Dienstag, 5. September 2023

Luxusproblem

Vom Erlös des Verkaufs des Familiencanadiers habe ich mir zunächst den Wenonah Advantage gekauft mit dessen Sitzanlage ich überhaupt nicht klar kam und fortwährend Schwierigkeiten habe. In 20 Jahren Paddeln haben sich bei mir Gewohnheiten festgesetzt, die ich einfach nicht loswerde. Ich sitze leicht diagonal im Boot und paddele das Boot aufgekantet ausschließlich auf der linken Seite. Das ging mit dem eingebauten Sattelsitz nicht und das ging mit dem originalen viel zu großen Bucketseat genausowenig wie mit dem selbst angefertigten passenden Bucketseat aus festem Schaummaterial.
Kurzerhand habe ich - als die Gelegenheit sich bot - ein weiteres Wenonah-Boot gekauft: einen Jensen C-1W. Das ist ein Wildwasserabfahrtsboot, das eine sehr ähnliche Rumpfcharakteristik wie der Advantage hat (Unterschiede: höhere Bordwände und eine stark nach hinten verlagerte Rumpfverbreiterung sowie etwas rundere Steven). Der Jensen hat einen regulären Sitz und kann erstaunlicherweise ganz passabel aufgekantet gepaddelt werden. 

Nun sollte man meinen das Problem ist gelöst. Der Advantage wird wieder verkauft und ich paddele künftig den Jensen. So einfach ist es aber nicht. Der enorme Vorteil des Advantage ist, dass er gerade einmal 16 Kilo wiegt während der Jensen mehr als 22 Kilo auf die Waage bringt.

Meine festgefahrenen Paddelgewohnheiten verweisen ja schon auf mein fortgeschrittenes Alter und den damit einher gehenden körperlichen Verfall. Mir fällt es immer schwerer Boote zu wuchten, die ich früher spielend leicht bewegt habe. Ich bewältige den schwereren Jensen nicht. Er muß über kurz oder lang verkauft werden. 

Für den Advantage fertige ich gerade einen regulären Gurtbandsitz an. Der Rahmen, auf dem der Bucketseat befestigt ist wird aus dem Rumpf heraus getrennt und Alubleche werden - so wie das im Jensen gemacht wurde - vom Süllrand her abgehängt. An ihnen wird der neue Sitz befestigt. Ich verspreche mir davon, dass ich den Advantage leicht aufgekantet paddeln kann. Das wird auch dadurch begünstigt, dass er - anders als der Jensen - eine viel länger gezogene früher ansetzende Rumpfverbreiterung unter dem Süllrand hat.

Den Sitzrahmen und die dafür passenden Sitzvarianten lagere ich ein. Wenn das Boot wieder verkauft werden soll kann der Rahmen schnell wieder einlaminiert werden. Oder der Käufer bzw. die Käuferin des Jensen besteht darauf den Rahmen dazu zu kaufen damit er in das Boot eingebaut werden kann. Auch gut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen