Montag, 24. Februar 2025

Donau von Anfang an

 Vor 11 Jahren 2014 sind wir schon einmal den Donauabschnitt ab dem Zusammenfluss von Brigach und Breg (die bekanntlich die Donau "zuweg" bringen) gepaddelt. Das ist lange her.

Aber von Anfang an: An diesem besonders milden Februar-Wochenende hatte ich ja eigentlich geplant an den Bodensee zu fahren. Das hat Freitag nicht geklappt und auch für die für den Sonntag geplante Fahrt mit Rolf fiel der See aufgrund von Nebel aus dem Kreis der Kandidaten.

"Kandidaten" ist ein gutes Stichwort: Nach abgegebener Bundestagsstimme rollte ich mein Boot von Zuhause zum Bootshaus und traf mich mit Rolf, der eine ausgeklügelte Planung für die Befahrung der Donau ab Donaueschingen ausgearbeitet hatte.
Teil dieser Planung war die Nutzung der Bahnlinie fürs Umsetzen, was unsere Hinfahrt etwas hektisch gestaltete, wodurch wir aber enorm viel Zeit fürs Paddeln gewannen. 


Die Donau zwischen Donaueschingen und Immendingen ist ein richtig schöner Fluss und beim gestrigen Pegel (um die 80cm) ist die vergleichsweise lange Strecke gut zu bewältigen.
 

Es waren zwei Wehre und eine blödsinnig konstruierte Pegelstelle zu umtragen, was uns wenig Schwierigkeiten bereitete weil wir leichte Boote gewählt hatten und gemeinsam zupacken konnten.
Der winterlich kahle Uferbewuchs ermöglichte weite Blicke in die Landschaft und wir sahen Füchse, Eisvögel (vielleicht) einen Otter, Spuren von Bibern und erfreulich wenig Müll. 

Mit dem Wetter hatten wir weniger Glück: während in Tübingen offenbar die Sonne schien begleitete uns über weite Strecken Nieselregen und gelegentlich leichte Schauer. Wir waren hierfür schlecht ausgerüstet und durchlitten diese Bedingungen mehr oder weniger duldsam.


Am zweiten Wehr vor Geisingen machten wir eine längere Pause. Wir nutzten die Überdachung der Mühlenrampe für unser Vesper und spekulierten über mögliche Wahlresultate.
Schließlich setzten wir die Boote wieder ein und paddelten weiter bis wir die Pegelmeßstelle kurz hinter der Autobahnbrücke erreichten. Frühzeitig stiegen wir aus und besichtigten den Schwall.
Im Sommer wären wir ihn vielleicht gepaddelt, aber heute wollten wir nicht nass werden. Also umtrugen wir die Boote eine ziemlich lange Strecke und setzten sie an einer unwegsamen Böschung wieder ein,

Schließlich erreichten wir - nachdem wir unter einer überdachten Holzbrücke hindurch gepaddelt waren - Immendingen. Dort wählten wir eine linksseitig gelegene Aussatzstelle. Rolf machte sich auf den Weg zum Bahnhof wo das Auto stand (weil morgens die Zeit knapp war) und ich trug die leichten Boote auf einem Fußweg zu einer Stelle, die mit dem Auto (nach einer kleinen Stadtrundfahrt) erreichbar war. Wir luden sie auf, verstauten unseren Krempel und setzten uns nass, wie wir waren, auf die geheizten Autositze und machten uns auf den Heimweg (geöffnete Cafès fanden wir nicht).
Kurz nachdem wir auf die nahe gelegene Autobahn gefahren waren erschien ein blauer Streifen am Horizont und dann fuhren wir im Licht der untergehenden Sonne zurück nach Hause.

Trotz der etwas widrigen Wetterbedingungen bedauern wir diese Fahrt nicht - im Gegenteil. Da haben wir einen "vernachlässigten" Flussabschnitt wieder entdeckt, auf dem wir sicher in absehbarer Zeit wieder paddeln werden. 

Samstag, 22. Februar 2025

Enz bei Mühlacker

Es war angekündigt, dass dieser Freitag frühlingshaft warm werden sollte. Deshalb hatte ich mir schon Anfangs der Woche frei genommen und einen Paddelkomplizen für eine weitere Reichenau-Umrundung gesucht. In meinem Bruder fand ich einen solchen. Die Fahrt zum Bodensee jedoch fiel aus weil der erste Abschnitt von öffentlichen Nahverkehr abhängig war, dessen Beschäftigte an diesem Freitag streikten. Wir passten unsere Pläne an. Es wurde die Enz. Und dort wollten wir - weil der Pegel gerade günstig war - die Mühlhausener Schleife paddeln.

An der Einsatzstelle am Sportplatz in Mühlacker (dessen höhenbegrenzter Parkplatz schon mal ein Problem darstellt, wenn die Schranken nicht - wie gestern - zur Seite geklappt sind) steht jetzt ein Schild, dass die Befahrung ab März unterbindet. Nicht etwa für den Brutzeitraum des Federviehs sondern bis in den September hinein. Später am Wehr bei Mühlhausen wird auf einem Schild richtig gestellt, dass das Verbot erst ab Mai gilt - die Vögel können also nicht der Grund sein.
Wir waren ja an diesem Februartag auf der sicheren Seite und ich habe bei meiner letzten Befahrung im Oktober 2021 auch nichts falsch gemacht.


Wir paddelten zwischen dem winterlich kahlen Uferbewuchs hindurch und konnten deshalb weit in die Landschaft blicken. Am Wehr in Lomersheim kam erstmals der neue schwedische Bootswagen zum Einsatz.


Am Wehr in Mühlhausen machten wir eine längere Pause und nahmen mitgebrachte Brötchen zu uns. Dann ging es auf die Mühlhausener Schleife, auf der die Enz etwas flotter fließt und ein paar muntere Schwälle bietet, die wir hinunter rumpelten (das Boot hatte auch mal Grundberührung, glitt aber geschmeidig über die Steine hinweg).

Weinberge und Sandsteinfelsen fassen das Flussufer ein. Der Fluss ist an dieser Stelle die meiste Zeit des Jahres so seicht, dass man hindurch waten kann. Heute hatten wir einen vernünftigen Pegel.

Schließlich kam das Mühlhausener Krafwerk in Sicht an dem das Wasser vom Wehr, das durch einen Stollen im Bromberg hindurch geleitet wird, wieder in dem Fluss mündet. Etwa ab hier gilt das Befahrungsverbot.
Es dauerte nicht lange bis wir in Roßwag ankamen. Dort schwang sich mein Bruder aufs Rad und ich erging mich in Reinigungstätigkeiten (Bootswagen und Boot hatten es nötig). Nach einer guten halben Stunde konnten wir dann das Gerümpel verladen und diesen kleinen Frühlingsausflug im Februar beenden.

Montag, 17. Februar 2025

Plansoll erfüllt

Die Pegel  sind wieder gesunken, die Temperaturen milder. Gegen Ende der Woche ist mit zweistelligen Temperaturen zu rechnen. Der Winter neigt sich einem vorläufigen Ende zu.

Mich zog es erneut aufs Wasser und ich habe damit - im ersten Monat seit Oktober - mein Ziel erreicht, zweimal pro Woche zu paddeln. Dabei ist gerade einmal Mitte Februar. 

Der Anleger ist gerade mal frei von Wasser (Schlammablagerungen sind noch darauf zu erkennen) - das Wasser rauscht zügig flussab. Die Strömung ist aber mit dem schlanken Boot gut zu bewältigen.


Im Schatten ist es noch ziemlich frostig und ich habe flussab Gegenwind - gerade an der Grenze zu Handschuhkälte. Aber wenn man in die Sonne kommt und der Wind im von hinten weht läßt es sich trotz starker Strömung angenehm paddeln.

Sonntag, 9. Februar 2025

Wochenbilanz

Montag, Dienstag, Mittwoch,...

...Freitag, Samstag, Sonntag.


Das milde Winterwetter und eine gelungene Zeiteinteilung (Homeoffice und lange Mittagspausen zwischen Büro und Homeoffice) haben es mir ermöglicht fast jeden Tag (Donnerstag gings leider nicht) aufs Wasser zu gehen. 

Daraus resultieren eigentlich unspektakuläre Neckarinselrunden, die zu anderen Zeiten keiner Erwähnung wert wären, aber die Regelmäßigkeit und der spürbare Trainingseffekt nebst der wohltuenden Wirkung auf die Psyche sind doch anmerkenswert (und dass ich nicht mehr der Januar-Kanute bin). Und die Tatsache, dass ich Samstag sogar mit halb geöffnetem Verdeck unterwegs war und erste Schneeglöckchen gesehen habe.

NACHTRAG:

Am Montag gabs nochmal eine Abschlussrunde. Im Takt mit der Ammertalbahn bin ich flussab und wieder hinauf gepaddelt. Am Stocherkahnanleger habe ich eine kleine Pause eingelegt bis die Sonne sich hinter Wolken zurückzog. Am Abend soll es regnen. Dienstag/Mittwoch und wohl auch Donnerstag werde ich nicht zum Paddeln kommen. Die Serien wird unterbrochen. Ich hoffe sehr, dass ich zum Wochenende hin wieder loslegen kann.