Sonntag, 28. Oktober 2012

Handschuhpaddeln

Nördlich von Stuttgart scheint bereits die Sonne während es bei uns fortwährend grau und verhangen ist. Ich habe es dennoch nicht länger zuhause ausgehalten, habe die Fleece-Latzhose aus dem Anglerbedarf, die den Sommer über eingelagert war, eingepackt und bin zum Bootshaus geradelt. Dort habe ich mich warm eingepackt und bin gemütlich um die Neckarinsel herum gepaddelt.

Von den Bäumen triefte nasser Schnee und fiel in schweren Tropfen lautstark durch die gelb belaubten Platanen weil wieder Tauwetter ist und Schnee im Oktober nun wirklich nicht lange Bestand haben kann.

Auf dem Wasser war ich - abgesehen von allerlei Federvieh - allein. Am Ufer flanierten Sonntagsspaziergänger und gelegentlich blies einkalter Wind über den Neckar. Aber ich war ja warm angezogen und hatte Handschuhe an. Mit Handschuhen lässt es sich nicht richtig gut paddeln. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen.
Gewöhnen muss ich mich auch an Rolf Kamera. Meine veraltete Computertechnik verweigert die Kooperation damit.


Um die paar Bilder zu übertragen musste ich letztlich drei Computer und einen Informatikstudenten zu Hilfe nehmen. Jetzt habe ich die Bildauflösung auf ein Minimum reduziert und versuche es damit. Mittelfristig werde ich nicht darum herumkommen Geld in moderne Computertechnik zu investieren. Das würde ich lieber in Paddelausrüstung stecken.

Samstag, 27. Oktober 2012

Fehlstart

Eigentlich bin ich ja nicht scharf auf Wettbewerbe aber heute wollten René, André und ich doch zu einem Spaß-Slalom nach Günzburg, der im Wildwasserboard vorbereitet worden war und trotz Sauwetter stattfinden sollte.

Wir redeten im Auto gerade noch davon, dass wir eigentlich richtig tolle Kerle sind weil wir ja bei Schneeregen und niedrigsten Temperaturen zum Paddeln fahren als wir - an einer Ampel stehend - mit einem lauten "Rums" nach vorne geschoben wurden.
Um es kurz zu machen: Die Boote (die wir vorbildlich verzurrt hatten) wurden wieder ins Bootshaus eingelagert, das Auto steht die kommenden zwei Wochen in der Werkstatt.

Ich kriege Dienstag einen Leihwagen, der mit Sicherheit keinen Dachträger hat,  und die junge Frau, die den Unfall verursacht hat, wird die nächsten Jahre deutlich höhere Versicherungsbeiträge bezahlen.

Der Slalomwettbewerb findet nun ohne uns statt.




Mittwoch, 24. Oktober 2012

Wenig Tiefgang

Gestern Nachmittag haben Rolf und ich uns zu einer kleinen Neckarinselrunde getroffen. Wie stets im Herbst machten uns auf dem Wasser treibende Blätter zu schaffen, die sich am Bug des Bootes verfangen und für lästige Verwirbelungen und merkliche Verlangsamung der Fahrt sorgen.


Man kommt sich ja immer ein wenig mimosenhaft vor, wenn einen Herbstlaub am Bug zu schaffen macht, aber es ist tatsächlich so, dass der scharfkantige Bug von Tourenbooten den Fahrcharakter des Bootes schlagartig ändert, wenn er ein kleines steifes Blatt vor sich her schiebt, vor dem sich eine Welle aufbaut.


Wir fuhren ein wenig in die Steinlach hinein und überwanden den flachen Bereich unterhalb der ersten Autobrücke, auf dem sich häufig Fischschwärme aufhalten. Die Boote haben wenig Tiefgang, der Pegel ist geringfügig höher als sonst. Weit kamen wir dennoch nicht da sich viel Kies angesammelt hat, den erst die hoffentlich bald bevorstehenden Hochwasser wieder weg spülen müssen.


Wir kehrten um und paddelten zurück zum Bootshaus. Dann tranken wir noch einen gepflegten Kaffee in einer der Sportgaststätten.

Bilder dieser Fahrt gibt es deshalb weil Rolf mit seine wasserdichte Pentax auf unbestimmte Zeit zur Verfügung gestellt hat. Ich muss mit der Kamera noch ein wenig üben. Das Übertragen der Bilder auf meinen betagten Computer war schon mal eine erste Schwelle, die mit Hilfe meines erwachsenen Sohns für dieses Mal überwunden werden konnte. Ein bereits bestelltes Datenübertragungskabel wird hoffentlich Abhilfe schaffen.

Künftig gibt es hier also wieder Bilder. Herzlichen Dank, Rolf!

Dienstag, 23. Oktober 2012

Keine Reparatur


Jetzt da das PE-Boot zur Verfügung steht werde ich doch keine überhastete Reparatur des Phantom vorantreiben. Das mache ich wenn ich Zeit und passendes Material habe. Das Boot, das nun seit anderthalb Wochen im geheizten Wohnzimmer herumlag (mit aufgespreiztem Riss damit die ganze Feuchtigkeit entweichen konnte) wird wieder ins Bootshaus befördert. Den Riss habe ich mit transparenter Folie und Paketklebeband zugeklebt damit nicht erneut Feuchtigkeit hinein kriecht. Wer des Dänischen mächtig ist wird einen gewissen Hintersinn dieses Provisoriums durchschauen.

Montag, 22. Oktober 2012

Dekadente Wildwasserfahrt


Unlängst bin ich ja heftigst kritisiert worden weil ich einen Teilaspekt einer Teilsparte eines Teilzweigs des Paddelsports, dem - nach eigenen Bekunden - ganze 20 Paddler in dieser Republik huldigen, "leichtgradig dekadent" finde.
Gestern nun habe ich mit voller Absicht aktiv an einer wahrhaft dekadenten Wildwasseraktion teilgenommen, wie sie tausendfach jährlich von Wildwasserpaddlern betrieben wird.
René und ich sind nämlich morgens nach Kennelbach bei Bregenz gefahren (knapp drei Stunden Fahrt) um uns mit Siggi, Cordula und Jan zu treffen und dann einen kurzen Abschnitt der Bregenzer Ach hinunter zu paddeln. Die Paddeltour erstreckte sich über fünf Stunden (was daran lag, dass wir uns an jeder Welle und jedem Kehrwasser ausgiebig ausgetobt haben - sonst hätten wir den Abschnitt auch in knapp 2 Stunden bewältigen können), dann gingen wir noch in einer netten Pizzeria essen und schließlich fuhren wir im Dunkeln zurück.
Knapp sechs Stunden Autofahrt für fünf Stunden Paddeln ist unzweifelhaft richtig dekadent.
Dekadenz kann enorm viel Spaß machen.

Schon in Lindau trafen wir Siggi (in einem amerikanischen Schnellrestaurant, in dem wir noch eine zweiten Frühstückskaffee zu uns nahmen weil wir früher dran waren als geplant). Er hatte seinen Ion im Kofferraum und den Dagger Quake, in dem ich heute paddeln sollte, auf dem Dach. Er will das Boot verkaufen und ich will es für die Paddelfreunde erwerben - das passt gut zusammen). In Kennelbach trafen wir dann Cordula und Jan, zogen uns um, verstauten die trockenen Klamotten in ihrem Auto, verluden ihre Sparks auf unsere Autos und fuhren nach Doren, wo wir die Boote zu Wasser ließen.

Dies und die nächsten beiden Bilder stammen von Siggi

Ich kam von Anfang an ganz gut zurecht mit dem Quake. Auch wenn ich diese Art Boote nicht unbedingt hübsch finde (sie haben nur noch wenig mit meiner Vorstellung von "Canadier" zu tun) sind die Fahreigenschaften sehr angenehm. Das liegt vermutlich auch an dem niedrigen Sitz (und niedrigen Schwerpunkt), an den ich mich erst gewöhnen musste. Das Ausgestrecken der Füße in meinem Wildwasserstiefeln war anfangs beschwerlich - nachdem ich den Doppelknoten nach hinten zur Wade verlegt hatte wurde es besser. Je länger ich in dem kleinen Boot zugange war, desto mutiger kantete ich es auf. Es hat Kanten und surft in erstaunlich kleinen Wellen.

Die Gurte führen von weit hinten über die Oberschenkel zu einem zentralen Auslösemechanismus und werden mit Snowboardschnallen gespannt. Zusätzliche Kniegurte sorgen für weiteren Halt. Als ich etwas übermütig an einer glatten Welle einen Sidesurf ausprobierte musste ich einmal ungeplant aussteigen, was auch ohne Auslösen des Notgriffs gut ging. Was nicht gegangen wäre war ein Rollversuch. Dafür bin ich zu schnell aus den Gurten gerutscht. Lag das an meinem Befreiungsreflex oder geben die Gurte zu wenig Halt? Das wird das Rollentraining im Winter zeigen.

Die Bregenzer Ach hatte wenig Wasser und während unserer langen Fahrt wurde das Wasser immer weniger. Das merkten wir schon an der Rotachmündung, an der wir uns besonders lang aufhielten. Dort tauschten wir auch mal die Boote durch und diesmal kam ich mit dem Spark - anders als auf Flachwasser - gut zurecht. Er ist eben für Wildwasser konzipiert. In Siggis Ion bin ich nicht gesessen. Eigentlich hätte ich das kurze Stummelboot ja auch gern mal ausprobiert. Aber dazu wird es sicher später mal noch Gelegenheit geben. Wir haben am Abend in der Pizzeria verabredet, dass wir anstreben künftig häufiger in dieser Zusammensetzung zu paddeln.

Bilder gibts von der Fahrt vorerst nicht. Vielleicht schickt Jan ja noch welche von denen, die er mit dem Handy aufgenommen hat. Dann baue ich sie hier noch ein... - EDIT: Voila, hier sind sie:

 



Samstag, 20. Oktober 2012

Keine Bilder...

...konnte ich vom Ausheben der Stocherkähne beim Bootshaus machen. Sie werden jetzt wieder eingelagert und selbst mittels Bildern wäre die entsetzliche laute Musik, die diese Leute über das Gelände schallen ließen, nicht vermittelbar gewesen.
Weiterhin wurden Fische eingesetzt, was ich nicht fotografisch festhalten konnte. Die örtlichen Angler sorgen offenbar für fette Beute in der nächsten Zukunft. Komisch eigentlich, dass sie die Biester erst einsetzen müssen um sie nachher wieder raus zu angeln. Vielleicht ist ja auch der Plan dass ein paar entkommen und sich fortpflanzen.
Auch das herliche Herbstwetter, die bunten Bäume und die vielen Touristen auf dem Stiftskirchenturm konnte ich nicht fotografieren (man hätte sie ohnehin nicht auf den Bildern erkannt).

Aber gepaddelt bin ich. Einmal bis zum Stadtwehr und zurück. Eine dieser vielen wenig spektakulären Trainingsrunden.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Funktion eingestellt


Meine gute kleine Kamera, mit der die meisten Bilder in diesem Paddeltagebuch gemacht worden sind und auch das eine oder andere Filmchen (hier z.B. / Ich habe dafür sogar ein bootstaugliches kleines Stativ angefertigt), hat nun - nach gut fünf Jahren - den Betrieb eingestellt. Sie reagiert einfach überhaupt nicht. Weder frisch geladene Akkus noch das Anschließen an den Rechner entlocken ihr auch nur ein Zucken. Ich werde wohl oder übel eine neue Kamera anschaffen müssen. Dabei kam ich mit der kleinen Kamera gut zurecht. Ich habe ja keinen hohen Ansprüche an die Bildqualität. Die Kamera muss in die Schwimmwestentasche passen und einigermaßen flott reagieren. Das tat diese Kamera eigentlich. Es fällt mir schwer, mich von ihr zu trennen. Aber alles muss wohl mal ein Ende haben.

Es ist damit zu rechnen, dass die nächsten Tage und womöglich Wochen hier keine Bilder erscheinen. Jedenfalls keine, die ich mache, denn mit der Auswahl einer neuen Kamera will ich mir etwas Zeit lassen. Ich habe recht genaue Vorstellungen aber begrenzte Mittel. Das ist eine etwas ungünstige Ausgangslage.

Übersetzungshilfen

Vor geraumer Zeit habe ich im Canadierforum eine Sammlung von Übersetzungshilfen aus der englischen Literatur angezettelt. Der Thread ist seit längerem inaktiv. Das hat auch damit zu tun, dass im Forum  Konsumquellen oben am Board fest gepinnt werden. Sammlungen  wie z. B. der Forenthread oder die Sammlung von Pegelangaben werden offenbar als weniger wichtig eingestuft und drohen deshalb allmählich in Vergessenheit zu geraten.

Die Übersetzungshilfe, die ein Resultat der Zusammenarbeit der Forumsmitglieder ist, will ich mal in ihrem jetztigen Stand hier verankern (Drauf klicken):

Neueinträge in die Bücherliste

Kann es sein, dass ich zuletzt 2009 die Bücherliste aktualisiert habe? Inzwischen haben sich darauf so einige neue Titel angesammelt so dass meine kleine Canadier-Bibliothek jetzt auf 137 Bände angewachsen ist.


Ganz lupenrein stechpaddelorientiert ist die Liste allerdings nicht. Es finden sich auch einige Kanuführer darunter, die vordringlich Kajakpaddler als Zielgruppe haben. Die können für Canadierpaddler jedoch auch sehr hilfreich sein. Bei den Bootsbaubüchern gibt es manche, in denen der Bau von Canadiern nur am Rande Erwähnung findet und es haben sich zuletzt eine Reihe von Romanen eingeschlichen, in denen Canadier eine Rolle - selten die wichtigste - spielen.

Wer mehr zu den Büchern erfahren will findet - wenn er den Titel oder Autor oben links im Suchfeld dieses Paddeltagebuchs eingibt - mit etwas Glück meine Einschätzung des Buches. Die ist - wen wunderts? - subjektiv. Wenn sich nichts findet bin ich auf Anfrage gerne bereit das Buch nochmal aus dem Regal zu ziehen, genauer anzusehen und ein wenig zu beschreiben.

Vollständig ist die Liste längst nicht. Allein von den Vielschreibern (Kevin Callan, Hap Wilson, ...), derer es im englischsprachigen Raum einige gibt, fehlen noch eine ganze Reihe von Titeln. Die deutschsprachigen Canadierpaddler gelten ja als schreibfaul. Die deutschen Veröffentlichungen sollten deshalb einigermaßen komplett erfasst sein.

Hinweise zu fehlenden Büchern nehme ich gerne entgegen.

Die Liste hier abzudrucken würde den Eintrag unnötig aufblähen deshalb verlinke ich auf ein vierseitiges PDF-Document (drauf klicken!):

Die Bücherliste (PDF) 

Stand: Oktober 2012

Montag, 15. Oktober 2012

Versandhandel


Ich verbringe meinen Feierabend damit Bücher einzutüten und Umschläge zu beschriften. Ich argwöhne, dass die aufmerksamen Empfänger an den Briefmarken einen süßlichen Haribo-Geruch wahrnehmen werden. Parallel dazu verfolge ich halb belustigt halb besorgt eine erbitterte Diskussion im Forum über den Umstand, dass ich im Abschnitt übers Freestylepaddeln angemerkt habe, dass ich einen Teilaspekt davon - nämlich das Paddeln zu Musik - "geringfügig dekadent" finde.

Der Stapel ist fast abgearbeitet und ich mache mit Røskva gleich einen Spaziergang zum Briefkasten. Dann mache ich mir Gedanken über die Reparatur des kleinen Wildwasserboots.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Jungfernfahrt


Ursprünglich wollten wir heute auf der Enz die Tour aus dem letzten Jahr wiederholen aber der Wetterbericht verhieß Regen und es war so ungemütlich, dass bereits im Vorfeld eine Reihe von angemeldeten TeilnehmerInnen abgesagt hatten.

Am Bootshaus traf ich zum vereinbarten Zeitpunkt auch lediglich Matthias und Lorenz an, die ihren nagelneuen Prospector mitgebracht hatten. Damit war klar, dass wir paddeln würden und wir entschieden uns, es anstelle der Enz mit dem Neckar abwärts zu probieren (ein Abschnitt, den ich seit 2007 immer wieder bei Hochwasser paddele). Ich brachte mein Auto nach Hause und fuhr mit dem Fahrrad zurück zum Bootshaus wo in der Zwischenzeit doch noch Christiane und Sophia eingetroffen waren.


Jetzt paddelten wir also zu fünft neckarabwärts, übertrugen das Stadtwehr, setzten darunter an der immer noch entsetzlkich unzugänglichen und glitschigen Einsatzstelle wieder ein und fuhren weiter Richtung Kirchentellinsfurt.
Wir nahmen wahr, dass der Neckarpegel - trotz der Regenfälle der letzten
Tage - sehr niedrig war und mir fiel wieder ein, dass das Wehr zwischen Tübingen und K-furt ja außer Betrieb ist um instand gesetzt zu werden.
Der Pegel fiel immer weiter und bald fuhren wir mehr als zwei Meter unter dem Normalniveau. Aus der tiefen Rinne mussten wir dann am offenen Wehr die Boote über die glatte Betonböschung hinauf aufs Ufer ziehen. Mithilfe der Wurfsäcke gelang uns das auch recht gut. Sophia ließ sich als Packesel einspannen.

Bald konnten wir die Boote unterhalb des Wehrs wieder einsetzen wobei uns die Wurfsäcke erneut eine große Hilfe waren.


Aus dem Kraftwerkkanal kam - weil ja das Wehr außer Betrieb ist - kein Wasser. Normalerweise verursacht der Kanal an dieser Stelle eine stark ausgeprägte Seitenströmung, die ihre Tücken hat. Diesmal fuhren wir in den düsteren Kanal hinein, der unter der B27 hindurch führt und von einem Lichtgitter unterbrochen wird. Ich setzte mich ins rechte Licht für Lorenz, der fotografierte.


Im Auslassbecken des Kraftwerks machten wir noch eine Reihe von Fotos bevor wir wieder durch den Tunnel zurück zum Neckar fuhren. Es tröpfelte inzwischen immer wieder und bei K-furt entschieden wir, unter der Brücke ein kleine Rast zu machen.


Matthias entzündete seine Liard-Firebox und es wurden Kartoffeln in Folie gebacken, Würstchen gegrillt, Brezeln aufgewärmt und über Outdoor-Equipment gefachsimpelt. Die Pause zog sich hin, ich schnorrte mich durch weil ich keinen Proviant mitgenommen hatte (Vielen Dank an Matthias und Christiane) und gegen Ende kam die Sonne dann wieder heraus.


Wir paddelten bis zum hässlichsten Wehr weit und breit, umtrugen es und paddelten auf dem darunter liegenden etwas sehr seichten Abschnitt weiter bis Oferdingen. Dort rief ich zu Hause an und bat um Abholung und wir unterhielten uns - bis Ruth kam (Vielen Dank fürs Abholen) - mit Wolfgang, der in seinem üppig gefüllten Kanuladen war und Papierkram erledigte. Dann fuhr eine erste Teilgruppe mit zwei Booten zurück zum Bootshaus, wo Matthias sich in sein Auto schwang um das andere Boot und die Kinder abzuholen.

Obwohl wir nun doch nicht auf die Enz kamen war diese "kleine Fahrt" auf heimischem Gewässer sehr anregend. Matthias' neues Boot hat erste Kratzer davon getragen aber es werden nicht die letzten sein. Es hat sich für Fahrten auf unseren steinigen Gewässern schon mal prächtig bewährt.

Samstag, 13. Oktober 2012

Schadensbegutachtung

Heute nachmittag war ich am Bootshaus und habe mir den Schaden am Boot genauer angesehen. Ich wollte eigentlich vernünftige Bilder machen aber der frisch geladene Akku hat versagt. Deshalb gibt es nur unscharfe Handybilder. Vielleicht trüben aber auch Tränen das Bild - so traurig ist dieser Verfall meines schönen Bootes. Vermutlich sorgt der relativ steife rote Flicken dafür, dass das inzwischen weiche Royalex-Material so dicht an der zuletzt reparierten Stelle erneut gerissen ist. Es befindet sich sehr viel Feuchtigkeit zwischen den Royalex-Schichten und ich werde das Boot gründlich trocknen müssen bevor ich etwas daran mache. Morgenabend kommt es wieder zuhause ins Wohnzimmer...


Testweise habe ich danach mal Renés Prelude ausprobiert. Ich komme gut mit dem Boot zurecht obwohl es ca. 10cm kürzer als der Phantom ist. Anders als dieser hat der Prelude weniger scharf ausgeprägte Kanten und einen Rundboden. Ich habe das Gefühl dass er sich weniger präzise paddeln lässt als der Phantom. Aber er macht Spaß und wenn ich mein aktuelles Gewicht über den Winter halten kann passe ich so gerade noch rein.

Ein Buchkarton

Heute kamen die Autorenexemplare meines Buches übers Canadierpaddeln. Die Druckqualität ist besser als ich erwartet habe. Das Format kommt mir wenig beeindruckend vor aber wenn ich so in mein Bücherregal mit der ganzen Paddelliteratur schaue gibt es dort eine ganze Reihe noch unscheinbarerer Bücher die es dennoch zu einiger Popularität gebracht haben.


Ich werde nun etwas Werbung machen damit ich meine Autorenexemplare, für die ich einen geringfügig ermäßigten Preis bezahlt habe, wieder loswerde. Künftig können die Bücher dann ja gerne direkt über den Verlag bezogen werden. Ich tue mich etwas schwer damit, den Buchversand mit meiner Arbeit zu koordinieren.

Freitag, 12. Oktober 2012

Saisonabschluss - tatsächlich?


Der Bootsverleiher schließt die Saison ab und hat seine Ruder- und Tretboote hinauf zum Lager geschleppt. Wir haben eines der wenigen letzten Freitagtrainings durchgeführt und ich habe mich vom leicht erhöhten Wasserstand dazu verleiten lassen die raue Rampe hinunter zu poltern.


Das Resultat ist ein weiterer kapitaler Riss in der inzwischen weichen Kante meines betagten und geschundenen Royalex-Lieblingsboots. Ich werde neben den roten Flicken einen weiteren noch größeren setzen müssen bevor ich mit dem Boot erneut paddele. Das ärgert mich sehr weil ich das Boot ja gerade fürs Winterpaddeln umgerüstet habe.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Mord und Todschlag


Heinz hat mich im Canadierforum auf einen Krimi aufmerksam gemacht, der in der Boundary Waters Area in Minnesota spielt und dessen Handlungsverlauf im Wesentlichen aus einer mehrtägige Verfolgungsjagd in Kanus besteht.

Ein Erbauer von Birkenrindenkanus wird bestialisch gefoltert und ermordet und sein Neffe flickt (von einem der Mörder) kaputt geschlagene Kevlar-Kanus damit die Guten die Bösen weiter verfolgen und zur Streke bringen können. Unterwegs sterben diverse hilflose Opfer und ruchlose Killer auf unterschiedlichste Weise ums Leben gebracht (auch eine Axt ist im Spiel) und am Ende kriegt der Held sein Mädchen. Was will man mehr?

Die Geschichte ist gut erzählt, das Buch ist unterhaltsam und für Paddler sind die Schilderungen der Kanufahrt (auf großen Seen und auf einem Wildfluss) nochmal zusätzlich spannend.

Ein empfehlenswertes Buch für lange Winterabende.

Winterfitting


Nach der sonntäglichen Nagoldfahrt habe ich das Boot zuhause ins Wohnzimmer gelegt und heute - ich habe Resturlaub genommen - den Bulkhead soweit aufgebohrt, dass ich mit langer Unterhose, Fleece und Trockenanzug hinein passe. Im Frühjahr, wenn ich dann wieder zu dünnehm Neopren übergehe, muss ich vermutlich dünne Schaumstreifen einkleben damit ich wieder genau in den Bulkhead passe. Das ist der Nachteil dieser riemenlosen Konstruktion. Vorteile sind schnelles Ein- und Aussteigen, passgenauer Sitz im Boot und eine Versteifung des Bootes an der Stelle, an der der Rumpf am fragilsten ist.

Der laminierte Flicken, den ich im Juli nach der Murgfahrt aufgebracht habe, ist inzwischen bereits ansehnlich zerkratzt. Die Bootsbeuge ("chines") leidet doch sehr im Wildwasser (und unter meinen kläglichen Kompetenzen). Noch hält die Harzreparatur satt auf dem ABS-Material.

Montag, 8. Oktober 2012

Früchte literarischen Schaffens

Schon seit geraumer Zeit dümpelt ein Mansukript auf meinen Computerlaufwerken, dass sich nun doch allmählich zu einem richtigen Buch gemausert hat. Endlich habe ich entschieden, dass es fertig ist und bin im Begriff es zu veröffentlichen. Beim Inhaltsverzeichnis, das ich hier schon einmal veröffentlicht habe, haben sich lediglich die Seitenzahlen verändert.


Es gibt inzwischen eine Titelgrafik und sobald die ersten Autorenexemplare bei mir eintreffen werde ich ein wenig auf die Werbetrommel klopfen damit sie sich nicht allzu lange bei mir stapeln. Ich verdiene an jedem im Buchhandel verkauften Exemplar sage und schreibe 0,05 €. Für Exemplare, die direkt bei mir oder beim Verlag gekauft werden, bekomme ich etwas mehr. Aber ich will mit dem Buch ja nicht reich werden.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Herbstlicher Wankelmut


Eigentlich wollten wir heute auf die Nagold oder wieder auf die Donau, aber als es die ganze Nacht regnete und der Regen auch am Morgen noch fiel einigte ich mich mit René darauf die Fahrt abzublasen. Das tat ich als Textnachricht an Roland und Eckhard kund, machte mich aber doch noch ans Bootshaus auf falls noch weitere Interessenten auftauchen sollten. Das war auch der Fall. Klemens und Anita kamen und Eckard, der noch nicht auf sein Handy geschaut hatte, ebenfalls. Weil es in dem Moment gerade nicht regnete entschieden wir nun doch an die Nagold zu fahren.

Dort angekommen versetzten Klemens und Eckhard die Autos während Anita und ich uns schon einmal am Auslass eines kleinen Kanals warm paddelten. Es nieselte ab und an aber das Wetter verbesserte sich allmählich.

Nach kurzer Zeit kamen die beiden Jungs in ihren roten Booten dazu und es konnte losgehen. Die Nagold zwischen Ernstmühl und Mohnbach ist durchsetzt mit kleinen Schwällen und Stufen, die allsamt gepaddelt werden können. Unter ihnen bilden sich immer wieder kleine Surfwellen, in denen wir uns teils sehr lange aufhielten.


Jede(r) probierte es in jeder Welle mehrmals und so kamen wir auf der eigentlich kurzen Strecke kaum voran. Richtige Wanderpaddler hätten keinen Spaß an unserem Paddelstil. Ich bemühte mich wirklich jedes Kehrwasser - auch die mitten in den Schwällen zu erwischen.

Eckhard war so cool während seines Surfs in einer besonders "gut haltenden" Welle seinen Durst zu löschen.


Überhaupt hat Eckhard in dem Jahr, das er nun ernsthaft paddelt enorm viel gelernt. Das hängt damit zusammen, dass er keine Herausvorderung scheut, auch mal ein Risiko eingeht (und gelegentlich schwimmt) - und weil er so vortreffliche Paddelpartner hat.

Im Pavillion des Kurparks in Bad Liebenzell nahmen wir wieder eine Stärkung zu uns bevor es weiter flussabwärts ging. Der nachfolgende Abschnitt bis Mohnbachtal ist erheblich weniger aufregend als der Abschnitt zwischen Ernstmühl und Bad-Liebenzell.

Über den teils seichten Fluss, auf dem es zu diversen Grundberührungen kommt, und später über das aufgestaute Wasser vor Mohnbachtal wird die Fahrt doch noch zu einer Wanderfahrt.


In Mohnbachtal kommt die ehemalige Flößergasse, die allmählich verfällt aber immer noch eine spannende Surfwelle enthält, in der wir auch Sidesurf geübt haben. Ärgerlicherweise war der Pegel aber so niedrig, dass eine Bootskante dabei stehts auf Grund stieß.

Schließlich hoben wir die Boote aus dem Wasser, verluden sie auf die Autos, betrauerten weitere Kratzer am Rumpf und trösteten uns in Mohnbachtal mit Kaffee und Kuchen.

Danach gings zufrieden, satt und ermattet zurück nach Tübingen.

Hier gibts noch mehr Bilder.