Mittwoch, 28. Januar 2009

Aufkleber

Eher aus einer Laune heraus (und mit einigen Gesichtern vor Augen, auf die man mit so einem Kleber ein Lächeln zaubern könnte) habe ich heute online bei CaféPress einen 'Custom-created' Sticker bestellt. Dabei hatte ich kurz vorher noch im Forum verkündet, dass ich solche Aufkleber gar nicht haben will. Ja, der Wankelmut...
Ich habe Andreas' OC1-Piktogramm benutzt. Wenn das Ding kommt ist es hoffentlich groß genug (die Kleber sind als "Bumper -Sticker" für die Stoßstangen amerikanischer Autos gedacht), dass ich es erst vier- und dann verteilen kann.

Dienstag, 27. Januar 2009

Zusätzliche Sitzbank

Ich mache mir gerade - völlig ungeachtet der zahlreichen angefangenen Bastelprojekte - Gedanken darüber ob ich nicht in den Souris-River-Prospector anstelle des ausgebauten Kniesitzes einen regulären dritten Sitz einbauen soll oder aber eine Kniestrebe. Denn bei der sonntäglichen Neckarabfahrt hätte ich mit dem großen Familiencanadier sicher viel mehr Spaß gehabt als mit dem trägen Vereinsprospector. Seit der zusätzliche Sitz wieder durch eine reguläre Ducht ersetzt ist kann man das Boot aber nicht mehr solo fahren.

Eine Anleitung für die Bespannung eines Sitzes habe ich heute im Netz gefunden. aBer ich habe Zweifel, dass ich mit so einem ausgewachsenen Sitz glücklich werde. Ich knie ja doch wenn ich das Boot solo paddele.
Vermutlich werde ich wohl doch aus einem Teilstück des frisch erworbenen Eschenholzes eine reguläre Kniestrebe anfertigen. Dafür kann ich auch die ausgebauten Alublech-Abhängungen verwenden, die noch irgendwo in der Werkstatt herumliegen. Zusätzlich klebe ich dann noch ein Paar großflächige Kniepolster in das Boot, die ein Ablegen beider Knie auf einer Seite ermöglichen - durch eine solche seitliche Gewichtsverlagerung wird das Boot dann aufgekantet.

Montag, 26. Januar 2009

Kleine Wehrschau

Am Sonntag bin ich mit Steffen mal wieder Neckarabwärts bis Oferdingen gepaddelt (eine Strecke, die ich nun schon fast mit erschreckender Regelmäßigkeit immer wieder gepaddelt bin: Mai07, November 07, Januar 08, Juni 08 und September 08 - ich bin also - nach dem Gesetz der Serie - im Mai/Juni wieder dran). Steffen wollte sein drehfreudiges Kajak mal wieder ein wenig bewegen und ich entschied mich in letzter Sekunde gegen mein (fürs Hallenbad) frisch gereinigtes Wildwasserboot und für den vereinseigenen Prospector. Ich dachte mir "geb ich dem Boot doch noch einmal eine Chance". Das Boot hat die Chance nicht genutzt.

Der Prospector, den die Paddelfreunde haben, ist ein träges Teil, das allenfalls heftigts aufgekantet sowas wie Gleiteigenschaften entwickelt, im Solobetrieb kniend gefahren durch seinen Flachboden ähnlich träg wie ein Floß reagiert und auch kaum ins Kehrwasser zu bekommen ist. Da hätte ich auch meinen flotten Mad River Independence nehmen können, der gleich lang ist, eine gerade Kiellinie hat, gleitet und - aufgekantet - fast ebenso schwer/leicht in größere Kehrwasser kommt. Immerhin hatte die Wahl dieses Frachters den Effekt, dass Steffen und ich etwa gleich schnell unterwegs waren.

Wir sind bei ca. 30cm Hochwasser auf brauner Brühe gegen 9:00 Uhr losgefahren (nachdem gestern noch ein satter Meter Hochwasser die ganzen Flussufer glatt gespühlt und auf jeder horizontalen Fläche massig Schlamm abgelagert hat) und nach fast drei Stunden beim Kanu-Witt in Oferdingen angekommen. Ich habe die gleiche Strecke schon in etwas über zwei Stunden bei flotter fließendem Wasser und - vor allem - mit einem schnelleren Boot bewältigt.

Wir hatten drei Wehre zu umtragen (dieser Royalex-Prospector ist auch noch so richtig schwer!) aber der Boden war noch gefroren, so dass sich die Boote auf dem Gras gut ziehen ließen.

Die baulich-ästhetischen Merkmale dieser drei Wehre unterscheiden sich doch erheblich. Das erste ist das "untere Wehr" in Tübingen, das vom Erscheinungsbild her noch einen recht ansprechenden Charakter hat.

Das zweite ist das Wehr unterhalb der Übungsstrecke der Tübinger Ruderer - das wirkt noch am hübschesten mit einem spitzen dachziegelbe- legten Giebeldach über einem holzverschalten Technikhaus, daneben steht ein alter Wellblechschuppen, der bei mir massive Kindheitserinnerungen weckt (auf so einem bin ich im Kindergartenalter immer rumgeklettert und -gelegen und habe den Himmel angestarrt).

Das dritte Wehr oberhalb von Altenburg erinnert stark an einen Bunker aus dem zweiten Weltkrieg und stammt sehr wahrscheinlich auch aus der Epoche. Es ist eine Beleidigung fürs Auge und schreit nach dem Einsatz explosiver Mittel weit geringeren Alters.

Zwischenzeitlich wurden wir noch von einer älteren Dame angepöbelt, die die Schwäne fütterte und uns klarmachen wollte, dass wie da nicht paddeln dürften und sofort "umkehren" sollten. Sie wollte die Polizei rufen, was ich sehr begrüßte damit das dann mal geklärt werden könnte. Die Polizei kam nicht, eine Klärung steht aus, wir ließen uns nicht aufhalten aber ich gehe mal davon aus, dass man diesen Wasserweg noch in voller Länge befahren kann auch wenn die Waservögel dadurch alle vier bis sechs Monate einmal aufgeschreckt werden.

Kurz vor 12:00 Uhr wurden wir dann beim Kanu-Witt abgeholt und ich gelobte feierlich diesen Prospector so schnell nicht wieder zu bemühen. Da nehme ich doch lieber ein ausgewachsenes Wildwasserboot, mit dem ich wenigstes gut ins Kehrwasser komme und ungefähr gleich viel Ackern muss um Strecke zu machen.

Samstag, 24. Januar 2009

Eschenlaminatpaddel -2- Hobelarbeiten

Vorhin bin ich mal - durch einen ellenlangen Thread im Canadier-Forum angeregt, in dem es um Zeltöfen geht - in die Werkstatt gegangen und habe meinen Ofenkoffer mit Sägeabfällen vom Zuschnitt der Paddel befüllt. So habe ich, wenn es das nächste Mal zum Zelten geht gleich für einen Abend Holz dabei (weiteres Holz sammele ich in handlichen Kartons, die ich dann, wenn sie leer sind, auch verbrenne).
Bei der Gelegenheit fiel mir die kleine Materialsammlung auf der Werkbank ins Auge und ich habe spontan die Eschenleiste mit (unlängst auch aus Eschenresten angefertigten) Bandhaken eingespannt, meine gute alte Raubank vom Regal genommen und das Teil ausgehobelt. Nur so kann ich die Kiefernleisten anleimen, an die dann die Paddelblätter und der Griff kommen. Es geht voran.
Ich habe diesen Paddel-Einträgen jetzt einen umständlichen aber einheitlichen Titelvorspann verpasst. So kann ich sie später besser sortieren.

Hin und Her

Heute habe ich zum wiederholten Mal den historischen Renncanadier an einen anderen Platz geräumt. Das Boot war irgendwann im Spätsommer einfach ins Bootshaus vor das Feuerholz gelegt worden, lag da so lange herum, dass manch einer es schon zu Feuerholz erklären wollte, dann habe ich es vor unsere Materialschränke gelegt, wo es ebenfalls monatelang im Weg rum lag und als ich meinen Wildwassercanadier mit Heim genommen hatte, damit ich ihn stets mit ins Hallenbad nehmen konnte, kam es unter das Dachgebälk in eine der dort aufgehängten Schaukeln. Die brauchen wir aber nächstens wieder wenn das Wildwasserboot zurück kommt. Deshalb ist das leichte Boot jetzt noch eine Etage höher gewandert, so dass vermutlich immer erst das eine oder andere Boot abgenommen werden muss, wenn man an das Boot heran will. Das scheint ja nun aber wirklich nicht so oft der Fall zu sein.

Weiterhin habe ich die Spanngurte, die seit unserer vorletzten Fahrt an den Materialschränken zum Trocknen hängen, zusammengelegt und weggeräumt, den überspühlten Anleger vom Schlamm befreit und allerlei Kleinkram geordnet.

Das Wetter wäre ideal zum Paddeln, die Sonne scheint wider erwarten und es ist fast 10°C warm, aber ich bin ein wenig kränklich, und der Fluss führt Hochwasser. Es wäre lediglich möglich abwärts zu Paddeln. Irgendwer müsste mich wieder abholen. Vielleicht machen wir morgen früh sowas...

Donnerstag, 22. Januar 2009

Eschenlaminatpaddel -1- Sägearbeiten

Jetzt habe ich mal einige grobe Sägearbeiten vorgenommen um mir (1.) das Kernstück eines soliden aber einigermaßen leichten Paddelschafts aus dem mit Rolf zusammen gekauften Eschenholz zu machen und (2. + 3.) je eine Hälfte eines schmalen Paddelblatts zu fertigen. Dazu habe ich die grobe Form ausgesägt (und jeweils oben und unten etwas stehen gelassen damit ich beim Verleimen auch Schraubzwingen ansetzen kann). Zwischen Schaftkern und Paddelblattseiten kommt jeweis noch eine schmale Kiefernleiste. Die Paddelblätter würde ich ja am liebsten mit diesen Lamellos andübeln, die bei den Profischreinern eingesetzt werden aber dazu fehlt mir Werkzeug und KnowHow. Außerdem befürchte ich, dass der letzte Rest Flex (der bei einem laminierten Paddel ohnehin nicht so berauschend sein kann) mit diesen linsenförmigen Pressholzteilen (die überdies so garnichts mehr mit traditionellem Holzhandwerk zu tun haben - finde ich) verloren geht.
Als Nächstes muss ich den Schaftkern hobeln, die Leisten aufleimen, das Ganze zum Blatt hin angemessen verjüngen, die geraden Blattkanten hobeln bzw. abrichten und dann anleimen. Erst dann kann ich mich mit der Bearbeitung der Blätter und des Schafts befassen weil sich das ja sonst nicht mehr mit Schraubzwingen verspannen läßt. Ach ja, an einen Griff sollte ich auch noch denken...

Paddelkonstruktion

Vollholzpaddel sind ja notgedrungen schmal und lang. Schmal sind sie deshalb weil zu breite Paddelblätter aus einem Stück Holz sich verziehen oder brechen würden. Lang führt man sie aus damit sie trotzdem genug Vortrieb entwickeln. Weil sie aber lang sind eignen sie sich nur für tiefes Wasser.

Seit Einführung guter wasserfester Holzleime können auch breite kurze Paddelblätter angefertigt werden. Das macht zum Beispiel die Firma Whiskeyjack.

Ich habe ja längere Zeit gerätselt wieso deren schicken und federleichten Paddel so eine eigenwillige Form haben. Jörg Wagner, der hierzulande damit dealt, konnte mir auch nicht weiterhelfen. Er meinte, dass sei eben so eine Design-Marotte. Jetzt habe ich mich ja mal ein wenig mit der Konstruktion aus verschiedenen Hölzern laminierter Paddel beschäftigt und meine auf des Rätsels Lösung gekommen zu sein.

Wenn man nämlich ein Paddelblatt an einen Schaft leimen will braucht man über die ganze Länge die Möglichkeit die schmale Kante des Blatts mit einer Schraubzwinge an den Schaft zu pressen. Das geht nicht, wenn man die Rundung des Blattes von vorne herein in ganzer Länger aussägt sondern nur, wenn man an beiden Enden solche Abschnitte stehen lässt an denen die Schraubzwingen sich festkrallen können. Das sieht dann so aus wie in der etwas sehr schematischen Skizze rechts. Wenn man diese Abschnitte nicht gänzlich wegsägt oder -schleift sehen die Paddel den Whiskeyjack-Paddeln nicht unähnlich.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Fotowettbewerb

Beim Fotowettbewerb des Kanumagazins habe ich drei Fotos eingereicht, von denen eines erst gar nicht in die Finalrunde kam. Darauf ist Røskva als Passagierin im Soloboot abgebildet. Zugegeben, ein wenig wettbewerbsreifes Handy-Bild aber mal eine recht originelle Perspektive (finde ich).

Ich kann mir eine kleine selbstredend äußerst subjektiv gefärbte und von tiefer Enttäuschung geprägte aber bitte doch auch von nachvollziehbaren Wahrnehmungen unterlegte Wettbewerbsanalyse nicht verkneifen:

Es gab zwei Kategorien: Touring und Wildwasser.

Im Bereich Touring kommt das Rheinauenbild auf Platz 14. Das ist gerechtfertigt. Es gibt viele Bilder, die mich als unbefangenen Betrachter eher angesprochen hätten. Gleichwohl kann festgestellt werden, dass die abgebildete Bootsgattung bis zu diesem Bild stets das Kajak ist. Das Bild stammt von unserer Rheinauenbefahrung im November.

In der Kategorie Wildwasser hatte ich meinem Bild aus strategischen Gründen bessere Chancen ausgerechnet. Es gab lediglich zwei Stechpaddelbilder die ins Finale kamen (vielleicht wurden sogar nur so wenige eingesandt). Das Bild mit Claudius kam auf Platz 11. Dieses Bild habe ich auf der unteren Enz im Dezember aufgenommen.

Wenn ich die Gewinner-Bilder gründlich genug durchgeblättert habe sind beide Bilder aber in der Kategorie "Canadier" (die es natürlich im KanuMagazin nicht gibt) jeweils auf Platz 1. Das macht mich aus dieser Perspektive natürlich doch noch zum Gewinner.
Und ich hatte doch so gehofft eine dieser blöden Schwimmwesten zu gewinnen, oder sogar eines der beiden Doppelpaddel oder etwa den jeweiligen Hauptpreis – ein Kajak. - Ähm, überrascht es, dass diese Preise (bis auf die Schwimmwesten ohne Bergesystem) ausschließlich was für Kajakpaddler sind? Muss ich erwähnen, dass die Zielgruppe dieses 'Kajak'magazins mal wieder allzu offensichtlich nur die Paddler einer Bootsgattung sind? Woran liegt es wohl das diese nicht neue Erkenntnis mich wieder einmal enttäuscht? Hätte ich aus diesen Gründen konsequenterweise gar nicht an dem Wettbewerb teilnehmen sollen?
Fragen, denen eine ehrliche Antwort verwehrt bleibt.

Dienstag, 20. Januar 2009

Men at work

Fast wie eine Antwort auf den letzten Eintrag kann ich jetzt von unseren Machenschaften in meiner Werkstatt berichten: Rolf und ich hatten vor 14 Tagen - noch in den Weihnachtsferien - in einem Sägewerk eine fünf Meter lange Planke Eschenholz gekauft aus der wir nun zwei Paddel-Rohlinge ausgesägt haben.


Rolf hat von Zuhause sorgsam vorbereitete Schablonen für zwei unterschiedliche Paddelblätter (Erwachsenen- paddel und Kinderpaddel - beides Beavertail) und für einen Griff mitgebracht mit denen wir die Umrisse auf die Eschenplanken übertragen haben. Dann habe ich die groben Umrisse ausgesägt was anfangs trotz neuem Sägeblatt in der Bandsäge gar nicht so einfach ging. Dieses 4cm-Eschenholz ist irre schwer. Wenn dann aber erst eine Seite gesägt ist sägt sich die andere um Längen einfacher weil man nicht mehr so viel Material in der Hand halten muss.

Jetzt ist noch allerhand Holz übrig aus dem locker noch ein/zwei Vollholzpaddel entstehen können und diverse laminierte solche. Das wird vermutlich mein nächstes Projekt: Ein Paddel mit einem ca. 1 - 1,5cm starken Schaftkern, der von zwei Weichholzleisten flankiert wird, auf die beidseitig Paddelblätter aufgeleimt werden (ich säge eine Hälfte aus, halbiere die nochmal in voller Höhe und dann wird das wasserfest verleimt. Bin mal gespannt ob ich mit so einem laminierten Paddel auch ein einigermaßen flexibles langes Beavertailblatt - nicht unähnlich dem von Whiskeyjack hinkriege.

Sonntag, 18. Januar 2009

Paddelverschleiss

Gestern musste ich feststellen, dass mein vor gut einem Jahr erworbenes edles westkanadisches Clipper-Paddel den Einsatz als Eisbrechgehilfe nicht gut verkraftet hat. Ich war mit meinem Paddel zwar letzten Samstag wesentlich schonender umgegangen als Frank mit seinem Plastik-Paddel, aber offenbar haben selbst die geringeren Stöße dem kalten und damit spröderen Material so zu schaffen gemacht, dass sich nun ein kleiner Riss genau durch die Mitte der einlaminierten Stossschutz-Leiste bis etwa sechs/sieben Zentimeter ins Holz zieht.
Ich plane folgendes: Das Paddel bleibt jetzt erstmal vier Wochen in der geheizten Wohnung stehen. Dann schleife ich beidseitig die unteren zehn Zentimeter gründlich ab und falte ein passendes Stück Glasfasergewebe über die abgeschliffene Fläche und den unteren Paddelabschluss. Das wird dann großzügig mit Epoxid-Harz getränkt und angeklebt und anschließend darf es hängend trocknend. Dann schleife ich die unweigerlich auftretenden Tropfen am unteren Rand weg und lackiere das Ganze mit Kunstharzlack. So wird es wieder einsatzfähig (wenn auch nicht unbedingt leichter).

Samstag, 17. Januar 2009

Lange Listen

Heute habe ich die leere Pinnwand (von der die gelben alten Ausleihlisten zur Auswertung abgenommen wurden) von Reisnägeln und Papierfetzen befreit und sie mit neuen frisch kopierten Listen behängt. Ich habe mich diesmal für oranges Papier entschieden damit sich die Listen von denen des Vorjahrs unterscheiden. Ganz links habe ich die Listen für die fünf Canadier gehängt und die restlichen beziehen sich auf Kajaks. Bestimmt habe ich das eine oder andere vergessen (einzelne sind ja noch im Hallenbad). Darin tragen sich - wenn sie es denn machen - die Paddelfreunde ein, die mal für eine Ausfahrt oder für den Urlaub ein Boot leihen wollen - auf die Weise kann man sich auch ein Boot reservieren. Natürlich kostet das einen gewissen Betrag. Der wird am Ende des Jahres auf den Vereinsbeitrag aufgerechnet von dem wiederum geleistete Arbeitsstunden abgezogen werden. Ein System, dass sich bewährt hat.

Letztes Eis

Eben hatte ich noch etwas im Bootshaus zu tun und habe die Gelegenheit genutzt noch ein letztes Mal Eisbrecher zu spielen. Tauwetter hat eingesetzt und das seltene Neckareis löst sich auf. Zwar habe ich heute Vormittag noch einige Verwegene - um nicht zu sagen "Verzweifelte" - auf dem Eis beim Hölderlinturm gesehen aber inzwischen ist das Eis rapide am Schmelzen und keine zehn Pferde brächten mich auf die Eisflächen. Ein Boot hingegen schon - damit kann man beruhigt durchs Eis brechen (solange das geht). Frank war auch wieder auf dem Wasser. Diesmal schien er aber weniger Ambitionen zu haben als vergangenen Samstag. Er beendete offenbar eine gemütliche Samstagmittagrunde als ich gerade aufbrach. Nachdem ich hinreichend viel Eisschollen gelöst hatte entspannte ich mich auch und ließ mich geruhsam zurück zum Anleger treiben.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Path of the Paddle - zwei Filme

Vorgestern hat mir Stefan aus dem Canadier-Forum den Path of the Paddle-Film zukommen lassen und ich habe ihn mir - alle anderen Pflichten vernachlässigend - gleich am Computer angesehen. Jetzt kann ich einigermaßen nachvollziehen warum Bill Mason damals in den 70ern diese ganzen Filmpreise abgeräumt hat und wieso er international zum Canadier-Guru wurde. Die in diesen vortrefflich gemachten Filmen vorgeführten - teils etwas 'altertümlich' anmutenden - Paddeltechniken übersteigen bei weitem meinen Kompetenzrahmen. Deshalb kann ich so allerhand davon lernen und traktiere nächstens meine versammelten Paddelkomplizen mit diesen Filmen damit wir gemeinsam üben können. Bei den Filmen, die Stefan geschickt hat, handelt sich um zwei der vier Filme: Einer zum Solopaddeln ("Solo Basic") und einer übers Tandem-Paddeln ("Doubles Basic"). Die anderen beiden Filme, "Solo Whitewater" und "Double Whitewater", muss ich mir noch beschaffen, kann mir jetzt erst einmal gar nicht recht vorstellen, wie sie die ersten beiden wirklich ergänzen können.

Vor einigen Tagen kam auch die illustrierte Mason-Biographie von Masons Kameramann Ken Buck, die ich mir um Weihnachten herum bestellt/geleistet habe. Das scheint ein richtig schönes Buch zu sein, das die enttäuschende Raffan-Biographie Masons in den Schatten zu stellen vermag. Aber diese Vermutung werde ich erst bestätigen können, wenn ich das Buch gelesen und angesehen habe. Damit will ich mir ein wenig Zeit lassen. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die vielen Illustrationen meine Lesegewohnheiten eher ansprechen als das textlastige Raffan-Buch...

Dienstag, 13. Januar 2009

Piktogramme

Andreas aus dem Canadier-Forum, der offenbar beruflich irgendwas Graphisches macht (und wenn nicht - machen sollte), hat im Forum Piktogramme vorgestellt und ich war so unverschämt ihn um eines für OC1-Paddler zu bitten. Mein Entwurf war ein wenig krakelig, seine Umsetzung dagegen ist blendend. Bin begeistert und überlege schon welche T-Shirts, Tassen oder andere Devotio- nalien ich damit bedrucken lassen kann um mich damit wichtig zu machen. Mal sehen.

Fotografie

Mit Klemens und Anita, die im letzten Jahr zum Tübinger Paddel-Rudel gestoßen sind, haben wir nun schon eine Reihe sehr erfreulicher Ausfahrten gemacht und Klemens hat sich ja inzwischen den Prodigy angeschafft und will sich ein wenig mehr aufs Wildwassern konzentrieren während Anita eher zur 'dunklen Seite' tendiert und sich ins Kajakfahren einweisen lässt.

Klemens hat mit seinen gestrigen Fotos von der Lauter (Vorsicht hinter diesem Link lauert die umfängliche Diaschau) wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er ein glänzender Fotograf ist. Schon vorher hat er mal auf unserem heimischen Neckar von Ufer aus Bilder gemacht, die ideal zur Verwendung in einem kleinen Lehrbuch fürs Kanufahren wären.

Ganz zufällig habe ich da einen kleinen instruktiven Text auf Lager und gar nicht zufällig habe ich schon bei Klemens angefragt, ob er nicht mal Lust und Zeit für eine Fotosession hat (mit Rolf als Co-Paddler in Rolfs schicken neuen Booten - dem gestrig eingesetzten Swift-Yukon und dem in Bälde eintreffenden Swift-Raven). Wir haben uns darauf geeinigt so eine Session mal im Frühjahr beim liegenden Pferd unterhalb von Oferdingen zu machen.
Da ist ein knackiges Kehrwasser in dem selbst bei niedrigem Wasserstand allerhand Manöver vom erhöhten schattigen Waldsaum aus gut fotografiert werden können - wir stellen da eine Art Hochsitz ans Ufer (Aluleiter mit Brettern oder so) und dann machen wir bei Nachmittags- oder Abendsonne Solo- und Tandembilder. So jedenfalls denke ich mir das vorläufig.

Heute lässt sich Klemens erst einmal operieren und hat dann für mindestens fünf Wochen Paddelverbot. Ich wünsche ihm, dass das alles reibungslos abläuft und dass wir danach dann wieder mit vollem Elan gemeinsam Paddeln gehen werden.

Montag, 12. Januar 2009

Die Große Lauter

Wir sind morgens - nein spätvormittags - gegen 10:00 Uhr vom Bootshaus aus aufgebrochen und haben uns kurz nach 11:00 Uhr verabredungsgemäß mit Michel in Buttenhausen getroffen. Unterwegs stieg die anfängliche Tiefsttemperatur von -14°C beim Bootshaus auf -6.5°C in Gönningen. In Buttenhausen war es dann wieder -10°C kalt. Schon knackig!

Vom Canadier-Forum, in dem die Fahrt ebenfalls angekündigt worden war, ist niemand gekommen was einen von uns zu folgender Bemerkung hinriss: "Woisch, des isch zu exdrem für die". Da hat er möglicherweise recht. Wir ExtremistINNen jedenfalls staffierten uns warm aus und die Autos wurden umgesetzt. Während dessen musste ich feststellen, dass ich meine unhandlichen aber warmen Snowboard-Handschuhe im Boot liegen gelassen hatte statt sie im Auto zu verstauen, - ein Versehen, dass ich in der Folge noch lobpreisen sollte denn die dünnen Neoprenhandschuhe isolieren überhaupt nicht. Die Snowboard-Teile dagegen sehr. Während der ganzen Fahrt hatte ich keine kalten Hände nachdem ich die dicken Dinger mit den fürs Paddeln eher ungeeigneten steifen Handgelenkschalen angezogen hatte. Lediglich kalte Füße bekam ich obwohl ich drei Paar Socken unter der Latexmanschette und den Neoprenstiefeln (die für dieses Polster zu klein sind) angezogen hatte.

Für den Trockenanzug hatte ich mich aus Solidarität entschieden: Rolf hat - den günstigen Pfund-Kurs nutzend - auch einen gekauft und wollte ihn heute einweihen. Auf seinem kleinen Gebetsteppich kniend entlüftete er ihn vor Antritt der Fahrt fachgerecht.

Wir haben diese Anzüge nicht wirklich gebraucht, konnten in ihnen aber etwas unbesorgter die kleinen Schwälle heruntersausen als in saugfähiger Winterbekleidung. Klemens und Anita waren da vorsichtiger (was uns einige spektakuläre Bildfolgen beschert hat denn Klemens ist ein vortrefflicher Fotograf, der mit seiner teuren Fotoausrüstung vorsichtigerweise nur vom Ufer aus agiert).

Hier eine kleine Bildfolge, auf der Rolfs neuer Swift-Yukon sein phänomenales Auftriebsverhalten unter Beweis stellen kann. Das Boot hat über die ganze Länge durchgehenden 'Flare' (wovon wir hier aber nur den ersten halben Meter in Anspruch nahmen) und schwimmt enorm flott wieder auf, wenn es von der Eintauchwucht ins Wasser gedrückt wird. Wir nahmen bei dieser Aktion kaum einen halben Liter (Spritz-)Wasser über.

Die Lauter mäandert durch ein nettes Tal, an dessen engen Stellen steile Felsen nach oben ragen. Sie ist größtenteils harmlos hat aber den einen oder anderen Naturschwall und eben diese künstlichen Stufen über die es sich so vortrefflich hinwegschanzen lässt.

Eine Reihe von Raststellen säumt das Ufer und ein Kanu-Verleih hat eine beeindruckend riesige Anlage in Bichishausen mit Café-Betrieb. Heute war niemand da. Komisch eigentlich.

Wir machten an einem Picknick-Tisch an einer komfortablen Ein- und Aussatzstelle Rast und kochten uns Kaffee, wärmten die Füsse in der strahlenden Sonne (zuerst taut der Schnee, dann trocknet das Wasser auf der schwarzen Oberfläche der Neopren-Stiefel, und irgendwann - nach langer Zeit - breitet sich ein wenig Wärme in den unterkühlten Extremitäten unter den drei Socken-Schichten aus) und assen Kekse.

An einer einzigen Stelle mussten wir umtragen - die Strecke führt durch einen größeren Bauernhof und im Sommer empfiehlt es sich wohl einen Bootswagen mitzunehmen. Im Winter läßt sich der Weg leichter bewältigen - jeder zog sein Boot wie einen Schlitten über den Schnee hinter sich her.

Ein einziges Mal musste ich ins Wasser als Claudius auf dem all zu engen Flüsschen versuchte seinen Prospector zu wenden. Er verklemmte sich so unglücklich, dass er beinahe gekentert wäre. Rolf und ich eilten ihm zur Hilfe und hielten das Heck seines Bootes halb im Wasser stehend fest. So kam er rum und wir hatten Gelegenheit unsere Trockenanzüge zu preisen...

Michel, der die daheimgebliebenen Kajak-Extremisten des Paddelklubs würdig vertrat (von einer ursprünglich enthusiastischen, nicht zu nennenden weil jetzt doch nicht mitgekommenen Kajak-Paddlerin kam ja der Vorschlag doch mal eine Winterpaddeltour anzubieten...), scoutete wie gewöhnlich an jedem kleinen Wehr.
Das war auch nötig, den an einem Schwall, dessen Befahrung nun wirklich reizvoll gewesen wäre, lag ein Baum richtig heimtückisch quer. Wir erwogen ihn aus dem Wasser zu ziehen, entschieden uns aber dann gegen den Aufwand - das wird jetzt wohl der Bootsverleiher machen müssen.
Umso mehr tut es mir leid, dass Michel - als wir auf der Rückfahrt in einem von ihm vorgeschlagenen sehr hübschen Café keinen Platz mehr bekommen hatten - davon fuhr und wir dann - einen Ort weiter - ein sehr nettes anderes Café fanden, in dem wir dann doch noch gemütlich Kaffee und Kuchen zu uns nahmen. Beim nächsten Mal kriegt Michel ein besonders großes Stück Kuchen.
Nachtrag: Eben wollte ich noch das Pegel-Diagramm der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale einfügen, das uns aber schon in der Vorbereitung der Tour höchst suspekt vorkam (weil es temporäre 3m-Hochwasser abbildete während der langjährige Maximalwert nicht über 1m hinausging). Nun stelle ich fest, dass sich dieser Pegel "zur Zeit in Wartung" befindet. Ja, das war wohl notwendig. Ich erinnere mich aber, dass wir einen Pegel um die 55cm ermittelt hatten - der reicht so gerade für Canadier. Grundberührungen sind auf der großen Lauter fast stets unvermeidlich.

Sonntag, 11. Januar 2009

Lauter Bilder


Wir waren zu sechst: Claudius, Michl, Klemens und Anita, Rolf und ich - ich berichte frühestens morgen (wenn meine Füße wieder aufgetaut sind...). Hier sind meine Bilder (zunächst weitgehend unausgelesen) in einer Diaschau und hier ausgewählte Bilder von Klemens (wie immer erheblich ansehnlicher...)

Samstag, 10. Januar 2009

Packeisgrenzen

Heute nacht war es ja so lausig kalt, dass ich sicher davon ausgehen konnte, dass der Neckar über weite Strecken Eisbedeckt ist. Dass er das aber in dem Umfang ist wie ich das eben sehen konnte hätte ich nicht gedacht.

Ich setzte den Solocanadier beim Bootshaus ins Wasser und sah da schon, dass das gegenüberliegende Ufer (das eigentlich noch am meisten Sonne abbekommt) eine ca. zwei Meter ins Wasser ragende Eisschicht hatte. Dann paddelte ich abwärts. Unterwegs durchpfügte mein Bug immer wieder Abschnitte auf denen an der Wasseroberfläche dünne Eisschuppen schwammen. Diese Schuppen türmen sich da, wo sie auf eine feste Eisfläche stoßen zu Miniaturpackeis auf.
Unter der oberen Neckarbrücke war die untere Packeisgrenze schon zu sehen. Eine durchgehende Eisfläche erstreckte sich über den Fluss und die mäßige Strömung glitt unter den Eis hindurch während das gefrorenene Oberflächeneis sich am Rand aufstaute und damit die Eisfläche immer weiter flussaufwärts wachsen ließ. Ich kehrte um - nicht ohne einen zaghaften Versuch zu machen das Eis mit dem Bug zu zerbrechen. Es gelang mir nicht recht gut - nach weniger als einem Meter ist das Eis mindestens einen Zentimeter dick und bekommt nur noch Risse wenn ich mein Gewicht auf den vorderen Berich des Rumpfs verlagere.

Ich paddelte am Anleger vorbei Richtung oberes Wehr. Am Krafwerkeinfluss war klar zu erkennen, wo das Kehrwasser war (geschlossene Eisdecke) und wo es strömte. Ich absolvierte eine gepflegte Seilfähre und kam im oberen strömungsarmen Bereich an - hier empfing mich erneut eine geschlossene Eisdecke hinter der jedoch nach 10/15 Metern wieder offenes Wasser zu erkennen war. Ich gab mir hier erheblich mehr Mühe durchs Eis zu kommen musste aber nach wenigen Metern aufgeben. Es ist dann gar nicht mehr so leicht in der engen Rinne zurück zu kommen weil das Paddel rechts und links aufs Eis aufstößt.

Als ich wieder am Bootshaus ankam brachte gerade Frank sein Boot aufs Wasser. Er wollte ebenfalls Eisbrecher spielen und ich beschloss spontan noch ein wenig mit zu kommen und ihm zuzusehen.

Tatsächlich gelang es ihm erheblich besser im Eis voranzukommen als mir - er hat etwas mehr Gewicht zu bieten und geht mit seinem Kunsstoffpaddel nicht so zimperlich um wie ich mit meinem edlen westkanadischen Clipper-Holzpaddel.
An einer Stelle löste Frank eine ganze Eisscholle ab, die anschließend gemächlich nach unten zur Packeisgrenze trieb.
Nach etwa anderthalb Stunden auf dem Wasser hatte ich genug und verabschiedete mich. Frank machte sich noch auf nach oben um den Durchstich, an dem ich gescheitert bin zu bewerkstelligen. Ich bin sicher, dass er das geschafft hat. Selbst machte ich mich auf nach Hause.

Dabei war mir nicht nennenswert kalt geworden - ich hatte mich für die ca. -8°C im Schatten richtig dick angezogen und war unter der Schwimmweste sogar ein wenig ins Schwitzen gekommen. Ich bin mal gespannt, wie das morgen auf der Lauter werden wird. Vom Wetter her haben wir mit ähnlichen Temperaturen und ebenfalls Sonnenschein zu rechnen und ich überlege ob ich nicht auf den einengenden Trockenanzug verzichte und stattdessen die gleichen Klamotten anziehe wie heute.