Sonntag, 3. September 2023

Donau unterhalb Rechtensteins

 
Die zweite für dieses Wochenende geplante Paddeltour hätte ich nach der gestrigen Erfahrung auf dem Bodensee beinahe wieder abgeblasen. Aber dann war das Wetter doch zu verlockend und das Gefühl an diesen Spätsommertagen etwas zu verpassen nahm überhand. Ich fuhr nach Untermarchtal wo ich - wenn meine Aufzeichnungen stimmen - zuletzt vor 20 Jahren gepaddelt bin.

Von der damaligen aufregenden Zweitagestour erinnere ich mich, dass dieser Abschnitt besonders langweilig war. Umso überraschter war ich, als ich mir den Verlauf auf Google-Maps ansah, dass da inzwischen umfassende Renaturierungsarbeiten vorgenommen wurden.


Im kleinen Aramidboot arbeitete ich mich stark aufgekantet und mit beiden Knien auf einer Bootsseite erstaunlich mühelos gegen die doch ganz ansehnliche Strömung (infolge der Regenfälle der letzten Tage) flussauf. Dabei kam ich an der Mündung der Großen Lauter vorbei.

Unterwegs machten mich ein paar panisch davon eilende Enten auf entgegen kommende Paddler:innen aufmerksam. Tatsächlich kamen da drei Verleihboote mit 8 Insassen und ein SUP, auf dem Wolfgang souverän paddelte. Wir plauderten kurz.

Ich erreichte das Kraftwerk von Obermarchtal und hatte große Mühe die Umtragestelle zu finden. In Deutschland werden Umtragestellen ausschließlich für Flussabpaddelnde ausgeschildert weil niemand damit rechnet, dass auch flussauf gepaddelt wird. 

Ich paddelte oberhalb weiter und sah schon bald Rechtenstein vor mir auftauchen. Das war mein heutiges Ettappenziel. Ursprünglich hatte ich mal die Illusion von Munderkingen aus Rechtenstein zu erreichen, aber dafür hätte ich mir den ganzen Tag Zeit nehmen müssen (und nicht an Vortag schon 20 Kilometer Seenpaddeln absolvieren sollen).

In Rechtenstein legte ich an der offiziellen Einsatzstelle an und schlenderte mit meinem Müsliriegeln und einer Flasche Wasser über die Brücke um mich auf einer Bank nieder zu lassen, die ich schon vom Wasser aus gesehen hatte. Unterdessen wurden zwei aufblasbare Kajaks zu Wasser gelassen.


Die beiden Kajaks holte ich beim Zurückfahren schnell ein. Sie ließen sich den Fluss herunter treiben, was oberhalb und auch unterhalb des Wehrs in Obermarchtal besonders zäh sein kann. Da strömt der Fluss selbst bei hohem Pegel eher langsam. Mir liegt dieses Dümpeln nicht. Ich will voran kommen. Und das gelang mir mit den kleinen Boot und dem konventionellen Sitz erheblich besser und ermüdungsfreier, als im Bucketseat des Advantage gestern auf dem See.


Nach weniger als einem Drittel der Zeit hatte ich Untermachtal wieder erreicht. Ich verstaute Boot und Ausrüstung und fuhr noch nach Munderkingen um mir die Ein- und Aussatzstelle dort anzusehen. In nicht allzu weiter Zukunft will ich diesen nächsten Abschnitt auch noch paddeln.

Im Oktober steht der darüber liegende Abschnitt "Riedlingen - Rechtenstein" auf dem Programm. Hoffentlich haben wir dann einen goldenen Herbst. So mild wie heute wird es sicher nicht sein. 

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