Mittwoch, 28. Mai 2014

Kursvorbereitungen

Heute Abend habe ich mich mit Michael getroffen, der extra angereist war um sich unser Bootshaus, die Boote und die Übungsstellen am Neckar anzusehen. Er will am Wochenende einen GOC-Kurs veranstalten und sollte über die Einrichtungen Bescheid wissen.

Wir sind zusammen zum Kraftwerkkanal gefahren, wo unser einziges ernst zu nehmendes Kehrwasser zu finden ist. Am Sonntagnachmittag will er mit seinen Kursteilnehmern eine Abschlussfahrt auf dem oberen Neckar unternehmen. Wenn ich dann noch fit bin (wir fahren morgen für drei Tage an den Lech) begleite ich sie vielleicht.

Sonntag, 25. Mai 2014

Fassadenarbeiten abgeschlossen

Gegenwärtig arbeite ich intensiv an der Reanimierung der Viper, die ich Claudius abgeschwatzt habe.

Zuletzt habe ich ja im Februar eine "Häutung" des äußeren Rumpfs vorgenommen (hier der Bericht dazu). Eindrücklichstes Bild dieser Aktion war das Bild links. Als ich mich nun an die Feinarbeiten gemacht habe musste ich erneut viel lockeres Material abtragen.


Dabei taten sich buchstäblich Abgründe auf: die Flanken und Enden waren mit mehrfachen Schichten Aramidgewebe geflickt worden, die sich zu großen Teilen inzwischen gelöst hatten. Offenbar war das Material nie richtig in Harz getränkt. Ich trug also alles, was locker war großflächig ab.

Dabei entstanden größere Krater und Abbruchkanten. Deshalb schliff ich den gesamten Rumpf mit grobem Schleifpapier. Dabei half mir einerseits das neue oszillierende Schleifwerkzeug, andererseits erwies sich der Excenter-Schleifer als effektive Hilfe.


Schichtweise baute ich die Aramid-Flicken wieder auf und verwendete hierfür als Harz G/Flex, das sich für diese Arbeiten als am besten geeignet erwiesen hat. Am zerschundetsten war das Heck, an dem ich einen großen breiten Deckflicken auf mehrere kleinere Füllfllicken, die die Unebenheiten ausgleichen sollten, aufbrachte. Dieses Flickwerk bekam dann einen gründlichen Endschliff bei dem die Aramidfasern leicht mal ausfransen.


Als Abrieb- und Deckschicht brachte ich dann noch eine Glasmatte über den gesamten Rumpf auf, damit die zerfaserten Aramidschicht und der Ansatz der abgetragenen alten Glasschicht geglättet und überdeckt wurden.

Eigentlich hatte ich vor das Ganze am Ende mit graphitversetztem Harz grau abzudecken, entschied mich dann aber für eine Harzschicht, die - quasi als Gelcoat - den Rumpf glätten sollte. Das hat zur Folge, dass man die vielen Reparaturen weiterhin sehen wird. Und es erleichtert künftige Reparaturen. Ich vermute, dass das Graphit, das ein Abgleiten bei Felskontakt begünstigen soll, Schleifmittel schnell zusetzt und Flickarbeiten verkompliziert.

Auch die "Tropfnasen" früherer Reparaturen habe ich nicht aufwändig weg geschliffen. Es darf ruhig sichtbar bleiben, wie viel an diesem Boot schon herum geflickt wurde. Dort, wo ich zugange war sind diesmal keine Tropfnasen entstanden. Ich habe mit Walzen gearbeitet, die sich für das verwendete Epoxidharz als bestens geeignet erwiesen haben.


Im zu zeigen, was man mit so einem Boot alles machen kann bette ich an dieser Stelle mal ein Video ein, das Philip Prince in einer - nein zwei (zwischenzeitlich ist das Boot auch mal grün) - Mohawk-Royalex Viper zeigt.


Solche Manöver werde ich mit dem selbst reparierten Laminatboot natürlich nie machen. Es ist eher zu erwarten, dass das betagte Boot auf seine alten Tage einen etwas gemächlicheren Paddelstil verkraften muss. Jeden Steinkontakt kann  ich ihm natürlich nicht ersparen. Ich hoffe, dass meine Reparatur die meisten davon verkraftet. Die Schäden, die ich künftig an dem Boot verursachen werde, kann ich immerhin selbst reparieren.

In der kommenden Woche mache ich mich erst einmal an die Innenreparatur. Da steht mir noch einmal allerhand Arbeit bevor. Zunächst muss der Bootsboden mit Aramidmatten wieder aufgebaut werden. In der Mitte kommen Schnittreste zum Einsatz, mit denen ich an der breitesten Stelle des Bootes eine Doppelschicht aufbaue, die "oilcanning" verhindern soll.


Der alte Sitz kommt an seiner angestammten Position wieder rein aber anstelle der Riemen installiere ich künftig einen Bulkhead. Darauf freue ich mich schon....

Samstag, 24. Mai 2014

Noch ein Meilenstein

Matthias und ich trafen uns am frühen Nachmittag um mit zwei Booten und den Polingstangen zum Golfplatz in Sulzau zu fahren. Dort  parkten wir das Auto zwischen den Golfer-Karossen, luden die Boote ab, zogen uns um und machten uns auf dem Weg flussauf.

Die paar Neckarschleifen durch den Sulzauer Golfplatz sind durchsetzt von kleinen seichten Schwallpassagen, die ideal für Polingtraining geeignet sind. Die Schwierigkeiten steigern sich immer mehr, bis man am Naturwehr unterhalb der Weitenburg ankommt.


Dort lag heute ein ziemlich großer Baum quer, über den wir uns - nachdem wir das Wehr zunächst trreidelnd überwunden hatten - mit der Säge her machten. Es gelang uns einen ganz ansehnlichen Teil abzutrennen, so dass die Durchfahrt jetzt wieder frei ist.


Just als wir diese Maßnahme abgeschlossen hatten trafen erwartungsgemäß die Neckarpaddler ein, die sich im Forum organisiert hatten. Eckhard war in seinem neuen Detonator unterwegs. Sie hielten sich und wir hielten sie nicht lange auf.

Wir hatten ja nicht vor flussabwärts zu paddeln sondern bewegten uns immer nur ein kleines Stück mit der Strömung und das gleiche Stück dann wieder bergauf.


Matthias erprobte seine selbst geknüpfte Treidelleine (er hat sich zwei Y-Seile angefertigt, deren Kreuzungspunkt genau unter der Bootsmitte ist). Damit beförderte er sein Boot in weitem Abstand vom Ufer den Schwall hinauf und über die Wehrkrone.

Gewissermaßen in Ermangelung einer Treidelleine musste ich mein Boot eben über die Wehrkrone staken. Das gelang mir auch erstmalig. Rolf war das ja seinerzeit in Rolands Explorer gelungen, als wir Aufnahmen für das KanuMagazin machten. Er war aber auch - wie die Bilder zeigen - bei weiteren versuchen schmählich gescheitert. Wir beide sind heute bei diesem kleine Nachmittagsausflug auch jeweils einmal gekentert. Aber das Wetter war angenehm, unsere Ausrüstung passte und der Neckar ist an der Stelle nicht sonderlich gefährlich. Auch die Boote blieben - anders als Rolands Explorer - intakt.

Als wir genug hatten paddelten wir die Strecke, für die wir bergauf wohl ca. eine Dreiviertelstunde benötigt hatten, in gut 10 Minuten wieder hinunter. An der Welle unter der Sulzauer Brücke übten wir Surfen - sitzend und stehend. So richtig hielt die Welle nicht.

Es war sogar ein wenig knifflig in die Mitte der Welle zu kommen. Anfangs wies sie uns immer nach links ab.


Nachtrag: Matthias Bericht der heutigen Fahrt

Freitag, 23. Mai 2014

Poling-Triumph

Beim heutigen Freitagtraining war irre viel los weil parallel ein Tandemcanadier-Kurs und das Training der Paddelfreunde stattfand. Deshalb machten Matthias und ich aus flußaufwärts davon und übten mit den Polingstangen an der Schwelle oberhalb des Bootshauses. Immer weiter schoben wir uns mit den Booten hinauf und an einer Stelle schien es mir sicherer das Boot ganz nach oben zu staken als mich rückwärts wieder hinab gleiten zu lassen. Also stakte ich einfach die ganze Schwelle hinauf. Matthias hat dieses historische Ereignis fotografisch fest gehalten.


Ich ging den Schwall mittig an, umschiffte zwei Steine rechtsseitig und ließ mich darüber nach links versetzen.


Dort galt es noch den oberen Rand des Schwalls zu überwinden, was sich als kniffligste Aufgabe bei der ganzen Aktion erwies.


Oben angekommen musste ich dann an den Rand und aussteigen um das Boot wieder hinunter zu tragen. Stubbing kam für mich nicht in Frage.

Ich erinnere mich noch wie ich bewundernd Jürg Stapfer dabei zugesehen habe, wie er sich beim ersten Polingtreffen 2007 mehr sitzend als stehend diese Schwelle hinauf gearbeitet hat. Jetzt hat es volle sieben Jahre gedauert, bis ich ihm das endlich einmal nachgemacht habe.


Ich hatte den großen geräumigen und stabilen Prospector gewählt, der sich überdies dadurch auszeichnet, dass er besonders leicht ist. Da muss man nicht besonders viel Gewicht gegen die Strömung schieben. Zudem habe ich mich auf kurze wohldosierte Stöße mit derPolingstange beschränkt. Damit konnte ich verhindern, dass das Boots seitlich ausbricht weil ich stets Ausgleichsbewegungen machen konnte.


Matthias' Versuche die Steinhindernisse des Schwalls zu überwinden waren weniger glücklich aber er löste die dadurch verursachten Schwierigkeiten umso eleganter. Als es sein Boot seitlich versetzte kniete er sich anmutig hinein, legte - in bester Freestyle-Manier - ein Knie auf einen Süllrand und ließ sich von der Strömung wieder hinunter treiben. Ich habe das filmisch dokumentiert und wir erwägen jetzt eine Poling-Freestyle-Bewegung ins Leben zu rufen.


Anschließend an diese Heldentaten paddelten wir wieder hinunter zu den anderen, die am Kraftwerkkanal trainierten. Da war allerhand los. Wir verließen sie deshalb schon nach wenigen Kehrwasserfahrten und paddelten zurück zum Bootshaus, wo Karsten schon Feuer gemacht hatte.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Gewohntes Bild

Das gute alte jetzt reparierte Noatak-MadRiver Paddel ist wieder im Einsatz und lächelt mich auf diesen Poling-Bildern an. Gestern nachmittag war ich noch einmal auf dem Neckar auf dem Abschnitt oberhalb des Bootshaus'.
Natürlich habe ich mich da, wo das Wasser bewegt ist, noch am wohlsten gefühlt, aber auch der ruhige seichte Abschnitt unterhalb der Schwelle hat seinen Reiz.
Neuerdings befleißige ich mich beim Poling die Windmill-Recovery zu praktizieren. Die Stange wird dabei mit beiden Enden abwechselnd ins Wasser gesetzt. Auf diese Weise spritzt zwar allerhand Wasser ins Boot und ich bekomme auch jede Menge Tropfen ab aber das Boot entwickelt dabei ungeahnte Geschwindigkeiten. Das ist natürlich alles andere als "entspannt", aber Paddeln hat ja auch mit Sport zu tun...

Dienstag, 20. Mai 2014

Indianer / Thur



René hat nun drei Videos von der Thur veröffentlicht. Ich habe daraus ein zusammenhängendes Filmchen gemacht weil auf allen drei meine Abfahrten durch den Indianerschwall zu sehen sind. Ich habe jetzt natürlich ein schlechtes Gewissen weil es mir nicht gelungen ist René bei einer seiner Abfahrten zu knipsen oder zu filmen. Nächstes Mal passe ich besser auf.

In der ersten Sequenz ist zu erkennen, dass ich den Schwall (in Flussrichtung) links anpaddele aber nicht weit genug nach links komme. Die erste Walze bremst mich aus, auf die zweite starre ich wie das Kaninchen auf die Schlange und prompt wirft sie mich auch um. Vielleicht hätten mich ein/zwei beherzte Paddelschläge wieder richtig ausgerichtet und vielleicht hätte ich auch nach der Kenterung aufrollen können wenn ich nicht gleich reflexhaft ausgestiegen wäre.

Die zweite Sequenz zeigt eine Abfahrt auf der anderen Seite des Schwalls. Da rumpelt es anfangs ein wenig und auch da muss ich durch beide Walzen. Aber auf der Seite sind sie nicht so ausgeprägt und ich komme gut unten an (wo mich beinahe noch das Kehrwasser onside umschuppst).

Und am Ende steht eine geschmeidige nicht eben dynamische Abfahrt mit dem M.E., der wie ein Bus durch die Walzen pflügt. Um das lange Boot aus der Ruhe zu bringen müssen schon heftige Querströmungen auftreten und die hat der Schwall beruhigenderweise nicht zu bieten.

Nachtrag: Matthias hat mir ein Bild aus dem Jahr 2008 geschickt, auf dem - ebenfalls am "Indianer" - ein MadRiver-Wildwasserboot zu sehen ist. Es handelt sich unzweifelhaft um Ueli in seinem Fantasy, den er kurz darauf an mich verkauft hat.


Biergartenfahrt


Ich hatte ganz vergessen, dass ich mich lose mit Rolf am Bootshaus verabredet hatte. Als ich um 18:00 Uhr hin kam waren Andrea, Rolf und Karsten da. Roland und Julia kamen auch gerade als wir Richtung Biergarten aufbrachen. Heute kein Sport!
Wir ließens uns schmecken, plauderten und machten Pläne (Urlaub...). Dann wurde ich unruhig weil ich meinen Kindern ausnahmsweise mal ein ordent- liches Abendessen versprochen hatte. Wir machten uns auf den Rückweg, der naturgemäß in Tübingen flussauf führt.

Der arme Rolf in seinem schmucken kleinen Soloboot musste sich ordentlich ins Zeug legen um mit unserem schnellen Tandemboot (wir hatten den Prospector gewählt) Schritt halten zu können. Am Bootshaus verstauten wir das Boot und ich machte mich flugs auf den Heimweg.

Montag, 19. Mai 2014

Zwei Tage Thur


Nein, die Überschrift täuscht: meine unzweifelhaft lästige Rechschreibschwäche nimmt keine neuen Ausmaße an, die Zweitagestour vom Wochenende hatte die Thur zum Ziel.

Getroffen haben wir uns morgens um Acht am Bootshaus und dann sind wir zu siebt in drei Autos zur Einsatzstelle in Rickenbach gefahren. Dort sahen wir uns den Brückenschwall an, von dessen Befahrung stark abgeraten wird weil es da eine Unterspülung gibt.

In der Tat wird der Fels (links) angeströmt. Er ist unterhöhlt. An dieser Stelle sollte niemand schwimmen und jeder, der da paddelt sollte sehr genau wissen, wie er oder sie das Boot in der Strömung manövriert. Die Strömung ist dort durchaus kräftig.

Wir hatten ohnehin beschlossen vor dem Schwall auszusteigen, besichtigten noch die Ausstiegstelle und machten uns - Matthias' Auto zurücklassend - auf den Weg nach Bütschwil zur Einsatzstelle.


Dort mussten wir die Boote ein ganzes Stück eine Wiesenböschung hinunter ziehen um zu der Kiesbank zu kommen, von der aus die Boote eingesetzt werden. Der Einstieg bei der Kläranlage, den wir beim letzten Mal genommen haben und den ich etwas komfortabler in Erinnerung habe, befindet sich einige hundert Meter flussabwärts.


Der Pegel war an diesem Tag etwas höher als 2012 und die Strömung beschleunigte unsere Fahrt - vorbei an hohen Felswänden - ganz beträchtlich.


Die Felswände bestehen aus prösem Konglomeratgestein, das kontinuierlich in kleineren oder größeren Portionen bröckelt, was zu großen Kiesansammlungen am Ufer der Thur führt. Das sind ideale Plätze für ausgedehnte Paddelpausen.

So eine machten wir dann auch nach geraumer Zeit und stärkten uns für die Umtragung am Kraftwerk bei Mühlau. Der Ausstieg an diesem Wehr ist außerordentlich eng und steil aber es gibt immerhin eine Treppe, über die wir nach und nach unsere Boote hoch trugen.


Dann ging es weiter auf einem breiten Kiesweg zur Einsatzstelle, die über eine steinige steile Böschung zu erreichen war. Jede/s schulterte ihr/sein Boot und trug es flussabwärts.


Der nun folgende Abschnitt ist ein wenig lebhafter als der oberhalb des Kraftwerks. Er enthält insbesondere zwei/drei Schwallabschnitte, von denen der "Indianer", die einzige WW-III-Stelle, besonders hervorzuheben ist.


Am "Indianer" beschreibt die Thur einen kleinen Links/Rechtsknick mit deutlichem Gefälle. Infolgedessen bilden sich dort größere Walzen. Die kann man allerdings links gut umfahren. Wenn man das nicht tut - so wie ich - wird man von der ersten Walze ausgebremst und von der zweiten unbarmherzig untergepflügt.


Diese Kenterung hat René im Video fest gehalten. Das stelle ich dann beizeiten hier noch ein. Ich fuhr den Schwall anschließend noch zwei Mal um bessere Strategien als die mittige Durchfahrung zu erproben. Alle anderen kamen unbeschadet hinunter. Roland machte sich verdient, indem er die Strecke zwei mal vorfuhr.


Schließlich näherten wir uns dem Ausstieg in Rickenbach, an dem wir mit gehörigem Abstand vom Anfangs beschriebenen Brückenschall die Boote aussetzten und zum Parkplatz schleppten.


Dort drapierten wir unsere Ausrüstung in der Sonne, schickten Matthias, Roland und René zur Einsatzstelle um die Autos zurück zu holen und bewunderten die Eidechsen, die sich  zwischen den Steinen sonnten.
Matthias nutzte den Rückweg um bei Freunden etwas abzugeben und sich nach nahe gelegenen Campingplätzen zu erkundigen. Ihm wurde beschieden, dass der Rasen gerade frisch gemäht sei und dass wir alle sieben herzlich willkommen wären.

So fanden wir für die Nacht Aufnahme bei Andi und Katrin mit ihren vier Kindern, die uns mit allerlei Leckereien verwöhnten und mit denen wir einen netten Abend an der Feuerstelle vor ihrem Haus verbrachten. Für die Nacht bekamen wir als Alternative zu Zelt und Hängematte die Betten im großen neben dem Haus geparkten Wohnwagen angeboten, auf die Christian, Hannah und ich uns dann auch irgendwann verteilten. Das Läuten der Kuhglocken in der Nachbarschaft lullte uns ein.

Weil ich mit jetzt so viel Zeit mit dem Berichtschreiben gelassen habe kann ich inzwischen auf  Matthias' Bericht zum diesem ersten Tag verweisen. Er schreibt erheblich detaillierter als ich...


...deshalb fasse ich mich zum zweiten Tag noch etwas kürzer denn auch der wird bei Matthias detailliert beschrieben.


Wir hatten den etwas kürzeren Abschnitt ab Lütisburg gewählt. Die Einstiegsstelle zeichnet sich durch ein Gewirr aus Brückenbauten unterschiedlichster Konstruktionswiesen aus. Die hässlichste der vier - die Autobrücke über die Thur - ist auf dem Bild kaum zu erkennen.


Erneut hatten wir bei etwas niedrigerem Pegel viel Spaß. Die Sonne schien, das ablaufende Wasser war klar und die eine oder andere Surfstelle kam heute noch stärker zum Vorschein als beim gestrigen höheren Pegel. Wir ließen uns Zeit.

Wir umtrugen erneut das hässliche Betonwehr und beschäftigten uns anschließend mit dem etwas anspruchsvolleren unteren Abschnitt.


Insbesondere an einer Stelle surften die Verwegeneren in der etwas giftigen oberen Welle...


...und alle genossen die glatte ruhige Welle direkt dahinter, in der man ohne Aufwand beharrlich vor sich hin surfen konnte.


Anfangs reihten sich alle noch auf, später stiegen wir im Wechsel aus, plünderten unsere Proviantvorräte und sahen den gerade mal Aktiven beim Surfen zu.


Später ging es weiter zum "Märchengarten" wo ein kräftiger Schwall diverse Surfversuche vereitelte.


Selbst im langen M.E., den ich für dieses Wochenende Matthias aufgedrängt hatte, gelang es mir nicht, mich in der Welle zu verankern.


Nach geraumer Zeit verließen wir das verwunsche Märchenhäuschen und näherten uns erneut dem "Indianer".


Dort kam es an diesem zweiten Tag zu keiner Kenterung obwohl wir uns alle Mühe gaben den Schwall hinreichend zu würdigen. Ich treidelte erneut zweimal flussauf, so dass ich dreimal abfahren konnte. Das eine Mal auch im M.E., den zuvor Matthias schon elegant den Schwall hinunter gepaddelt hatte.


Matthias hatten die linke Route gewählt - ich fuhr jetzt nur noch rechts der Mitte. Auf beiden Routen ließ sich literweise Wasser tanken.


Auch im Phantom, mit dem ich beide Male links fuhr, befand sich am Ende jeder Durchfahrt ein ansehnlicher Pegel. 


Als wir genug hatten entleerten wir die Boote und paddelten weiter Richtung Ausstieg. Unterwegs begegneten wir noch einer großen Canadiergruppe, die wir schon am Vortag gesehen hatten. Sie hatten offenbar irgendwo am Flussufer biwakiert.


Wir fuhren zur Ausstiegstelle, spulten das gleiche Programm wir am Vortag ab (ohne Eidechsen) und machten uns auf den Heimweg, der uns bei Konstanz über den Rhein/Bodensee führte. Noch vor dem Abendessen waren wir zuhause.

Die Thur ist - bei diesem Pegel und bei diesem Wetter jederzeit wieder eine Fahrt wert. Es handelt sich zwar nicht um entsetzlich aufregendes Wildwasser aber die Landschaft ist in jeder Hinsicht sehenswert, die Schwälle und Stufen bieten Spielpotential und die Schweizer Gastfreundschaft hat uns diesmal ganz besonders freudig überrascht. Mein kleines gelbes Wildwasserboot hat mir wieder einmal richtig viel Spaß gemacht aber es hat erneut gelitten und es ist absehbar, dass es irgendwann irreparabel kaputt geht. Für das nächste Wochenende habe ich mir deshalb vorgenommen endlich mal die Viper weiter zu flicken damit mir eine würdige Alternative zur Verfügtung steht.