Heute sind wir dann doch bei strahlendem Sonnenschein in fast allerletzter Minute an die Wutach gefahren. "Allerletzte Minute" weil der Fluss ab 1. März gesperrt ist, "wir" waren Claudius, Liesl und ich.
Wir sind kurz nach Acht in Tübingen gestartet, haben im Bootshaus allerhand Boote auf- (auf die inzwischen weiter optimierte und eingeölte Dachträgererweiterung) und Liesls Fahrrad eingeladen und sind gemächlich gen "Schattenmühle", unserer Einsatzstelle gefahren.
Dort haben wir uns umgezogen (Liesl und ich in Paddel- klamotten und Claudius in Fahrradkluft) und Claudius hat das Auto zur Aussatzstelle bei Ewattingen gebracht von wo aus er mit dem Rad zurück zu uns gestrampelt ist.
Wir sind unterdessen die reichlich vereiste Lotenbachklamm hinauf- und wieder hinab gestiegen und geschlittert und haben es uns anschließend auf einer sonnigen Bank am Straßenrand gemütlich gemacht. Claudius kam fast ein wenig zu früh.
Das Fahrrad wurde an einen Pfosten des Pavillons mit den Infotafeln über die Wutach (sehr informativ, wirklich!) gekettet und wir stiegen gegen 12:00 Uhr in die Boote.
Der Pegel in Eberfingen lag bei etwa 70cm und damit hatte die Wutach gerade mal genug Wasser; nämlich immer noch so wenig, dass man leicht mal an einem unter Wasser verborgenen Stein hängen bleibt, was mir auf dieser Fahrt zwei mal passiert ist und mich jedesmal zu einem Ausstieg genötigt hat, bei dem aber nicht mal der Kopf unter Wasser geriet. Ich buche diese Kenterungen als "halbe Kenterungen" ab.
Die Wutach schlängelt sich in diesem mittleren Abschnitt durch ein enges Waldtal und wird begleitet von einem Wanderweg, der mit zahlreichen Brücken immer wieder über den Fluss geführt wird.
Die Schwierigkeiten sind mäßig aber die eine oder andere Zweierstelle und manch knackiges Kehrwasser werden dennoch geboten. Ein solche wurde Liesl kurz nach unserer Vesperpause auf einer sonnenbeschienenen Schneefläche (dicht bei einem Biberbau) zum Verhängnis. Sie fuhr vor mir hinein (sonst hätte es mich erwischt), kenterte auf der Seite, die ich als "onside" bezeichnen würde und mühte sich tapfer drei mal hintereinander hoch zu rollen. Die ersten beiden Male hätte es jeweils beinahe geklappt. Beim dritten stieg sie dann aus ins eisige Schmelzwasser.
Nur an einer Stelle mussten wir umtragen - unter einer Brücke befand sich ein verblockter Schwall, aus dem ein Baumstamm herausragte. Wir zogen die Boote über den Damm und rutschten dann auf dem Schnee hinab. Sehr spaßig!
Zwischenzeitlich legten wir noch eine Aufwärmpause mit Tee ein und paddelten dann zügig Richtung Aussatzstelle. Vorher sahen wir uns aber noch die Mündung und das Tal der Gauchach an.
Wir erreichten nach etwas über vier Stunden die Aussatzstelle. Dort schälten wir uns erst aus den nassen Klamotten und zogen trockene warme an, betrachteten noch ein wenig den Eingangsschwall der unteren Wutachstrecke, die die Wildwasserboardler zeitgleich mit uns bepaddelten (Frank hat einen netten Gruß am Scheiben- wischer unseres Autos hinterlassen - Grüße zurück!) und machten uns (Liesls Fahrrad an der Einsatzstelle einsammelnd) in der zunehmenden Dämmerung auf dem Heimweg. Gegen kurz vor Sieben waren wir dann wieder beim Bootshaus und verstauten unser Gerümpel.
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