Aber von Anfang an: Zusammen mit Matthias und Lutz sind wir Freitagnachmittag in Tübingen gestartet und über Österreich (Pickerleinkauf) nach Illanz gefahren. Dort haben wir uns auf dem Campingplatz Carrera häuslich eingerichtet, der einfach aber sauber und wohlorganisiert ist.
Maja und Mac hatten die oberste Ebene für die Tübinger Paddler reserviert. Ich fand ein Plätzchen für meine Hängematte in einer neu errichteten Hütte im hintersten obersten Eck des Platzes.
Insgesamt haben 22 Teilnehmer an der Ausfahrt teilgenommen, die aller großartig harmoniert haben. Drei Viertel waren in Kajaks unterwegs und die Canadierfraktion bestand aus fünf Linkspaddlern (ganz gegen Ende kam Jan aus Freiburg dazu, der rechts paddelt).
Nach einem netten Abend am Freitag machten wir uns – nach ausgedehntem Frühstück – auf zur Strecke ab Compadials. Wir platzierten zwei Rückholautos am Stausee in Tavanasa, sahen uns den etwas kniffligen verblockten Schwall oberhalb des Stausees an und fuhren zur Einsatzstelle bei Compadials. Ab da paddelten wir Canadierpaddler als eine von vier Gruppen als erste los.
Der Fluss hatte einen niedrigen Pegel aber glasklares Wasser, so dass Steinhindernisse klar erkennbar waren und zahlreiche Steine aus dem Wasser ragten. Mir ist das lieber als ein brodelnder Strom mit trübem Wasser und nicht erkennbaren Felsblöcken (selbst wenn die meisten dann überspült sind).
Wir fuhren gemütlich und allerlei Kehrwasser nutzend los.
Die Sonne schien, es war heiß, das Wasser war eisig kalt.
Zahlreiche Kehrwasser wurden angefahren und diverse Schwallpassagen bewältigt. Ich fühlte mich anfänglich etwas von der Hitze betäubt und fuhr sehr defensiv. Allmählich wurde ich wacher und wagte auch mal etwas. die Gruppe harmonierte prächtig und immer wieder sammelten wir uns in Kehrwassern. Gelegentlich fand sich auch mal eine Welle zum Surfen.
Die Kajakpaddler holten uns an einer Stelle ein und Matthias machte Serienbilder von ihnen. Später überholten wir sie wieder an einem Schwall an dem Fotos gemacht wurden. Wir nahmen mit Enttäuschung wahr, dass der Fotoapparat weg gesteckt wurde als wir Stechpaddler kamen.
Eine ausgedehnte Pause machten wir nicht. Am Campingplatz in Trun stiegen einzelne aus weil es der allerletzte Abschnitt vor dem Stausee in sich hat. Es folgen noch einige Felsengärten durch die man sich hindurch spielen kann und dann kommt der verblockte Schwall, den mein Boot bei der letzten Befahrung dieser Strecke alleine hinunter gefahren ist weil es mir aus der Hand geglitten ist. Diesmal behielt ich es fest im Griff.
Wir paddelten etwa das erste Drittel dieses Schwalls rechtsseitig hinunter bis wir zu einer ziemlich verblockten Schwelle kamen.
Vor der hatte Matthias ein kleines Malheure aus dem wir ihn und sein Boot unter Zuhilfenahme eines Wurfsacks befreien mussten. Inzwischen waren die Kajakpaddler wieder eingetroffen und die Schwelle wurde eingehend begutachtet und abgesichert. Matthias und ich beschlossen sie zu umtragen.
So kommt es, dass ich von diesem Abschlussschwall nur zwei Drittel gepadddelt bin. Alle anderen, die bis hierher gekommen waren, fuhren tapfer hinunter. Einzelne kenterten, schwammen und wurden gerettet, das Material konnte im Stausee eingesammelt werden. Die meisten kamen mit breitem Grinsen im Gesicht unten an.
An der Aussatzstelle zogen wir uns um und warteten auf die Autos, die von der Einsatzstelle geholt wurden. Einige hatten noch Energie für gymnastische Übungen, andere machten es sich im Schatten gemütlich. Eine unterhaltsame Diskussion über Funktionäre des Kanuverbands entspann sich.
Auf dem Rückweg zum Zeltplatz machten Matthias, Lutz und ich noch einen Abstecher zum Glenner um uns die Schlüsselstellen anzusehen. Die Galeriestrecke und der „Schlitz“, der mittlerweile eine breite quer stehende Walze ist, sahen wir uns an. Ein Schweizer Kajakpaddler brach an der Galeriestrecke gerade zu seinem Abendrun auf. Wir sahen ihm interessiert zu, wie er losfuhr und die Stufen hinunter tänzelte.
Abends wurde am Zeltplatz gegrillt. Lutz hatte Fleisch und Gemüse besorgt, Matthias steuerte Basmati-Reis bei. Ich schnippelte und rührte im Topf, den wir auf einen Benzinkocher gestellt hatten, den Jan uns geliehen hatte.
Wie am Vorabend zog ich mich frühzeitig in meine Hängemattenhütte zurück, in der ich vortrefflich schlief.
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