Der letzte Fluss auf meiner Liste war der Brede Å unterhalb von Ribe. Als ich am Anfang des Urlaubs in der Gegend war, war mir ein Prospekt in die Hände gefallen, in dem Kanutouren auf diesem Fluss angepriesen wurden. So etwas mache ich gern.
Ich habe an einer Brücke (Ellum Bygade) auf einem etwas vernachlässigten Kanurastplatz übernachtet und war früh am Morgen auf dem Wasser. Die Nacht war mild, die Sonne ging am Horizont auf und ich paddelte wie üblich gegen die Strömung.
Davon hat der Brede Å nicht besonders viel, aber genug um gewisse Schwierigkeiten zu erzeugen, die das Paddeln zwar anstrengend, aber auch reizvoll machen.
Hin und wieder gab es kleine Schwallpassagen, in denen ich das teure leichte Bentshaft-Paddel zur Seite legte und zum nicht minder teuren, aber robusten Expedition Plus zu greifen, dass ich nicht selten als Stakstangenersatz mißbrauchte.
Kurz vor Løgum Kloster gibt es drei Stellen an denen Wasserbauingenieure den Fluss renaturiert haben ohne Rücksicht auf den örtlichen Kanuverleiher zu nehmen. Vielleicht deswegen sind die Einsatz- und Pausenstellen des Kanuverleihers oberhalb dieser Stellen überwuchert und unbrauchbar. Es war gar nicht leicht mal aus dem eng eingeschnittenen Flusslauf hinauf zu klettern um einen Eindruck von Løgum Kloster zu bekommen.
Mich hat es nicht beeindruckt (von Flussufer aus kann man auch nicht viel erkennen). Ich kehrte um und paddelte - kritisch beäugt vom lokalen Nutzvieh - wieder zurück zum Auto. Der Rückweg war mal wieder erheblich schneller als der Hinweg.
Zurück am Auto nahm ich erstmal ein zweites Frühstück zu mir bevor ich mein Boot und den ganzen Krempel verstaute und nochmal Richtung Rømø und Ribe fuhr. Es war noch früh am Tag und ich wollte noch ein paar Holzhandlungen abklappern.
Meine Holzsuche blieb erfolglos (Ich benötige sechs Quadratmeter "Sachsenstab" oder "Beadboard", aber selbst die dänischen Holzhändler haben sowas nicht. Ich muss wohl nochmal nach Schweden fahren).
Am frühen Nachmittag trat ich die lange Heimfahrt Richtung Tübingen an.
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