Ich ging den Schwall mittig an, umschiffte zwei Steine rechtsseitig und ließ mich darüber nach links versetzen.
Dort galt es noch den oberen Rand des Schwalls zu überwinden, was sich als kniffligste Aufgabe bei der ganzen Aktion erwies.
Oben angekommen musste ich dann an den Rand und aussteigen um das Boot wieder hinunter zu tragen. Stubbing kam für mich nicht in Frage.
Ich erinnere mich noch wie ich bewundernd Jürg Stapfer dabei zugesehen habe, wie er sich beim ersten Polingtreffen 2007 mehr sitzend als stehend diese Schwelle hinauf gearbeitet hat. Jetzt hat es volle sieben Jahre gedauert, bis ich ihm das endlich einmal nachgemacht habe.
Ich hatte den großen geräumigen und stabilen Prospector gewählt, der sich überdies dadurch auszeichnet, dass er besonders leicht ist. Da muss man nicht besonders viel Gewicht gegen die Strömung schieben. Zudem habe ich mich auf kurze wohldosierte Stöße mit derPolingstange beschränkt. Damit konnte ich verhindern, dass das Boots seitlich ausbricht weil ich stets Ausgleichsbewegungen machen konnte.
Matthias' Versuche die Steinhindernisse des Schwalls zu überwinden waren weniger glücklich aber er löste die dadurch verursachten Schwierigkeiten umso eleganter. Als es sein Boot seitlich versetzte kniete er sich anmutig hinein, legte - in bester Freestyle-Manier - ein Knie auf einen Süllrand und ließ sich von der Strömung wieder hinunter treiben. Ich habe das filmisch dokumentiert und wir erwägen jetzt eine Poling-Freestyle-Bewegung ins Leben zu rufen.
Anschließend an diese Heldentaten paddelten wir wieder hinunter zu den anderen, die am Kraftwerkkanal trainierten. Da war allerhand los. Wir verließen sie deshalb schon nach wenigen Kehrwasserfahrten und paddelten zurück zum Bootshaus, wo Karsten schon Feuer gemacht hatte.
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