Mittwoch, 29. Juli 2015

Abendfahrt

Im Licht der untergehenden Sonne habe ich am Abend noch eine kleine Neckarinselrunde bis hinunter zum Stadtwehr und ein Stück in die Steinlach hinein unternommen. Trotz recht frischer Witterung waren noch allerhand Stocherkähne unterwegs. Offenbar haben zwei konkurrierende Chöre Stocherkahnfahrten gebucht. Sie sangen jeder für sich recht virtuos, in der Kombination auf dem Wasser, das den Gesang doch recht weit trägt, war der Kunstgenuss jedoch - sagen wir mal - "zwiespältig".
Nun ja, die Vokalistinnen und Vokalisten konnten ja nicht den ganzen Fluss abdecken. Zeitweilig war nicht mal ein Stocherkahn in Sicht. Dafür gabs klare Luft, trübes Wasser und einige letzte Sonnenstrahlen, die immer höher ins Geäst wan-derten und bald verschwanden.

Tests

Der gestrige Dienstagabend wurde Boots- und Paddeltests gewidmet. Sabine testete Klemens' Homes weil sie im Begriff ist sich - wie neulich Charly - so ein Boot anzuschaffen.
Offenbar wurden von diesen Booten einige an Leute verkauft, die ohne jeden Sachverstand einen offenen Wildwassercanadier gekauft haben und nicht einmal Riemen oder Bulkhead eingebaut haben um das Boot vernünftig paddeln zu können.
Anders kann ich mir nicht erklären wieso plötzlich einige gebrauchte Boote auf dem Markt sind, die keine Einbauten haben und mit denen die bisherigen Besitzer so unzufrieden sind, dass sie sie nun verkaufen. Wenn man nie richtig fest in so einem Boot verankert war kann man auch keinen Spaß damit haben.

Wir hatten jedenfalls unseren Spaß und  Sabine offenbar auch.


Ruth, Røskva und ich experimentierten mit den neuen Paddeln aus Canada, die ich bereits im Februar bestellt hatte und die vorgestern eingetroffen sind. Ich habe noch einige weitere dazu angestiftet diese Paddel zu bestellen. Wie es scheint, entsprechen die Paddel den Erwartungen.


Ich selbst habe ja wenig Erfahrungen mit Vollholzpaddeln für ruhiges Wasser. Die neuen Paddel fühlen sich angenehm an, das Eschenpaddel mit dem Woodsman-Grip ist ein Herausforderung (ich beherrsche diese Northwoods-Technik nicht und muss mir das erst aneignen). Das Kirschpaddel ist wunderbar leicht und hat Flex und hat sich gleich zum Favoritpaddel gemausert.


So dümpelten wir eine ganze Weile oben am Kraftwerkkanal herum und erprobten unterschiedlichste Stechpaddelansätze. Anschließend gabs ncoh einmal Kaffee und Kekse am Bootshaus und Røskva verbuddelte Tennisbälle.

Samstag, 25. Juli 2015

Canadiertraining am Freitag


Das freitägliche Training habe wir zunächst stilgerecht mit einem ausgedehnten Kaffeekränzchen im Schatten der Kastanie auf dem Bootshausgelände einge-läutet. Dann lieferte Hartmut den neuen Vereinscanadier an, der - anders als unser bisheriger NovaCraft Prospector einen Rundboden hat.


Wir gingen dann doch noch aufs Wasser, wo - den Temperaturen angemessen - allerhand Rollversuche unternommen wurden. Ruth probierte den Sojourn aus, stellte aber fest, dass sie mit dem Independence besser klar kommt. Sonst waren überwiegend Wildwasserboote auf dem Wasser.


Als die Kajakpaddlerinnen und -paddler an der Übungsstelle eintrafen brachen wir zurück zum Bootshaus auf um ein Grillfeuer zu entfachen. An dem saßen wir dann einige Zeit bis allererste Regentropfen spürbar waren. Vor dem Gewitter waren wir zuhause.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Erdmanns Seeadler


Erdmann hat sich kurzentschlossen einen Swift Osprey gekauft. Ich hatte ihm zu diesem Boot geraten weil es als hinreichend wendig gilt und in der gewählten Bauweise außerordentlich leicht und dennoch robust genug ist.


Gestern Abend bin ich - mit Erdmanns Genehmigung - eine kurze Runde mit dem Boot gepaddelt und habe den Eindruck bekommen, dass dieses Boot genau die richtige Wahl für häufige Neckainselrunden in jeder Jahreszeit und gelegentlich Ausflüge auf kleine Albflüsse ist.

Das Boot ist schnell, schiebt aber ab einer gewissen Geschwindigkeit eine kleine Bugwelle vor sich her; es ist wendig (ich habe am
Kraftwerkkanal einige Kehrwasermanöver absolviert) und lässt sich weit aufkanten. Die anfängliche Instabilität ist unvermeidlich, aber es hat eine eingebaute "Kippbremse" - in Seitenlage "riegelt" die Rumpfform Kippbewegungen kurzzeitig ab. Es kostet einige Mühe diesen Effekt zu überwinden und dann tatsächlich zu kentern. Die Mühe habe ich mir nicht gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass es sich aufdrängt das Boot "flach" zu paddeln. Jedenfalls konnte ich keinen Vorteil beim aufgekantet Geradeausfahren erkennen. Aber um das abschließend zu bewerten war mein Bootstest möglicherweise etwas zu kurz.



Canadiertraining am Dienstag


Das Dienstagstraining können wir allmählich zum "Canadiertraining" ummünzen. Diesen Dienstag waren jedenfalls 5 Canadier und 2 Kajaks auf dem Wasser (abgesehen von den nimmermüden Polospielern, die aber an anderem Ort trainieren).


Dabei wurde in friedlicher Koexistenz Rollentraining exerziert. Das Wetter lud dazu ein und noch ist das Wasser des Neckars einigermaßen frisch und sauber. Gelegentlich klappt die Rolle, gelegentlich kommt es zu einem Ausstieg und das Boot muss gelehrt werden.



Charly machte allererste Rollversuche und Klemens, der unser Rollenkönig ist, half ihm dabei. Immer wieder wurde der "Hüftknick" eingeübt, ohne den die Rolle nicht funktioniert. Gleich von Anfang an muss man sich angewöhnen den Kopf so lange wie möglich unten zu lassen.


Anschließend paddelten wir zurück zum Bootshaus, nahmen die Boote aus dem Wasser und beförderten sie wieder ins Bootsregal. Dann saßen wir noch ein Weilchen vor dem Bootshaus und schmiedeten Urlaubspläne. Dort vergaß ich dann auch meine Kamera als wir gingen. Die anderen deponierten sie für mich an sicherem Ort. Jetzt hab ich sie wieder und jetzt gibts auch Bilder von diesem entspannten Trainingsabend.

Montag, 20. Juli 2015

Schaumarbeiten

Das neue Boot von Charly benötigte einen Bullkhead nachdem kurzzeitig Bestre-bungen es zum Tandemboot umzurüsten, im Keim erstickt werden konnten. Die bisherige Ausstattung hat sich als unbrauchbar erwiesen und wir fragen uns ob damit je vernünftig gepaddelt wurde.

Die vielen Kerben und Macken auch im Oberschiff deuten darauf hin, dass das Boot eher miß- als gebraucht wurde. Darauf deuten auch die vielen tiefen Einkerbungen in den Schaumplatten im Boot hin. Mit dem Boot wurde offenbar Unfug getrieben.

Die Zeiten sind vorbei. Jetzt bekommt es einen Bulkhead.

Die Schaumplatten auf der Seite wurden als Erstmaßnahme an Charlys Ober- und Unterschenkel angepasst damit er möglichst breit im Boot knien kann.


Wir hatten ein ganze Reihe von Fitting-Projekten auf dem Rasen des Bootshausgeländes ausgebreitet, kamen aber letztlich nur zum Bulkhead für das PE-Boot weil es sich schon dabei um eine etwas diffizile Aufgabe handelt.


Wir haben in eine kleine Nut in den Seitenplatten einen Querblock eingefügt, an den zwei Keile geklebt wurden, in denen sich Aussparungen für die Aufnahme der Knie befinden.


Bei dieser Arbeit viel allerhand Staub in Form von Schaumpartikeln an, der immer mal wieder aus dem Boot heraus gesaugt wurde damit er nicht im Fluss landet. Gegen die pralle Sonne haben wir uns ein Tarp aufgespannt, das später am Nachmittag vom Wind aufgebläht wurde.


Wenn die Verklebungen durchgetrocknet sind werden erste Testfahrten und -kenterungen durchgespielt damit wir wissen, ob nicht z.B. seitlichd er Füße Material von den Seitenplatten abgenommen werden muss um einen Ausstieg unter Wasser zu erleichtern.

Sonntag, 19. Juli 2015

Ökologie

Seit wir einen Trainingsplan haben finden sich darauf so exotische Themen wir "Ökologie-Exkursion". Norbert versucht bei diesem Angebot die Inhalte teil mehrtägiger Ökologieschulungen in ein Traininigskompatibles Zweistundenformat zu packen.


Meines Erachtens ist ihm das auch gelungen. Wir sind mit zahlreichen Booten hinunter zum Stadtwehr gepaddelt (und haben unterwegs Schutz vor einem Regenschauer unter der innerstädtischen Neckarbrücke gesucht). Dort haben wir die Boote an Lang gezogen und sind zu Fuß weiter gestiefelt.

Unterhalb des Wehrs auf den Kiesbänken (aber auch schon unterwegs und im Rahmen einer Einführungsrunde auf dem Bootshausgelände) erfuhren wir allerhand Wissenswertes über Flusslängs- und querschnitte, Kläranlagen und Flussvegetation und -fauna. Norbert vermitttelt diese Inhalte spannend und anschaulich.

Schließlich - nach einem stoisch überstandenen weiteren Regenschauer auf der Keisbank - durchforsteten wir den Flussgrund nach Kleinstlebewesen und machten uns anschließend auf den Rückweg zum Bootshaus, wo gegrillt wurde.

Es ist großartig, dass die Paddelfreunde in der Lage sind auch solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Schön, dass sich so viele Interessenten hierfür fanden, bedenklich erscheint mir allenfalls der Altersdurchschnitt der Teilnehmenden. Wie kommt es wohl, dass die jugendlichen Mitglieder an derartigen Veranstaltungen überhaupt kein Interesse haben?

Freitag, 17. Juli 2015

Abendsonne


Das warme sonnige Wetter und Zeit am Feierabend haben mich noch einmal aufs Wasser gelockt, auf dem erwartungsgemäß allerhand andere Vehikel unterwegs waren. Ich schlängelte mich hindurch, begegnete einigen bekannten Gesichtern und bog in die Steinlach-Mündung ein.

Irgendwo hatte ich gelesen, dass unter der Fußgängerbrücke Fernwärmeleitungen verlegt worden seien. Ich erwartete ein Gerüst, nahm aber wahr, dass die Arbeiten offenbar abgeschlossen sind. Irgendein Witzbold hat ein Hinweisschild unter die Straßenbrücke ins Wasser gestellt.



Dienstag, 14. Juli 2015

Neuzugänge

 
Etwas widerwillig bin ich nach einem längeren Arbeitstag und einer mühsamen Staufahrt nach Hause noch zum Bootshaus gefahren um eine kleine Neckarrunde zu paddeln. Die hat die Stimmung dann aber auch flugs wieder aufgehellt. Vielleicht lags aber auch an den Leuten.

Zum Beispiel an diesem enthusiastischen Flotteneigner, der ein am Wochenende erstandenes neues altes Boot austestete, dem wir ggf. am kommenden Wochenende einen vernünftigen Bulkhead verpassen werden...


...oder dem oben erkennbaren rüstigen Pensionär, der uns zwischenzeitlich mal gezeigt hat, wie man dieses neue Boot fachgerecht behandelt. Und natürlich auch an dem nicht anwesenden ebenfalls rüstigen Rentner, der sich das unten auf dem Bild erkennbare superflotte Soloboot (nagelneu und noch ohne jeden Kratzer!) am Sonntag gekauft hat. Jeder durfte es mal hochheben. Es ist federleicht!


Ich freue mich schon auf gemeinsame Ausfahrten und sehe mit Schrecken den ersten Kratzern entgegen. Das rechts daneben liegende Boot mit ähnlichen Konstruktionsmerkmalen hat davon jede Menge und musste trotzdem noch nicht repariert werden.

Montag, 13. Juli 2015

Illanz - Trin (Tag 2)


Am zweiten Tag standen wir alle früh auf. Es wurde gefrühstückt und die Zelte wurden abgebaut. Dann fuhren wir nach Illanz und luden Boote und Ausrüstung ab. Die Autos wurden nach Trin zur Aussatzstelle gebracht und eine kleine Gruppe bog zum Glenner ab.


Wir anderen warteten geduldig in dem kleinen wunderbar nach Harz duftenden Kiefernwäldchen in Illanz bis die Autofahrer wieder eintrafen. Dann paddelten wir Canadierpaddler wieder als erste los.

Am Kieswerk wurde neudings (für mich) ein Wall aufgeschüttet, der eine schmale Durchfahrt bietet. Mir kam sie zu hakelig vor. Deshalb umtrug ich sie. Die anderen paddelten mutig drauf los und glitten geschmeidig über die unten erkennbaren Felsformationen.


Dann ging es weiter über den breiten Fluss, der immer wieder launige Schwallpassagen bietet und dessen einst schwierige und aufregende Stellen heute mit Leichtigkeit zu paddeln waren.


Selbst das Schwarze Loch, das wir bisher immer mit großem Respekt gepaddelt sind, war bei diesem Wasserstand und bei der gegenwärtigen Stromführung (es verändert sich jährlich durch Geschiebe aus dem Carrera-Bach) lediglich eine 2+-Stelle auf der Wildwasserklassifizierungs-skala.


Dort trafen wir Susanne und Martin, die bei James Weir einen Tandemkurs belegt hatten. Letzterer tänzelte den Schwall hinunter, aber auch die beiden bewegten ihr Tandemboot mit Leichtigkeit durch das Gefälle im Felsengarten.


Wir paddelten ihnen nach eingehender Besichtigung hinterher, einzelne trugen ihre Boote sogar wieder nach oben um noch einmal zu paddeln. Ich begnügte mich mit anderthalb Abfahrten weil ich zu bequem war das Boot über den Carrera-Bach zu tragen.


Am Schwarzen Loch trafen wir ebenfalls Sven aus Freiburg, der solo im Detonator unterwegs war. Am Vortag hatte er die Stelle vernünftigerweise noch umtragen. Heute fuhr er durch René abgesichert hinab und schloss sich im Anschluss uns an. René bekam dann noch Gelegenheit einen gekenterten Kajakpaddler mit dem Wurfsack aus dem Wasser zu ziehen.


Von diesen Abfahrten gibt es jede Menge Bilder. Gabi hat auch einige Videos gemacht, die ich – wenn ich ihrer habhaft werde – nach und nach verlinke.

Die weitere Fahrt war nicht gerade unspektakulär aber so mit kniffligen Stellen wie dem Schwarzen Loch bekamen wir es nicht mehr zu tun. Immerhin galt es noch das eine oder andere größere Loch mit langem Rücklauf zu umfahren. Und manch vermeintlich einfaches Kehrwasser entpuppte sich bei diesem Pegel als ziemlich stark ziehender Rücklauf, aus dem man so zügig wie möglich wieder hinaus steuern sollte um nicht hinter dem Flusshindernis fest zu klemmen


Der nachlassende paddlerische Anspruch bot Gelegenheit die imposante Landschaft zu besichtigen. Gewaltige Felswände ragen links und rechts auf und tiefe Ausschwemmungen verdeutlichen, dass hier früher gewaltige Hochwasser durchs Tal gerauscht sind.

In Versam machten wir eine kurze Pause um die Gruppe, die den Glenner gepaddelt war, zu verabschieden. Wir anderen machten uns nun auf den Weg Richtung und genossen die Landschaft und nahmen das eine oder andere Kehrwasser und ärgerten uns über den aufkommenden Wind, der das Paddeln sehr erschwert weil er das Boot – insbesondere in Wellenzügen, von denen es hier einige gibt – gerne quer stellt.


Nach geraumer Zeit erreichten wir "Trin Staziun", den Bahnhof in Trin, an dem die Autos geparkt worden waren. Inzwischen hatte der Wind auch so zugenommen, dass wir richtig dankbar waren die Fahrt hier zu beenden.


Am Stationscafé gab es vortrefflichen Nusskuchen und Kaffee, Boote und Ausrüstung wurden verladen, Verabschiedungen zelebriert und dann ging es auf den weiten Heimweg.
Zunächst noch durch die schöne Alpenwelt, dann über die langweilige Autobahn und schließlich wieder durch die ebenfalls hübsche Schwäbische Alb. Matthias fuhr uns ausdauernd und sicher und gegen Sieben am Abend kamen wir wieder in Tübingen an.

Es gibt Bilder von Matthias und Bilder, die ich gemacht habe. Weitere Bilder und Videos werden nach und nach hier verlinkt.