Montag, 13. Juli 2015

Illanz - Trin (Tag 2)


Am zweiten Tag standen wir alle früh auf. Es wurde gefrühstückt und die Zelte wurden abgebaut. Dann fuhren wir nach Illanz und luden Boote und Ausrüstung ab. Die Autos wurden nach Trin zur Aussatzstelle gebracht und eine kleine Gruppe bog zum Glenner ab.


Wir anderen warteten geduldig in dem kleinen wunderbar nach Harz duftenden Kiefernwäldchen in Illanz bis die Autofahrer wieder eintrafen. Dann paddelten wir Canadierpaddler wieder als erste los.

Am Kieswerk wurde neudings (für mich) ein Wall aufgeschüttet, der eine schmale Durchfahrt bietet. Mir kam sie zu hakelig vor. Deshalb umtrug ich sie. Die anderen paddelten mutig drauf los und glitten geschmeidig über die unten erkennbaren Felsformationen.


Dann ging es weiter über den breiten Fluss, der immer wieder launige Schwallpassagen bietet und dessen einst schwierige und aufregende Stellen heute mit Leichtigkeit zu paddeln waren.


Selbst das Schwarze Loch, das wir bisher immer mit großem Respekt gepaddelt sind, war bei diesem Wasserstand und bei der gegenwärtigen Stromführung (es verändert sich jährlich durch Geschiebe aus dem Carrera-Bach) lediglich eine 2+-Stelle auf der Wildwasserklassifizierungs-skala.


Dort trafen wir Susanne und Martin, die bei James Weir einen Tandemkurs belegt hatten. Letzterer tänzelte den Schwall hinunter, aber auch die beiden bewegten ihr Tandemboot mit Leichtigkeit durch das Gefälle im Felsengarten.


Wir paddelten ihnen nach eingehender Besichtigung hinterher, einzelne trugen ihre Boote sogar wieder nach oben um noch einmal zu paddeln. Ich begnügte mich mit anderthalb Abfahrten weil ich zu bequem war das Boot über den Carrera-Bach zu tragen.


Am Schwarzen Loch trafen wir ebenfalls Sven aus Freiburg, der solo im Detonator unterwegs war. Am Vortag hatte er die Stelle vernünftigerweise noch umtragen. Heute fuhr er durch René abgesichert hinab und schloss sich im Anschluss uns an. René bekam dann noch Gelegenheit einen gekenterten Kajakpaddler mit dem Wurfsack aus dem Wasser zu ziehen.


Von diesen Abfahrten gibt es jede Menge Bilder. Gabi hat auch einige Videos gemacht, die ich – wenn ich ihrer habhaft werde – nach und nach verlinke.

Die weitere Fahrt war nicht gerade unspektakulär aber so mit kniffligen Stellen wie dem Schwarzen Loch bekamen wir es nicht mehr zu tun. Immerhin galt es noch das eine oder andere größere Loch mit langem Rücklauf zu umfahren. Und manch vermeintlich einfaches Kehrwasser entpuppte sich bei diesem Pegel als ziemlich stark ziehender Rücklauf, aus dem man so zügig wie möglich wieder hinaus steuern sollte um nicht hinter dem Flusshindernis fest zu klemmen


Der nachlassende paddlerische Anspruch bot Gelegenheit die imposante Landschaft zu besichtigen. Gewaltige Felswände ragen links und rechts auf und tiefe Ausschwemmungen verdeutlichen, dass hier früher gewaltige Hochwasser durchs Tal gerauscht sind.

In Versam machten wir eine kurze Pause um die Gruppe, die den Glenner gepaddelt war, zu verabschieden. Wir anderen machten uns nun auf den Weg Richtung und genossen die Landschaft und nahmen das eine oder andere Kehrwasser und ärgerten uns über den aufkommenden Wind, der das Paddeln sehr erschwert weil er das Boot – insbesondere in Wellenzügen, von denen es hier einige gibt – gerne quer stellt.


Nach geraumer Zeit erreichten wir "Trin Staziun", den Bahnhof in Trin, an dem die Autos geparkt worden waren. Inzwischen hatte der Wind auch so zugenommen, dass wir richtig dankbar waren die Fahrt hier zu beenden.


Am Stationscafé gab es vortrefflichen Nusskuchen und Kaffee, Boote und Ausrüstung wurden verladen, Verabschiedungen zelebriert und dann ging es auf den weiten Heimweg.
Zunächst noch durch die schöne Alpenwelt, dann über die langweilige Autobahn und schließlich wieder durch die ebenfalls hübsche Schwäbische Alb. Matthias fuhr uns ausdauernd und sicher und gegen Sieben am Abend kamen wir wieder in Tübingen an.

Es gibt Bilder von Matthias und Bilder, die ich gemacht habe. Weitere Bilder und Videos werden nach und nach hier verlinkt.

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