Dienstag, 27. September 2011

Trainingsende

Ein sicheres Zeichen dafür, dass es Herbst wird ist, dass zum Training selbst bei bestem Wetter kaum mehr jemand erscheint. Lediglich Klemens und ich waren heute auf dem Wasser (und natürlich die unermüdlichen Kanupololeute). Wir haben mangels Strömung und Wasser mehr geplaudert als trainiert.

Sonntag, 25. September 2011

Hundepaddeln

Eigentlich wollen wir heute ja erst nachmittags um Vier paddeln gehen. Aber ich hatte noch die Campingsachen vom Bootshaus abzuholen und Røskva wollte unbedingt raus, so haben wir über die Mittagszeit schon mal eine kleine Neckarinselrunde gemacht. Immer, wenn man mit Kindern und/oder Hunden unterwegs ist, sollte man Pausen einlegen.
Wir haben unsere Pause am Stocherkahnanleger in der Hermann-Kurz-Straße gemacht. Røskva hat ein wenig gegrast, ich habe versonnen auf das leghafte Treiben auf dem Fluss geschaut. Dann sind wir wieder aufwärts gepaddelt und ich nahm wahr, dass erstmals seit Jahren der Stiftskirchenturm vom Gerüst befreit ist.
Dieser Anblick kommt mir buchstäblich "befreiend" vor.


Nachtrag: Am Nachmittag waren wir tatsächlich noch einmal auf dem Neckar. Wir sind zu viert (Klemens, Anita, Lena und ich) durch das sonntägliche Gewimmel aus Stocherkähnen, Tret- und Ruderbooten zum Hölderlinturm gefahren und haben uns dort ein Eis geholt. Dann sind Lena und ich wieder zurück gepaddelt während Klemens und Anita noch einen kleinen Schlenker Richtung unteres Wehr gemacht haben.

Samstag, 24. September 2011

Testfahrt


Am frühen Nachmittag nun bin ich - wie geplant - vom Bootshaus aus flussaufwärts gepaddelt und gestakt. Alleine paddelt sich der Explorer - wie die meisten Tandem-Boote - eher träge. Ich kante ihn stark auf und lege beide Beine auf eine Seite der Sitzblöcke. Dann geht es etwas geschmeidiger aber "schnell" ist etwas anderes. Dafür ist das Überwinden von Flusshindernissen jetzt erheblich weniger schmerzhaft (so lange ich das schwere Boot nicht tragen muss, was ich tunlichst vermeide). An der rauen Rampe habe ich ihn einfach hinauf getreidelt. Das Bootsmaterial gleitet klaglos über die nassen Steine und der Rumpf hat schon so viele Kratzer, dass ich weitere ohne Skrupel hinein mache. Die, die durch so eine Aktion entstehen, sind bei einem PE-Boot ohnehin minimal.


Beim Poling ist das Boot grundstabil. Es ist wieder nicht richtig schnell. Ich bin vom Soloboot her mehr Geschwindigkeit aber auch mehr Kippeligkeit gewohnt. Man hat den Eindruck, dass man in dem Boot ein Tänzchen machen kann. An kniffligen Stellen (den kleinen Stromschnellen) bleibt das Boot seelenruhig in der Spur. Ich kann  jetzt nachvollziehen, warum die Polingprofis diese Bootsform lange für ihre Wettbewerbe genutzt haben, aber ich kann mir auch vorstellen, warum sie die ultraleichte Kevlarausführung gewählt haben: die Masse, die da bei einem 30+kg-Boot in Bewegung gesetzt werden muss ist schon beachtlich.

Dafür konnte ich das Boot abschließend, als es wieder bergab ging, unbesorgt die raue Rampe hinunter steuern. Ich hatte zwar Grundkontakt aber der Rumpf glitt ohne Schwierigkeit über die Steine. Im Bootshaus habe ich es jetzt erst einmal auf dem Bootswagen liegen gelassen. Morgen hole ich es wieder heim. Es kommt wieder unter das Baumhaus und kriegt für die kalte nasse Jahreszeit ein lockere Hülle in Form einer unten offenen Plane.

Letzter Schliff

Die Siebdruckplatten als Deckplates waren doch ein so unbefriedigendes Provisorium, dass ich heute morgen doch noch einmal zum Baumarkt geradelt bin und eine - wie ich finde - völlig überteuerte PE-Platte erworben habe. Mit Hilfe der bereits zugeschnit- tenen Deckplates habe ich sie auf der Bandsäge zurecht geschnitten, die Ränder geschliffen und mit - ebenfalls überteuerten - kleinen Edelstahlschrau- ben festgepinnt.

Dann habe ich die grob zugeschnittenen Sitzpolster noch einmal mit der Schleiftrommel traktiert und jetzt ist das Boot einsatzbereit. Ich werde es heute nachmittag mal auf einer kleinen Polingtour flussaufwärts testen.
Vielleicht gelingt es mir ja das erste Wehr hinauf zu staken - bei dem PE-Rumpf habe ich wesentlich weniger Skrupel als bei jedem anderen Material. Abwärts werde ich auf alle Fälle hinunter poltern.

Herbstdepression

Gestern nun fand das schon für den Juli geplante Kentertraining statt. Im Juli war uns ein Hochwasser dazwischen gekommen und jetzt im Frühherbst hat offenbar niemand mehr so recht Lust auf Kentern. Wir waren gerade einmal drei "aktiv kenternde" mit vier Zuschauern.


Klemens machte gleich vor wie es geht. Kaum waren wir zum Stocherkahnanleger gekommen kenterte er sein kleines Wildwasserboot, hob das Boot im Wasser schwimmend an einem Ende hoch, so dass das Wasser ablaufen konnte, drehte es schwungvoll um und stieg wieder ein während ich den gegenüberliegenden Süllrand hinunter drückte. Die Aktion wiederholten wir noch ein/zwei Mal und sie dauerte letztlich kaum zwei Minuten.
Ich probierte das gleiche mit meinem langen Soloboot, an dessen einem Ende ebenfalls ein Luftsack eingeschnürt ist. Dieser ist allerdings etwas schlapp und es blieben viele Liter Wasser im Boot. Aber immerhin war es so manövrierfähig, dass ich damit ans Ufer paddeln konnte.

Mit Rolands Royalex-Boot hatten wir diesmal viel mehr Schwierigkeiten als beim letzten Mal (mehr Bilder vom letzten Mal)
Es lag nach jeder Kenterung extrem tief im Wasser (gerade mal die Kiellinie schaute über die Wasseroberfläche) und es gelang uns nur mit einigem Aufwand es seitlich so hoch zu stemmen, dass wir darunter schwimmen und es mittels Capistranoflip wieder aufrichten konnten.


Auf der Wiedereinstieg erwies sich als nicht eben einfach obwohl ich meine, dass wir technisch nichts falsch machen: wir haken uns mit einem Fuß unter die Mittelstrebe und rollen uns über den Süllrand ins Boot. Das ist mit den gut gepolsterten Schwimmwesten gar nicht so leicht.
Am Ende ließ das sich erheblich komfortabler mittels Boot-über-Boot Bergung aus dem Wasser holen. Aber ein zweites Boot hat man ja nicht immer in der Nähe...


André hat dankenswerterweise die Bilder mit meiner kleinen Kamera gemacht. Da ich sie bei meiner ersten Kenterung mit in der Schwimmweste hatte sind die meisten Aufnahmen etwas "nebelig" geworden.

Es wurde früh dunkel und wir hatten uns verpflichtet auf der Rückfahrt eins der Kanupolo-Tore mit zum Anleger zu nehmen. Das banden wir hinter Rolands Explorer und wir beide schleppten es dann flussaufwärts. Janosch nahm mein Boot in Schlepptau.

Montag, 19. September 2011

Letzte Arbeiten

Heute hatte ich mir noch frei genommen um gegebenenfalls noch Nachbereitungen des Polingtreffens vornehmen zu können. Die beschränkten sich jedoch aufs Abhängen des Zeltes und des Tarps sowie deren Verstauung in den zugehörigen Säcken. Dabei habe ich den Eindruck, dass das Zelt fortwährend etwas feucht ist - ich werde den Sack noch einige Zeit in der Wohnung liegen lassen.


Gerade liegt jedoch das PE-Boot in der Wohnung. Ich habe endlich mal die Sitze so unterfüttert, dass sie sich nicht mehr herauslösen, weitere provisorische Deckplates aus dünnen Siebdruckplatten angefertigt (wieder mal so ein Provisorium, das vermutlich lange hält), Schnüre für Luftsäcke eingezogen und die Hartschaumsitze mit weichem PE-Schaum abgepolstert. Jetzt muss der Klebstoff erst einmal abbinden und vielleicht rolle ich dann morgen Abend das Boot an den Neckar und paddele zum Bootshaus. - Wenn ich rechtzeitig aus dem Büro komme.

Sonntag, 18. September 2011

Polingtreffen 2011


Das Polingtreffen ist heute morgen etwas vorzeitig zu Ende gegangen nachdem wir - trotz lausiger Wettervorhersage am Samstag einen blendend schönen Tag hatten, so dass der Nieselregen, der uns noch letztes Mal nicht vom Poling abhielt, schnell zermürbt hat. Nach unserem langen Frühstück hatte keiner mehr Lust aufs Wasser zu gehen und wir packten zusammen.

Begonnen hat das Treffen aber bereits Freitag. Als ich kurz vor 16:00 Uhr zum Bootshaus kam parkten bereits Friedrich und Theo vor dem Gelände. Da regulärer Trainingsbetrieb war kamen wir zunächst nicht recht zum Plaudern. Friedrich erprobte erst einmal unseren Ottowa und Theo lief noch eben in die Stadt um sich etwas zum Grillen zu holen und Rolf unterstützte Friedrich beim Bootstest. Ich werkelte noch am bereits am Vortag aufgerichteten Zelt herum.


Anschließend am Feuer kamen wir dann doch zusammen mit den versammelten Paddelfreunden zum Plaudern. Irgendwann traf auch Klaus ein und wir waren vollzählig. Als Regen einsetzte zogen wir uns unter das Vordach des Bootshauses zurück und nachdem die letzten Paddelfreunde ihrer Wege gegangen waren gingen wir auch relativ früh in die Schlafsäcke.

In der Nacht regnete es immer wieder und ich machte mir schon richtig Sorgen aber am Morgen kam die Sonne heraus und als wir beim Frühstück saßen (Rolf hatte Brötchen mitgebracht - Vielen Dank nochmal!) wurden alle immer ungeduldiger. Wir ließen das Geschirr ungespült zurück und rüsteten die Boote mit Paddeln und Stangen aus. Just als wir los wollten traf noch André ein, der den Vereinsprospector und meine Karbon-Stakstange bekam.


Dann ging es bergauf zum ersten Wehr. Dort wartet eine kleine Stufe, an der ich gewöhnlich übe. Für die weniger Ortskundigen war diese Stufe doch eine größere Herausforderung als ich erwartet hatte. Der etwas höhere Wasserstand (durchs Kraftwerk lief gerade kein Wasser weil dort irgendwelche Sanierungsarbeiten stattfinden) erschwerte die Stufe obendrein. Wir hielten uns dort recht lange aus und alle waren hartnäckig damit beschäftigt sie zu bewältigen, was schließlich allen - auch André, der erstmalig Poling betrieb - gelang.


Zwar wurde bereits jetzt dafür votiert es damit genug sein zu lassen aber wir hielten dennoch am ursprünglichen Plan fest, das Wehr zu übertragen und zum oberen Wehr zu staken. Ich hatte schon Sorge, dass die Stufe dort, die eine schmalere Stromzunge und mehr Steinhindernissse bietet, zu Frustrationen führen würde aber der höhere Wasserstand überspülte die Steine breitflächig, so dass diese Stufe sich als einfacher erwies, als die untere.


Nach geraumer Zeit, in der wir im Flachwasserbereich unter der Stufe übten oder die Stufe immer wieder bewältigten um dann wieder mittels Stubbing hinunter zu manövrieren bereitete Rolf einen Tee zu und bald saßen alle am sonnenbeschienenen Ufer. Nach dieser Pause machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir hatten über drei Stunden trainiert und waren entsprechend ausgepumpt.

Zur Erholung gab es ein zweites Frühstück am Bootshaus und eine kleine Mittagspause, in der sich einige mit der kleinen Poling-Bibliothek beschäftigten, die ich mitgebracht hatte. Nach dieser Pause wollten wir in die Stadt aufbrechen um eine Runde mit dem Stocherkahn zu staken. In dem Moment traf Bertold ein, der nun partout noch Poling betreiben wollte. Wir hielten ihn nicht auf, entschieden uns aber dafür an unserem Plan festzuhalten und zum Stocherkahnanleger zu schlendern.

Von dort legten wir zu viert auf dem langen Kahn (Rolf und André waren ihrer Wege gegangen) zu einer Neckarinselrunde ab. Zunächst stocherte ich, da ich ja am Mittwoch noch geübt hatte, ab Mitte der Neckarinsel übernahm jedoch Theo, der ganz begeistert von der leichten Karbonstange war, die ich aus einem Surfmasten angefertigt habe. Er stakte ausdauernd so dass wir bis zum Anleger der Paddelfreunde kamen.

Bertold war immer noch nicht zur Teilnahme an einer Stocherkahnfahrt zu bewegen (er ist alter Tübinger und da ist das nichts Neues), so dass wir gemütlich wieder zurück stocherten. Zwischenzeitlich übernahm auch Friedrich. Klaus genoss es mal nur Passagier sein zu dürfen.

Nachdem wir den Kahn wieder befestigt hatten schlenderten wir noch durch die Stadt, aßen in einem Lokal am Lustnauer Tor typisch schwäbisches Essen und trafen dann in der einsetzenden Dämmerung bei Bertold ein, der sich schon am Bootshaus mit einem Abendessen versorgt hatte. Wir saßen noch lange unter dem Vordach, Regen setzte ein und nach 23:00 Uhr zogen sich alle in ihre Schlafsäcke zurück.

Der Regen wurde in der Nacht richtig heftig - ein Gewitter zog vorbei. Am Morgen gab es eine Regenpause, in der ich frische Brezeln holte. Dann setzte der Regen wieder ein und wir verlängerten unser Frühstück immer weiter. Aber irgendwann mussten wir uns doch klar machen, dass wir bei dem Wetter nicht noch einmal in die Boote wollten. Also packten wir zusammen und verabschiedeten uns.

Ich verbrachte noch einige Zeit am Bootshaus um mein üppiges Campinggerödel zu verstauen und unter dem Vordach des Bootshauses zum Trocknen aufzuhängen. Dabei überlegte ich mir, warum wohl immer nur diese relativ kleine Gruppe zum Polingtreffen kommt. Mit sieben Teilnehmern waren es zwar diesmal so viele Teilnehmer wie bei beiden vorherigen Polingtreffen zusammen. Zwar hatten wir mit André und Bertold zwei Neulinge dabei aber im Großen und Ganzen scheint Poling auf die Canadierszene wenig Anziehungskraft auszuüben. Der Termin in der zweiten Septemberhälfte beinhaltet nicht mehr Wetterrisiko als andere Termine. Tübingen liegt nun nicht gerade im Zentrum der Republik und das Polingtreffen wird - anders als die übrigen Treffen - nicht von Verkaufsangeboten der Gewerbetreibenden begleitet. An all diesen Faktoren kann ich wenig ändern. Wenn es noch ein weiteres Polingtreffen geben soll werden ich allenfalls einen anderen Termin in Betracht ziehen.


Meine Fotos und Rolfs Fotos sind jeweils in Webalben abgelegt.

Donnerstag, 15. September 2011

Vorbereitungen


Das morgen beginnende Polingtreffen wirft seine Schatten voraus. Inzwischen haben sich doch einige Teilnehmer angemeldet und wenn nur die Hälfte davon kommt wird das Treffen schon größer als die beiden vorherigen (zuletzt und davor). Heute habe ich nach Feierabend schnell noch meine Zeltausrüstung zum Bootshaus gebracht und Zelt und Tarp gleich aufgestellt. Gestern habe ich gewissermaßen Staken geübt indem ich im Stocherkahn eine Firmenbelegschaft zum Bootshaus und wieder zurück befördert habe. Von dieser Firma bekommen wir immer diese vortrefflichen Schaumblöcke, aus denen wir uns die Sitze für die Wildwasserboote schnitzen. Dafür haben sie schon mal eine kleine Stocherkahnsause verdient...

Sonntag, 11. September 2011

Kurzer Test


Trotz aufziehender Gewitterwolken habe ich den PE-Explorer am Spätnachmittag noch aufs Autodach gewuchtet und bin damit zum Bootshaus gefahren. Da habe ich ihn abgeladen, bin damit über den Radweg gekeucht und habe ihn die Böschung hinunter rutschen lassen. Das ist schon ein Brocken, dieses Boot. Für weitere Transporte habe ich vorsorglich einen Bootswagen ins Auto gelegt.


Auf dem Wasser schließlich haben sich die noch nicht fest eingebauten Sitze prima bewährt. Das Sitzbrötchen, das ich für den Solobetrieb vorgesehen habe ist perfekt positioniert, so dass beim Paddeln der Bug leicht entlastet wird. Aufgekantet ruhen beide Unterschenkel links vom Sitzblock. Überhaupt "Aufkanten": Das Boot kann mühelos bis zum Süllrand gekantet und dort stabil gehalten werden. Das macht man natürlich nur in Ausnahemsituationen aber dann riegelt der Rumpf die Kippbewegung wirksam ab und es erfordert einige Anstrengung den Süllrand doch noch unter Wasser zu bekommen (ich habe diese Anstrengung gescheut - schließlich ist der Süllrand erst frisch eingeölt worden).

Auf flachem Wasser habe ich mich hingestellt und die Polingstange eingesetzt. Das Boot ist grundstabil - man kann sich gut darin bewegen. Das musste ich auch tun um einen guten Standpunkt zu finden. denn wenn man zu sehr in der Mitte steht reißt das Boot bei jedem Stoß mit der Stakstange schnell aus. Man muss tatsächlich den Bug entlasten und recht weit hinten stehen (rechts und links des Solositzes). Dann bewegt ich das Boot verlässlich geradeaus und folgt sofort einer Kurve sobald man eine Seite belastet.


Es fing bald an zu tröpfeln und ich wollte das Boot wieder nach Hause bekommen um vielleicht im Lauf der Woche noch Deckplates anzufertigen und die Sitze endgültig einbauen zu können. Deshalb habe ich es schnell wieder aus dem Wasser geholt, kurz noch ein Bildchen geknipst und es erneut aufs Autodach gewuchtet. Puh!

Rechts noch eine Skizze der Süllrandkonstruktion. die Verschraubung mag wenig fachgerecht sein aber für meine bescheidenen Möglichkeiten war es enorm hilfreich den inneren Süllrand zunächst zu fixieren bevor ich die schmale äußere Süllrandleiste aufgeschraubt habe.

Raphael, der für den Rumpf nur eine Kiste Bier haben wollte, hat noch einiges gut bei mir. Trotz des immensen Gewichts - da bin ich mir sicher - werde ich den Explorer häufiger benutzen. Jetzt bin ich noch darauf gespannt, wie sich das Boot - vor allem aber die Sitzanlage - im Tandembetrieib bewährt.

Friedhof der Rasenmäher


Der Neckarabschnitt zwischen Oferdingen und Mittelstadt bietet anfangs eine Reihe von offside-Kehrwässern - zumindest für Linkspaddler. Wir sind ihn früher häufiger gepaddelt (z.B. im Juni vor drei Jahren oder als
Saisonabschluss 2008. Letzthin ist er etwas in Vergessenheit geraten. Deshalb haben wir Michl und Rolands Vorschlag uns mal wieder diesem kurzen Abschnitt zu widmen gern angenommen.

Wir sind gegen 10:00 Uhr in einem Auto mit Anhänger nach Oferdingen zur Einsatzstelle gefahren, haben dort Michl und Elke getroffen, die Boote abgeladen und Michl und Roland haben beide Autos nach Michelstadt gefahren und sind mit den Fahrrädern zurück gekehrt.
Dann paddelten wir los, kamen aber nicht weit. Denn knapp 200m nach der Einsatzstelle kommt der kleine Schwall mit den ganzen Kehrwässern.
Dort blieben wir fast eine Stunde lang in der Gesellschaft von zwei rostenden Rasenmähern, die irgendjemand an der Stelle ins Wasser geworfen hat.

Immer wieder wurden kleine Schwälle überwunden um wieder in ein höher gelegenes Kehrwasser zu kommen, die KajakpaddlerINNEN rollten eifrig und Roland brachte Elke die Grundbegriffe des Canadier-Tandempaddelns bei.
Wir hatten jede Menge Spaß.
Anschließend paddelten wir dann doch mal weiter und kamen an den "liegenden Gaul", einen gewaltigen Felsen, der mitten im Fluss liegt. Dort hielten wir uns erneut ziemlich lange auf, wechselten mal die Boote und probierten so allerhand aus.
Schließlich paddelten wir weiter über die Flusskehre unterhalb von Pliezhausen nach Mittelstadt, wo wir die Boote über das trocken gefallen Wehr hinunter trugen und auf der anderen Seite gleich wieder das Ufer hinauf. dort standen nämlich die Autos. Die Boote wurden verladen und wir schlenderten hinüber in den Biergarten wo es kalte Getränke und einen Happen zu Essen gab. Noch am frühen Nachmittag fuhren wir schließlich wieder zurück zum Bootshaus.


Nachtrag: Von Klemens kam noch eine Reihe von Bildern. Ich stelle einige davon jetzt einfach unkommentiert hier ein. Vielen Dank Klemens!




Samstag, 10. September 2011

Harte Arbeit

Schon in der vergangenen Woche habe ich die Thwarts für den Explorer vorbereitet. Dabei habe ich die Vorzüge meiner billigen kleinen Oberfräse wieder einmal zu schätzen gelernt. Die kam heute nun endlich zum Einsatz um die Süllränder abzurunden. Vorher jedoch musste ich die Außensüllränder noch einmal abnehmen um sie einigermaßen glatt zu schleifen. Zur Wiederbefestigung habe ich teure Edestahlschrauben gekauft.
Ich hatte die fünf Meter lange Eschenlatte mit der Stichsäge halbiert. Die Sägekante wird auf diese Weise nicht so akkurat wie mit einer Tischkreissäge (dafür geht auch nicht so viel Material verloren). Hundertprozentig glatt sind die Außensüllränder letztlich nicht geworden aber hinreichend glatt fürs Fräsen.
Zwischen den Fräsgängen habe ich immer wieder den Bandschleifer zum Einsatz gebracht.
Zum Fräsen der Unterkante der Innensüllränder musste ich die provisorischen Thwarts herausnehmen. Danach habe ich die vorbereiteten Thwarts eingesetzt, die ich auf gut Glück ein wenig kürzer als die Provisorischen angefertigt habe. Erstaunlicherweise ist der Explorer jetzt exakt 91cm breit - wie im Katalog. Anschließend habe ich noch einmal mit 60er Schleifpapier von Hand nachgearbeitet (auf den Maschinen verwende ich grobe Schleifbänder). Und schließlich bekam das Holz jetzt noch einen ersten Leinölanstrich, den ich im Lauf des Nachmittags noch einige Male wiederholen werde.


Zwischenzeitlich werkele ich auch noch an den Sitzen herum. Ich habe Aussparungen für die Oberschenkel eingefügt und will die Sitzflächen letztlich noch mit weicherem Schaummaterial aufpolstern. Dazu wird das Boot an einem der kommenden Tage mal ins Wohnzimmer geholt, wo ich die Sitze einen nach dem anderem einfüge (mit festen Schaumkeilen unterfüttere) und aufpolstere. Da auf PE kein Klebstoff hält werde ich sie einfach an den Thwarts befestigen und zwischen diesem und dem Bootsboden verkeilen. Vielleicht kann ich das Boot schon am kommenden Wochenende beim Polingtreffen einweihen.


Eigentlich wollte ich heute ja noch Bettina beim Bootshaus unterstützen, die für Paddelinteressierte im Rahmen des Sporttags Angebote macht aber ich schaffe das jetzt doch nicht mehr. Ein Glück, dass ich meine Hilfe nicht verbindlich zugesagt habe.

Nachtrag: Inzwischen habe ich Keile fürs Einpassen der Sitze angefertigt und Schlitze für die Thwarts in die Sitzblöcke gesägt. Auf die Weise sitzen sie schon ohne Verklebung Probefahrtfest. Vor der Probefahrt sollte ich wohl aber noch Polster aufkleben denn das harte Schaummaterial  ist denkbar unkomfortabel. Ich hoffe nur, dass es - wie versprochen - wirklich geschlossenporig ist denn wenn diese Blöcke Wasser ziehen werden sie sicher mehr als doppelt so schwer wie jetzt (gegenwärtig sind sie federleicht). 
Was jetzt noch fehlt sind die Deckplates. Ich habe kein geeignetes Material zur Hand. Ich hätte gern solide PE-Platten aber im Baumarkt finden sich lediglich wabbelige Kunststoffplatten aus Schaummaterial oder spröde Plexiglasscheiben. Notfalls nehme ich so eine und klebe eine farbige Folie (Rot?) drauf.