Schon bei der Fahrt zur Einsatzstelle konnten wir beim Blick auf den Fluss erkennen, dass der Pegel noch höher war als auf der Fahrt auf der gleichen Strecke im vergangenen Dezember. Recht braune Brühe wälzte sich unter grauem Himmel flussabwärts. Die Strömung verursachte immer wieder ganz ansehnliche Wellen und das eine oder andere Mal bedauerte ich, dass ich nicht ein etwas wildwassertauglicheres Boot gewählt hatte.
Ich hätte mir zum Beispiel Rolfs Raven ausleihen können oder meinen M.E. nehmen können. Mein flach gebauter Independence nahm zweimal einen Schwall Wasser aus Wellenspitzen über, der sich großflächig über meinen Knien verteilte. Die anderen beiden hatten geeignetere Boote.
An zwei Wehren mussten wir die Boote umtragen. Am ersten unterhalb von Winzenhofen lag ein älteres offenbar angeschwemmtes Rennkajak mit einer originellen Inspektionsöffnung.
Ich legte mein Boot vertrauensvoll neben das augenscheinlich aufgegebene Boot, das früher bestimmt mal einen stolzen Besitzer hatte. Wir machten an der Stelle eine kleine Vesperpause, umtrugen das Wehr und setzten darunter wieder ein.
In Gefällepassagen wurde die Strömung richtig schnell und die rechts oder links liegenden Kehrwässer machten es erforderlich das Boot bei der Einfahrt richtig weit aufzukanten. Tat man das nicht geriet es bedenklich ins Schwanken. Erfreulicherweise kippte kein Boot um.
Schließlich erreichten wir das Wehr in Berlichingen, bei dem Eckhards Auto geparkt war. Jörg und ich wechselten noch die Boote, er zeigte mir, dass man meins wirklich bis zum Süllrand aufkanten kann - etwas, was ich mich nie recht traue -, ich überzeugte mich von der vortreffliche Qualität seines schmucken blauen Bootes. Dann hoben wir die Boote aus dem Wasser und fachsimpelten noch ein wenig über Reparaturen (meins hat eine nötig) und das Anbringen eines Bugschutzes (Eckhard kann das vortrefflich).
Schließlich wurden die Boote verladen, in Krautheim Jörgs Auto geholt und wir begaben uns auf die Suche nach einem Café um die Fahrt würdig ausklingen zu lassen. Leider fanden wir vor Ort keins und das im Kloster Schöntal war gerade wegen Renovierung geschlossen. Also verabschiedeten wir uns und fuhren müde und zufrieden heim.
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