Freitag, 31. Oktober 2008

Verkürzter Test

Unser Neckar hat Hochwasser und ich habe keine Gelegenheit zum See zu fahren. Deshalb bin ich gerade mal 20/30 Meter mit dem neuen kleinen Boot gegen die Strömung aufwärts gefahren (ging erfreulich gut, auch wenn sich da schon zeigte, dass das ein ungemein wendiges Boot ist, mit dem es nicht leicht ist schnell die Linie zu halten) und dann in Minimalzeit wieder zurück zum Anleger. Alles andere wäre mir zu riskant gewesen. Fühlt sich schon sehr ungewohnt kippelig an, das Boot. Vom WW-Candadier her bin ich zwar auch kippeliges Fahrverhalten gewohnt, aber der hat "Kanten", da lässt sich das Kippeln genau dosieren. Vermutlich geht das mit dem Twister noch viel genauer aber der besonders ausgeprägte Rundboden ist mir zu ungewohnt (selbst wenn mein Prospector ähnlich rund ist aber fast doppelt so lang) und ich will das auf flachem Wasser ohne irritierende Wasserwucht ausprobieren. Vielleicht am Sonntag. Denn morgen wollen wir eigentlich wildwassern...

Jetzt habe ich das Boot erst einmal ordentlich eingelagert. Er liegt neben dem Faltcanadier auf den Deckenbalken des Bootshauses auf. Damit wäre dann - jedenfalls für meinen Einfallsreichtum - jeglicher Platz im Bootshaus augenutzt.
Auf dem Bild sind die ungleichen Konkurrenten friedlich nebeneinander zu sehen. Der Faltcanadier wird voraussichtlich im Frühjahr verkauft.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Bootstransport

Gestern habe ich - von einer Sitzung in einem dieser Bonner Restministerien kommend - bei Jörg den kleinen grünen Twister abgeholt, den ich so verwegen spontan erworben habe. Jetzt lagert er immer noch auf dem Autodach auf unserem verregneten Behördenparkplatz - bis eben noch bedeckt von einer dünnen Schicht Schnee, denn es hat heute Nacht geschneit und unterwegs immer weiter. Heute abend kommt er ins Bootshaus.

Ich bin ja immer noch etwas zweifelnd, ob das das richtige Boot für mich ist. Zeitweilig bin ich aber gleichzeitig auch recht zuversichtlich weil ich bei solchen Spontankäufen bisher stets Glück hatte und dadurch Ausrüstungsgegenstände erworben habe, die mich nun schon lange begleiten (Bentshaft-Paddel, Karbonstange,...). Na mal sehen. Auf alle Fälle werde ich mich wohl zur Refinanzierung von dem Faltcanadier trennen, der nun wieder verpackt wird und seinen Platz im Bootshaus für den Twister freigeben muss.

Der Besuch bei Jörg war nett, - wir haben ein Weilchen geplaudert. Er hat mir z.B. einiges zu 'American Traders', den Produzenten des Twisters erzählt. Sowie zur Entwicklung des Bootes, bei der er sich dereinst etwas eingemischt hat. Er meint, dass der Twister durchaus auch tourentauglich sein kann und selbst in bewegtem Wasser keine schlechte Figur macht. Ich werde das alles ausprobieren und gegebenenfalls zeitweilig Luftsäcke und verlängerte Decks einbauen, weil das Boot ja sehr schlank und flach ist und in Wellen sicher eintauchen wird. Sein eigentlicher Zweck - freestyle canoeing - darf dadurch aber nicht eingeschränkt werden. Deshalb kommen auch keine festen Kniepolster oder Schenkelriemen in das Boot.

Ob das Freestylen dann jemals bei mir so lässig aussieht wie bei ihm (auf diesem Bild im WoodCanvas-Twister) wird sich zeigen.

Am Ende hat Jörg das Boot - ziemlich genau so, wie ich mir das schon während des Gesprächs für mich überlegt hatte - aus seiner etwas verwinkelten 'Porch' zum Auto getragen, es - ebenso, wie ich das gemacht hätte - umgedreht (damit es in Fahrtrichtung mitfährt - wegen dem 'Karma'...) und wir haben es zusammen auf den Wagen gelegt. Dann habe ich es sorgsam verzurrt.

Schließlich habe ich mich durch die Dämmerung und später dunkle verregnete Nacht zurück auf den Heimweg gemacht. Wenn ich noch dazu komme knipse ich nachher noch Boot und Auto und füge heute abend das Bild hier ein...

Nachtrag: Inzwischen habe ich das Boot provisorisch im Bootshaus eingelagert. Morgenabend werde ich den Faltcanadier runter holen, die Auflagen auspolstern und dort den Twister - wenns geht nach einer Probefahrt - einlagern.

Montag, 27. Oktober 2008

Rems revisited

Gestern haben mein Bruder und ich eine kurze Tour auf der Rems gemacht. Diesmal allerdings zu zweit und nicht mit der ganzen Familie samt Hund wie im Mai vor einem Jahr. Ich durfte mal wieder im Bug sitzen – eine Position, die ich beim Tandempaddeln generell vorziehe. Da ist man einfach dichter am Geschehen bzw. sieht entgegenkommende Hindernisse eher und kann wirksamer eingreifen.

Wir sind erst am frühen Nachmittag an der Hegnacher Mühle aufgebrochen. Von da aus schlängelt sich die Rems in einem sehr verwilderten Tal in fünf Schleifen durch das eigentlich dicht besiedelte Remstal bis zur Mündung in den Neckar. Wir hatten zwei Wehre zu Umtragen, von denen wir das eine treidelten, was zum kurzfristigen Verlust eines Paddels führte weil ich das Boot zu schräg übers Wehr gleiten ließ, so dass das Paddel ein Bad nahm.
Ab und an kam es zu leichten Grundberührungen aber im Großen und Ganzen kamen wir gut durch. So gut, dass wir nach der Mündung in den Neckar – immer wieder von den Bugwellen sonntäglicher Motorboote durchgeschaukelt - noch bis nach Poppenweiler weiter auf dem Neckar paddelten wo wir dann schließlich nach zweieinhalb Stunden die Tour beendeten.
Es war ein zwar kurzer aber sehr stimmungsvoller kleiner Ausflug – von der Sorte sollten wir mehr machen...

Samstag, 25. Oktober 2008

Filmschaffen

Seit geraumer Zeit liegt in meiner Werkstatt ein halbfertiges Stativ, das mit Hilfe einer kleinen Schraubzwinge auf dem hintere Deck des Boots befestigt wird. Vor einigen Tagen habe ich es "Erprobungs"-fertiggestellt.

Diese Erprobung fand nun heute mittag statt. Vorläufig muss ich noch mangels Fernauslöser - zunächst die Kamera anknipsen, ins Boot steigen, irgend was zusammenpaddeln, was sich auch zu filmen lohnt, wieder anlanden, aussteigen und die Kamera stoppen. Aber ich denke schon an einem Fernauslöser mit zwei Schnüren herum - die eine zum An- und Ausschalten der Kamera, die andere zum Starten und Beenden der Aufzeichnung.
Das ist, was bei meinem ersten Versuch herauskam:



Am Nachmittag habe ich dann ein/zwei weitere Filmchen gedreht (und Clemens und Anita auf dem Wasser getroffen). Da dort oben unterhalb des Wehrs das Ein- und Aussteigen besonders beschwerlich ist wurden die Filmchen da ziemlich lang. Deshalb habe ich jetzt angefangen mich mit der Nachbearbeitung von Filmen zu befassen. Hier das Resultat:



Hollywood, ich komme!

Versuchsballon

Gestern habe ich mal in diversen Foren inseriert, dass ich meinen Phantom (hier kommt er im Blog überall vor) gerne eintauschen will. Heinz meinte ja, dass ich mit einem Prodigy gut beraten sei, ich würde eigentlich lieber zum Outrage zurückkehren (dann aber den mit Holzsüllrand). Der MadRiver ME hat mir auch gut gefallen. Ich habe mal alle drei als eventuelle Tauschobjekte angegeben damit sich das breiter streut und Antworten kommen können. So richtig daran glauben tue ich eh nicht und ganz sicher, dass ich mich vom Phantom trennen will bin ich nun auch nicht. Claudius hat auch schon mit mir geschimpft, dass ich so schnell die Flinte ins Korn werfe. Nun ja, so schnell wirds nicht gehen.

Freitag, 24. Oktober 2008

Historische Erstbefahrung

Jahrelang bin ich unterhalb des oberen Wehrs aus dem Boot gestiegen und habe mühsam umtragen. So auch heute. Jahrelang bin ich auf der Rückfahrt wieder ausgestiegen und habe wieder umtragen. Heute nicht.
Dabei ist dieses Wehr nun weit harmloser als manch anderer Schwall oder manch andere Schnelle, die ich inzwischen schon heruntergepoltert bin aber das Ding hat nun so einen historische symbolischen Charakter. Naja, wie dem auch sei, heute haben Clemens und ich die Wildwasserboote geschnappt, sind - nachdem wir wahrnehmen mussten, dass erneut kein Wasser aus dem Kraftwerkkanal kam (die scheinen da gegenwärtig etwas zu reparieren, jedenfalls ist das schon der zweite Freitag, an dem das Kraftwerk nicht in Betrieb ist) - soweit wir kamen nach oben gepaddelt und haben das Wehr umtragen und sind dann wieder runter gesaust. Clemens zwei mal (ohne Helm! Tss, tss,...). War ja eigentlich nix wirklich entsetzlich aufregendes aber Steine liegen da schon im Wasser. Es kamen erstaunlich wenige zum letzten Training vor der Winterpause, in der wir dann Freitags im Hallenbad trainieren. Lediglich die aufrechten Jugendlichen waren schon vor uns da und berichteten, dass sie auch da oben am Wehr geübt hätten. Ich bin ja mal sehr gespannt, wer wohl gelegentlich auch auf dem Neckar weiter paddelt.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Ein Film zum Buch

Neulich habe ich ja das Buch von Dick Proenneke gelesen und jetzt stoße ich über die Youtube-Seiten des Northwest Woodsman auf ein knapp 10 Minuten langes Video von Dick Proenneke.



Das Filmchen ist offenbar eine Zusammenstellung von Szenen aus dem Film, in dem er zeigt, wie er sein Blockhaus gebaut hat und wie er da oben in Alaska viele Jahre gelebt hat.

Es gibt zwei weitere Kurzfilme, die den gegenwärtigen Zustand von Proennekes Blockhaus zeigen: Film 1 zeigt die Ankunft einer Touristengruppe aus dem Cockpit desWasserflugzeugs aus und Film 2 macht das Blockhaus quasi zur touristischen Trophäe. Etwas desillusionierend das Ganze.

Northwest Woodsman

Im kanadischen Forum wird derzeit bedrohlich wenig diskutiert - ich glaube das Forum liegt im Sterben. Dem sind diverse Quärelen und Zwiste vorangegangen, die ich alle nur so am Rande mitbekommen habe - ich treibe mich da zu selten herum. Heute habe ich mal wieder hin gefunden und bin auf eine einigermaßen aktuelle Diskussion gestoßen, die sich ums Poling dreht. Darin wird auf die Internet-Seite des Northwest Woodsman verwiesen, auf der ich mich ebenfalls gelegentlich herumtreibe.
Das ist eine erstaunlich ästhetisch gestaltete Seite, in der es vor allem um Poling und das Leben in der Wildnis geht. Die Seite enthält Fotos und Videos (die mit durchaus eigenwilliger Musik unterlegt sind) und allerlei gute Tipps und Ratschläge sowie einen Shop, der leider für Europa-Sendungen irre hohe Portogebühren berechnet. Sonst hätte ich mir dort längst so einen Bronze-Schuh für die Polingstange gekauft.
Eher untypisch (zumindest von der Musik her) ist folgender Videoclip, der eigentlich ein Werbevideo für NovaCraft Canoes ist. Aber er enthält einige sehenswerte Poling-Szenen.



Mehr Videos sind auf einer eigenen YouTube-Seite des Northwest Woodsman veröffentlicht. Auch auf den Mantelseiten des Solo-Forums hat Eric Neilsen, der die Seite offenbar betreibt, einen Beitrag über Poling geschrieben. Das macht alles Lust auf neuerliche Poling-Eskapaden. Die gegenwärtigen lausigen Wasserstände (trotz Regen) legen dergleichen auch nahe. Vielleicht schnappe ich mir morgenabend beim Paddelklub-Training mal wieder die Poling-Stange. Zumindest aber am Wochenende, an dem schönes Wetter sein soll. Ich habe allerhand Termine aber so eine kleine Poling-Session sollte schon irgendwo reinpassen.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Kevin Callan und Ontario

Da meine Tante in Ontario lebt und Paddelfreund Rolf massig Bonusmeilen gesammelt hat (und sich zu dem Vorschlag hat hinreißen lassen doch mal eine Woche zum Paddeln dahin zu jetten) beschäftige ich mich immer mal wieder mit kanadischen Kanurouten. Es gibt ja - wie die entsprechende Rubrik im kanadischen Forum zeigt - im Herkunftsland der Canadier jede Menge davon.

Und es gibt Kevin Callan, der als Autor zahlreicher Canadier-Führer, vor allem die Routen Ontarios detailliert beschreibt. Anders als viele andere Hard-Core-Canadier Autoren konzentriert er sich dabei nicht auf monatelange Ost-West- oder Süd-Nord-Querungen des nordamikanischen Schildes sondern beschreibt auch mal die gemütliche Tagestour oder den Wochenend-Kurzurlaub im Cottage Country (so heißt das letzte Buch, das ich einigermßen günstig auftreiben konnte, eins habe ich ja schon).
Auf seiner Homepage hat Kevin Callan allerlei lustige Videos eingestellt. Aber keines übertrifft dieses (unterlegt mit einem Song vom Kanu-Barden Dave Hadfield):



Das Buch "Cottage Country" nun beschreibt diverse Kanu-Touren im besiedelten Teil Ontarios. Der ist da, wo meine Tante wohnt - es sind immer noch stundenlange Fahrten zu den Touren erforderlich aber die Reisekultur in Kanada ist ja nun eine andere als in Deutschland.
Ich habe mir auch schon zwei besonders spannende Touren auf zwei dicht beieinander liegenden Flüssen im Burnt River System ausgesucht: den Irondale- und den Drag-River. Beide haben etwas Wildwasserpotential und sind jeweils gut für Zweitagestouren und liegen nordöstlich von Toronto.
Die Flussbeschreibungen muss ich Rolf mal kopieren - oder besser: ich drücke ihm mal das Buch in die Hand. Ich bin noch nicht ganz durch - heute komme ich sicher noch dazu, die letzten 20/30 Seiten zu lesen.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Doch Wasser am Samstag

Claudius hatte doch Recht - am Samstag war Wasser auf der Argen. Ich hatte mich am falschen Pegel orientiert - der in Gießen ist maßgeblich. Jetzt ärgerts mich doch schon dass ich da keine Zeit hatte und ich tauf den Fluß um in "Ärgern".

Montag, 20. Oktober 2008

Handelstätigkeiten

Vor Jahren habe ich einen Sitz gebaut, den ich als Kneeling-Thwart in den Familiencanadier eingebaut habe. Anfangs (als ich noch gelegentlich allein mit dem Boot unterwegs war) habe ich ihn als solches genutzt und er hat sich insofern nicht bewährt als er mich mit seiner ausgeformten Sitzfläche verlässlich in der Mitte des Bootes gehalten hat. Auf einem Kneeling-Thwart muss man etwas hin und her rutschen können.
Jetzt wird er nur noch eingesetzt, wenn Kinder mitfahren. Die säßen aber deutlich besser auf einem regulären Sitz oder einer Sitztruhe, wie ich gerne mal wieder eine bauen würde.
Also verhökere ich ihn im Canadier Forum - ähnlich wie die drei nicht mehr genutzten Paddel.

Als ich ihn vor Jahren gebaut habe hatte ich jede Menge Arbeit damit und jede Menge Spaß beim Herstellen. Da braucht es einige Zeit bis man sich eingestehen kann, dass man so ein Schmuckstück nicht wirklich mehr braucht - oder eine heillos überzogenen Bootskasse, die wieder aufgefüllt werden muss.

Mal sehen, ob er bald in ein Soloboot eingebaut werden wird.

Pegelalarm

Am hektischen Samstag rief mich Claudius unterwegs an und meinte, dass die Obere Argen Wasser hätte - das würde mir, meinem gelben Boot und dem neuen Trockenanzug sicher sehr gefallen.
Das ganze Wochenende habe ich damit gehadert, dass er damit möglichweise sehr recht gehabt haben könnte und dass ich Samstag keine Zeit zum Paddeln hatte und vorhin habe ich dann mal eben auf den Pegel geschaut.

Freitag hatte der Bach richtig Wasser - und zwar früh noch in der Nacht. Um die Mittagszeit (und früher als gegen 11:00 Uhr wären wir sicher nie da gewesen - selbst wenn da schon Wochenende gewesen wären) war schon wieder nur noch mäßig viel Wasser unterwegs und Samstag wäre das Wasser dann schon wieder weg gewesen. Das versöhnt mich ja fast schon wieder damit, dass ich nicht paddeln gehen konnte. Nichtsdestotrotz sollten wir den Pegel (und andere) im Blick behalten.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Sonntag ist Badetag!

Ich bin doch erst heute zum Ausprobieren des Trockenanzugs gekommen. Steffen war als einziger zu motivieren eine kleine Paddeltour zu unternehmen und so haben wir uns nach Oferdingen aufgemacht, wo immerhin so einige kleine Schwälle im Neckar sind - auch bei den gegenwärtigen niedrigen Wasserständen.
Zunächst musste Steffen mir natürlich beim Schließen des Reißverschlusses assistieren - das ist ein zentraler Nachteil des sonst recht praktischen Rückenreißverschlusses. Ein weiterer schien mir am Anfang der zu sein, dass ich bei Paddelschlägen mit der Schulter stets an das Ende des recht steifen Reißverschlusses stoße. Das passiert nicht wenn ich - wie Heinz mich nachdringlich gemahnt hat - ordentlich Körperrotation einsetze. So hat der Reißverschluss jetzt eine erzieherische Wirkung. Immer wenn ich an der Schulter einen leichten Widerstand spüre merke ich, dass meine Paddelhaltung zu wünschen übrig läßt.
Wir probierten eine ganze Weile an den wenigen kleinen Kehrwassern in Oferdingen herum bis wir weiter abwärts Richtung Mittelstadt paddelten wo unterwegs gerade mal noch das "liegende Pferd", ein großer Stein im Wasser, für Abwechslung sorgt. Dort war aber nur ein kaum merkliches Kehrwasser und der Stein selbst war mit Glasscherben von Wurfübungen einiger bescheuerter Spinner übersät, so dass wir uns da nicht lange aufhalten mochten.

Wir paddelten weiter bis der Fluss kurz vor Mittelstadt eine scharfe Rechtskehre macht. Da ist eine große Kiesbank, auf der wir Pause machten. Ich ging baden und Steffen probierte mal den Canadier aus. Da ihm das Gefährt mit dem Stechpaddel allzu kippelig war nahm er sein Doppelpaddel. Davon wurde es aber auch nicht stabiler - ich argwöhne, dass er beim Kajakpaddeln bleibt.

Ich musste bei meinen Schwimmübungen feststellen, dass ich an meiner Dekompressionstechnik noch ein wenig feilen muss. Der Anzug war so voller Luft, dass es mir schwer fiel mit den Füßen wieder auf den Flussgrund zu kommen.
Aber ich blieb trocken - auch wenn ich überrascht war, wie eilig die Kälte des Wassers durch die isolierenden Schichten hindurch an den Körper dringt. Von den isolierenden Schichten hatte ich mindestens eine zuviel gewählt - mir war so mollig warm in dem Anzug, dass ich völlig verschwitzt war - so kann der Anzug seine Atmungsaktivität kaum unter Beweis stellen (schon gar nicht bei den warmen Lufttemperaturen). Ich glaube es wird künftig sinnvoll sein vor allem die Beine warm einzupacken während der Oberkörper bei Plusgraden auf dicke Fleece-Schichten verzichten kann. Dabei habe ich gegenwärtig den Eindruck, dass ich den Anzug getrost in "M" hätte kaufen können. Jetzt ist er in "L" und schlackert ganz schön um mich herum. Im richtigen Winter passen so wirklich dicke Fleece-Schichten hinein. Für den Alltagsgebrauch bei milden Temperaturen muss ich einfach gründlicher Luft ablassen, damit der Anzug sich besser anschmiegt.

Alles in allem war das heute ein zwar kurzer aber recht vergnüglicher kleiner Sonntagmorgensausflug. Jetzt hängt der Anzug in der dunkelsten Ecke unserer Wohnung zum Trocknen - wenn er trocken ist kommt er - ohne Knick des langen Reißverschlusses - wieder in die schwarze Piratentasche, die ich jetzt für die Trockenanzug-Ausrüstung reserviert habe.

Nachtrag: Eben war ich noch - das schöne Wetter nutzend - mit Røskva im Flachwasserboot auf dem Neckar. Ich musste erst mein Lieblingspaddel suchen weil das Boot neuerdings etwas beliebig von Vereinskollegen entliehen wird - bereits heute morgen musste ich schon meinen Wurfsack suchen, der sonst im WW-Boot hängt. Ich werde den Bengels wohl mal ins Gewissen reden müssen. Inzwischen ist es richtig ruhig auf dem Fluss. Nur noch wenige Stocherkähne sind im Einsatz, einzelne liegen auch noch am Anleger vertäut und kein einziges Verleihboot ist auf dem Wasser. Sehr angenehm.

Samstag, 18. Oktober 2008

Hektischer Samstag

Statt meinen neuen Trockenanzug einzuweihen war ich fast den ganzen Samstag auf Achse und hatte leditglich am Nachmittag Zeit für ein kleines "Paddelründchen mit dem Hündchen" und Ole, der auf eine Pause in Eisdielennähe drang.

Schon am Mittag hatte ich - zwischen zwei Terminen - gesehen, dass auf dem unteren Neckar beim Stauwehr eine Ruderregatta stattfand. Mit dem Handy habe ich einige Bilder gemacht.


Besonders fasziniert hatten mich die portablen Stege, die die Ruderer da einfach am Ufer befestigt haben. Könnten wir nicht an unserem Betonsteg so einen etwas solideren Schwimmsteg festmachen?

Morgen werde ich eventuell mit Steffen eine kleine Runde auf dem Neckar bei Oferdingen machen. Micha hatte zwar etwas von "Donau" gemunkelt aber ich konnte ihn nicht mehr erreichen. Schade, die Donau hätte ich auch mal ganz reizvoll gefunden...

Die Stocherer haben damit begonnen Ihre Kähne aus dem Wasser zu holen. Bald wird es wieder ruhig auf dem Neckar.

Lampionfahrt 2008

Anders als im vergangenen Jahr war die diesjährige Lampionfahrt ein komplexe Angelegenheit. Zunächst kam Frank gerade mit dem Stocherkahn an und wir probierten - da sonst noch niemand zum Boote-Herrichten da war - erst einmal spontan die neue Stakstange aus. Sie fand allgemeine Zustimmung. Wir kamen damit bis hoch zum Kraftwerkskanal, aus dem aber heute quasi kein Wasser strömte. Also stocherten wir hinein und trafen da die versammelte Paddeljugend, die - oh Wunder - mit den Solo-WW-Canadiern übte. Offenbar hatte Micha sie dazu überredet. Die Begeisterung war nicht sonderlich groß aber da da auch keinerlei Wasser strömte kann ich das gut nachvollziehen. Wir stakten wieder flussabwärts un begegneten Uwe im Rennkajak, der flott an uns vorbeizog. Es waren wenige beim Training dabei war blendendes Wetter. Wir steuerten wieder unseren Klubanleger an.

Dann wurde im Bootshaus Zwiebelkuchen und neuer Wein serviert - das Herbstfest des Paddelklubs.
Alle, die an der Lampionfahrt teilnehmen wollten, machten sich anschließend auf den Weg. Gute Bilder von der Lampionfahrt gibt es natürlich nicht. Dafür waren die Lichtverhältnisse zu schlecht. Aber wir hatten allerhand Spaß. Bei mir im Boot paddelten drei Kinder. Steffen hatte sein neues Kajak mit einem Teelicht ausstaffiert, das aber bei einem kleinen Wettrennen einen Schluck Neckarwasser abbekam, was der Lichtausbeute nicht zuträglich war.








Freitag, 17. Oktober 2008

Samstag ist Badetag

Sehr zu meiner Überraschung war der für Anfang November anvisierte Trockenanzug (LOMO Drysuit) nun doch schon gestern in der Post. Erst hatte ich den Kleidersack, den die Nachbarn da im Treppenhaus vor der Wohnungstür deponiert haben ja für einen Zementsack der gegenwärtig im Haus tätigen Handwerker gehalten und bin ein/zweimal achtlos daran vorbei gegangen. Als nun aber meine Neugier groß genug war entdeckte ich den Adressaufkleber. In dem unförmigen Päckchen war nun der Trockenanzug und ein Ganzkörperfleece.

Gleich beim Auspacken konnte ich feststellen, dass der Stoff des Trockenanzugs nicht so ein knisternd hartes Nylongewebe ist sondern sich recht weich und baumwollartig anfühlt. Innen ist eine graue glatte Futterschicht - dazwischen versteckt sich die atmungsaktive aber wasserdichte Membran. Der Reißverschluss ging erstmal überhaupt nicht auf - mit viel Kraft dann doch und ich habe ihn gleich mit der beiliegenden Silikonpaste geschmiert. Jetzt geht er leichter aber immer noch reichlich schwer; und - das ist ein Nachteil, den ich gleich konstatieren muss - ich kann ihn beim angezogenem Anzug selber weder schließen noch öffnen. Da muss ich wohl erst noch einige gymnastische Übungen anstellen bis mir das gelingt. Aber man ist ja auch seltenst allein paddelnd unterwegs. Für den Rückenreißverschluss habe ich mich entschieden weil ich den diagonalen Frontreißverschluss eher für so eine Rechtspaddler-Einrichtung halte. Für "Lefties" wie mich kann der steife nach rechts oben führende Frontreißverschluss bei jedem Paddelschlag eine Behinderung sein. Das Risiko wollte ich nicht eingehen. Ich büße das nun erstmal damit, dass ich ihn (zunächst) nicht selbst bedienen kann.
Die Latexmanschetten sind zwar eng aber nicht so abschnürend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Hoffentlich sind sie dann nicht zu weit (insbesondere die Armabschlüsse kommen mir ein wenig großzügig vor, aber auch sie liegen dicht an). Die Halsmanschette hat mich beim Anziehen schon einige Strähnen meines schütteren Haupthaars gekostet - da muss ich noch ein wenig an meiner Technik feilen.
Nachdem der Reißverschluss geschlossen war kam ich mir vor wie das Michelinmännchen und habe erstmal Heinz' Entlüftungstechnik kopiert: Finger in die Halsmanschette stecken, zusammenkauern und Arme gegen den Körper pressen. Beim Aufstehen befand ich mich dann im Vakuum-Modus. Der Hüftkamin, den ich ja gar nicht zu brauchen meinte, bildet einen mit Klettflächen individuell einstellbaren Nierengurt. Sehr angenehm. So schlackert nichts. Die Füßlinge werde ich künftig immer schön einstülpen damit sie geschont werden und keine Sonnenstrahlen Sie erlauben das Tragen richtig dicker Socken und ich hoffe, dass ich noch geeignetes Schuhwerk bekomme damit sie künftig keinen Schaden nehmen. Vorerst werde ich meine Neoprenstiefel darüber ziehen.
abkriegen.
Der kragenlose Ganzkörperfleece ist super. Er passt perfekt, ich kann darin gut knien, die Fußabschlüsse mit Gummiriemen (wie bei einen Gymnastikanzug) verhindern, dass die Beine beim Einsteigen in den Trockenanzug hochrutschen. Die Armabschlüsse sind angenehm straff.
Heute ist beim Paddelklub ja die gemütliche Lampionfahrt. Da hat der Trockenanzug nichts zu suchen aber Samstag oder Sonntag werde ich darin mal ein Bad im Neckar nehmen um ihn auszuprobieren.

Nachtrag: Am Sonntag wurde dann gebadet!

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Und wieder mal Kniepolster

Als ich zuletzt - einhergehend mit dem Aufpolstern des Sattelsitzes am Ocoee - die Kniepolster eingeklebt habe, habe ich das völlig idiotisch gemacht - sie waren viel zu weit innen zum Kiel gerichtet und der Polsterwulst, den ich kunstvoll zurechtgesägt hatte wies in die falsche Richtung. Das haben Claudius und ich gestern nachmittag in Ordnung gebracht. Jetzt haben wir längere Polster eingeklebt (mit den letzten Kleberresten - die große Dose ist auf magische Weise abhanden gekommen) und diese so an die Bootsinnenwand geschmiegt, dass das Boot mit den Knien genau dirigiert werden kann. Ist gut geworden. Hoffentlich hälts.
Dann haben wir noch die großen roten Luftsäcke aus dem deutlich seltener genutzten XL11 herausgenommen und sie in den Ocoee gefummelt (der XL11 hat im Tausch die alten ausgeblichenen vom Ocoee bekommen). Sieht gleich noch besser aus. Claudius hat sich gleich zu einer kleinen Probgefahrt aufgemacht - ich pausiere noch etwas weil mein Handgelenk erst völlig ausheilen soll.