Montag, 28. April 2025

Wieder mal Donau

Ursprünglich wollte ich übers Wochenende an die Ill im Elsass, aber die Nächte waren mir doch noch zu kalt und die Strecke für zwei Tage zu lang. Also blieb ich zuhause, erledigte Samstag dringliche Angelegenheiten und benötigte lediglich für Sonntag einen Plan für eine kleine Alltagsflucht. 

Die Inspiration dazu fand ich in einem Blogbeitrag aus dem September 2023, in dem ich über die zu lange Strecke zwischen Rottenacker und Untermarchtal geklagt hatte. 

Ich entschied mich deshalb das Boot auf halber Strecke in Munderkingen einzusetzen und ähnlich wie an der Ill gelang es mir eine Einsatzstelle zu finden, an der ich das Auto unmittelbar am Ufer parken konnte.

Die zu paddelnde Strecke verkürzte sich auf gut vier Kilometer, der Pegel war niedriger als 2023, aber die Strömung nicht minder schnell und an den seichten Abschnitten stieß das Paddel immer wieder auf den Flussgrund.


Dafür war die Witterung weniger drückend - flussauf wurde es mal etwas wärmer, aber flussab (und mit Gegenwind) zog ich meinen Pulli wieder unter der Schwimmweste an. 

Ich paddelte bis hinauf nach Untermarchtal, wo ein kleiner Schwall oberhalb der Brücke meinen Vorwärtsdrang aus-bremste. Ich hätte treideln müssen, wollte mir aber keine nassen Füße holen und drehte um.


An einer Sandbank machte ich eine kleine Pause. Der Fluss fließt in diesem Abschnitt fernab von Straßen und auch Wegen und außer Schwänen und anderem Federvieh begegnete mir keine Menschenseele.


Zurück am Auto unternahm ich noch einen kleinen Spaziergang durch das verwinkelte Munderkingen, beschloss jedoch die örtliche Gastronomie nicht zu unterstützen. Stattdessen genoss ich den netten Stellplatz direkt am Flussufer und nahm am Auto etwas zu mir.

NACHTRAG: Ein etwas wortkarger anonymer Zeitgenosse hat mir kommentarlos die Befahrungsregelungen geschickt: 
Donau im Lkrs. Alb-Donau (Zwiefaltendorf bis Munderkingen, Brücke Dom-Mühle): 1.7. bis 29.2. für private Nutzer und Vereine erlaubt zw. 9 und 20 Uhr an zugelassenen Ein- und Ausbootstellen. Von 1.3. bis 30.6.: Pro Tag ist auf Antrag jeweils 1 naturkundlich geführte Tour mit max. 10 Booten zulässig. Weitere Ausnahmen auf Antrag für Vereine und Fernwanderer, 0731/185-1314
Ich habe mich also eines Vergehens schuldig gemacht. Das bedauere ich. Ich habe diese Fahrt nicht gründlich vorbereitet sondern bin spontan und ohne Recherche losgefahren. Es wird mir eine Lehre sein und ich gebe mir Mühe, dass mir das nicht nochmal passiert. 

Freitag, 18. April 2025

Neckarfront


 
Es finden dieser Tage keine ausgedehnten Kanutouren statt. Stattdessen unternehme ich immer wieder unabhängig von Wetter oder Tageszeit Neckarinselrunden. 

Andere Leute Joggen oder gehen ins Fitness-Studio, ich schwinge mich aufs Rad, fahre zum Bootshaus (in durchschnittlich 8,5 Minuten) setze das Boot ins Wasser und paddele bis hinunter zu den Stocherkahnanlegern.

Dann wende ich das Boot auf der großen Wasserfläche vor dem Stadtwehr, paddele wieder flussauf und mache neuerdings kurz hinter der Neckarbrücke ein Foto der Tübinger Neckarfront. Touristen fotografieren sie in der Regel von der Brücke aus (Hintergrund), meine Bilder zeigen sie von der Wasseroberfläche aus und dokumentieren den einsetzenden Frühling.


Heute habe ich auch ein Foto der Allenbrücke gemacht. Gestern wurde bekannt, dass sie in absehbarer Zeit abgerissen und neu errichtet werden soll weil der Spannbeton der denkmalgeschützten (!) Konstruktion brüchig wird. Ich bin gespannt, wie viele Jahre dieser Prozess dauern wird und welche Einschränkungen damit verbunden sein werden.


Die Stocherkahn-Lobby wird schon dafür sorgen, dass es in der Sommersaison stets eine Durchfahrt geben wird, aber im Winter - wenn ich allein auf dem Neckar unterwegs bin - steht zu befürchten, dass der Fluss zeitweilig durch große Röhren geleitet wird.

So haben sie das beim Bau der Steinlachbrücke gehandhabt. Dieser Bau hat sich auch entsetzlich lang hin gezogen. Und die vormals dort befindliche Brücke war nicht denkmal-geschützt aber dennoch schöner als der Neubau.