Anstelle der unteren Enz (auf der trotz Regen zu wenig Wasser war) haben wir uns mal wieder nach Horb aufgemacht. In unterschiedlichsten Konstellationen (1 2 3 4) bin ich diese Strecke schon gepaddelt - sie liegt ja auch quasi vor der Haustür.
Getroffen haben wir uns um 9:30 Uhr am Bootshaus, was sich - dank nächtlicher Zeitumstellung - wie 10:30 Uhr anfühlte, fuhren mit drei Autos und dem Bootsanhänger zunächst nach Sulzau wo wir uns umzogen und die trockenen Klamotten in Renés Auto deponierten. Dann ging es weiter nach Horb, wo wir an der Einsatzstelle mit einer höchst erfreulichen Flussumgestaltung überrascht wurden. Dort hat man den an dieser Stelle immer flott aber stur geradeaus fließenden Neckar - wie mir scheint - etwas verbreitert und allerhand geschickt konstruierte Buhnen und kleine Seitenläufe eingebaut. Die Buhne, an der wir eingesetzt haben besteht aus einem Rahmen aus in den Boden gerammten Pfosten und wird flußabwärts von dicken Felsblöcken abgefangen, die das Wegspülen der Konstruktion bei Hochwasser verhindern sollen und ein prachtvolles Kehrwasser bilden. Änliche Buhnen gibt es da jetzt massig, so dass in Horb fast ein kleiner Übungskanal entstanden ist, den anzufahren sich bei höheren Wasserständen künftig lohnen wird.
Ich habe die Konstruktion gleich mehrfach geknipst um das Bild Norbert zukommen zu lassen, der sich für die Renaturierung des Neckars (unter freundlicher Berücksichtigung der Bedürfnisse von Padlerinnen und Paddlern) bei Tübingen einsetzt.
Wir hatten niedriges Wasser und paddelten - nach einiger Zeit - vorbei an dem dort stets befindlichen Gänsen weiter. Ungefähr anderthalb Kilometer unterhalb von Horb kommt eine kleine Spielwelle, in der eifrig gesurft wurde. Klemens hat jede Menge Bilder gemacht und ich auch weil ich ja eher ein Surf-Muffel bin.
Die anderen umso mehr und so hielten wir uns dort geraume Zeit auf. Alle surften mal und bei Anita und Uli scheint da eine gewisse Leidenschaft geweckt worden zu sein.
Weiter gings zum ersten Wehr in Mühlen, das wir alle souverän hinunter rutschten. Da der Neckar in diesem Abschnitt immer wieder aufgestaut ist mussten einige längere Flachwasserabschnitte bewältigt werden.
Wir waren mit vier Kajaks und vier Canadiern unterwegs und hatten zeitweilig ganz schön zu strampeln. Das nächste Wehr unterhalb von Mühlen konnte nicht befahren werden weil sich an der Unterkante ein Balken gelöst hat, der an einem Ende noch fest hängt. Es ist uns trotz gemeinsamer Anstrengungen nicht gelungen, ihn ganz abzutrennen. Die meisten umtrugen. Ich seilte mein Boot ab, Roland rutschte doch hinunter während ich den Balken mit meinem ganzen Gewicht ein wenig unter Wasser drückte.
An dieser Stelle machten wir eine kleine Rast. Es war ein wenig windig und wir wollten uns nicht so lange aufhalten also blieb der Jetboil in der Bootstonne. Statt frisch aufgebrühtem Kaffee gab es eben einen Schluck Tee aus Steffens Thermoskanne. Vielen Dank!
Das Wehr an der Eyachmündung muss umtragen werden, was wir klaglos taten. Und dann folgte noch das Wehr in Börstingen über dessen moosbewachsene Kante ich die meisten schob um anschliessend - wenig elegant - in der Hocke auf meinen neuen Schuhen, die sich auf dieser Fahrt gleich mal sehr bewährt haben, hinunter zu rutschen.
Unterhalb dieses Wehrs mußten wir wirklich lange treideln. Dort wird wirklich viel zu viel Wasser in einen Kanal abgeleitet, das erst weit unterhalb wieder in den Neckar fließt.
Ab hier wird die Strecke wieder richtig spannend wenn nämlich das verfallene Wehr unterhalb der Weitenburg befahren wird, in dessen Verlauf sich die eine oder andere Spielstelle befindet.
Schon schnell des Surfens müde beschäftigte ich mich mit Knipsen (die Bilder wurden erstaunlicherweise nicht in der Mehrzahl unscharf, so dass ich jetzt viel zu viele in einem Webalbum abgelegt habe - ich muss in ein paar Wochen wenn alle Beteiligten sich die für sie wichtigen Bilder rauskopiert haben mal aufräumen).
Wie ich an der Stelle am Ufer stand entdeckte ich plötzlich weiter oben ein Falbootwrack, das Rene und ich anschließen bergen wollten. Es gelang uns auch es aus seiner eoingeklemten Lage zu befreien aber nachdem es flußab davon getrieben war konnten wir nicht wieder finden. Es muss an einer tiefen Stelle auf Grund gegangen sein.
Der Neckar windet sich anschließen in ein/zwei großen Schleifen durch den Golfplatz und man tut gut daran einen Helm zu tragen: im erfreulich herbstklaren Wasser waren zahlreiche Golfbälle auf den Flussgrund zu erkennen, die da ja nicht sanft angetrieben werden sondern durch die Luft gesaust kommen.
Schließlich kamen wir in Sulzau bei Renés Auto an, zogen uns um, holten die anderen Autos und den Hänger aus Horb, verluden Boote und Ausrüstung und fuhren zurück nach Tübingen wo es bei unserer Ankunft schon ein wenig dämmerte. Wir lagerten Boote und Hänger ein und ich machte mich zügig davon um dem zuhause gebliebenen Familienrudel als Wiedergutmachung für meine Sonntagseskapade zwei Bleche Pizza zu backen.
Wie die Male davor (1 2 3 4) gab die Strecke von Horb abwärts eine schöne Paddeltour ab. Zu oft sollte man sie jedoch nicht in voller Länge paddeln - da ist man doch eine ganze Weile unterwegs. Künftig werden wir sicher das eine oder andere Mal lediglich den oberen Abschnitt bei Horb unters Kiel nehmen weil an den neuen Buhnen trefflich geübt werden kann. Alternativ tuts auch der kurze Abschnitt von Börstingen bis Bieringen - da ist das Naturwehr, der Golfplatz und seit heute irgendwo auf dem Flussgrund ein versenktes Faltboot. Ein Jammer!
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