Montag, 5. September 2011

Verkehrte Welt

Weil Klemens und Anita sich dafür entschieden hatten schon am Samstagabend wieder heim zu fahren fuhren wir jetzt doch in mehreren Autos zur Mini-Armada. Die war zustande gekommen weil Jan vor der C-Boat-Armada im Frühjahr gequengelt hatte, dass es doch ein niederschwelligeres Angebot in kürzerer Distanz geben sollte. Sabrina griff diesen Vorschlag auf und initiierte die "ECBA Summer School". Im Wildwasserboard rotteten wir uns dann zusammen und dieses Wochenende war es nun endlich so weit.


Da ich alleine fuhr konnte ich zügig morgens um 5:00 Uhr starten und frühstückte erst gegen 8:00 in Chur. Die Straßen waren frei, im Autoradio dröhnten die Dixie Chicks und die aufgehende Sonne rückte die morgendliche Alpenwelt ins beste Licht. Gegen 9:00 Uhr war ich dann in Versam am Bahnhof, wo Klemens und Anita kurz vor mir eingetroffen waren. Viele andre waren offenbar schon am Vorabend eingetroffen (Sabrina, Veronika, Matt und Jo,...). Michl und Elke kamen kurz nach mir und auch Frank, Nils, Arno und Retho kamen noch vor 10:00. Wir zogen uns um und gingen aufs Wasser, von dem nicht richtig viel da war. Gerade als das Vorgeplänkel an der Einsatzstelle vorbei war und wir ernstlich lospaddeln wollten kam Siggi noch angehetzt.


Es entwickelte sich eher eine gemütliche Wanderfahrt - die wenigen Spielstellen wurden hinreichend gewürdigt aber der Schwerpunkt der Veranstaltung lag eindeutig auf dem sozialen Austausch.
Das eine oder andere Experiment an Wellen und Wälzchen führte auch mal zur Kenterung aber in so einen Großrudel sind ja immer hinreichend viele helfende Hände zur Stelle um den "Verunglückten" schnell wieder ins Boot zu bekommen -  wenn er sich nicht - wie Frank - mittels Rolle selbst wieder aufrichtete.

Die unterschiedlichsten Boote waren unterwegs. Das einzige Boot, das doppelt vorkam war der Dagger Phantom: Jo paddelte ebenfalls einen solchen - so trafen sich sich mein Boot mit einem der einzigen beiden in Mitteleuropa bekannten Artgenossen. 
Martina und Florian paddelten in einem gelben und mit seinem Holzsüllrand erstaunlich hübschen NovaCraft-Prospector. Sabrina paddelte einen schlanken Slalom-C1, Flo war im 1,50 Meter kurzen Blackfly unterwegs, Matt paddelte James' (den ich an diesem Samstag nur mal kurz aus der Distanz gesehen habe) L'edge, Arno einen Outrage, Retho einen Ocoee, Frank einen Taureau, Siggi seinen Quake, Veronika den Nitro ihres Vaters,...


Für die vier Kajak-Paddler/innen musste dieser Tag ein "Verkehrte Welt"-Erlebniss ein. Sonst ist es immer anderst - in einem Rudel Kajaks ist ein eizelner OC die Ausnahme.


Wir kamen kurz vor der Zugabfahrt in Reichenauan und hetzten mit den Booten zum Bahnhof (nächstes Mal setze ich in Trin aus - da sind es nur 30 Meter - Anita und Michl haben das so gemacht), so das nicht mehr alle Zeit hatten ein Ticket aus dem Bahnsteigautomaten zu ziehen. Meine 15 Minuten Bahnfahrt mit Boot im Gepäckwagen ließ sich die Schweizer Bahn deshalb (Strafgebühr) mit 24,90 SFR bezahlen, was meine Neigung dort Zug zu fahren stark vermindert.

In Versam stiegen wir wieder aus, zogen uns um und nahmen erst einmal Kaffee und Kuchen zu uns. Dabei merkten wir gar nicht, dass sich fast alle doch noch einmal nach Illanz zu einer zweiten Abfahrt auf dem oberen Abschnitt aufgebrochen waren.

Anita, Klemens und ich machten stattdessen einen Spaziergang, ich vermaß mit Hilfe eines herum liegenden Asts Tom's (Kanuschule Versam) M.E., dem verkürzte Thwarts eingebaut wurden um ihm schmal zu machen. Das will ich mit meinem auch mal ausprobieren.

Anschließend verabschiedeten wir Anita und Klemens, die wieder heim fuhren. Ich rüstete mein Auto für die Übernachtung - es lässt sich darin prima schlafen, was ich vorher nicht wusste. Elke, Michl und ich gingen noch kurz im eisigen Wasser des Vorderrheins baden (ich war nur sehr kurz und eigentlich nur teilweise im Wasser).

Abends nahm ich dann noch sündhaft teure Spaghett im Linx-Beizi zu mir und saß dort mit Michl, Elke und Arno zusammen. Später - als die Illanz-Paddler alle wieder da waren - plauderten wir noch ein wenig bei den Booten. Die meisten trafen sich noch an der Feuerstelle am Flussufer. Als Michel, Elke und ich zu ihnen ans Feuer wollen begann es zu regnen. Es war schon nach 21:00 Uhr und angesichts dessen, dass ich schons eit 5:00 Uhr auf den beinen war zog es mich ins Bett. Regen prasselte aufs Autodach. Ich schlief schnell ein. So verpasste ich offenbar einen langen unterhaltsamen Abend unter dem Bahnhofsvordach.

Klemens hat einige Bilder gemacht, die hier zu finden sind. Meine Bilder des ganzen Wochenendes sind hier.

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