Sonntag, 4. Dezember 2011

"Mittlere" Starzel zu Fuß


Gegen 10:30 Uhr habe ich mich mit Klemens und Anita getroffen und wir sind nach Rangendingen gefahren um einen Starzelspaziergang zu machen. Es wurden ca. vier Spaziergänge weil wir immer wieder eine kleine Distanz mit dem Auto zurück gelegt haben um dann den Flussverlauf weiter zu Fuß zu verfolgen. Zunächst haben wir am östlichen Rand Rangendingens gestoppt und nahmen wahr, dass der Fluss hier immer noch recht breit (fünf bis sieben Meter) und - bei genug Wasser - bestimmt gut befahrbar ist.
Den ganzen Flussverlauf konnten wir nicht einsehen, aber was wir sahen wirkte erfreulich offen, dennoch spannend zu paddeln und ohne erkennbare Baumhindernisse.


Das gleiche gilt für den Abschnitt östlich von Rangendingen, an dem der "Zimmerbach" in die Starzel mündet. Dort schlängelt sie sich durch eine Auenwaldlandschaft, bildet Pools und hat kleine Schwallpassagen. Hier sind wir ein ganzes Stück flussabwärts unter der Eisenbahnbrücke hindurch durchs Unterholz gestiefelt um die Flusskehre ansehen zu können.

Bemerkenswert ist, dass der Fluss zwischen Stein und Rangendingen von keinem Weg begleitet wird und lediglich ein/zwei Mal die Straße und die Eisenbahntrasse unterquert.

(Man beachte im Bildvordergrund meine Bestie und im Bildhintergrund die Hohenzollernburg)

In Stein sahen wir uns zunächst den unteren Bereich an, der völlig unproblematisch ist. Im Ort gibt es ein Sägewerk, dass durch einen Kanal betrieben wird, der der Starzel allerhand Wasser raubt. Wir haben ein wenig mit dem Seniorchef geplaudert, der meinte, dass bei höheren Wasserständen viel Wasser im Flussbett flösse. In den Kanal passt auch nicht viel mehr als die Menge, die heute dort floss. Er meinte, dass seit ungefähr zehn Jahren hier keine Paddler mehr vorbei gekommen wären. Ich habe ihm unseren Besuch für diesen Winter angekündigt.


Dann sind wir weiter nach Hechingen gefahren, wo ein großes Wehr, das schlecht zu umtragen ist, nahelegt, dass man ab hier und nicht weiter oben die Fahrt aufnimmt. Wir haben uns eine geeignete Einsatzstelle ausgesucht (ein steiler Weg, der zum Bach führt - Bild links) und die Erforschung der "Oberen" Starzel (im Killertal) auf später verschoben.

Aber die werden wir uns auch ansehen - sie verspricht noch ein wenig aufregender als die "Mittlere" zu sein. Aber man wills ja auch nicht immer so irre aufregend haben.

Beim heutigen Pegel von ungefähr 15cm in Rangendingen schwallte natürlich nichts in dem kleinen Fluss aber die Vorstellung bei ca. 40 bis 60 cm mehr Wasser auf den betrachteten Abschnitten unterwegs zu sein finde ich sehr stimmulierend. Überall gibt es Kehrwässer, Felsen im Fluss versprechen kleine Surfwellen und an der einen oder anderen Stelle muss man wahrscheinlich auch einigemaßen geschickt manövrieren um nicht an eine Prallwand oder eine Totholzansammlung gespült zu werden. Nirgends war eine ernste Gefahrenstelle erkennbar. Lediglich bei richtigem Hochwasser wird die Starzel gefährlich. Große ins Geäst der Bäume gespülte Zweige und Stämme zeugen davon, dass der kleine Fluss auch mal weit über seine Ufer treten kann.


Ich habe jede Menge - je für sich selbst völlig nichtssagende - Fotos gemacht und in einem Webalbum mit einer Karte, die die Aufnahmeorte der Bilder genau angibt, abgelegt.Dabei wird deutlich, dass wir längst nicht alle Schleifen der Starzel erkundet haben. Wir haben also beim Paddeln noch die eine oder andere Überraschung zu erwarten.

Røskva hat bei jedem Stopp alle Winkel des Ufers (und gelegentlich auch den Fluss selbst) eingehend erforscht und meint jetzt dass ich - wenn ich wochenends mit meinen Paddelfreunden unterwegs bin - ausgedehnte Wildnissspaziergänge unternehme.

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