Was mir nicht richtig klar war ist die Länge dieser Strecke. Es sind volle 10 Kilometer, die ich da zunächst flussauf und dann wieder hinab gepaddelt bin. Das ist für meinem Trainingsstand, die Wetter- und Strömungsbedingungen entschieden zu viel. Ich war am Ende völlig gerädert.
Der Stauabschnitt oberhalb des Wehrs in Rottenacker war leicht zu bewältigen. Da die Straße weit genug weg ist hört man nur ganz gelegentlich einen Zug vorbei rauschen. Dort, wo die Zugstrecke wieder dicht an den Fluss kommt nimmt die Strömung zu und fordert teils heftigen Einsatz um überwunden zu werden.Immer wieder machten ins Wasser gefallene Bäume es erforderlich in der schnell fließenden Flussmitte zu paddeln. Die Sonne schien und es war ungewöhnlich warm für einen Septembertag. Nur auf diesem Abschnitt begegneten mir diesmal ein paar andere Paddler.
In Munderkingen angekommen hatte ich gehofft in Flussnähe einen Bäcker oder sogar einen Biergarten zu finden. Dem war nicht so und ich wollte das Boot nicht am Flussrand liegen lassen um in die Stadt zu stiefeln. Also verdrückte ich zwei Müsliriegel an der Umtragestelle.
Die führt über das Gelände des Kanuklubs von Munderkingen. Hinter dessen Bootshaus habe ich vor 20 Jahren meinen Alucanadier abgelegt um mit dem Zug zurück nach Sigmaringen zu fahren um das Auto zu holen. Ich schwelgte in Erinnerungen an diese erste lange Tour.
Dann paddelte ich weiter auf der langgezogenen Donauschleife bis Untermarchtal. Das ist ein unspektakulärer Abschnitt mit zunächst wenig Strömung. Schön ist, dass weit und breit keine Straße ist.
Ich tappte barfuß noch ein wenig durch Untermarchtal in der Hoffnung vielleicht noch ein Eis essen zu können, aber ich fand keinen Laden. Auch das "Informationszentrum" hatte geschlossen und so machte ich mich bereits reichlich ermattet wieder auf den Rückweg.
Der Rückweg zog sich. Dort wo Strömung war, konnte ich mich ja treiben lassen, aber auf den Abschnitten oberhalb der Wehr in Munderkingen und Rottenacker muss gepaddelt werden. Die schöne Landschaft konnte mich nicht recht von der Anstrengung ablenken.
In Rottenacker angekommen legte ich das Boot neben das im Schatten geparkte Auto, aß etwas und machte zuerst ein kleines Nickerchen. Dann verlud ich meinen Krempel und erforschte noch den Umtrageweg um das Wehr. Der Ausstieg ist weit oberhalb des Wehrs ausgeschildert. Einen Einstieg unterhalb des Wehrs konnte ich nicht finden. Ich stelle mir vor dass das mit einem geschulterten Boot besonders blöd ist.
Auch in Rottenacker gibt es in Flussnähe weder Café noch Bäckerei. Ich machte mich etwas frustriert auf den Heimweg.
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