gerettet. Ursprünglich wollte ich Death on the Barrens bestellen, geriet aber (wohl bei Faulheit unter dem Suchbegriff "on the barrens" suchend) auf Farley Mowats "Lost in the Barrens", einen kanadischen Jugendroman, der für wenige Cent zu bekommen war. Die Beschreibung klang spannend, ich klickte mich auf "Bestellung" durch und das Buch kam vor wenigen Tagen an. Inzwischen habe ich Death on the Barrens bestellt aber vorher habe ich mich heute lesehungrig durch Lost in the Barrens hindurchgefressen.
Da Buch erzählt die Geschichte zweier Jugendlicher, einem Indianer und einem Siedler, die auf einer Jagdreise in den hohen Norden Kanadas mit ihrem Kanu Schiffbruch erleiden und von hereinbrechenden Winter überrascht werden. Mit allerhand Kenntnissen und Einfallsreichtum gelingt es ihnen im hohen Norden zu Überwintern. Das geht nicht völlig reibungslos vonstatten und ganz am Ende werden sie von einen gleichaltrigen Eskimojungen gerettet.
Es ist eine wilde Jugendgeschichte, die mit netten Buchvignetten illustriert ist. Die Botschaft des Buches zielt darauf ab, das man mit der Natur und nicht gegen sie agieren muss (insofern ist der Untertitel auf dem Titelblatt irre führend) und dass die auswegsloseste Situation mit einigen Grundkenntnissen und Ideenreichtum zu bewältigen ist. Ich hatte Spaß beim Lesen.
Nachtrag März 2014: Mehr über Farley Mowat erfährt man in diesem einstündigen Film, in dem es auch um eine lange weite Kanureise geht:
Da Buch erzählt die Geschichte zweier Jugendlicher, einem Indianer und einem Siedler, die auf einer Jagdreise in den hohen Norden Kanadas mit ihrem Kanu Schiffbruch erleiden und von hereinbrechenden Winter überrascht werden. Mit allerhand Kenntnissen und Einfallsreichtum gelingt es ihnen im hohen Norden zu Überwintern. Das geht nicht völlig reibungslos vonstatten und ganz am Ende werden sie von einen gleichaltrigen Eskimojungen gerettet.
Es ist eine wilde Jugendgeschichte, die mit netten Buchvignetten illustriert ist. Die Botschaft des Buches zielt darauf ab, das man mit der Natur und nicht gegen sie agieren muss (insofern ist der Untertitel auf dem Titelblatt irre führend) und dass die auswegsloseste Situation mit einigen Grundkenntnissen und Ideenreichtum zu bewältigen ist. Ich hatte Spaß beim Lesen.
Nachtrag März 2014: Mehr über Farley Mowat erfährt man in diesem einstündigen Film, in dem es auch um eine lange weite Kanureise geht:
Dachträgerverbreiterung
Gerade eben habe ich meine gesternabend eben mal improvisierten Dachträgererweiterungen aufs und anschließend gleich wieder vom Auto montiert weil unsere für heute geplante Wutach-Befahrung buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Von meinen drei Mitstreitern ist eine wegen Unpässlichkeit und der andere wegen Bedenken ob des hohen wuchtigen Wasserstands zurückgeschreckt und das beeindruckt mich dann derart, dass ich auch lieber absage. Der arme Claudius muss sich jetzt nach anderen wagemutigen Mitpaddlern umsehen und ich habe einen freien Tag an dem ich aus dem Dachträger-Provisorium eine beständige Lösung machen oder eine Neckarabfahrt Richtung Kanu-Witt unternehmen oder irgendetwas ganz anderes machen kann.
Meine spontane Idee, mich endlich mal der Entschärfung der Anlegerkante zuzuwenden fällt wegen des hohen Neckarpegels auch "ins Wasser". Ein sonniger Hundespaziergang beim Bootshaus hat mich eben belehrt, dass ich zum Anpassen der Anlegerkante ganz ordentlich tauchen müsste. - Sie liegt ungefähr 80cm unter Wasser.
Auch unsere üblichen Übungsstellen (der Kraftwerkskanal-Auslass und die raue Rampe) sind gegenwärtig von den Wassermassen auf hohem Niveau glatt gebügelt.
Meine spontane Idee, mich endlich mal der Entschärfung der Anlegerkante zuzuwenden fällt wegen des hohen Neckarpegels auch "ins Wasser". Ein sonniger Hundespaziergang beim Bootshaus hat mich eben belehrt, dass ich zum Anpassen der Anlegerkante ganz ordentlich tauchen müsste. - Sie liegt ungefähr 80cm unter Wasser.
Auch unsere üblichen Übungsstellen (der Kraftwerkskanal-Auslass und die raue Rampe) sind gegenwärtig von den Wassermassen auf hohem Niveau glatt gebügelt.
Donnerstag, 25. Februar 2010
MadRiver Monarch
Dass Jürgen, für den ich den Paddelrohling angefertigt habe, immer noch einen Monarch sucht habe ich mal zum Anlass genommen mich ein wenig mit diesem wenig bekannten und durchaus außergewöhnlichen Canadier (oder offenem Kajak?) von MadRiver zu beschäftigen. Bilder des Bootes sind rar. Umso erfreuter war ich in einem Blogeintrag aus dem Jahr 2006 welche zu finden.Wie die anderen Boote von Verlen Kruger (Sea Wind, Sawyer Loon,...) war der Monarch für lange Expeditionen über offene Wasserflächen - Meerespaddeln also - gedacht und geeignet.
Zu diesem Zweck hat er offenbar die langen Decks und häufig eine Spritzdecke damit er nicht beständig von der Gischt befüllt wird. Für das, was Jürgen so vorhat, ist das wahrhaftig das richtige Boot. Er will ja durch die dänische Südsee nach Schweden paddeln. Für meine Paddelgewohnheiten wäre es alles andere als das richtige Boot. Interessant finde ich es allemal. Es zeigt, wie vielfältig die Canadierwelt sein kann.Montag, 22. Februar 2010
Blogs
Es gibt eine Reihe von Blogs, die ich seit einiger Zeit verfolge. Inzwischen sind es so viele, dass es sich fast schon mal lohnt einige von ihnen aufzulisten.
Da wäre erstmal Kevin Callans Blog, in dem er - ganz hauptberuflicher Outdoor- und Canadierautor - vor allem sich und sein Schaffen anpreist. Das macht er auf sehr nette Weise.
Dann gibt es da natürlich Murats Paddelbauer-Blog in dem es fast ausschließlich um das Anfertigen von Paddeln geht. Dies aber anhand historischer Beispiele vor allem Paddeldarstellungen in der Kunst und ab und zu auch um Birkenrindenkanus.
In Richard Powell's 100 Lakes on Vancouver Island wird das Projekt zum Titel dokumentiert. Richard Powell will im Laufe von zwei Jahren auf 100 Seen auf Vancouver Island paddeln. Ein schönes, wenn auch eventuell zeitweilig etwas eintöniges Thema.
Ähnlich ist es mit The view from the Canoe in dem der Autor stets aus dem Canadier heraus Aufnahmen macht und Reflektionen zu Erlebnissen und Funden in der Natur anstellt. Nicht immer unterhaltsam aber immer wieder einen Blick wert.
Zuletzt bin ich auf Canoeguy's Blog gestoßen in dem es fast ausschließlich um Wood-Canvas Kanus geht. Dieser Blog ist üppig illustriert und immer einen Besuch wert.
Auf diesen Blog bin ich über Reflections on the Outdoors Naturally gekommen, einem Blog in dem es vorwiegend um Freestyle-Canoeing geht. Nicht so mein Ding aber die üppige Linkliste verspricht noch so manche Entdeckung.
Diese Auswahl gibt (vielleicht mit Ausnahme des Blogs von Kevin Callan) vor allem die Blogs wieder, in denen häufig Einträge erfolgen. Nichts finde ich öder als einen Blog, der seltener als einmal die Woche einen Eintrag erfährt. Aber das kann immer mal passieren. Auch hier.
Da wäre erstmal Kevin Callans Blog, in dem er - ganz hauptberuflicher Outdoor- und Canadierautor - vor allem sich und sein Schaffen anpreist. Das macht er auf sehr nette Weise.
Dann gibt es da natürlich Murats Paddelbauer-Blog in dem es fast ausschließlich um das Anfertigen von Paddeln geht. Dies aber anhand historischer Beispiele vor allem Paddeldarstellungen in der Kunst und ab und zu auch um Birkenrindenkanus.
In Richard Powell's 100 Lakes on Vancouver Island wird das Projekt zum Titel dokumentiert. Richard Powell will im Laufe von zwei Jahren auf 100 Seen auf Vancouver Island paddeln. Ein schönes, wenn auch eventuell zeitweilig etwas eintöniges Thema.
Ähnlich ist es mit The view from the Canoe in dem der Autor stets aus dem Canadier heraus Aufnahmen macht und Reflektionen zu Erlebnissen und Funden in der Natur anstellt. Nicht immer unterhaltsam aber immer wieder einen Blick wert.
Zuletzt bin ich auf Canoeguy's Blog gestoßen in dem es fast ausschließlich um Wood-Canvas Kanus geht. Dieser Blog ist üppig illustriert und immer einen Besuch wert.
Auf diesen Blog bin ich über Reflections on the Outdoors Naturally gekommen, einem Blog in dem es vorwiegend um Freestyle-Canoeing geht. Nicht so mein Ding aber die üppige Linkliste verspricht noch so manche Entdeckung.
Diese Auswahl gibt (vielleicht mit Ausnahme des Blogs von Kevin Callan) vor allem die Blogs wieder, in denen häufig Einträge erfolgen. Nichts finde ich öder als einen Blog, der seltener als einmal die Woche einen Eintrag erfährt. Aber das kann immer mal passieren. Auch hier.
Starzelbericht
Gestern Abend war ich hundemüde nach unserer Starzel-Tour. Und heute fühle ich mich völlig zerschlagen. Das hängt natürlich vor allem mit meinem miserablen Trainingsstand zusammen hat aber auch damit zu tun, dass wir statt der erwarteten 3 Stunden knapp 5 unterwegs waren. Die Starzel hatte wenig Wasser – fast zu wenig, wie die mittlerweile aktualisierte Pegelgrafik zeigt. Dabei waren die Temperaturen mild und ich kam unter meiner Schwimmweste zeitweilig ordentlich ins Schwitzen.
Aber der Reihe nach: Wir trafen uns um halb Zehn zu sechst am Bootshaus, verluden die vier Kajaks und die beiden Canadier auf Anhänger und Auto. Dann fuhren wir zur Einsatzstelle in Rangendingen. Dort wurde abgeladen und wir zogen uns um.
Anschließend brachten Klemens und ich das Auto mit dem Anhänger an die Aussatzstelle nach Bieringen (wo die Starzel in den Neckar mündet) und fuhren flott zurück zu den wartenden Kajakpaddler/-innen in Rangendingen.
Kurz nach zwölf kamen wir so schließlich aufs Wasser, das gemütlich durch das verschneite Waldtal abwärts plätscherte. Wir dümpelten ebenso gemütlich abwärts.
Der Bach wies keine nennenswerten Schwierigkeiten auf und die erwarteten Baumhindernisse, nach denen wir hinter jeder Biegung Ausschau hielten blieben auch aus.
Lästig waren die vielen Grundkontakte, die die Boote immer wieder ausbremsten – richtig „hängen“ blieben wir kaum. Dabei konnte man an den "abrasierten" Eiszapfen unschwer erkennen, dass noch am Vortag 10-20cm mehr Wasser auf dem Bach geflossen waren.
Nach sehr langer Zeit erreichten wir das Wehr in Bietenhausen an dessen Baustelle wir beim letzen Mal noch eine ziemlich schlammige Umtragung vollziehen mussten. Heute sahen wir zum ersten Mal die neu angelegte raue Rampe und alle (außer mir) fuhren sie hinunter. Ich treidelte zuerst mein Boot und wartete dann unten mit Fotoapparat und Wurfsack für den Fall, dass etwas schief gehen sollte.
Am nachfolgenden Wehr mussten alle die Boote umtragen (Klemens Wahl der linken Seite erwies sich als etwas ungünstig).
Dann legten wir an einer sonnigen Kiesbank eine kleine Vesperpause ein und fuhren die anschließende Fischtreppe allsamt mutig hinunter. Schließlich galt es noch das vierte Wehr zu umtragen (Klemens und ich treidelten unsere Boote in der Fischtreppe abwärts) und schließlich kamen wir gegen Fünf in Bieringen an.
Daselbst wurden die Boote wieder verladen, die nassen Sachen in Säcke verpackt, Roland und Uli mit warmen Klamotten ausgestatten und auf später vertröstet und wir restlichen vier machten uns auf den Weg zur Einsatzstelle von wo ich flugs mit dem Auto zurück zu den beiden Wartenden fuhr. Gegen kurz nach Sechst kamen wir dann am Bootshaus an, wo die anderen die Boote schon entladen hatten.
Alles in allem eine schöne aber irgendwie sehr strapaziöse Tour, die ich gerne sehr bald – bei etwas höherem Wasserstand wiederholen würde. Lästig fand ich neben dem niedrigen Wasserstand diese umständliche Autoumsetzerei, die doch richtig viel Zeit kostet, den Wartenden viel Geduld abverlangt und ökologisch natürlich völlig untragbar ist. Zu blöd, dass uns hierzu immer wieder keine vernünftige Lösung einfällt.
Die Starzel selbst und das Starzeltal sind landschaftlich sehr schön, geradezu idyllisch wenn nur nicht die Unmassen Müll wären, die im und am Flussrand liegen. Zum Teil finden sich sehr alte Müllablagerungen weil die Hänge offenbar lange als wilde Müllhalden genutzt wurden. Inzwischen wird wohl auch viel Müll bei Hochwassern in das Flusstal gespült. Man sollte dort einmal richtig aufräumen.
Aber der Reihe nach: Wir trafen uns um halb Zehn zu sechst am Bootshaus, verluden die vier Kajaks und die beiden Canadier auf Anhänger und Auto. Dann fuhren wir zur Einsatzstelle in Rangendingen. Dort wurde abgeladen und wir zogen uns um.
Anschließend brachten Klemens und ich das Auto mit dem Anhänger an die Aussatzstelle nach Bieringen (wo die Starzel in den Neckar mündet) und fuhren flott zurück zu den wartenden Kajakpaddler/-innen in Rangendingen.
Kurz nach zwölf kamen wir so schließlich aufs Wasser, das gemütlich durch das verschneite Waldtal abwärts plätscherte. Wir dümpelten ebenso gemütlich abwärts.
Der Bach wies keine nennenswerten Schwierigkeiten auf und die erwarteten Baumhindernisse, nach denen wir hinter jeder Biegung Ausschau hielten blieben auch aus.
Lästig waren die vielen Grundkontakte, die die Boote immer wieder ausbremsten – richtig „hängen“ blieben wir kaum. Dabei konnte man an den "abrasierten" Eiszapfen unschwer erkennen, dass noch am Vortag 10-20cm mehr Wasser auf dem Bach geflossen waren.
Nach sehr langer Zeit erreichten wir das Wehr in Bietenhausen an dessen Baustelle wir beim letzen Mal noch eine ziemlich schlammige Umtragung vollziehen mussten. Heute sahen wir zum ersten Mal die neu angelegte raue Rampe und alle (außer mir) fuhren sie hinunter. Ich treidelte zuerst mein Boot und wartete dann unten mit Fotoapparat und Wurfsack für den Fall, dass etwas schief gehen sollte.
Am nachfolgenden Wehr mussten alle die Boote umtragen (Klemens Wahl der linken Seite erwies sich als etwas ungünstig).
Dann legten wir an einer sonnigen Kiesbank eine kleine Vesperpause ein und fuhren die anschließende Fischtreppe allsamt mutig hinunter. Schließlich galt es noch das vierte Wehr zu umtragen (Klemens und ich treidelten unsere Boote in der Fischtreppe abwärts) und schließlich kamen wir gegen Fünf in Bieringen an.
Daselbst wurden die Boote wieder verladen, die nassen Sachen in Säcke verpackt, Roland und Uli mit warmen Klamotten ausgestatten und auf später vertröstet und wir restlichen vier machten uns auf den Weg zur Einsatzstelle von wo ich flugs mit dem Auto zurück zu den beiden Wartenden fuhr. Gegen kurz nach Sechst kamen wir dann am Bootshaus an, wo die anderen die Boote schon entladen hatten.
Alles in allem eine schöne aber irgendwie sehr strapaziöse Tour, die ich gerne sehr bald – bei etwas höherem Wasserstand wiederholen würde. Lästig fand ich neben dem niedrigen Wasserstand diese umständliche Autoumsetzerei, die doch richtig viel Zeit kostet, den Wartenden viel Geduld abverlangt und ökologisch natürlich völlig untragbar ist. Zu blöd, dass uns hierzu immer wieder keine vernünftige Lösung einfällt.
Die Starzel selbst und das Starzeltal sind landschaftlich sehr schön, geradezu idyllisch wenn nur nicht die Unmassen Müll wären, die im und am Flussrand liegen. Zum Teil finden sich sehr alte Müllablagerungen weil die Hänge offenbar lange als wilde Müllhalden genutzt wurden. Inzwischen wird wohl auch viel Müll bei Hochwassern in das Flusstal gespült. Man sollte dort einmal richtig aufräumen.
Sonntag, 21. Februar 2010
Starzel
Wir waren heute auf der Starzel aber ich bin zu müde zum Berichten. Meine zahlreichen Bilder taugen auch wenig und von Klemens kommen morgen sicher ein paar exzellente. Drum gibts frühestens morgen einen Bericht. Vielleicht ist dann auch die Pegelgrafik für den ganzen Tag verfügbar - denn der Pegel war am untersten Limit, das sei schon mal gesagt.
Samstag, 20. Februar 2010
Das Wasser steigt
Allmählich setzt Tauwetter ein und die Schneeschmelze beschert uns (sehr allmählich) steigende Pegel. Der Steg beim Bootshaus ist bereits so überspült, dass es etwas knifflig ist mit dem Boot aufs und nicht ins Wasser zu kommen. Morgen werden wir - die steigenden Pegel nutzend - wohl auf einem unserer kleinen Bäche (Starzel, Eyach?) hier in der Gegend paddeln. Zur Vorbereitung dessen habe ich mir eben den kleinen Phantom aus dem Bootshaus geholt und - wo ich schon mal da war - eine kleine Neckarinselrunde mit dem Soloboot gemacht.
Beim Losfahren schien noch die Sonne, unterwegs schneite es dann und als ich das Boot wieder verstaut hatte kam die Sonne wieder raus. Aprilwetter im Februar.
Jetzt liegt der Phantom wieder im Wohnzimmer und ich sollte den Bulkhead ein wenig weiter ausschleifen damit ich mit dem Po besser auf den Sitz hinunter komme. Als ich ihn zuletzt (auf der oberen Enz) benutzt habe erwiesen sich die Knieöffnungen als zu eng für den Trockenanzug. Den will ich morgen aber anziehen zumal die Temperaturen immer noch recht frisch sind.
Beim Losfahren schien noch die Sonne, unterwegs schneite es dann und als ich das Boot wieder verstaut hatte kam die Sonne wieder raus. Aprilwetter im Februar.
Jetzt liegt der Phantom wieder im Wohnzimmer und ich sollte den Bulkhead ein wenig weiter ausschleifen damit ich mit dem Po besser auf den Sitz hinunter komme. Als ich ihn zuletzt (auf der oberen Enz) benutzt habe erwiesen sich die Knieöffnungen als zu eng für den Trockenanzug. Den will ich morgen aber anziehen zumal die Temperaturen immer noch recht frisch sind.
Freitag, 19. Februar 2010
Paddle Pole
Bei Rutabaga, mit denen ich gegenwärtig über die Lieferung des einen oder anderen Paddels verhandele, bin ich auf einen Paddle Pole gestoßen, den offenbar Angler in den Staaten benutzen. Er wird von Native Watercraft produziert, die auch Boote mit diesem Antrieb bauen, von dem Rolf träumt.
Grundsätzlich ist die Idee verlockend ein Paddel mit einem Setting-Pole zu verbinden. Insbesondere wenn das Ganze in federleichtem Karbon ausgeführt wird. Aber der dadurch entstehende Preis von knapp 300$ würgt alle in mir aufkeimenden Konsumwünsche restlos ab. Die eigenartige Form des Paddels - es sieht aus wie ein Riemen beim Rudern - ebenfalls.
Grundsätzlich ist die Idee verlockend ein Paddel mit einem Setting-Pole zu verbinden. Insbesondere wenn das Ganze in federleichtem Karbon ausgeführt wird. Aber der dadurch entstehende Preis von knapp 300$ würgt alle in mir aufkeimenden Konsumwünsche restlos ab. Die eigenartige Form des Paddels - es sieht aus wie ein Riemen beim Rudern - ebenfalls.
Dienstag, 16. Februar 2010
Bob Henderson
Gegenwärtig arbeite ich mich durch drei Essaybände kana- discher Autoren, die sich über- wiegend oder auch nur zum Teil mit Kanureisen beschäftigen.
Dass ich mich hindurch-"arbeiten" muss spricht nicht für diese Bücher und dass ich mit dem Buch, in dem Kanureisen eine eher untergeordnete Rolle spielen, zuerst fertig geworden bin ist auch kein richtig gutes Zeichen für die akademische Beschäftigung mit dem kanadischen Nationalsymbol „Kanu“. Dieser abschweifende essayistische Stil der in den englischsprachigen Ländern so populär ist und der direkt irgendwelchen Creative-Writing-Seminaren zu entspringen scheint, macht mir in allen drei Büchern das Lesen schwer. Dennoch habe ich immer wieder einzelne Kapitel in Bob Hendersons „Every Trail has a Story“ mit großem Interesse gelesen.
Bob Henderson beschäftigt sich in seinem Buch mit Orten, Handlungsweisen und Menschen, die Bedeutung für die Natur und Kultur des kanadischen Outdoorwesens erlangt haben. Diese Dreiteilung bestimmt auch die Gliederung des Buches. Zunächst geht es um Landschaften und Orte wie z.B. alte Kultstätten und ihre Ausstahlung auf moderne Expeditionsreisende oder die Expeditionen, die durch fortwährend abgelegene Landschaften wie z.B. Labrador oder Yukon stattgefunden haben. Ein weiterer interessanter Blickwinkel: im Kapitel „Filling Cabins with Stories“ beschreibt er Hütten und Blockhäuser auf die er auf Exkursionen in der Wildnis trifft und ihre Geschichte.
Im Abschnitt „Practices“ geht es um Zugangsweisen zu Wildnisthemen – sei es archäologische Herangehensweisen, die Reisemittel (Ski, Pferde, Hundeschlitten…) oder Wintercamping und die Beschäftigung mit Steinzeichnungen. Aus Canadier-Perspektive und besonders für mich ist der Aufsatz über Poling und verschiedene Bootsformen (Canot du maître / York + Pointer boat) von Interesse.
Ebenfalls für notorische Logbuchverfasser spannend ist dann der nachfolgende Aufsatz über Jounal-Writing, in dem Henderson sehr anschaulich unterschiedliche Betrachtungsweisen der bedeutsamen Entdecker der neuen Welt analysiert. Ihm geht es aber auch um bedeutende Frauen, die Perspektive von Künstlern und um Einsiedler und ihre Lebensweise in der kanadischen Natur.
Alles in allem ist Bob Hendersons „Every Trail has a Story“ ein sehr akademisches Buch, aus dem man als Leser wohl das herauspicken muss, was einen wirklich interessiert. Zum Durchlesen taugt es nichts.
Das Vorwort des Buches stammt übrigens vom Bill-Mason-Biograph James Raffan, der auch Autor eines der beiden anderen Bücher ist, die mich gegenwärtig noch beschäftigen und die in diesem Leserennen eher schlecht abgeschnitten haben.
Dass ich mich hindurch-"arbeiten" muss spricht nicht für diese Bücher und dass ich mit dem Buch, in dem Kanureisen eine eher untergeordnete Rolle spielen, zuerst fertig geworden bin ist auch kein richtig gutes Zeichen für die akademische Beschäftigung mit dem kanadischen Nationalsymbol „Kanu“. Dieser abschweifende essayistische Stil der in den englischsprachigen Ländern so populär ist und der direkt irgendwelchen Creative-Writing-Seminaren zu entspringen scheint, macht mir in allen drei Büchern das Lesen schwer. Dennoch habe ich immer wieder einzelne Kapitel in Bob Hendersons „Every Trail has a Story“ mit großem Interesse gelesen.
Bob Henderson beschäftigt sich in seinem Buch mit Orten, Handlungsweisen und Menschen, die Bedeutung für die Natur und Kultur des kanadischen Outdoorwesens erlangt haben. Diese Dreiteilung bestimmt auch die Gliederung des Buches. Zunächst geht es um Landschaften und Orte wie z.B. alte Kultstätten und ihre Ausstahlung auf moderne Expeditionsreisende oder die Expeditionen, die durch fortwährend abgelegene Landschaften wie z.B. Labrador oder Yukon stattgefunden haben. Ein weiterer interessanter Blickwinkel: im Kapitel „Filling Cabins with Stories“ beschreibt er Hütten und Blockhäuser auf die er auf Exkursionen in der Wildnis trifft und ihre Geschichte.
Im Abschnitt „Practices“ geht es um Zugangsweisen zu Wildnisthemen – sei es archäologische Herangehensweisen, die Reisemittel (Ski, Pferde, Hundeschlitten…) oder Wintercamping und die Beschäftigung mit Steinzeichnungen. Aus Canadier-Perspektive und besonders für mich ist der Aufsatz über Poling und verschiedene Bootsformen (Canot du maître / York + Pointer boat) von Interesse.
Ebenfalls für notorische Logbuchverfasser spannend ist dann der nachfolgende Aufsatz über Jounal-Writing, in dem Henderson sehr anschaulich unterschiedliche Betrachtungsweisen der bedeutsamen Entdecker der neuen Welt analysiert. Ihm geht es aber auch um bedeutende Frauen, die Perspektive von Künstlern und um Einsiedler und ihre Lebensweise in der kanadischen Natur.
Alles in allem ist Bob Hendersons „Every Trail has a Story“ ein sehr akademisches Buch, aus dem man als Leser wohl das herauspicken muss, was einen wirklich interessiert. Zum Durchlesen taugt es nichts.
Das Vorwort des Buches stammt übrigens vom Bill-Mason-Biograph James Raffan, der auch Autor eines der beiden anderen Bücher ist, die mich gegenwärtig noch beschäftigen und die in diesem Leserennen eher schlecht abgeschnitten haben.
Montag, 15. Februar 2010
Sawyer Cruiser
Im Bootshaus bin ich vorgestern auf das Paddel meiner Träume gestoßen und habe es einmal aus allen Richtungen abgelichtet damit ich ermitteln kann, um was für ein Paddel es sich da eigentlich handelt. Es stammt von der Firma Sawyer (die - wie ich inzwischen weiß - doch etwas mit Sawyer-Canoes zu tun hat) wie mein Bentshaft-Paddel und ist federleicht. Es ist verblüffend einfach - geradezu kubistisch anmutend - konstruiert und beidseitig mit einer Gewebelage überzogen. In den USA wird es offenbar seit 30 Jahren unverändert hergestellt und scheint dort auch zu bekommen zu sein. Die Sawyer Homepage ist allerdings gegenwärtig in einem jämmerlichen Zustand.
Ob es beim hiesigen Importeur wohl auch zu bekommen ist? Ich habe mal eine entsprechende Anfrage gestellt. Bin sehr gespannt, wie dort reagiert wird.
Nachtrag: Es ist Donnerstag, ich habe beim Importeur noch mal an meine Anfrage erinnert nachdem auf die Anfrage vom Montag bis jetzt keine Reaktion kam. Parallel habe ich bei Rutabaga angefragt, wo ich vor Jahren mein Sawyer-Manta bestellt habe als diese Paddel noch nicht in Deutschland zu bekommen waren. Die hatten einen wirklich vorbildlichen Service, promt geantwortet und flott versandt. Damals musste ich das Paddel dann beim Zoll abholen. Und zusätzlich habe ich im britischen Forum angefragt ob sie auf der Insel solche Paddeln verkaufen.
Zweiter Nachtrag (am Mittwoch, 24.02.):
Ob es beim hiesigen Importeur wohl auch zu bekommen ist? Ich habe mal eine entsprechende Anfrage gestellt. Bin sehr gespannt, wie dort reagiert wird.
Nachtrag: Es ist Donnerstag, ich habe beim Importeur noch mal an meine Anfrage erinnert nachdem auf die Anfrage vom Montag bis jetzt keine Reaktion kam. Parallel habe ich bei Rutabaga angefragt, wo ich vor Jahren mein Sawyer-Manta bestellt habe als diese Paddel noch nicht in Deutschland zu bekommen waren. Die hatten einen wirklich vorbildlichen Service, promt geantwortet und flott versandt. Damals musste ich das Paddel dann beim Zoll abholen. Und zusätzlich habe ich im britischen Forum angefragt ob sie auf der Insel solche Paddeln verkaufen.
Zweiter Nachtrag (am Mittwoch, 24.02.):
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