Wie im vergangen Jahr auch sind wir in diesem Jahr im sonnigen August auf die Lauchert gegangen. Und wie im vergangenen Jahr auch war ausgerechnet dieses Augustwochenende ein eher kaltes, das jeden Impuls ins klare Wasser zu springen im Ansatz unterdrückte.
Wir hatten dennoch viel Spaß zu fünft. Nicola war die einzige Kajakpaddlerin, Rolf, Eckhard, Roland und ich waren jeweils in Solocanadiern unterwegs. Der Pegel war noch etwas niedriger als im vergangenen Jahr, aber dennoch hoch genug um Grundberührungen auf ein Minimum zu beschränken.
Eine ausgedehnte Mittagspause wurde mit Zubereitung von Tee und Kaffee verbracht. Die Geschichte meiner etwas mühsamen Kaffeezubereitung bei einer inzwischen zehn Jahre zurückliegenden Fahrt wurde verlässlich erneut erzählt und sorgte für Schmunzeln,...
...und das "ökologische Projekt", in dessen Rahmen Bäume in den Fluss gefällt wurden, machte es erforderlich sich an einigen Stellen eher mühsam durch Geäst zu winden. Immerhin mussten wir nicht aussteigen und die Uferböschung höchst unökologisch zertrampeln.
An einer Stelle ist neuerdings auch offenbar der Weg frei gesägt worden, an anderen sind gymnastische Fertigkeiten von Nutzen. Diese brachten wir gerade noch mit.
Im Bittelschießer Täle stiegen wir kurz aus und besichtigten die große Grotte, in der schon vor Jahrtausenden Menschen gelebt haben. Heute machen lediglich Touristen oder Dorfjugendliche gelegentlich noch ein Feuerchen dessen Rauch durch ein großes Loch in der Höhlendecke abziehen kann. Beeindruckend ist die Hölle immer noch. Die einige Höhenmeter weiter oben liegende Kapelle haben wir nicht besucht sondern uns gleich wieder in die Boote gesetzt.
Weit kamen wir nicht weil erneut ein Baum quer lag. Da es sich bei ihm nicht um einen Bestandteil eines ökologisches Projekts handelte erlaubten wir uns selbst die Säge zu zücken und uns und nachfolgenden Paddlerinnen und Paddlern den Weg frei zu machen.
Dann ging es weiter Richtung Mühlkanal, den wir uns - bevor wir ihn fuhren - von unten gründlich ansahen. Manchmal hängt Holz darin und eine Durchfahrt kann dann gefährlich sein.
Heute war er frei und alle kamen wohlbehalten unten an. Die Boote nehmen schon ziemlich Fahrt auf in diesem kurzen Gefälleabschnitt und es ist erforderlich einigermaßen sicher durch die doch recht enge Kurve zu manövrieren. Unten - das hatten wir schon bei der Besichtigung gesehen - ist es gegenwärtig sinnvoll flussabwärts rechts zu paddeln.
Schließlich kamen wir zum Ausstieg, wo man noch eine kleine Schwelle hinunterpaddeln kann. Dann muss man sein Boot aber auch einen Höhenmeter weiter hoch ziehen. Das sparten die meisten von uns sich. Roland und Nicola waren nicht so faul.
Am Ausstieg selbst mussten die "Nichtautofahrer" ein Weilchen warten bis Roland und ich das Auto von der Einstiegsstelle geholt hatten.
Dann verabschiedeten wir uns. Es war schon fast fünf Uhr. Die einen fuhren direkt nach Hause, die anderen wollten noch Kaffee und Kuchen zu sich nehmen. In Trochtelfingen kamen wir jedoch zu spät an: das örtliche Café schloss just als wir ankamen. Zum Trost gab es ein Eis.
Roland hat erzählt, dass ein Paddelkollege irgendwann mal früh morgens die Lauchert gepaddelt ist und anschließend begeistert von dieser Fahr berichtet hat. An dieser Idee habe ich während der Fahrt weiter herum gedacht. Schade, dass der Sommer sich jetzt dem Ende zu neigt. In den kommenden vier Wochen werde ich keine Zeit mehr zu so einer unternehmung haben. Sollte doch noch ein warmer sonniger Wochenendtag im September/Oktober kommen werde ich am Vorabend zur Aussatzstelle fahren, ein Stück oberhalb des Bittelschießer Täle im Auto nächtigen und dann - noch vor dem Frühstück und soweit ich komme - flussauf paddeln. Ich bin gespannt, was mir bei so einer frühmorgendlichen Fahrt alles begegnet.
Montag, 27. August 2018
Samstag, 25. August 2018
Späte kurze Morgenrunde
Es wird jetzt immer später hell. Die morgendlichen Temperaturen sind auch nicht mehr so hoch wie in den letzten Wochen. Deshalb war ich heute erst kurz nach sechs am Bootshaus. Da gab es zunächst ein Boot einzulagern, dass ich neulich nur provisorisch auf Böcke gelegt hatte.
Bei dieser Gelegenheit gelang es mir eine Deckenlampe, die nur noch halblebig in ihren Halterungen hing, gänzlich herab zu reißen. Der elektrische Anschluss blieb unbeschädigt.
Also habe ich zunächst die Lampe wieder angebracht. Die Neckarinselrunde fiel deshalb etwas kürzer aus als sonst. Viel zu bieten hatte der Fluss heute sowieso nicht. Entspannung allenfalls - wenn man derer bedarf am frühen Morgen.
Mittwoch, 22. August 2018
Vorderrhein im August
Klemens, Anita und ich reisten gemeinsam in meinem Handwerkermobil an, d.h. die beiden mussten auf der Doppelsitzbank eng beieinander sitzen und durchhalten bis wir - nach einer etwas wirren Fahrt durch die Schweiz - in Carrera ankamen.
Es waren Lutz und Norbert, die zur Anfängerfahrt an den Lech aufgerufen hatten. Wir erklärten uns zu fortgeschrittenen Anfängern meldeten uns zaghaft an und wurden akzeptiert. Der Lech hatte zu wenig Wasser. Also gings an den Vorderrhein. Der hatte grad mal genug Wasser. Viel wars auch nicht.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am Freitagabend auf dem Campingplatz in Carrera an, auf dem wider Erwarten reichlich Platz war. Abendessen wurden präpariert und es ging zeitig ins Bett.
Am anderen Morgen starteten wir die erste Fahrt (nachdem die Autos nach Reichenau gebracht worden waren) von Versam-Station aus. Das wenige Wasser war klar und spritzig und bot doch allerhand spannende Stellen, die sonst vom vielen Wasser großzügig überspült sind.
Bei diesen Wasserbedingungen ließen sich die Berghänge links und rechts vom Fluss besonders gut betrachten. Die beeindruckenden Felsformationen lassen jeden Augenblick erwarten, dass ein kapitaler Felsen ins Wasser rollt.
Tatsächlich konnten wir während unserer Pause auf einer Kiesbank beobachten, wie kontinuierlich Steine den Abhang hinunter rollen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich ein großer Felsen löst und eine neues Kehrwasser im Fluss bildet oder gar seinen Verlauf ändert.
In Reichenau angekommen wurden Boote und Ausrüstung verpackt und gut beladen ging es dann über den kleinen Pass zurück nach Carrera. Wolken zogen auf und Gewittergrollen war in der Distanz zu hören. Der Abend blieb dennoch trocken.
Am Sonntagmorgen - nach dem Auschecken am Campingplatz - wurden die Autos wieder aufwändig umgesetzt. Paddlerinnen und Paddler wurden an der Glennermündung in Illanz zurückgelassen und die Autos nach Trin verfrachtet.
Der Glenner floss klar in den total braunen Vorderrhein, der doch erfreulich gut Wasser führte. - Ein vorbeikommender Raftguide warnte uns, dass das Wasser am Kraftwerk jetzt abgeriegelt würde. Und tatsächlich. Fast schlagartig sank der Pegel auf ein Maß, das ich am Vorderrhein noch nie gesehen habe und auch nicht mehr sehen will.
Am Schwarzen Loch, der angsteinflößenden Schlüsselstelle dieses Vorderrheinabschnitts, bestand der Rhein nur aus einem Rinnsal, durch das wir uns fast mühsam nach unten durch arbeiteten. Die hier sonst einschüchternd brodelnden Wassermassen fehlten gänzlich.
Die Anfänger bekommen jetzt einen völlig falschen Eindruck von den Schwierigkeiten und Herausforderungen, die der Vorderrhein gewöhnlich zu bieten hat.
Eigentlich hätten wir uns den Aufwand mit der Fahrt nach Trin sparen können. Bereits in Versam waren die meisten schon ziemlich geschafft. Nach Trin dümpelten wir letztlich ziemlich lethargisch hinunter.
Immerhin gabs da für unsere letzten Schweizer Franken Kaffee und Schokoladenkuchen.
Das Café in Trin ist stets einen Besuch wert. Wir okkupierten einen großen Tisch und es wurde dann doch nach Fünf Uhr bis wir uns alle verabschiedet hatten und den Heimweg nach Tübingen antraten.
Wie bei fast allen Vorderrhein-Wochenenden bedauerten wir, dass wir nich eine ganze Woche hier verbracht hatten. Es gibt ja genug zu sehen in der Gegend. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr.
Dienstag, 21. August 2018
Expresspaddeln
Freitag, 17. August 2018
Schattenrisspaddeln
Heute Nachmittag soll es an den Vorderrhein gehen. Ich habe mir den ganzen Freitag frei genommen und bin - wie gewohnt an freien Tagen mit schönem Wetter - am frühen Morgen paddeln gegangen. Heute kam ich noch früher aus dem Bett als sonst, so dass ich im Dunkeln los paddelte.
Zurück am Bootshaus lagen noch allerhand Reste der Verabschiedung unseres bisherigen Kinder- und Jugendtrainers herum. Ich war gestern Abend auch da, habe das Fest aber schnell wieder verlassen, da keinerlei alkoholfreie Getränke vorrätig waren.
Kinder und Jugendliche wurden - sehr zu meiner Überraschung - offensichtlich auch nicht eingeladen.
Jetzt packe ich meinen Krempel für das Wochenende am Vorderrhein. Klemens und Anita fahren mit mir mit. Sie werden ihr Zelt aufbauen und ich nächtige wieder im Auto.
Sonntag, 12. August 2018
Frösteln
Es sind gerade mal 10°C als ich bereits leicht fröstelnd am Bootshaus ankomme. Ich sollte vielleicht etwas mehr als lediglich eine Mütze zu meinen dünnen Klamotten anziehen, wenn ich künftig früh am Morgen auf spiegelglattem Wasser paddeln gehe.
Unter der Neckarbrücke lauert ein Einkaufswagen im Wasser und beim Neckarparkhaus finde ich die nächtliche Beute von Taschendieben in Form einer Krankenversicherungskarte nebst weiteren Karten. Warum die blöden Kerle sowas in den Fluss werfen verstehe ich nicht. Auf dem Rückweg werfe ich meinen Fund bei der Krankenversicherung in den Briefkasten. Sie wird hoffentlich dem Eigentümer Bescheid geben.
Die Sonne kommt raus. Das wird nochmal ein richtig schöner Tag. Kalt ist es immer noch. Ich schreibe das jetzt im Gartenhäuschen, in dem ich erstmalig seit langem den Ofen angemacht habe. Ein klein wenig wirkt das schon wie Herbst. Dabei haben wir noch nicht einmal Mitte August.
Samstag, 11. August 2018
Bärendienst
Ich werde diese Paddeltouren früh am Morgen vermissen wenn es wieder kalt und dunkel ist. Einen Vorgeschmack darauf bot der heutige Morgen - nach langer Hitze haben wir eine spürbare Abkühlung erfahren und ich bin froh eine Mütze aufgesetzt zu haben.
Von Begegnungen mit Bären wird in Canadierkreisen immer gerne berichtet. Mir ist bislang erst ein Elefant begegnet. Heute bekam ich es endlich mit einem Bären zu tun, der vor dem Ertrinkungstod gerettet werden musste. Jetzt trocknet er im Bootshaus.
Die Sonne ging um 06:10 Uhr auf und malte den Himmel für kurze Zeit orange/rosa an. Ich wendete vor dem Stadtwehr und paddelte wieder bergauf. Vorbei am Uhlandgymnasium, an dem jetzt endlich die hässlichen Container abgerissen werden, die jahrelang das Ufer verschandelt haben.
Zurück am Bootshaus entlud ich mein Boot. Es hatte sich zwischenzeitlich ein kapitales Rundholz zum Bären hinzu gesellt, für das im Baumarkt sicher einen zweistelligen Eurobetrag verlangt wird. Der Neckar wird ziemlich zugemüllt. Ab er auch die Straßen: da wo ich auf dem Hinweg unbehindert entlang gefahren bin lag nun weiträumig Altpapier vertreut. Die morgendlich besoffenen Partygänger haben sich mal wieder ausgetobt.
Ich beklage diese nächtlichen Exzesse immer wieder und komme mir dabei geradezu kleinbürgerlich vor, aber ich kann beim besten Willen kein Verständnis für mutwilliges Verunreinigen, Scherben und breit verteilten Müll entwickeln.
Von Begegnungen mit Bären wird in Canadierkreisen immer gerne berichtet. Mir ist bislang erst ein Elefant begegnet. Heute bekam ich es endlich mit einem Bären zu tun, der vor dem Ertrinkungstod gerettet werden musste. Jetzt trocknet er im Bootshaus.
Die Sonne ging um 06:10 Uhr auf und malte den Himmel für kurze Zeit orange/rosa an. Ich wendete vor dem Stadtwehr und paddelte wieder bergauf. Vorbei am Uhlandgymnasium, an dem jetzt endlich die hässlichen Container abgerissen werden, die jahrelang das Ufer verschandelt haben.
Zurück am Bootshaus entlud ich mein Boot. Es hatte sich zwischenzeitlich ein kapitales Rundholz zum Bären hinzu gesellt, für das im Baumarkt sicher einen zweistelligen Eurobetrag verlangt wird. Der Neckar wird ziemlich zugemüllt. Ab er auch die Straßen: da wo ich auf dem Hinweg unbehindert entlang gefahren bin lag nun weiträumig Altpapier vertreut. Die morgendlich besoffenen Partygänger haben sich mal wieder ausgetobt.
Ich beklage diese nächtlichen Exzesse immer wieder und komme mir dabei geradezu kleinbürgerlich vor, aber ich kann beim besten Willen kein Verständnis für mutwilliges Verunreinigen, Scherben und breit verteilten Müll entwickeln.
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